Folge 62 - Regierungspräsident Thomas Schürmann

Shownotes

In dieser Folge verlasse ich Essen und treffe einen der mächtigsten politischen Beamten Deutschlands: Thomas Schürmann, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Düsseldorf. Wir sprechen über seinen Weg vom Sauerland ins Herz des Ruhrgebiets, die Verantwortung für über fünf Millionen Menschen und darüber, wie es sich anfühlt, plötzlich im Mittelpunkt einer so großen Behörde zu stehen.

Gemeinsam tauchen wir in die Welt der Bezirksregierung ein, reden über moderne Führung, Fehlerkultur und die besonderen Herausforderungen zwischen Politik und Verwaltung. Thomas gibt persönliche Einblicke in sein Leben, seine Motivation und seinen Blick auf unsere Stadt Essen. Am Ende steht die Frage: Was macht das Ruhrgebiet so besonders – und warum sollten wir mehr Selbstbewusstsein zeigen? Hören Sie rein für Inspiration, Nahbarkeit und einen neuen Blick auf Heimat und Wandel.

Wichtiger Nachtrag zur Folge: Wickede (Ruhr) liegt im Ruhrtal am Rande des Sauerlands am südlichen Hang des Mittelgebirgszuges Haarstrangs - UND im Kreis Soest. Entscheiden Sie selbst, wer Recht hat.


In "Zuhause in Essen" spricht die Sparkasse Essen nicht über die gute alte Zeit. Wir sprechen über das, was Essen schon heute besonders attraktiv macht und was nach der Zeit der Ruhrkohle noch Magisches passieren wird. Immer mit Gästen, die Gegenwart und Zukunft auch gestalten. Und wenn WDR Moderator Tobias Häusler einmal in den Rückspiegel schaut, dann nur um die Spur wechseln zu können.

Jeden zweiten Dienstag im Monat ein spannender Gast - aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Kultur, Ehrenamt… Und ein ungewöhnlicher Blick auf unsere schöne Stadt.

Bezirksregierung Düsseldorf

https://www.bezreg-duesseldorf.nrw.de/

Thomas Schürmann

https://www.bezreg-duesseldorf.nrw.de/beh%C3%B6rde/leitung/index.php

Regierungsbezirk Düsseldorf

https://de.wikipedia.org/wiki/Regierungsbezirk_D%C3%BCsseldorf

Kampfmittelräumdienst NRW

https://www.bezreg-duesseldorf.nrw.de/umweltundverbraucherschutz/kampfmittelraeumdienst/index.php

UNESCO-Welterbe Zollverein

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Museum Folkwang

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Villa Hügel

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Baldeneysee

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Ruhrgebiet

https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrgebiet

Sparkasse Essen

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Land Nordrhein-Westfalen

https://www.land.nrw/

Transkript anzeigen

00:00:02: Essen ist Heimat.

00:00:03: Ich fühle mich da wohl, weil das finde ich das Schöne am Ruhrgebiet:

00:00:06: Man ist ja nicht noch nach Jahren Zugezogener, sondern man ist schnell mittendrin.

00:00:12: Ich bin einfach, das habe ich immer wieder gemerkt, ein Mensch, der nicht gut damit zufrieden ist, dass er sich sehr lange mit einem einzigen Thema beschäftigt.

00:00:20: Und das ist dieser große Luxus dieses Jobs.

00:00:23: Ich habe jeden Tag zwanzig Themen, die wirklich aus völlig unterschiedlichen Bereichen kommen.

00:00:26: Das ist ein großes Geschenk, deswegen bin ich jeden Tag dankbar, dass ich das machen darf.

00:00:32: Und welches Klischee über Verwaltungsmenschen musst du leider zugeben?

00:00:36: Gute Frage...

00:00:45: Und die Antwort darauf gibt's gleich.

00:00:47: Herzlich willkommen gerade Ihnen ganz persönlich.

00:00:49: Diesmal haben wir zum ersten Mal für Zuhause in Essen die Stadt verlassen.

00:00:54: Wir haben die Stadt verlassen, aber nicht den Regierungsbezirk.

00:00:56: Es ist also weiterhin eine Folge hier aus unserem schönen Regierungsbezirk.

00:01:01: Wir treffen monat für monat die Menschen, die nicht im Gestern leben, sondern unsere Stadt heute schon gestalten und sich darum kümmern, dass es morgen noch viel besser wird aus der Wirtschaft, aus dem Sport, Ehrenamt, Kultur und heute wieder aus der Politik.

00:01:16: Eine der mächtigsten politischen Beamten in Deutschland, man muss sagen, in Europa.

00:01:20: Ist zu Gast, denn die Bezirksregierung Düsseldorf ist zuständig für fünf Komma zwei Millionen Menschen.

00:01:26: Es gibt neun Staaten, Nationen in der Europäischen Union, die weniger Einwohnerinnen und Einwohner haben als sein Regierungsbezirk.

00:01:34: Es ist besonders schön, dass dieser Regierungspräsident hier wohnt, in Essen.

00:01:38: Wir treffen Thomas Schürmann.

00:01:41: Ein Hinweis zur Transparenz.

00:01:42: Wir kennen einander persönlich.

00:01:44: Wer jetzt blöd wieder zum Sieg zurückzugehen, also duzen wir einander und vielleicht komme ich ihm ja dadurch auch ein bisschen näher.

00:01:50: In der Bezirksregierung Düsseldorf war ich trotzdem noch nicht.

00:01:53: Es ist das erste Mal und das ist dann schon beeindruckend.

00:01:56: Also Blick auf den Rhein, sicher eines der schönsten Büros Deutschlands, oder?

00:02:02: Auf jeden Fall.

00:02:03: Es zählt als zumindest auf eines der schönsten und wichtigsten Denkmäler in Düsseldorf.

00:02:07: Ich glaube, das gilt aber auch deutlich darüber hinaus.

