Folge 63 - Olympiasiegerin Sonja Greinacher

Shownotes

Es verändert sich etwas im Raum, wenn eine echte Olympiasiegerin im Raum ist. Sonja Greinacher ist zu Gast und spricht über ihren Weg vom Basketball in Essen über den unbegreiflichen Olympia-Erfolg in Paris bis in die Psychiatrie. Was ist die Faszination Olympia? Woher kommt das Funkeln in den Augen der Menschen, wenn sie eine Goldmedaille berühren? Sonja erzählt offen von ihren Herausforderungen, von gebrochenen Händen bis hin zum Neuanfang als Psychologin, und warum sie erst lernen musste, Grenzen zu setzen. Wir diskutieren, wie Teamgeist im Sport und im Leben wirkt, was gute Führung ausmacht und warum Mädchen im Essener Sport endlich wieder ihre Bühne brauchen. Ein ehrliches, motivierendes Gespräch über Erfolge, Verantwortung und den Mut, immer wieder neu zu starten.

Sonja Greinacher

https://de.wikipedia.org/wiki/Sonja_Greinacher

3x3-Basketball

https://de.wikipedia.org/wiki/3x3_Basketball

Olympische Spiele Paris 2024

https://de.wikipedia.org/wiki/OlympischeSommerspiele2024

Sparkasse Essen

https://www.sparkasse-essen.de/

ETB Schwarz-Weiß Essen (Basketball)

https://www.etb-basketball.de/

Gonzaga University

https://www.gonzaga.edu/

Psychotherapie-Ausbildung in Deutschland

https://www.bptk.de/patienten/psychotherapie/ausbildung/

FIBA 3x3

https://fiba3x3.basketball/

Basketball-Weltmeisterschaft der Männer 2023

https://de.wikipedia.org/wiki/Basketball-Weltmeisterschaft_2023

Basketball-Europameisterschaft der Männer 2022

https://de.wikipedia.org/wiki/Basketball-Europameisterschaft_2022

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00:00:02: Also erstmal hat man die Reichweite von Olympia gemerkt.

00:00:05: Man wird auf einmal nach Olympia auf der Straße erkannt, im Vorbeigehen rufen die Leute, herzlichen Glückwunsch zur Goldmedaille.

00:00:11: Ehrlich?

00:00:11: Ach toll, toll.

00:00:12: Und ja, das hatten wir natürlich vorher so nicht.

00:00:15: Ich habe so bei den ersten Veranstaltungen gemerkt, wie viel das Leuten gibt und was für ein Funkeln die Menschen in den Augen haben.

00:00:22: Ja,

00:00:22: habe ich auch, sieße?

00:00:22: Genau, wenn sie diese Medaille anfassen und das ist die Hälfte der Miete.

00:00:28: Also generell finde ich es erst mal wichtig, wenn wir die Mädchen oder die Kinder einfach so zum Sport bekommen.

00:00:33: Erst mal egal, was es ist.

00:00:35: Ob es hinterher Fußball wird, Handball.

00:00:36: Ich bin ein riesen Mannschaftssport-Fan.

00:00:39: Mir hat das unglaublich viel gebracht für mein Leben.

00:00:41: Und Basketball hat einen großen Aufschwung oder Aufwind in Deutschland.

00:00:44: Du bist

00:00:44: schuld.

00:00:45: Nicht nur.

00:00:46: Zu Hause in Essen.

00:00:48: Ein Podcast der Sparkasse Essen.

00:00:51: Mit Tobias Häusler.

00:00:55: Herzlich willkommen, gerade Ihnen ganz persönlich.

00:00:58: Wenn Sie eine echte, auch noch frische Olympiasiegerin hier zu Hause haben in diesem Raum, war sie.

00:01:03: Ja, dann macht das was mit Ihnen.

00:01:05: Das kann ich mir doch nicht nur eingebildet haben.

00:01:07: Und dann drückt sie mir auch noch ihre Goldmedaille in die Hand.

00:01:10: Ich hab sie angefasst.

00:01:11: Natürlich ist

00:01:12: das ein magischer Moment und Sie werden gleich wissen, warum.

00:01:15: Mit

00:01:16: drei

00:01:16: X drei Basketball hat sie Olympia in Paris gewonnen, vergangenes Jahr.

00:01:20: Acht Millionen Menschen haben allein in Deutschland zugesehen, als dieses deutsche Basketball-Wunder passiert ist.

00:01:27: Jetzt ist

00:01:27: Sonja Greinacher, dreiunddreißig.

00:01:30: Und raus aus der aktiven Karriere als Psychologin, sagt sie aber, warte nie darauf, dass andere sich ändern, beginne bei dir selbst.

00:01:38: Und so hat sie ihr

00:01:39: Leben.

00:01:40: Und sie ruft uns auf ihrer Homepage auch noch zu, werdet zum Meister des Wandels.

00:01:46: Und was passt besser als dieser Satz in unsere schöne Stadt, die sich ja auch wieder neu erfinden muss?

00:01:51: Wir sprechen hier Monat für Monat mit essender Persönlichkeiten, die nicht im Frühjahr schwellen, sondern heute die Dinge anpacken, damit sie morgen noch besser sind aus Politik,

00:02:01: Wirtschaft,

00:02:02: Kultur, Ehrenamt und dem Sport.

00:02:05: Ich hatte sich natürlich gebeten,

00:02:06: per WhatsApp,

00:02:07: die Medaille mitzubringen.

00:02:09: Da kam nur ganz kurz

00:02:10: zurück, da hab ich bepunktet.

00:02:12: Wird gemacht.

00:02:13: So einfach ist das.

00:02:15: Also ich hab sie prinzipiell immer griffbereit und deshalb war es auch ganz easy.

00:02:19: Ich hab sie ja in so einem kleinen Säckchen, da hab ich mal ein paar Euro investiert.

00:02:23: Im Olympischen Dorf war sie in einer Socke.

00:02:25: Aber ja, ich bring die schon immer mit.

00:02:26: Ja, es gibt ja auch Leute, die sind so streng.

00:02:28: Als Siegerinnen und Sieger, die würden zum Beispiel sich die Medaille nicht mehr umhängen.

00:02:32: Hängst du sie um?

00:02:33: Umgehangen habe ich sie jetzt schon lange nicht mehr, aber wie gesagt, ich nehme sie mit auf so Events.

00:02:37: Ich gebe sie auch gerne rum.

00:02:38: Man darf sie gerne bei mir anfassen, wenn ich irgendwie auf Events und Veranstaltungen bin.

00:02:42: Ich durfte sie anfassen?

00:02:43: Genau.

00:02:43: Und habt natürlich das gesagt, was alle sagen?

00:02:45: Boah, ist die schwer.

00:02:46: Ja, richtig.

00:02:46: Die ist sehr schwer wie Gold.

00:02:47: Ich habe jetzt nicht so viel Ahnung von Gold, aber auch nicht von Goldmedaillen.

00:02:50: So stelle ich es mir vor.

00:02:52: Ja, wir waren auch überrascht.

00:02:52: Und das musste man schon sagen, bei der Siegerehrung, da wurde es irgendwann doch auch schwer für den Nacken.

00:02:57: Ja.

00:02:58: Es ist schwierig.

00:02:59: Gut, dass die am Ende gewonnen wird und nicht nur das Turnier beeinflusst.

00:03:03: Das ist jetzt wie eine Adeltstitel.

00:03:04: Du hast sie immer griffbereit.

00:03:06: Viele, mit denen du sprichst, möchten sie gerne sehen, möchten diese Faszination einmal erleben.

00:03:12: Was ist die Faszination?

00:03:14: Ich glaube einmal, dadurch, dass Olympia einfach auch nicht so oft ist und es nur relativ wenig Olympiasiegerin vielleicht gibt oder Sieger.

00:03:21: In Deutschland, sagen wir mal, jedes Mal.