00:02:09: Es ist halt ein Verwaltungsgebäude von die Jahr die war, das entsprechend repräsentativ auch gebaut wurde.

00:02:16: Ja, insofern auch in ganz vielerlei Hinsicht kunsthistorisch ganz bedeutend ist und wir es jetzt ja mit modernem Verwaltung versuchen mit Leben zu führen.

00:02:23: Ja, aber

00:02:23: wird man nicht automatisch sofort zwei Köpfe größer, wenn man hier reinkommt?

00:02:27: Auch das weiß ich nicht.

00:02:27: Es ist natürlich eine Machtarchitektur der Preußen, die damals wollten, dass man sich als normaler Bürger, wenn man sich dem Gebäude nähert, erst mal vor Erfurcht erstarrt.

00:02:35: Das ist natürlich überhaupt nicht mehr unser Anspruch.

00:02:38: Ich bin völlig eingeschüchtert.

00:02:40: Eingeschüchtern, das ist schade.

00:02:41: Ich glaube, da müssen wir die Führung nochmal wiederholen, ein bisschen mehr zu den unterschiedlichen Aspekten des Hauses zeigen.

00:02:46: Wir merken dann immer, dass dann eigentlich auch Bürgerinnen und Bürger, die uns besuchen, sich eher beeindrucken lassen, von welchen Kunstschätzen an der einen oder anderen Stelle man hier auch berichten kann.

00:02:54: Und Einschüchtern ist zumindest das Letzte, was wir wollen.

00:02:57: Düsseldorf nennt es liebevoll auch das Regierungsschlöstchen.

00:03:01: Aber dieser Barockbau, der ist ja fake.

00:03:03: Das ist ja nicht siebzehntes, achzehntes Jahrhundert, du hast schon gesagt, neunzehnt, sieben.

00:03:07: Ein Neubau nahezu.

00:03:09: Aber an Denkmal.

00:03:10: Und tatsächlich auch in vielerlei Hinsicht relativ modern.

00:03:12: Also sieben bis neunzehntelf errichtet.

00:03:15: Man sieht, dass die Flure z.B.

00:03:17: alle Tageslicht haben, was in der Zeit tatsächlich völlig ungewöhnlich war.

00:03:20: Also man wollte gute Arbeitsatmosphäre schaffen für die ganzen damals fast ausschließlich männlichen Beamten, die hier gearbeitet haben.

00:03:27: Man hat kleine Trinkwasserspender auf den Fluren integriert.

00:03:30: Man hat sehr viel Kunst am Bau.

00:03:32: Also man wollte schon ein sehr repräsentatives Gebäude, aber eben auch was, in dem gut gearbeitet werden kann.

00:03:38: Das war ein bisschen der Anspruch, um immer deutlich zu machen, dass das hier ihre wichtigste Provinz außerhalb von Preußen selbst war.

00:03:45: Also die Rhein-Provinz, eine ganz wichtige wirtschaftliche Bedeutung schon damals.

00:03:48: Und das sollte eben auch dieses Schlösschen am Rhein repräsentieren.

00:03:52: Ich sagte gerade schon, zwei Köpfe größer werden oder als Besucher zwei Köpfe kleiner werden.

00:03:56: Kriegst du das denn überhaupt noch mit?

00:03:58: Ist es für dich mittlerweile nur noch ein Arbeitsplatz?

00:04:00: Also, ich kriege es insofern natürlich mit, dass wir immer mal wieder Gäste haben, die das erste Mal in dieses Gebäude kommen.

00:04:05: Dann hat man natürlich auch immer ein unmittelbares Feedback, wie so ein Gebäude wirkt.

00:04:09: Wir legen auch Wert darauf, dass wir immer wieder versuchen, uns zu öffnen durch verschiedene Veranstaltungen, durch Taktes auf einen Denkmal zu da Ähnliches, eben um nicht dieses große repräsentative, abschreckende Gebäude zu sein, sondern einfach eine moderne Behörde, die sich auch öffnet.

00:04:22: Gleichwohl, du hast natürlich recht, wenn man hier morgens reinkommt und zu seinem eigenen Büro geht, ist es schon immer Schönes.

00:04:28: Aber ich glaube, das gilt für alle Arbeitslässe, wo man sich wohl fühlt.

00:04:31: Und wenn dann so ein Gebäude dann auch mitspielt, ist das natürlich umso schöner.

00:04:34: Ach, du sagst immer wir und gibst so perfekte Teamwork-Antworten.

00:04:40: Meine Grundeinstellung ist ja mit Freude, wenn Menschen Besonderes erreichen in ihrem Leben.

00:04:45: Du jetzt als Sauerländer Junge, in Wicke da in der Ruhr geboren, ein Leben mit Schützenfest und Bratwurst und dann heißt es Regierungspräsident des Regierungsbezirks Düsseldorf.

00:04:56: Zuständig für Menschen, ja mehr Menschen als in elf von sechzehn Bundesländern insgesamt wohnen.

00:05:02: Erinnerst du dich an diesem Moment, als du zum ersten Mal in diesem Büro allein warst

00:05:07: und

00:05:08: bemerkt hast?

00:05:09: Jetzt bin ich's?

00:05:11: Ich glaube, es war gar nicht der Moment, wo ich im Büro war, weil das Büro kannte ich ja tatsächlich schon von vorher, weil ich mal als persönlicher Referenz, weil Röme weitergearbeitet hat und insofern natürlich relativ häufig in dem Büro auch vorher schon war.

00:05:24: Ich glaube, der Moment, wo ich es realisiert habe, ist, wenn man die erste Veranstaltung hat und auf einmal mit diesem Titel begrüßt wird und denkt, oh, warte mal, das bist ja du.

00:05:31: Ich glaube, das ist der Moment, wo es dann wirklich sehr deutlich ist, man ist es geworden.

00:05:35: Das hat Ministerin Brandes mal erzählt, dass sie auch ... Oh, die Ministerin ist da, dachte sie, weil sie aufgerufen wurde.

00:05:43: Die Ministerin auch da.

00:05:43: Du musst eine große Veranstaltung sein.

00:05:45: So eine Millisekunde, bis sie merkt, das bin ja ich.

00:05:47: Ich bin gemeint.

00:05:49: Also, tauchen wir ein.

00:05:50: Was ist die Bezirksregierung?

00:05:51: Was macht ihr Präsident?

00:05:53: Wer ist Thomas Schürmann?

00:05:54: Vielleicht kriegen wir auch ein bisschen raus.

00:05:55: Wer ist Thomas?

00:05:55: Dahinter.

00:05:56: Und was denkst du über unsere schöne Stadtessen?

00:05:59: Fangen wir an?

00:06:00: Sehr gerne.

00:06:10: Die Bezirksregierung.

00:06:11: Das Wort kennt jeder.

00:06:13: Die Bedeutung ist nicht ganz leicht zu erfassen.

00:06:16: Ich mach mal einen Aufschlag, ich versuch das mal.

00:06:18: Also die Landesregierung macht Politik für Nordrhein-Westfalen.

00:06:22: Die Städte und Kreise setzen sie um.

00:06:25: Ihr seid, Fragezeichen, das Bindeglied als Ansprechpartner, als Hilfe auch mal als Aufsicht?

00:06:33: Das ist ziemlich gut zusammengefasst.

00:06:34: Also der Fachbegriff ist eine Landesmittelbehörde, die genau das nämlich zum Kern hat.

00:06:39: Wir sind die Ebene zwischen den Ministerien, die tatsächlich, wie du schon gesagt hast, die Politik bestimmen, die Richtlinien vorgeben und wir im Grunde darunter die Arbeitsebene, die das Ganze ausführen.

00:06:50: Das kann Aufsicht sein, das kann Planung sein, das kann Genehmigung sein, das kann zum Beispiel im Schulbereich die Einstellung der Lehrkräfte sein und noch ganz, ganz viele andere Aufgaben.

00:06:59: und insofern als Landesmittelbehörde dann der Kontakt eben zu Kreisen, zu Kommunen, die das ganze vor Ort umsetzen müssen und das in diesen ganzen Funktionen von Aufsicht bis zur Unterstützung, Beratung, Genehmigung im ganzen Spektrum.

00:07:12: Es gibt fünf Bezirksregierung, Düsseldorf ist die größte, ne?

00:07:15: Genau, also wir haben fünf mit Detmold, Ansberg, Münster, Köln und Düsseldorf.

00:07:20: Wir sind hier im Regierungsbezirk tatsächlich durch die fünf Komma zwei Millionen Einwohner der Größe, Nordrhein-Westfalen sogar der Größe in ganz Deutschland.

00:07:27: Das geht dann vom Kreis Wesel, Kleve, Düsseldorf, Neues, halbes Ruhrgebiet bis Wuppertal.

00:07:33: Riesen, riesen Dingen.

00:07:34: Wie viel Mitarbeitende sind das hier allein im Gebäude?

00:07:36: Also hier im Gebäude ist vielleicht gar nicht das ganz Spannende, sondern wir haben verschiedene Standorte.

00:07:40: Also wir haben zwei Tausend Vierhundert Mitarbeitende derzeit, die sich im Wesentlichen auf Bürostandorte in Düsseldorf verteilen.

00:07:46: Davon ein kleiner Teil auch hier in diesem Altbau, weil der natürlich nicht für alle ausreichen würde.

00:07:51: Wir sind dann daneben aber auch zum Beispiel in Essen vertreten.

00:07:54: Wir sind auch in Mönchengladbach vertreten mit einzelnen Ditzanaten.

00:07:58: Und dann noch an ganz vielen anderen Stellen, denn wir sind zum Beispiel auch zuständig für Flughafen.

00:08:03: Deswegen sind wir auch im Flughafen in Düsseldorf Flughafen-Wetze.

00:08:06: und Köln-Bonn.

00:08:07: ein bisschen zu Flüchtlingsunterkünften.

00:08:09: Also auch da zum Beispiel die erste Aufnahmeeinrichtung in Essen nach Süden.

00:08:12: Da sitzen auch Leute von mir.

00:08:13: Man geht hier eine ganze Weile durchs Gebäude, bis man allein diesen Raum hier erreicht hat.

00:08:17: Ich bin gerade vorbeigegangen auf der Beweg zur Toilette Dezernat, dreiundfünfzig anlagenbezogene Umweltschutz oder sowas.

00:08:25: Also welche Themen beschäftigen euch?

00:08:27: Im Paar hast du es schon genannt.

00:08:28: Genau, also dreinfünfzig ist der Emissionsschutz, wo es insbesondere zum Beispiel um die Genehmigung für Industrieanlagen geht oder Aufsichtsfunktion.

00:08:35: ganz gut machen.

00:08:35: Wir haben vier große Fachabteilungen.

00:08:37: Also die erste ist alles, was im Bereich Ordnungsrecht, Verkehr liegt bis hin zur Gesundheit.

00:08:43: Also das von Flüchtlingsunterbringung über die Aufsicht über Gesundheitsberufe bis zur Krankenhausplanung, Verkehrsplanung, Flugaufsicht oder auch Kampfmittel-Räumdienste.

00:08:53: Also wenn wir heute in Essen eine Bombe entschärft, sind wir das, die das vor Ort tatsächlich tun.

00:08:58: Wir haben eine Abteilung drei.

00:08:59: Da ist alles, was Planung, was Bauen, was Wirtschaft drin ist, also vom Denkmalschutz über Städtebauförderung, Umlegungsverfahren, gewerbliche Wirtschaft.

00:09:10: Und ähnlich bis hin zur Kommunalaufsicht, also auch zum Beispiel die Genehmigung der Haushalte der Kommunen.