00:03:23: Und mir wird oft gesagt, dass Leute das wirklich cool finden oder dass sie überrascht sind, dass ich sie rumgebe.

00:03:28: Aber ich habe so bei den ersten Veranstaltungen gemerkt, wie viel das Leuten gibt und was für ein Funkeln die Menschen

00:03:34: in den Augen haben.

00:03:35: Ja, habe ich auch, siehst du?

00:03:36: Genau, wenn sie diese Medaille anfassen und das ist die Hälfte der Miete.

00:03:40: Miete für was?

00:03:43: Ich glaube auch unsere Freude bei Veranstaltung.

00:03:46: Es tut einfach sehr, sehr gut, die Leute so begeistert zu sehen.

00:03:49: Denn du hast ja so viele Preise gewonnen, Turniere, ganze Liegen gewonnen, auch im Ausland.

00:03:53: Das heißt, diese eine Runde, Medaille macht einen Unterschied.

00:03:57: Die macht einen großen Unterschied, ja.

00:03:59: Also wirst du jetzt in deinem Leben lang, bist du Olympiasiegerin?

00:04:02: Weltmeister wäre weg, oder?

00:04:04: Das sagt man immer am Tier in der Weltmeister dazu.

00:04:06: Ja,

00:04:07: das richtig.

00:04:07: Das habe ich nie ganz verstanden, warum man sagt, Olympia Sieg nimmt einem keiner mehr, aber Weltmeistertitel anscheinend schon.

00:04:14: Ich bin es ähnlich.

00:04:16: Aber ja, der Begriff ist für mich auch zum Teil noch sehr surreal, muss ich sagen.

00:04:20: Lass uns über dieses besondere Leben sprechen.

00:04:22: Du bist bis dreiunddreißig.

00:04:23: Im Grunde geht es bei den meisten ja da erst richtig los.

00:04:26: Bei dir passt mir schon ein, zwei Leben in diese dreiunddreißig Jahre.

00:04:29: Ich freue mich sehr, dass du da bist.

00:04:30: Herzlich willkommen.

00:04:31: Dankeschön.

00:04:41: Was ändert sich im Leben grundsätzlich, wenn aus der erfolgreichen, sehr erfolgreichen Basketballerin, kann auch sagen die erfolgreichste Basketballerin in Deutschland Sonja Greinacher, plötzlich die Olympiasiegerin Sonja Greinacher wird?

00:04:54: Was verändert sich da wirklich auf allen Ebenen?

00:04:57: Also erst mal hat man die Reichweite von Olympia gemerkt.

00:05:00: Man wird auf einmal nach Olympia auf der Straße erkannt, im Vorbeigehen rufen die Leute, herzlichen Glückwunsch zur Goldmedaille.

00:05:05: Ehrlich?

00:05:06: Ach toll, toll.

00:05:06: Und ja, das hatten wir natürlich vorher so nicht.

00:05:08: Wir sind im Jahr zwanzig, vierte Europameister geworden.

00:05:12: Das wusste keiner.

00:05:14: Von daher hat dieser Olympia-Sieg sehr, sehr viel auf allen Ebenen verändert.

00:05:18: Waren das auch besondere Spiele?

00:05:20: Ich hatte irgendwie das Gefühl, Paris hatte eine besondere Faszination.

00:05:23: Also ich kann ja jetzt nur, das war ja mal eine einzige Olympiarfahrung.

00:05:27: Aber ich bin einfach unglaublich froh und dankbar, dass wir nicht, dass wir Maris hatten und nicht Tokio durch die Corona-Pandemie und durch keine Zuschauer und so weiter.

00:05:37: Aber ich glaube, die Atmosphäre in Paris, und das hat man ja auch von den Zuschauern gehört, war einmalig.

00:05:42: Ich glaube, die Franzosen haben da so einen Riesenjob gemacht.

00:05:47: Ich sage immer, ab dem Jahr zwanzig LA wird auch mega.

00:05:50: Und die Amis werden es heftig aufziehen.

00:05:53: Aber ich glaube, so wie in Paris mit den ganzen Sehenswürdigkeiten, die genutzt worden sind, wird es schwer, das zu toppen.

00:05:59: Allein diese Anfangsshow war fantastisch.

00:06:01: Jetzt treten wir noch mal ran.

00:06:02: Rein Ruhe für sechsen dreißig, vierzig oder vierzig.

00:06:06: Was denkst du, passt das hierher?

00:06:08: Es werden andere Spiele sein als die in Paris.

00:06:10: Das auf jeden Fall.

00:06:11: Natürlich, ich bin Essner Kind.

00:06:13: Natürlich will ich mich freuen, wenn sie in diese Gegend kommen.

00:06:16: Für mich ist generell einfach wichtig, dass sie nach Deutschland kommen.

00:06:19: Egal, ob es München, Berlin, Rhein, Ruhr, Hamburg wird.

00:06:22: Das ist für mich das größte Ziel, dass diese Gesellschaft dieses Volkes so was mit erleben darf.

00:06:27: Das ist das Ziel.

00:06:28: Ja, war bei der Weltmeisterschaft, das hast du mitgekriegt.

00:06:32: Da warst du auch schon vierzehn.

00:06:33: Ja, kann ich mich daran erinnern.

00:06:35: Nicht wirklich.

00:06:36: Mit vierzehn an die Fußball-Weltmeisterschaft?

00:06:38: Ja gut, aber ich hab nicht so wirklich ...

00:06:40: Was war nicht so?

00:06:40: dein Sport?

00:06:41: Ich hab zu mir

00:06:41: groß interessiert.

00:06:42: Der Ball war nicht rot genug.

00:06:44: Genau.

00:06:45: Wie kam denn dieser rote Ball in dein Leben?

00:06:48: Du bist eins neunzig groß, da kann man Basketball spielen, muss man ja nicht.

00:06:51: Nee, das stimmt.

00:06:53: Ich bin zum Basketball gekommen auch durch meinen Bruder.

00:06:55: Generell sind alle Leute meiner Familie sehr groß.

00:06:58: Mein Bruder ist fünf Jahre älter, hat Basketball gespielt.

00:07:02: Ich hab ein paar unterschiedliche Sportarten ausprobiert, da bin ich hängen geblieben.

00:07:06: Hat er dich mal mitgenommen?

00:07:07: Du hast ihn dann wahrscheinlich zugeschaut auch?

00:07:08: Genau, ich habe mir viel zugeschaut.

00:07:10: Generell war für mich glaube ich ziemlich schnell klar, dass es ein Mannschaftssport sein soll.

00:07:14: Ich habe auch mal Fächten ausprobiert.

00:07:15: Ich war bei der Leichtathletik, aber Basketball war sofort.

00:07:18: Da habe ich meine Freundin dann gefunden.

00:07:20: Das hat mir Spaß gemacht.

00:07:21: Da bin ich geblieben.

00:07:22: Wann ist die denn und anderen wahrscheinlich auch aufgefallen, dass du mehr kannst als die Mädchen, die sich für Basketball als Hobby entschieden

00:07:28: haben?

00:07:29: Ich glaub, das war relativ spät, weil ja auch so die Selbstvernehmung als Kind, Jugendliche irgendwo auch anders ist.

00:07:35: Ich hab zum Beispiel das ziemlich witzig, auch ziemlich spät erst wahrgenommen, dass ich so groß bin.

00:07:40: Und ich war immer ziemlich groß.

00:07:42: Aber so als Kind merkt man das gar nicht.

00:07:44: Gut, dann ging's so, ab der U-Sechzen ging's dann ja schon mehr in den Leistungsbereich, da wo ich das erst mal für die Nationalmannschaft gesichtet, da war ich vierzehn.

00:07:51: Wir sind U-Sechzen-Deutscher Meister geworden, mit dem ETB, da wurd's dann langsam schon so ein bisschen ernster.

00:07:56: ETB, da ging's los, ne?

00:07:57: Das ist der größte Basketballverein.

00:08:01: In Essen.

00:08:01: Danke, ja.

00:08:03: Da müssen auch die Eltern mitziehen, die sagen, gut, machst du erst mal nicht, weil ich die Psychotherapiepraxis aufsehe, sondern machst du jetzt erst mal Profisport.

00:08:11: Auf der ganzen Welt, ja, du bist ja dann noch losgezogen.

00:08:13: Was haben deine Eltern gemacht, buflich?

00:08:15: Meine Mutter ist Lehrerin, mein Vater ist Ingenieur.

00:08:18: Sagt wahrscheinlich erst mal gar nichts über die beiden.

00:08:20: Sagt du es mir?

00:08:21: Vielleicht.

00:08:22: Ich bin ja Doppellehrer-Kind und kenne natürlich auf der einen Seite auch sicherheitsliebenden Gedanken von Lehrerinnen, von Beamten, denen man ihnen zumindest nachsagt.

00:08:33: War deine Mutter begeistert, als du gesagt hast, du?

00:08:35: Jetzt erstmal ein Ja, USA beispielsweise.

00:08:38: Ich muss sagen, meine Eltern waren da recht unterstützend in allen, was wir so machen wollten.

00:08:42: Und die waren sehr ... Die haben uns gehen lassen.

00:08:45: Ich glaub, alle meine Geschwister, ich hab zwei ältere Geschwister, waren grade mein älterer Bruder sehr abenteuer, auslandsliebend.

00:08:53: Mhm.

00:08:53: Und die haben uns ... und die haben gesagt, fliegt, so.

00:08:57: Ungefähr.

00:08:57: Jetzt sowieso

00:08:58: später beim dritten Kind, ne?

00:08:59: Das muss man auch sagen, zwei

00:09:00: Jungs.

00:09:01: Da war auch egal.

00:09:02: Nee, ich hab noch ne ältere Schwester, aber beim dritten haben sie gedacht, komm, jetzt ist Wurscht.

00:09:08: Aber genau, die waren da sehr unterstützend.

00:09:10: Trotzdem auch darauf bedacht, dass ich irgendwo meine akademische Laufbahn beziehungsweise irgendwas ausbilden beruf irgendwas daneben bei auch noch hab und mach für die Zeit danach.

00:09:21: Kleiner Teaser, das könnte geklappt haben.

00:09:23: Dazu später mehr.

00:09:33: Dann bist du wirklich früh schon in der Schulzeit in die USA gegangen.

00:09:36: Erst mal ein Jahr, dann später noch deutlich länger.

00:09:39: War der Grund da schon immer Basketball?

00:09:41: Schon, ja.

00:09:43: Ich glaub, als ich sechzehn war, auch natürlich, weil ich das Abenteuer gesucht hab und das mich fasziniert hat.

00:09:48: Meine beiden Geschwister waren, wie gesagt, auch ein Jahr in den USA als Austauschschüler.

00:09:51: Das wollte ich dann natürlich auch machen.

00:09:54: Und da hab ich aber schon gemerkt, dass da die Bedingungen für Basketball ganz, ganz anders sind.

00:09:58: Da gibt's

00:09:59: den Sport, da gibt's eine Faszination für den Sport.

00:10:02: Da hat man fünf Trainer statt ein und so weiter.

00:10:06: Physio,

00:10:07: mentale Coaches,

00:10:08: Ernährungsberatung.

00:10:10: Die Hallen sind natürlich Wahnsinn, wenn man da in so einer Arena reinkommt, dass sich schon was anderes als so eine Schulhalle hier bei uns.

00:10:16: Ja, und die sind da auch häufig diese Teams an Universitäten angeschlossen.

00:10:20: Warum ist das so?

00:10:22: Also ausschließlich, genau.

00:10:23: Die Unis oder die College-Teams sind ja alle ... Alles Uni-Teams, weil die Teams da, so finanzieren die sich halt auch.

00:10:31: Und da gibt es ja verschiedene Liegen, je nachdem, wie groß das College ist, genau.

00:10:35: Die verdienen mit Basketball Geld.

00:10:37: Ja, absolut.

00:10:38: Logisch, ja klar.

00:10:39: Das heißt, ich muss gar nicht jetzt, wir denken immer, woher nimmt jetzt so eine Schule das Geld für so ein Sportverein?

00:10:44: Ja klar, das kommt ja da wieder rein, wenn du natürlich, okay, da muss ich jetzt ein bisschen länger drüber nachdenken.

00:10:50: Wir haben ja so, wir haben natürlich große Unternehmen, DAX-Unternehmen, die sich Fußballvereine leisten können.

00:10:54: Aber umgekehrt spielt er aktuell, meines Wissens, jetzt keine Mannschaft Geld ein für eine Universität hier beispielsweise.

00:11:00: Nee, wüsste ich auch nicht.

00:11:01: Man muss dazu ja auch sagen, dass die Uni-Kosten oder die Studienkosten ja in Amerika einfach auch unglaublich hoch sind.

00:11:07: Und so finanziert sich das, glaube ich, auch ein Stück weit gegenseitig.

00:11:10: Was mit sechzehn in den USA?

00:11:12: Du wirkst immer so gelassen, so aufgeräumt, so zielstrebig.

00:11:16: Hast du Angst?

00:11:17: Konntest du Angst in der Zeit?

00:11:19: Wesens Heimweh nach Essen?

00:11:20: Doch, auf jeden Fall.

00:11:21: Ich hatte auch in meinem ersten Jahr Heimweh.

00:11:23: Ich hatte dich am College nicht vor Weihnachten nach Hause zu fliegen.

00:11:28: Und hab dann kurzerhand, ich glaub, zwei, drei Wochen vor Weihnachten bin ich zu meinem Trainer ins Büro und hab gesagt, ich muss unbedingt nach Hause fliegen.

00:11:35: Und hat gesagt, okay, mach das, aber du musst ... wir hatten nicht lange frei.

00:11:39: Ich glaub, ich hatte drei Tage, um von der Bestküste, USA, nach Hause zu fliegen.

00:11:44: In diesen drei Tagen hab ich gefühlt gar nicht geschlafen wegen Jetlag.

00:11:47: Und dann wollte man nachts auch raus und Party und Freunde sehen, tagsüber Familie und so.

00:11:51: Hab, glaub ich, den ganzen Rückflug zehn Stunden lang durchgeschlafen.

00:11:54: Aber das hat mir unglaublich viel gegeben.

00:11:56: Also, das hatte ich schon.

00:11:57: Das ist aber die Magie von Weihnachten.

00:11:59: Ja, absolut.

00:11:59: Bist du ein Weihnachtstyp?

00:12:01: Total.

00:12:01: Schon eine

00:12:02: Stähle gewesen?

00:12:03: Entstehle, nee.

00:12:04: In Steele ist ja mal der erste Weihnachtsmarkt, mindestens Nordrhein-Westfalen.

00:12:08: Die trinken schon.

00:12:09: Ah ja, ich muss immer ein bisschen aufpassen.

00:12:10: Ich liebe Weihnachtsmarkt, aber ich darf auch nicht zu früh anfangen.

00:12:12: Sonst bin ich schnell drüber hinweg.

00:12:14: Ach so, verstehe.

00:12:15: Dann hast du so ein Kipppunkt, sagen wir mal, am siebzehnten Dezember.

00:12:17: Und dann ist alles abends.

00:12:19: Und wo ich die Weihnachtsdeko dann auch schon wieder im Keller räumen will.

00:12:21: Und dann schaffe ich mich bis Weihnachten.

00:12:24: Ich bin

00:12:24: abgekommen vom Thema, glaube ich.

00:12:25: Du hast natürlich Leute getroffen.

00:12:28: in den USA, die vermutlich noch nie etwas von Essen gehört haben.

00:12:31: Wie hast du denen diese Stadt beschrieben, dass die ahnen können, was wir hier so machen?

00:12:36: Also erst mal habe ich, glaube ich, immer gesagt, dass es bei Düsseldorf, weil da gab es vielleicht oder Köln.