00:09:14: Dann eine große Schulabteilung mit der Zuständigkeit sowohl im Fachlichen als eben auch im Lehrerpersonal.

00:09:20: Und noch eine Abteilung fünf mit Umwelt- und Arbeitsschutz.

00:09:23: Da ist vom Abwahl über Wasserwirtschaft die Ruhrunterhaltung bis hin zu klassischer Arbeitsschutzaufsicht alles untergebracht.

00:09:31: Hast du jetzt nie Abteilung zwei übersprungen?

00:09:33: Abteilung eins übersprungen, das ist die Zentralabteilung, die, glaube ich, jede Behörde haben wird.

00:09:38: Also da ist Personal, Haushalt, Organisation, IT drin.

00:09:43: Bindeglied nennt euch die reinische Post.

00:09:46: Wie viel ist Bindeglied?

00:09:47: Wie viel ist Boxsack?

00:09:50: Denn du vertrittst ja nach unten auch politische Entscheidungen, die von oben kommen.

00:09:55: Also du kriegst ja im Grunde Geld dafür, zwischen den Stühlen zu stehen.

00:09:59: Die Beschreibung hatte ich noch gar nicht, aber es ist auch nicht ganz so verkehrt.

00:10:02: Klar, wir müssen Entscheidungen nach unten verteidigen, begründen, die die Landesregierung getroffen hat.

00:10:08: Und auf der anderen Seite auch mit den Kommunen im engen Kontakt uns austauschen, zu welchen Folgen führt das?

00:10:15: Also, waren es die richtigen Entscheidungen?

00:10:17: Oder müsste man regional mehr differenzieren oder fehlen bestimmte Dinge?

00:10:21: Ich würde es nicht als Bocksack sehen, weil das ist tatsächlich klassische Landesmittelbehörde.

00:10:25: Wir hören zu in der Region und versuchen, Und dieses Wissen über die Besonderheiten und Spezifika verort, wird darum auch in die Politik der Landesregierung einzuspeisen.

00:10:34: Und andererseits natürlich genau das zu tun, was auch unser Job ist, nämlich im Zweifel auch mal Dinge durchzusetzen, die einfach Rechtslage sind, die von den Ministerien entsprechend vorgegeben worden sind.

00:10:44: Das heißt, ihr habt euer Ohr an den Verwaltungen in den Kommunen, in den Streckenstädten und Kreisen oder auch nah an den Bürgerinnen und Bürgern.

00:10:51: Wie nah kommt ihr Menschen?

00:10:53: Und der erste Ansprechpartner sind tatsächlich zum Großteil die Kommunen kreisfreien Städte, also sprich die kreisfreien Städte und Kreise, viel aber auch mit den Kreisangehörigen Kommunen.

00:11:02: Das ist schon ein Großteil der Kommunikation.

00:11:04: Wir haben natürlich sehr viel auch zu tun mit Wirtschaftsunternehmen, mit den Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammer, bis hin zu Umweltverbänden und Ähnlichem.

00:11:12: mit Bürgerinnen und Bürger immer an ganz speziellen Stellen.

00:11:15: Also zum Beispiel, wenn wir Planfeststellungsverfahren in bestimmten Bereichen haben, also für die Planung gibt es Erwärterungstermine oder gibt es Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung.

00:11:21: Und das

00:11:22: war gleich Stimmung in der Bode, oder?

00:11:23: Das kommt immer drauf an, was man plant.

00:11:25: Da haben wir zum Beispiel direkten Kontakt.

00:11:27: Und natürlich auch nicht zu vergessen, wir sind für Tausende von Lehrern zuständig.

00:11:31: Also insofern, die zählen ja auch zu den Bürgerinnen und Bürgern.

00:11:34: Da haben wir natürlich auch einen sehr engen Kontakt.

00:11:35: Ich glaube, wir das mal für Essen konkret machen.

00:11:37: Wo bemerke ich als Essenerin, als Essener deine Arbeit?

00:11:41: Ich glaube, die meisten wissen gar nicht, was eine Bezirksregierung ist.

00:11:44: Und trotzdem haben wir ganz viel mit ihnen zu tun.

00:11:46: Also, nehmen wir mal das Beispiel Kampfmittel-Räumendienst.

00:11:49: Weil gerade in den letzten Tagen auch wieder immer wieder Meldungen dazu über den Ticker ging, dass eine Bombe entschärft wird.

00:11:55: Meistens steht in der Zeitung, die Feuerwehr oder das Ordnungsamt waren vor Ort.

00:11:59: Das ist auch ganz wichtig.

00:12:00: Was die da machen, die Bombe entschärfen, macht der Kampfmittel-Räumendienst, der gehört zur Bezirksregend Düsseldorf.

00:12:05: Das

00:12:05: sage ich das nächste Mal im Video.

00:12:06: Ich sage es dazu.

00:12:07: Ich sage es dazu.

00:12:10: Kräften in den Schulen.

00:12:11: Das war die Bezirksregende Düsseldorf.

00:12:14: Die Genehmigung des Haushalts der Stadt Essen waren auch wir im Zweifel.

00:12:18: Interessant.

00:12:19: Die Organisation der Erstaufnahmeeinrichtungen in Essen und in Werden.

00:12:23: Auch Unterleitung der Bezirksregende Düsseldorf.

00:12:25: Die Ruhrunterhaltung.

00:12:27: Also die dafür sorgt, dass auf der Ruhr auch Schiffe fahren können und die ufersicher sind.

00:12:31: Auch das machen zum Beispiel wir.

00:12:33: Also es gibt unzählige Beispiele.

00:12:35: Interessant, dass du das ansprichst, dass vielleicht manchmal eure Behörde fehlt.

00:12:40: Auch in der Berichterstattung.

00:12:41: Wir alle kennen Johannes Rau, Hannelore Kraft, Laschet Wüst auf der oberen Ebene.

00:12:46: Wir kennen den Oberbürgermeister.