00:12:40: Out, ja,

00:12:41: ja.

00:12:42: Ist vielleicht auch ein bisschen schmerzhaft, aber dann konnten so ein bisschen was damit anfangen.

00:12:47: Wie habe ich das beschrieben?

00:12:49: Für Amis natürlich eine relativ kleine Stadt, aber sehr divers, habe ich, glaube ich, immer beschrieben.

00:12:53: Hardworking people?

00:12:55: Genau.

00:12:56: Working, working class.

00:12:57: Ja, so.

00:12:57: Absolut.

00:12:58: Und zurück in Deutschland, welche Eigenschaften der Menschen in den USA würdest du uns hier gerne in die Seele zaubern in den Charakter?

00:13:06: Ich glaube, diese Offenheit und diese Freundlichkeit auch irgendwo, viele sagen ja, dass die an mich so ein bisschen oberflächlich sind, das mag sein.

00:13:13: Und trotzdem finde ich es schön, wenn man irgendwo reinkommt und angelächelt wird und ein bisschen Smalltalk macht, muss nicht immer sein, aber generell vielleicht dieses bisschen offener.

00:13:24: Das hat sich bei mir auch gewandelt.

00:13:25: Interessanterweise, wirklich, ich glaube ich zum ersten Mal in den USA gewesen, ein bisschen länger und da war ich auch so ganz klar, wenn die es nicht wirklich ernst meinen, nicht wirklich wissen wollen, wie es dir geht, dann sollen sie auch nicht sagen, wenn sie meine Schuhe nicht schön finden müssen, sie es nicht sagen.

00:13:40: Aber sie sagen es ja trotzdem.

00:13:41: Mittlerweile sag ich, ich nehm jeden freundlichen Menschen, wenn er mir begegnet.

00:13:45: Egal aus welcher Motivation heraus.

00:13:47: Total.

00:13:48: Man findet schon unglaublich schnell Anschluss da.

00:13:50: Ich muss sagen, in Deutschland, wo ich jetzt gewohnt hab, ist das Rohgebiet dafür, also da ja dann ähnlich, wenn man die deutschen Ecken so untereinander vergleicht.

00:13:59: Wenn ich vorher in Hannover drei Jahre gewohnt, und da mich zurück ins Rohgebiet gekommen, ist mir das sofort aufgefallen, dass die Leute im Rohgebiet offener sind als die Leute im Norden.

00:14:10: Also würdest du schon sagen, Stadtverhalt, schon ein bisschen auch das Manhattan.

00:14:14: Kann man so vergleichen?

00:14:15: Ja.

00:14:26: Wir müssen jetzt im Schnelldurchlauf deine Erfolge feiern.

00:14:30: Wo hast du überall gespielt?

00:14:31: Deutschland war ja auch dabei, ne?

00:14:33: Und du könntest jetzt einfach durchziehen bis Polen.

00:14:35: Bei Polen müssen wir kurz stoppen.

00:14:37: Okay, ich versuch's mal.

00:14:38: Essen.

00:14:39: Damit geht alles los.

00:14:40: Oberhausen.

00:14:41: Dann College, USA.

00:14:43: Dann nochmal zwei Jahre in Herne.

00:14:45: Vor Herne, wo war das College?

00:14:47: Gonzaga University in Washington State, Westküste.

00:14:51: Und nach Herne war ich dann vier Jahre in Polen.

00:14:53: Ich glaube, es gibt wenige Karrieren, in denen der Begriff Washington und Herne in einer Zeile vorkommen.

00:14:58: Ja, glaube ich auch.

00:15:00: Das ist auch ein harter Cut da gerade.

00:15:02: Vor allem

00:15:02: in der Reihenfolge, ne?

00:15:04: Wie war das, dann in Herne wieder aufzuschlagen?

00:15:06: Liebe Grüße, liebe Grüße.

00:15:07: Ja, es ging Herne.

00:15:09: Vielleicht ein bisschen was gegen Herne.

00:15:10: Nee, das... Also, es war so, dass ich ja am Kolbisch auch studiert habe, logischerweise, in den USA und ich nur Basketball gespielt habe.

00:15:18: Mir aber der Bachelor von da drüben nicht komplett anerkannt wurde.

00:15:23: Also von diesen vier Jahren, die ich da studiert habe, wurde mir ein Jahr anerkannt.

00:15:27: Genau.

00:15:27: Das heißt, ich wollte, da habe ich auch ein bisschen mitgekämpft, aber ich wollte natürlich noch mal ins europäische Ausland und da Basketball spielen.

00:15:35: Mir war aber schon klar, dass, bevor ich das mache, sollte ich vielleicht erst mal diesen, wenigstens diesen Bachelor in der Tasche haben.

00:15:40: Also, habe ich nochmal zwei Jahre an der... Wo Uni, Psychologie, Bachelor studiert, um den Bachelor zu Ende zu machen und bin dann ins Ausland.

00:15:47: Parallel dazu, immer Nationalmannschaft?

00:15:49: Genau, ja.

00:15:51: Also viel zu tun gab's.

00:15:52: Rossenguten Kalender.

00:15:54: Ja, aber es hat mir auch geholfen.

00:15:55: Weil man dann eben so ein Zeitmanagement brauchte.

00:15:58: Also man hatte dann ganz klar seine Trainingsanheiten.

00:16:00: Man hatte auch ganz klar, wann bin ich im Sommer weg.

00:16:02: Und dazwischen musste man dann, okay, dann muss ich halt da auch lernen oder da was machen.

00:16:07: Und das war nicht so, kann ich machen, wann ich will.

00:16:09: Und hinterher macht man's gar nicht.

00:16:12: Wie heißt das noch mit E?

00:16:14: Erholung?

00:16:16: Ja, doch.

00:16:16: Da war ich schon auch nie so schlecht drin.

00:16:19: Wir Psychologen nennen das ja selbst für Sorge.

00:16:21: Richtig,

00:16:21: und ihr Sportler, Regeneration.

00:16:23: Dann gehört das wieder zur Einheit.

00:16:25: Was machst du denn, um zu regenerieren?

00:16:27: Ich gehe super gerne in Cafés, auch so ein bisschen spazieren mit dem Hund und dann in Cafés mit Freunden solche Sachen essen gehen.

00:16:36: Also im weitesten Sinne Nahrungsaufnahme.

00:16:38: Hat irgendwie viel mit Essen zu tun.

00:16:41: Dann hast du in Polen gespielt.

00:16:43: Vier Jahre lang, also vier Saisons, muss man ja sagen.

00:16:47: Genau.

00:16:48: Immer acht Monatssaison, im Sommer dann nach Hause gekommen, aber vier Jahre in Folge.

00:16:52: Und da hast du zum ersten Mal eine Routine erlebt, die du nicht länger ertragen wolltest.

00:16:58: Also hast du gemerkt, du bist so jung, um die Karriere aufzugeben, aber irgendwas muss sich verändern.

00:17:03: Fragezeichen.

00:17:04: Wie war diese Phase in Polen?

00:17:05: Im Grunde ja Übergang in diese vierte oder dann fünfte Saison.

00:17:07: Genau, also es war dann am Anfang meiner vierten Saison.

00:17:10: Ich habe ein Jahr in Krakow gespielt und dann drei Jahre im gleichen Verein in Gdynia.

00:17:16: Und in dem letzten Jahr dort habe ich schon gemerkt, so, ich glaube, meine Zeit geht jetzt langsam hier zu Ende.

00:17:21: Ich habe es geliebt da, wirklich.

00:17:23: Ich hatte einen tollen Verein, ein tolles Team, ein tolles Stadt.

00:17:26: Aber genauso wie du gesagt hast, ich brauchte irgendwas Neues.

00:17:29: Ich brauchte neue Herausforderungen.

00:17:31: Ich kannte... alle Städte da irgendwo, die Hotels, in denen wir immer geschlafen haben.

00:17:37: Wir wissen viel zu wenig über Polen.

00:17:39: Wenig fest von überzeugt.

00:17:40: Wie ... Wie sind die Polen?

00:17:42: Die Polenen?

00:17:44: Also, ich finde, da passiert ja ganz viel in Polen, auch in den letzten Jahren.

00:17:47: Also, diese jüngeren Generationen sind ja total fortschrittlich, total hip, auch ganz offen.

00:17:54: Das widerspricht sich vielleicht, die ältere Generation ist dann doch sehr für sich.

00:17:59: Und Polen, muss man auch sagen, ist bis jetzt immer noch sehr ... weiß und polnisch.

00:18:04: Das ist ein bisschen schade.

00:18:05: Trotzdem passiert da ganz, ganz viel.

00:18:07: Und auch in Gdynia in der Stadt, in der ich gespielt hab, waren super viele Startups und irgendwelche Cafés und so an jeder Ecke.

00:18:16: Und wirklich auch, man kann da auch einen guten Lebensstil einfach haben.

00:18:21: Und sehr viele schöne Städte mit tollen Altstadtkern.

00:18:25: Das wolltest du aber dann nicht mehr.

00:18:26: Du wolltest Polen nicht mehr, du wolltest Basketball schon noch spielen, aber irgendwie ganz anders.

00:18:30: Wie kommt es zu Basketball?

00:18:32: Und jetzt spreche ich es zum ersten Mal aus.

00:18:34: Wie kam das in deinem Leben?

00:18:36: Ich

00:18:36: hab das erste Mal im Jahr, bei den European Games in Minsk.

00:18:41: Mit Satusa Walli, Svenja Brunkhorst und Arma Deckbjorn.

00:18:45: Und es hat mir extrem viel Spaß gemacht.

00:18:47: Ich hab mich da schon ziemlich in diese Disziplin verliebt.

00:18:50: Dann bin ich ja zurück nach Brunnen gegangen, nach zwei Jahren, und dann hat Svenja Brunkost.

00:18:54: Einer

00:18:54: deiner besten Freundin, ne?

00:18:56: Genau.

00:18:57: Hat in Hannover mit unserem Bundestrainer eben dieses dreiechstrei-Projekt gegründet, weil eben auch die Chancen, sich für Olympia zu qualifizieren, im Jahr ist es mit den dreiechstrei gar nicht so schlecht aussahen.

00:19:08: Im Gegensatz zum Fünf gegen Fünf.

00:19:10: Das war ziemlich weit weg.

00:19:11: Fünf gegen Fünf, also das klassische Basketball?

00:19:13: Genau, Hallen Basketball und da mit für Olympia zu qualifizieren, damals.

00:19:19: Wir haben das nicht gesehen.

00:19:22: Die kleine hippe Schwester.

00:19:23: Genau, und dann hat sie gesagt, hey, du wolltest zurück nach Deutschland kommen, aber gehen wir vielleicht nicht in die Bundesliga zurück, sondern hast nicht Bock mit mir, dieses Projekt zu machen.

00:19:33: Und dann, wenn alles gut läuft und wir es richtig, richtig gut machen, dann können wir uns Volumen qualifizieren.

00:19:39: Und wir können mal zusammen in einem Team spielen, außerhalb der Nationalmannschaft.

00:19:42: Und da hab ich gesagt, ja, dann bin ich dabei.

00:19:43: Das ist was für ein unglaubliches Geschenk, Deine beste Freundin, das vorschlägt ihr, das alles gemeinsam erlebt und dann bis zur Goldmedaille durchzieht.

00:19:52: Oder?

00:19:52: Ja, das ist Bild, oder?

00:19:53: Toll.

00:19:54: Also ich freue mich da sehr, sehr für dich.

00:19:56: Jetzt kennen drei X drei, acht Millionen Fans an deutschen Fernseher und unglaubliche Zahlen.

00:20:02: Das ist schwer.

00:20:03: Begreiflich immer noch, ja.

00:20:05: Für die siebzehn Menschen in Essen, die das nicht wissen.

00:20:07: Egen drei x drei.

00:20:08: Es braucht ein Basketball, aber nur einen Korb.

00:20:11: So, wie wird's gespielt?

00:20:12: Auf dem Basketball-Halbfeld.

00:20:15: Es gibt immer vier Spieler in einem Team, aber drei sind auf dem Feld.

00:20:17: Dann wird durchgewechselt und es wird entweder zehn Minuten gespielt oder bis eine Mannschaft einen zwanzig Punkt erreicht hat, was auch immer zuerst kommt.

00:20:25: So ein bisschen Streetboy, aber professioneller.

00:20:28: So wie früher, der Streetboy aus New York.

00:20:31: Mhm.

00:20:32: dem man so aus dem Vorspann von Prince of Bel-Air oder so kennt.

00:20:35: Genau.

00:20:36: Das bist du heute mit Goldmedaille.

00:20:39: Das ist unfassbar schnell, kreativ überraschend.

00:20:41: Welche der Eigenschaften, die du mitbringst, machen dich denn jetzt zu diesem Weltstar, muss man ja sagen, in dieser Sportart?

00:20:47: Ja, das musst du jetzt ertragen.

00:20:49: Es kann ja nicht nur körperlich sein.

00:20:51: Nee, das war vielleicht auch am Anfang eher schwierig für mich, weil ich ja jetzt auch nicht unbedingt so die allerfüßigste Spielerin bin.

00:20:57: Ich glaub, das war eine Kombi.

00:20:59: Natürlich, die Größe hat da schon geholfen.

00:21:01: Und ein Wurf, wenn man einen Wurf hat, hilft er auch.

00:21:04: Der Dreier ist ja bei uns zwei Punkte.

00:21:07: Aber einfach doppelt so viel wert sind wie der Einer.

00:21:10: Und das ist ja im Vergleich zum Hallenbasketball, ist das noch mal mehr.

00:21:15: Also ist der Dreier viel wertvoller.

00:21:17: Ja, das werde ich mir diese Stelle im Podcast mehr verahören und dir schreiben, wenn ich sie verstanden habe.

00:21:23: Aber ich verstehe, grob ist es ein Spiel, was dir dann liegt.

00:21:27: Also, es ist ja eine mentale Sache.

00:21:29: Beides, glaube ich.

00:21:32: Es hilft sehr, wenn man auf Englisch mit uns sagen birste Teil ist.

00:21:37: Das verstehen wir hier in Essen.

00:21:38: Ja, oder?

00:21:39: Es steht alles in den

00:21:39: Schaunen.

00:21:42: Vielseitig, genau da.

00:21:44: Dafür habe ich die Sparkars Essen.

00:21:45: Es gibt keine Frage, die hier offen bleibt.

00:21:48: Immer richtig beantwortet.

00:21:49: Deswegen ist es so toll, dass du dabei bist.

00:21:51: Fabian.

00:21:52: Du hast erzählt, wenn ihr am Flughafen damals aufgetaucht seid und die Sportart kannte kaum jemand und ihr erzählt habt, ihr seid eine Basketball-Mannschaft, die Leute gesagt haben, da fehlen noch voll viele Leute.

00:22:02: Ja, das wissen mittlerweile alle.

00:22:04: Ich habe gerade körperlich gesagt, was alle nicht wussten, du hast Olympia in Paris mit gebrochener Hand gespielt.

00:22:11: Welche Ärztinnen, welche Ärzte lassen dich das machen?

00:22:15: Ich hatte zwei unterschiedliche Geschichten.

00:22:17: Das ist ja in einem letzten Vorbereitungsturnier in Frankreich passiert.

00:22:20: Ich bin am nächsten Wochen nach Hause geflogen und hatte zwei Termine bei unterschiedlichen Handspezialisten.

00:22:26: Der Erster hat mir gesagt, das wird nix, weil du musst operiert werden.

00:22:30: Du hast zwei Wochen vor Abflug, drei Wochen vor Spiel.

00:22:32: Das kriegen wir nicht mehr hin.