00:12:49: Wie soll ich sagen, die elastische Bandscheibe innerhalb dieses Rückgrats ist eher unbekannt.

00:12:53: Ärgert dich das?

00:12:54: Oder ist es Kompliment, wenn es so reibungslos und so still läuft?

00:12:57: Also die Beispiele gerade genannt sind Personen.

00:13:00: In dem Punkt ärgert es mich überhaupt nicht.

00:13:02: Du willst nicht noch weiter Star sein.

00:13:03: Muss ich nicht.

00:13:04: Also ich sag mal wichtig, der Star ist hier die Behörde.

00:13:06: Insofern natürlich ist es gut, wenn wir gut arbeiten, kommen wir nicht in einer negativen Berichterstattung vor.

00:13:12: Gleichwohl, deswegen ist vielleicht nicht, dass es uns ärgert, aber wir legen natürlich auch Wert darauf, dass wir eine ein oder andere Stelle bekannt werden, weil wir natürlich auch für uns werben wollen, wenn es darum geht Fachkräfte zu akquirieren.

00:13:22: Wenn wir als Ausbilder tätig sind und Ähnliches, dann ist es natürlich auch immer gut, dass Leute wissen, dass wir hier einfach ganz spannende Ausbildungsberufe, ganz spannende Arbeitsplätze mit einem unheimlichen Spektrum haben.

00:13:32: Deswegen ist es uns dann natürlich auch ganz lieb, dass der eine oder andere dann vielleicht doch mal weiß, was wir sind und nicht nur dann, wenn irgendwas schiefläuft.

00:13:39: Ich höre hier diese Folge jetzt hier mit dir gemeinsam.

00:13:41: Mit zwei Ohren habe ich aber noch ein drittes Ohr und das achtet auf so Schlagzeilen wie der Star ist die Behörde.

00:13:47: Habe ich schon was für die Überschrift, weißt du?

00:13:50: Ich darf aber sagen, der politische Star dieses Jahres in zu Hause in Essen bist du.

00:13:54: Ja, vielen Dank für den roten Teffi.

00:14:04: Wie sieht so ein Tag aus bei dir?

00:14:06: Geht ja erst mal los mit Pendelai, aus Essen.

00:14:10: Aus Essen heiße singen?

00:14:11: Nee, Essen Innenstadt im Grunde oder Westschirte.

00:14:14: Wir wohnen in der grünen Mitte, also direkt zwischen Uni und Innenstadt.

00:14:17: Das ist auch das wahre Leben, ne?

00:14:19: Absolut.

00:14:20: Mitn drin, wer bewusst gewählt.

00:14:22: Warum?

00:14:23: Ist jetzt elf Jahre her, als das Baugebiet entstanden ist und mein Mann nicht uns gefragt haben, wo sehen wir uns?

00:14:29: Ist es das ein Familienhaus in der Grünen Wiese?

00:14:32: Ist es weiterhin, wir haben früher einen werdengewohnt Wehrstandort?

00:14:36: Ja, da kann man

00:14:37: heißen.

00:14:37: Und klar, wir wollen in Essen bleiben.

00:14:38: Und wir beide wollen es zentral haben, dass man mal Essen gehen kann ins Kino, in die Oper.

00:14:44: Und da war das ein ganz hervorragender Standort.

00:14:46: Mit toller Anbindung ins Grüne.

00:14:48: Insofern, die Entscheidung ist nicht schwer gefallen.

00:14:50: und ist ja Teil meines Regierungsbezirks essen.

00:14:53: Insofern wohne ich im Regierungsbezirk, aber es ist richtig, der Tag beginnt mit meistens, also fast immer mit Pendeln, meistens nach Düsseldorf.

00:15:00: Und du bist der obane Typ mittlerweile.

00:15:02: Du kannst Dinge machen, die du in Menden, Schwitten nicht tun konntest.

00:15:05: Es war eine wunderbare Kindheit und Jugend im Sauerland, aber ich habe mich dann sehr bewusst zum Studium entschieden, ins Ruhrgebiet zu ziehen.

00:15:13: Und dann kommst du hier an, dann beginnt direkt ein Sitzungsmarathon von Abteilung zu Abteilung.

00:15:19: oder wie hast du das organisiert?

00:15:21: Also eigentlich beginnt's mit einsteigen ins Auto, weil ab dem Zeitpunkt telefoniere ich, lese ich E-Mails, muss schon die erste Korrespondenz führen.

00:15:29: Und ja, dann beginnt, sobald ich im Büro bin, eigentlich ein Termin nach dem anderen.

00:15:34: Nicht immer im Büro, ich fahre hier auch viel rum.

00:15:36: Also hab natürlich auch die Termine in den Kommunen, in den Ministerien, bei den Unternehmen.

00:15:41: Und ja, dann kann so ein Tag relativ lang werden und dann kommt's immer drauf an, ob man noch Abendtermine hat, weil das gehört natürlich dann teilweise neben dem ... Funktionen als klassischer Leiter einer Behörde, dass man ja auch doch die eine oder andere Präsentationstermine noch hat, also sprich auf Veranstaltung reden hält, irgendwas überreichen darf oder ähnliche Sachen noch machen darf.

00:16:02: Gibt es einen Ort, den du noch nicht gesehen hast in deinem Regierungswitzeg?

00:16:06: Ort ganz sicherlich.

00:16:07: Also es gibt keine Kommunen, in der ich noch nicht war.

00:16:09: Also das war gleich zu Beginn meiner Amtszeit, habe ich gesagt, ich möchte zunächst erst mal alle kreisfreien Städte und alle Kreise besuchen.

00:16:15: Das habe ich auch relativ schnell, ich glaube, innerhalb der ersten zwei Monate getan.

00:16:18: Ehrlich,

00:16:18: das war fast jeden Tag ein Neue.

00:16:20: Das war noch relativ viel, also gut, sind fünfzehn, das kriegt man da hin.