00:22:33: Du hast

00:22:34: geahnt, was da passiert ist in der Hand?

00:22:37: Ja, das wusste ich.

00:22:37: Ich hab's gehört.

00:22:38: Wie

00:22:39: klingt das?

00:22:40: Ist das so ein Schlag?

00:22:41: Nee, wie ein Ast, wie ein Ast der Zebricht.

00:22:44: Hätte ich mal nicht gefragt,

00:22:44: ja.

00:22:46: Und dann der zweite Handschirurg hat mir dann eigentlich das gesagt, was ich hören wollte.

00:22:51: Also der hat gesagt, ja, theoretisch müsste man das operieren, aber die Zeit hast du nicht mehr.

00:22:56: Also machen wir das jetzt komplett mit konservativen Methoden und du versuchst damit zu spielen.

00:23:01: Und entweder es klappt, dann ist super oder es klappt nicht und dann musst du zurückfliegen und ich operiere dich dann.

00:23:06: Erst wolltest du dich gar nicht ründgenlassen?

00:23:08: Das habe ich auch erzählt?

00:23:09: Ja, das hast du erzählt.

00:23:10: Einfach aus dem Motor, die Hand ist erst gebrochen, wenn es einen Arzt sagt.

00:23:15: Keine Diagnose, kein Problem.

00:23:16: Du

00:23:18: hast das einfach durchgezogen, so getaped.

00:23:19: Du wolltest es aber trotzdem nicht erzählen, warum eigentlich?

00:23:22: Jeder Korb wäre doch lauter gefeiert worden, egal was du da machst.

00:23:25: Alle jubeln ja schon, wenn du nur antrettest.

00:23:27: Das hat sich, glaube ich, verschiedene Gründe.

00:23:29: Einmal für mich.

00:23:30: So mental wollte ich das nicht mehr ein Faktor.

00:23:34: werden lassen, als es ist.

00:23:36: Und dann aber auch so ein bisschen, wir kennen alle Spielerinnen, alle Teams.

00:23:39: Und ich hatte jetzt nicht erwartet, dass mir da irgendjemand extra drauf haut, aber man muss es bei so einem Turnier auch nicht drauf anlegen.

00:23:46: Verstehe.

00:23:47: Und wenn du heute an Paris zurückdenkst, an diesen Sommer, zwanzig, welches Bild, welcher Geruch, welcher Moment kommt dir als Allererstes in den Sinn?

00:23:58: Ist es das Treppchen, ist es die Nationalhymne, ist es die erste Umarmung, da haben Schlusspfiff oder vielleicht was völlig anderes?

00:24:03: Boah, also natürlich ganz viele Bilder.

00:24:05: Eins, was immer sehr präsent ist, ist dieser Moment vor dem Halbfinale, vor dem Kanada-Spiel in der Players' Lounge.

00:24:13: Auf dem Plastikkonkord gab es den Players' Lounge und von der ging man dann auf den Warm-up-Kord, auf das Aufwärmspielfeld.

00:24:19: Und von da ging man dann in die Arena.

00:24:21: Und wir waren natürlich immer einige Zeit vor den Spielen da.

00:24:24: Und bei der Players' Lounge waren Snacks und so weiter.

00:24:26: Man konnte sich dahin chillen, Fernseher, wo man die vorherigen Spiele angucken kann oder die Live-Spiele gerade.

00:24:32: Und die Atmosphäre da, wir saßen da mit den Kanadierinnen, hat mir irgendwie so ... Ja, ich hatte das Gefühl, wir gehen heute ins Finale.

00:24:40: Und es war so eine motivierende, schöne, lockere Atmosphäre.

00:24:44: trotzdem noch.

00:24:45: Ja.

00:24:45: Bei uns im Team.

00:24:46: Und das ist irgendwie so ein Bild, wie wir auf diesen Sitzsecken in dieser Players-Lounge sitzen, jeder sich so ein bisschen fertig macht und so weiter.

00:24:52: Aber keiner irgendwie Musik in den Ohren hat, sondern wir waren alle die ganze Zeit miteinander verbunden, haben miteinander geredet.

00:24:59: Ja.

00:25:00: Manchmal nutze ich für solche Momente, ich weiß nicht, ob es das trifft, so ein Begriff der perfekte Moment, wenn alles stimmt.

00:25:06: Ja.

00:25:07: Das war, muss ich sagen, das ganze Turnier irgendwo auch so.

00:25:10: Bei so einer Olympia-Goldmedaille muss so viel zusammenkommen.

00:25:13: Und das hab ich da erlebt.

00:25:15: Von natürlich auch ein bisschen Glück, dass die Hand gehalten hat, zu ganz viel Arbeit, wie wir da hingekommen sind, zu, dass sich da keiner verletzt hat, dass wir da alle gut drauf waren, dass wir alle unseren besten Dreiecks-Dreibars gespielt haben.

00:25:29: Da kam irgendwie alles zusammen.

00:25:30: Deshalb will ich, dass der perfekte Moment war die ganze Woche für mich.

00:25:34: Toll.

00:25:46: Sprechen wir über dich als Mensch, wenn du magst, nicht verheiratet, keine Kinder, ein Hund und den kenn ich doch.

00:25:52: Ja, stimmt.

00:25:52: Ja, ja.

00:25:53: Ich hab dir ja den Preis, Sportlerin des Jahres ... Verleihen wollen eigentlich auf der Bühne, aber du bist ja, weil du einfach so schnell bist.

00:26:00: Warst du schon weg?

00:26:01: Hast du ja irgendjemandem zugesagt, irgendwas anderes zugesagt?

00:26:04: Da haben wir ein Videointerview gemacht.

00:26:05: Ein aufgezeichnetes Dankevideo.

00:26:07: Und da war schon die Frage, wohin?

00:26:08: Mit dem Hund.

00:26:09: Ja, da hatte ich den ganz, ganz frisch, glaube ich.

00:26:11: Ja, der hatte noch wild.

00:26:12: Da haben wir einen Ton Assi rausgeschickt.

00:26:14: Der ist noch wilder mittlerweile.

00:26:18: Du bist mental so stark, dass du wusstest, nur Bälle in Kurve, das geht nicht bis siebenundsechzig.

00:26:23: Das hat deine Mutter auch immer rechtzeitig gesagt, warum hast du dich für die Psychologie entschieden?

00:26:28: Das Fach, von dem man ja sagt, das machen die, die sich selbst therapieren wollen.

00:26:34: Das war eigentlich relativ früh das einzige Fach, was mich wirklich interessiert hat.

00:26:38: Dazu kamen, dass so in der U-VI Mädels dabei waren, die eine Essstörung entwickelt haben.

00:26:45: Auch eine Freundin von mir, die sich dann mir anvertraut hat und wir dann zusammen zur Trainerin gegangen sind und solche Sachen.

00:26:53: Und da hatte ich das erst mal Berührungspunkte damit.

00:26:55: Und seitdem hat es mich einfach auch sehr interessiert.

00:26:58: Was machst du jetzt damit?

00:26:59: Du hast den Master schon abgeschlossen, ne?

00:27:01: Genau, ich bin fertig, arbeite auch in der Psychiatrie.

00:27:05: Ich hab jetzt die Psychotherapeuten-Ausbildung angefangen.

00:27:09: Das ist ja, wenn man Psychologie studiert hat und dann Psychologin ist, aber noch Therapeutin werden will, da muss man noch eine Weiterbildung machen, die auch noch mal ein paar Jahre geht.

00:27:16: Ja,

00:27:16: das wissen viele nicht.

00:27:17: Genau.

00:27:18: Sehr, sehr anstrengend und viel zu wenig gemacht.

00:27:20: Also herzlichen Dank für deinen Service.

00:27:23: Gerne, gerne.

00:27:24: Also willst du nun frei arbeiten als Psychotherapeuten?

00:27:28: Wenn ich dann irgendwann mal fertig werde, dann kann ich mir das schon irgendwann in der Zukunft vorstellen.

00:27:32: Ich finde aber im Moment gerade auch die Arbeit im Krankenhaus in der Psychiatrie echt ganz spannend und auch schön.

00:27:39: Was gibt dir das?

00:27:40: Also erstmal lerne ich da noch sehr, sehr viel.

00:27:42: Dann finde ich es unglaublich spannend, was wie unterschiedlich Leben sein können und wie unterschiedlich auch Menschen auf bestimmte Lebensumstände reagieren.

00:27:51: Und ja, dieser Austausch mit Menschen gibt mir viel.

00:27:54: Mittlerweile kann ich dich und deine mentale Stärke auch als Speakerin buchen.

00:27:59: Ich kann dich buchen, in welcher Situation empfiehlst du mir dir zuzuhören als Speakerin?

00:28:04: Das hatte ich nicht geplant, dass ich in diesem Speaker-Business mal sein werde.

00:28:09: Generell geht es darum, was können Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Unternehmen vielleicht aus dem Spitzen Sport lernen.

00:28:17: Und ich kann natürlich immer nur über meine Erfahrung, Olympia-Erfahrung, sportlicher Karriere berichten.

00:28:23: Aber ich habe festgestellt, dass da extrem viele parallelen.

00:28:26: zur Wirtschaftswelt gibt.

00:28:28: Ganz viele Unternehmen oder Arbeitsgruppen sind ja auch so Teams aus drei, vier Menschen.

00:28:32: So wie bei uns.

00:28:33: Genau.

00:28:34: Ja, und dann kommt der Druck dazu, dann kommen große Aufgaben dazu, dann kommen vielleicht Frustrationen dazu.

00:28:39: So kann man da, glaube ich, viel voneinander lernen und übertragen.

00:28:42: Lerne zu führen und dich zu positionieren.

00:28:45: Was erwartet das Team von mir und wie gewinne ich es, damit es hinter mir steht?

00:28:49: Steht auf der Homepage.

00:28:52: Was hast du über Führung?

00:28:53: Und Teams gelernt, was du jetzt weitergeben kannst.

00:28:56: Ich glaube, ich habe schon ganz unterschiedliche Rollen in Teams gehabt.

00:28:59: Von einfach eine Bankspielerin, die sich an anderen sehr orientiert hat.

00:29:04: Und dann natürlich hinterher beim Dreiecksdrei eher schon eine Führungsspielerin oder Position.

00:29:10: In beiden Rollen habe ich viel gelernt und musste mich auch reinfinden.

00:29:13: Aber was gerade, was mich Dreiecksdrei in den letzten Jahren gelernt hat, ist, man braucht Anführer, Anführerin, Lieder in einem Team.

00:29:19: Aber man braucht vor allen Dingen auch Leute, die folgen.

00:29:22: Sonst funktioniert das nicht.

00:29:23: Und das haben wir beim Dreix drei, weil Olympia so unglaublich gut hinbekommen, dass wir Leute hatten, die vielleicht Entscheidungen getroffen haben.

00:29:29: Aber wir wussten, da sind Leute dabei, die gehen hundertdreißig Prozent mit mit dieser Entscheidung.

00:29:34: Und das in einem Team zu schaffen, das ist manchmal so die Herausforderung.

00:29:38: Das scheint dir ja gelungen zu sein, auch relativ schnell klar zu machen oder gesagt zu bekommen, dass du diese Führungsposition jetzt auch übernimmst.

00:29:46: Ich dachte, das wären erst mal vier gleichberechtete Spielerinnen.

00:29:50: Nee, das hat sich auch über die Jahre, glaube ich, so ein bisschen herausgebildet.

00:29:53: Und man muss auch sagen, gerade bei diesem Olympiatheben, wir waren alle recht auf Augenhöhe.

00:29:58: Und trotzdem hatten wir eine klare Rollenverteilung.

00:30:01: Wir wussten, was jeder Einzelne, was die Stärken sind, was die Schwächen sind.

00:30:04: Und so hat sich das auch ein bisschen rauskristallisiert.

00:30:07: Ein Punkt auf der Homepage ist, noch Grenzen setzen.

00:30:09: Lernen Sie klare Grenzen zu ziehen.

00:30:11: Um auch Ängsten vorzubeugen.

00:30:13: Hast du das mal selbst gebraucht?

00:30:15: Ja, das ist ein Riesen-Learning, sag ich mal.

00:30:18: Das war grade in meinem ersten Jahr im Polen, in Krakau, hatte ich ziemlich Schwierigkeit mit meinem damaligen Trainer.

00:30:25: Da hab ich's erst mal gelernt, was es heißt, dass ich ganz ein Setzen muss.

00:30:30: Und das muss ich lernen.

00:30:31: Nein, sagen.

00:30:32: Ja, und auch, also ich sag mal, wenn ich jetzt so zurückblicke, oder wenn mir das jetzt passieren würde, ich wär nach zwei Wochen aus diesem Verein, ich würd mich verabschieden, würd sagen, ihr sucht euch eine neue Spielerin, ich such mir einen neuen Verein.

00:30:43: Das war dann eine Frage des Tonfalls, oder?

00:30:46: Das war ein ganz klares Sohn Macht.

00:30:48: Macht ausnutzen, Machtgehabe, so wie es halt auch oft im Sport passiert.

00:30:53: Ich war damals, glaube ich, vierundzwanzig, sehr angepasst um Deutsch, sagen wir mal so.

00:30:58: Mit dem Schuss amerikanisch, ne?

00:30:59: Ja, genau, im Schuss amerikanisch, aber eben halt nicht, bin ich wirklich für mich eingestanden so.

00:31:05: Und natürlich, dass lernt man, je älter man wird, aber das war schon eine sehr lehrreiche Erfahrung.

00:31:10: Wir haben schon gezeigt, deine Anfänge, deine Karriere, Dreiecksdrei, Olympia-Erfolg, die nächste Karriere als Psychologin.

00:31:16: bei Therapeuten als Speakerin.

00:31:18: Ich bin ganz stolz auf mich.

00:31:20: Und das in gut dreißig Minuten.

00:31:22: Ein Punkt ist noch offen, der vielleicht aber der entscheidende ist.

00:31:25: Der kommt jetzt.

00:31:25: Ernst du's?

00:31:26: Nee, schieß los.

00:31:34: Du spürst eine Verantwortung.

00:31:37: Du könntest dich ja jetzt aus allem raushalten.

00:31:39: Also Olympiasiegerin, dann die Glaswand, das war früher, das war mein altes Leben und jetzt Psychologin und fertig.

00:31:44: Aber du scheinst ja eine gewisse Verantwortung zu spüren, die dir dieser Titel verleiht.

00:31:49: Also du nutzt diese Wucht und willst ja Essen und diesen Sportbasketball nochmal neu nach vorne bringen.

00:31:57: Das Mädchenprojekt?

00:31:58: Ja, das Mädchenprojekt.

00:31:59: Ich hab's gar nicht gewusst, aber man hat als Mädchen keine Chance hier in Essen Basketball zu spielen oder hatte lange nicht?

00:32:04: Doch, also es gab, ich glaub, Crow Basket hat Mädchenmannschaften, ich weiß nicht wie viele, ich weiß nicht in welchen Altersklassen, aber also ich hab ja beim ETB angefangen und da gab's einfach siebzehn Jahre lang keinen Mädchenbasketball.

00:32:15: Nur Jungs.

00:32:16: Dann natürlich ProB, die Herrenmannschaft und so weiter.

00:32:18: In dem Verein für Basketball?

00:32:20: In dem Verein.

00:32:21: und jetzt sind wir ja im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr

00:32:35: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr

00:32:36: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr Ja, aber das ist natürlich auch mit Aufwand verbunden.

00:32:41: Jeder kennt's, der vielleicht was mit Sport zu tun hat, Hallenzeiten, Trainer finden.

00:32:44: Das ist schon nicht so einfach, genau.