00:16:23: Also fünfzehn,

00:16:24: wie komme ich denn auf dreiundfünfzig?

00:16:25: Das sind wir inklusive der kreisangeröhnten Kommunen.

00:16:27: Das habe ich auch getan, aber das hat ein bisschen länger gedauert.

00:16:29: Okay, gut so.

00:16:31: Aber da gibt es natürlich in jeder Kommune noch Schulen und Städten, die ich noch nicht... dafür ist der Regierungsbezirk dann doch einfach zu groß.

00:16:38: Du kannst auch, was diese Themen angeht, ja gar nicht alles auf dem Schirm haben.

00:16:41: Wie wichtig ist Vertrauen in deine Arbeit?

00:16:43: Das Wichtigste überhaupt, weil bei der Themenfülle, man kann nicht den Anspruch haben, sich jede Akte, jeden Sachverhalten selber durchgearbeitet haben.

00:16:51: Insofern muss man Vertrauen und immer die richtigen Fragen stellen und zu wissen, ob da schon alles durchdacht wurde, ob vielleicht doch noch an der einen oder anderen Stelle was fehlt.

00:17:01: Wenn so was passiert, dann, man ist ja auch Tor, du bist ja auch Torwart im Grunde.

00:17:04: Wenn so was passiert, wie mit dieser Lehrerin, die sich sechzehn Jahre lang krankschreiben lassen kann, ohne einmal zum Amtsarzt zu müssen.

00:17:10: Skandal in Nordrhein-Westfalen.

00:17:12: Ich darf erzählen, ich habe gespürt, wie sehr dich das persönlich auch geärgert hat.

00:17:18: Ist richtig.

00:17:19: Obwohl es sechszehn Jahre her war, als der Fehler das erste Mal passiert ist, da kann man jetzt natürlich sagen, mein Gott, ich bin erst drei Jahre da.

00:17:25: Es hat mich einfach geärgert, weil es in so ein klassisches Klischee fällt, dass es faule Lehrerinnen und Lehrer gäbe und dass es Behörden gibt, die einfach unfähig sind und Staat nicht funktioniert.

00:17:35: Und das finde ich... Alles Grund falsch.

00:17:37: Also die Mehrzahl der Lehrer und Lehrer machen einen großartigen Job hier im Tag in der Schule.

00:17:42: Und insofern geht das in die völlig falsche Richtung.

00:17:45: Genauso auch, dass so ein Fehler mal passieren kann.

00:17:47: Da kann so was passieren.

00:17:50: Das darf natürlich sich nicht wiederholen.

00:17:51: Und das ist absolut nicht die Regel.

00:17:53: Das ist die absolute Ausnahmefall.

00:17:54: Deswegen finde ich so eine Wirkung nach außen, die ärgert mich dann.

00:17:59: Deswegen ist dann immer der Ansatz, was ... können wir schnell tun, damit sowas nicht wieder passiert.

00:18:03: Insofern haben wir natürlich sehr schnell geguckt, was war jetzt ursächlich?

00:18:07: Müssen wir da was abstellen?

00:18:08: Muss man organisatorisch was ändern?

00:18:09: Und haben wir vergleichbare Fälle?

00:18:11: Das war nicht der Fall.

00:18:12: Also es ist ja ein individueller Fehler passiert, der nicht passieren darf.

00:18:16: Aber wir haben für die Zukunft zugesehen, dass sowas auch nicht wieder passieren kann.

00:18:21: Du bist jung, ne?

00:18:22: Mit forty-fünf, du lernst wahrscheinlich wie wie wir alle.

00:18:24: Jeden Tag neue Dinge.

00:18:26: War das ein kleiner Schockmoment, dass du sagst, ich muss vielleicht insgesamt noch mal Führung, meine Führung überdenken, die Zügel enger ziehen?

00:18:34: Also das erste Mal, dass man jeden Tag was Neues lernt, hat mich noch nie schockiert.

00:18:38: Ganz im Gegenteil, das ist, finde ich, Motivation meines Jobs.

00:18:40: Ich glaube, wenn ich irgendwann mal an einer Stelle arbeite, wo ich das Gefühl hätte, ich mache jeden Tag das Gleiche, würde ich mir eine Neustelle suchen.

00:18:46: Also das würde mich überhaupt nicht motivieren.

00:18:48: Aber

00:18:48: du weißt, was ich meine.

00:18:49: So, der zweite Teil der Frage geht dir dahin, muss man jetzt noch mehr kontrollieren?

00:18:53: Also ich glaube, es wäre utopisch zu glauben, dass man die Arbeit von zwei tausend vierhundert Menschen noch enger kontrollieren kann.

00:19:00: Ich glaube, man muss... natürlich wie immer, wenn man in der Einheit leitet, sehr deutlich Zielvorstellungen auch kommunizieren, was man will.

00:19:08: Dafür gehört aber für mich auch ein Großteil Eigenverantwortung.

00:19:11: Das ist das Stärke einer guten Bezirksregierung, dass wir hier viele Menschen haben, die jeden Tag bereit sind, auch Entscheidungen zu treffen.

00:19:18: Und die sind fast immer richtig.

00:19:20: Und ja, es passieren auch mal Fehler und dann gehört dazu eine vernünftige Fehlerkultur.

00:19:24: Ich glaube, das macht eine moderne Führungskraft.

00:19:27: Und eine starke Führungskraft auch aus.

00:19:29: Diese Eigenverantwortung, regelmacht man ja auch die Erfahrung, dass Menschen wesentlich lieber arbeiten, wenn sie diese Verantwortung spüren.

00:19:35: Das kennt man ja von sich selber.

00:19:37: Wenn man das Gefühl hat, man muss alles vorlegen, macht es keinen Spaß.

00:19:40: Es wird auch nicht besser und es wird vor allem auch nicht schneller.

00:19:42: Und ich meine, wir sind nicht da eigentlich gerade behörden, müssen schneller, müssen agiler werden.