00:32:47: Und es ist auch ein ... Also, wir müssen Geduld haben.

00:32:50: Das muss jetzt erst mal langsam anlaufen, so.

00:32:52: Aber das ist auch was, was mir natürlich viel gibt.

00:32:55: Klar ist das hauptsächlich für die Mädels, aber ich stehe auch noch mal gerne in der Halle und hab ein Ball in der Hand und zeig vielleicht Mädels, wie man es spielt.

00:33:04: Du bist regelmäßig dabei?

00:33:05: Genau, ich bin regelmäßig auch mal dabei, nicht mehr in Spielen, aber mal in der Halle beim Training.

00:33:10: Genau, und dass diese Verbundenheit noch in der Halle zu stehen und den Sport auch noch zu machen und weiterzugeben, gibt mir auch ganz, ganz viel.

00:33:18: Warum sollte ich den Basketball spielen?

00:33:20: Als Mädchen oder grundsätzlich?

00:33:22: Also generell finde ich es erst mal wichtig, wenn wir die Mädchen oder die Kinder einfach so zum Sport bekommen.

00:33:27: Erst mal egal, was es ist, ob es hinterher Fußball wird, Handball.

00:33:30: Ich bin ein riesen Mannschaftssport-Fan.

00:33:32: Mir hat das unglaublich viel gebracht für mein Leben.

00:33:35: Deshalb würde ich dafür immer plädieren.

00:33:36: Aber im Endeffekt geht es darum, die Kinder auch zum Sport zu bringen.

00:33:41: Und Basketball hat einen großen Aufschwung oder Aufwind in Deutschland.

00:33:44: Du bist

00:33:44: schuld.

00:33:45: Nicht nur.

00:33:46: Nicht nur, aber ja, die fünf gegen fünf Frauen.

00:33:49: Die anderen Mädels natürlich in der Dreiecksreie Mannschaft.

00:33:51: Die Männer jetzt

00:33:53: Europa.

00:33:53: WM in Deutschland im nächsten Jahr?

00:33:55: Genau, die Frauen WM nächstes Jahr in Berlin.

00:33:57: Die Männer sind Weltmeister und jetzt dieses Jahr Europameister geworden.

00:34:01: Von daher, also ist das, glaube ich, eine super Zeit für ein Basketball.

00:34:04: Ja, also Interesse scheint dann da zu sein.

00:34:06: Es fehlt da ein Verein, wobei das ja immer so ein Huhn-und-Eye-Problem ist, wenn man jetzt der Stadt sagt.

00:34:12: Ach, die Mädchen interessieren sich doch gar nicht für Basketball.

00:34:14: Sie hatten eben noch keine richtige Chance.

00:34:15: Ne,

00:34:16: genau.

00:34:16: Wo soll das dann hinführen, diese Mädchenteam-Idee?

00:34:19: Also, erst mal ziehen wir jetzt das gerade von unten auf, U-Zen, U-Zwerf, U-Vierzehn.

00:34:23: Da müssen wir jetzt auch erst mal die Teams füllen, weil wir auch natürlich erst nach dem Sommerfehlien angefangen haben, da waren glaube ich auch schon viele irgendwo anders untergebracht.

00:34:31: Aber wir wollen es von unten aufziehen und dann auch so hoch wie möglich in den Altersklassen kommen.

00:34:36: und dann, ja, wer weiß, wenn wir in zehn Jahren vielleicht Bundesligaspielen hätte auch nichts gegen.

00:34:40: Das machst du hier in Essen.

00:34:41: Wir haben glaube ich noch kein Ortsschild dran gehängt an deine Psychiatrie-Tätigkeit als Psychologin.

00:34:47: Pendelst du oder wohnst du wieder hier in der Stadt?

00:34:49: Ich

00:34:49: bin mir jetzt zurückgezogen.

00:34:50: Du bist komplett Essenerin.

00:34:52: Wo denn?

00:34:53: Wieder in Stadtwald?

00:34:54: Nein, ich brauche jetzt einmal die Adresse und die Außennummer für

00:34:57: alle.

00:34:58: Essenersüden, ja.

00:35:00: Du willst doch nicht mal den Stadtteil sagen?

00:35:02: Du gibst mir die Medaille in die Hand und willst nicht sagen, welchem Stadtteil du wohnst?

00:35:06: Essenersüden.

00:35:07: Ansonsten sehen wir dich öffentlich.

00:35:10: Wo noch?

00:35:11: Man muss sich halt buchen, ne?

00:35:12: Genau, man muss sich buchen, wenn wir jetzt mal auf die Website gehen.

00:35:15: Ja, ja!

00:35:16: Nee, bestimmt zwischendurch mal hier und da mit Sicherheit.

00:35:19: Das ist einfach so schade, ne?

00:35:21: Das ist wirklich... Deiner Olympia-Erfolg war ja schon im Herbst deiner Karriere, wie man im Sport so frech sagt.

00:35:26: Das war mein letztes Offizielles Turnier.

00:35:28: Ist ja auch perfektes Ende.

00:35:30: Und dann ist gerade die Frau, in die sich jetzt Sport Deutschland verliebt hat, einfach pop weg.

00:35:34: Nee, aber ich find, ich bin ja gar nicht weg.

00:35:35: Ich bin ja irgendwie super viel noch unterwegs.

00:35:37: Das sagen ja auch Leute ganz, ganz viel.

00:35:39: Da

00:35:39: muss ich irgendwie eine Psychose entwickeln.

00:35:42: Nee, bitte nicht.

00:35:43: Aber für mich war es ein perfekter Zeitpunkt und ich bin irgendwie sehr, sehr froh, dass es so gekommen ist zum Ende meiner Karriere.

00:35:51: Du kriegst jetzt zum Abschluss das, was alle bekommen, was immer stehen bleiben wird, eine virtuelle Plakatwand mit deiner Botschaft an die Stadt, an die Menschen.

00:35:59: Was ist dir wichtig?

00:36:00: Weißes Blatt, vielleicht ein kleines rotes Sparkassen-S, oben links?

00:36:04: Was machst du?

00:36:05: Was ist mir wichtig?

00:36:06: Ich glaube einfach, ja, den Sport zu unterstützen, in Essen, die Jugendmannschaften zu unterstützen und offen und freundlich zueinander zu bleiben.

00:36:18: Danke schön für deine Zeit.

00:36:20: Sehr, sehr gerne.

00:36:20: Danke schön für die Einladung.

00:36:23: Ich weiß nicht, woran das liegt, aber oft sind diese Teamsportlerinnen und Sportler ganz angenehme

00:36:28: Menschen, mit denen

00:36:29: man einfach ganz Zeit verbringt.

00:36:30: Es war wieder einmal so diese

00:36:32: Lässigkeit, dieses bei

00:36:33: sich bleiben, bei sich sein.

00:36:35: Ich glaub, ich buch mal ein Seminar oder eine Keynote-Speech.

00:36:39: Nur für mich, um das auch zu lernen, empfehlen Sie die Folge gern weiter.

00:36:44: Oder leiten Sie sie einfach weiter.

00:36:45: Das ist das schönste Kompliment, genauso wie Sie sie abonnieren, die ganze Serie zu Hause in Essen.

00:36:50: Dann verpassen Sie auch nicht die nächste Episode.

00:36:53: Es wird

00:36:54: ein

00:36:54: knaller Gast

00:36:55: speziell in der Weihnachtsfolge.

00:36:57: Ich verrate nur so viel.

00:36:58: WDR II Weihnachtswunder.

00:37:01: Und da wünschen wir uns jetzt erst mal ein paar sonnige herbstliche

00:37:04: Stunden hier

00:37:05: in unserer

00:37:05: schönen Stadt.

00:37:07: Das war Zu Hause in Essen.

00:37:11: Ein Podcast der Sparkasser Essen.

00:37:14: Die neue Folge.

00:37:15: Jeden zweiten Dienstag im Monat.

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