00:19:47: Und das funktioniert nur, wenn wir möglichst niederschwellig und ohne zu viel Hierarchiestufen auch Entscheidungskompetenzen lassen.

00:19:55: Und dann muss man mit dem Risiko leben, dass auch mal Fehler passieren kann.

00:19:58: Aber wie gesagt, dann vernünftige Fehlerkultur gucken, woran es lag, dass so ein Fehler nicht nochmal passiert.

00:20:02: Ja, war schön, dass wir da so offen drüber sprechen können.

00:20:05: Was sind denn die schönen Dinge?

00:20:06: Hast du Lieblingsthemen?

00:20:07: Hast du so magische Lieblingsmomente?

00:20:11: Das ist immer, wenn man für so viele Themen zuständig ist.

00:20:14: Jetzt zu sagen, das ist mein Lieblingsthema, weiß ich, da ich wie viele Menschen nicht haus an der

00:20:17: anderen Stelle... Schneidest du gerne Schleifen durch?

00:20:20: Gibst du gerne Preise?

00:20:21: Keine Ahnung.

00:20:22: Bist du gerne in Dienstlaken?

00:20:25: Ich liebe diese Abwechslung.

00:20:27: Ich bin einfach, das habe ich immer wieder gemerkt, ein Mensch, der nicht gut... Damit zufrieden ist, dass er sich sehr, sehr lange mit einem einzigen Thema beschäftigt.

00:20:35: Und das ist dieser große Luxus dieses Jobs.

00:20:37: Ich habe jeden Tag zwanzig Themen, die wirklich aus völlig unterschiedlichen Bereichen kommen und man sich völlig neuen Sachverhalten aufs Neue wieder nähern kann.

00:20:46: Das motiviert mich total.

00:20:47: Ich finde auch diese Mischung aus

00:20:49: Büro.

00:20:50: Arbeitsplatz ganz viel mit Menschen zu tun, gleichzeitig auch in der Gegend Termine zu haben, die Region hier noch jeden Tag aufs Neue kennenzulernen, ist ein großes Geschenk.

00:21:01: Deswegen bin ich jeden Tag dankbar, dass ich das machen darf.

00:21:04: So ein paar Begriffe kriegst du jetzt machen, du entscheidest dich.

00:21:07: Haben wir noch nie gemacht, hat die Sparkasse vorgeschlagen.

00:21:09: Ich hau mal raus.

00:21:10: iPad oder Aktenmappe?

00:21:12: iPad.

00:21:13: Dienstwagen oder Fahrrad?

00:21:15: Ehrlicherweise Dienstwagen, aber das liegt an der größeren Regierungsbezirks.

00:21:19: Ja, ich seh dich schon mit so einem Helm und dann durch die...

00:21:22: Ich fahre mal Richtung Kranenburg.

00:21:23: Willkommen morgen.

00:21:24: Genau.

00:21:25: Krisensitzung oder schützenfest?

00:21:28: Das ist so schwierig.

00:21:29: Krisensitzung.

00:21:31: Kannst du da vielleicht dann doch nochmal zwei Sätze... Ich guck mal kurz das Sparkas rüber.

00:21:34: Du

00:21:35: sagst, du änderst das Konzept gerade während...

00:21:37: Ich weiß gar nicht, ob man sich entscheiden muss oder ob man noch ein bisschen was dazu sagen kann.

00:21:40: Ich bin da völlig...

00:21:41: Ich muss sagen, es sind ja beides völlig unterschiedliche Sachen.

00:21:43: Bei Krisensitzung geht mir durch den Kopf.

00:21:45: Wenn man eine Krisensitzung macht und die gut läuft, hat man ein Problem gelöst.

00:21:48: Und das ist das, was mich hier motiviert.

00:21:50: Ich feier gerne Karne, weil ich feier gerne Schützen fest.

00:21:52: Das ist auch schön.

00:21:53: Aber am Ende des Tages erfüllt es mich, wenn ich den Eindruck habe, dass es einen Unterschied gemacht hat, ob ich den Tag gearbeitet habe oder nicht.

00:22:01: Ob du den Vogel sozusagen abgeschossen hast.

00:22:03: Schönes Bild, ja.

00:22:04: Pilz oder alt?

00:22:05: Pilz.

00:22:07: Jetzt kommen wahrscheinlich irgendwelche

00:22:08: Probleme.

00:22:08: Das war eine der ersten Fragen, als ich angefangen habe von der örtlichen Presse, Pilz oder Alt.

00:22:13: Und ich glaube, meine Antwort war damals schon lieber ... Palt,

00:22:16: bitte.

00:22:16: Das Palt gesagt wahrscheinlich.

00:22:18: Ich

00:22:18: hab's ja ehrlich gesagt.

00:22:19: Lieber Pilz als Alt, aber alt deutlich lieber als ein Kolch.

00:22:22: Ich glaub, damit konnte das nördliche Rheinland leben.

00:22:25: Siezen oder Dutzen?

00:22:27: Viel Dutzen.

00:22:28: Ich glaube nicht sagen ... Also ich dutze sehr viele Menschen zum Beispiel bei mir im Hause.

00:22:32: Ich glaube nicht, dass was mit Respekt oder Führungskultur zu tun hat, dass man die nur über sie vermitteln kann.

00:22:37: Insofern relativ viel du, sowohl mit vielen Oberbürgermeistern, Landräten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, was spricht dagegen, wenn man so rum?

00:22:44: Also ich glaube nicht, dass das sie unbedingt immer weiter hilft.

00:22:47: Und welches Klischee über Verwaltungsmenschen musst du leider zugeben?

00:22:51: Gute Frage.

00:22:53: Also wahrscheinlich das Klischee, was immer noch steppt.

00:22:56: Also ich habe die Frage ja von mit iPad, iPad sehr deutlich.

00:23:00: Ich

00:23:00: habe auch ein sehr papierloses Büro.

00:23:02: Das gilt noch nicht für mein ganzes Haus, auch wenn wir daran sehr stark arbeiten.

00:23:06: Also insofern, ich glaube, die Potenziale für Digitalisierung sind in den meisten Behörden noch vorhanden.

00:23:11: Ist auch gut so, sonst hast du ja nichts mehr zu lernen.

00:23:12: Ja oder so oder nichts mehr zu tun, das wäre ja fatal.

00:23:25: Der persönliche Teil, aber harmlos.

00:23:28: wird nur so privat, wie du magst.

00:23:29: Also Jahrgang in... darf ich sagen, neunundsiebzig.

00:23:33: Sauerländer aus Wicke da in der Ruhe.

00:23:37: Witzig, das weiß niemand.

00:23:38: Ich wollte eigentlich den Ausweis zeigen.

00:23:40: Ich kam aus Arnsberg.

00:23:41: Ich bin Arnsberg geboren.

00:23:42: Ach,

00:23:42: das weiß man gar nicht.

00:23:43: So, auch Abbie neunundneunzig.

00:23:45: Das war bei mir aber dann Münster.

00:23:46: Wie ist das in Sauerland?

00:23:48: In Menden-Schwitten?

00:23:50: Konservativ bis ins Markt, das stelle ich mal zwischen Fachwerk, ich habe mir ein paar Bilder angeschaut, Berichterstattung über die Freiwillige Feuerwehr.

00:23:57: Würdest du dich auch so konservativ beschreiben?

00:24:00: Gut, du bist Mitglied der Grünen.

00:24:02: Aber fielst du auf im Sauerland?

00:24:05: Ich glaube, man muss erst mal erklären, wenn man jetzt sagt, entwicklte Geboren, da bin ich wirklich nur geboren im Krankenhaus und direkt darüber, weil es gehört ja nicht zum Sauerland, bevor wir jetzt negativ sind.

00:24:13: Ist das so?

00:24:14: Wege durch, glaube nein, das gemüsse schon kreisrost sein.

00:24:17: Okay, wir klären das.

00:24:19: Das steht in den Show notes, wie wir junge Leute sagen.

00:24:22: Also aufgewachsenen Menden und das ist unsweifelhaft im Sauerland und da tatsächlich auch in noch einer kleineren Einheit im wunderbaren Dorf schwitten.

00:24:30: Was ist konservativ?

00:24:31: Natürlich ist das Sauerland in vielerlei Hinsicht sehr stark durch bestimmte konservative Traditionen geprägt.

00:24:37: So, das an sich ist ja auch, glaube ich, gar nicht Schlimmes.

00:24:40: Bin ich konservativ?

00:24:41: Ich glaube, ich bin mit bestimmten Punkten wertkonservativ.

00:24:44: Also, dass ich schon großen Wert auf bestimmte Tugenden lege.

00:24:48: ... seien solche Klassiker wie Ehrlichkeit oder ... ... Verlässlichkeit oder ... ... kann man jetzt noch fortsetzen.

00:24:54: Das heißt aber nicht, dass ich ... ... ich glaube jetzt im politischen Sinne konservativ bin, ... ... dann wäre ich in der falschen Partei.

00:25:00: Deswegen ist immer die Frage, ... ... mit was man das verbindet.

00:25:02: Und jetzt die Beispiele, ... ... wie Freiwillige Feuerwehr oder Fußballvereine oder Karneval ... ... hat für mich mit dem Begriff nichts zu tun, ... ... weil das finde ich einfach ... ... das finde ich das Wunderbare, ... ... was wir natürlich noch viel stärker in Kleinstädten haben, ... ... dass wir einfach Organisationen haben, ... ... wo Menschen sich engagieren und eben ... diesen sozialen Kitt einfach immer wieder mit Leben füllen, weil sie bereit sind, sich da einzusetzen.

00:25:22: Wenn das konservativ ist, finde ich das großartig.

00:25:25: Dann stelle ich diese eine Frage, die ich so ein bisschen versteckt habe darin.

00:25:28: Noch einmal, fielst du auf im Sauerland?

00:25:31: Nein, das glaube ich nicht.

00:25:36: Also über die Frage wie?

00:25:37: Ja, ja, genau.

00:25:38: Viele meiner besten Freunde, meine Familie wohnt noch im Sauerland.

00:25:41: Ich kann mich da ohne aufzufallen freigen.

00:25:43: Du kannst

00:25:43: es mitmachen.

00:25:44: Du hältst mit Raumplanung.

00:25:46: Da studiert, wo man Raumplanung in Deutschland studieren muss, habe ich den Eindruck, irgendwie kommen alle Raumplaner aus Dortmund.

00:25:51: Warum Raumplanung?

00:25:52: Das war ein gewisser Entscheidungsprozess.

00:25:54: Also Lehramt stand zur Debatte, Diplombiologie stand zur Debatte und Architektur.

00:25:59: Nach dem Praktikum beim Architekturbüro, in meiner Erkenntnis, oh Gott, ein Großteil der Leute plant nur ein Familienhäuser mit Garage und doch nicht die großen Museumsbauten.

00:26:07: War ich etwas skeptischer geworden und dann habe ich mich mit meinem besten Kumpel eingeschlossen.

00:26:11: Wir haben ein oder zwei Bier genossen und jeder hat für den anderen Jobs rausgesucht.

00:26:15: Das war eine wunderbare Hefte zur Berufsbildung.

00:26:18: Und da hat er mir dann auf einmal Raumplanung vorgestellt.

00:26:21: Und dann dachte ich mir, super.

00:26:22: Weil bei Raumplanung, man studiert ja so ein bisschen das gesamte Spektrum von Verkehr über Umwelt, über Wirtschaft, über Soziologie.

00:26:29: Da trifft sich das wieder, was ich vorhin schon so gesagt hat, nicht diese Festlegung auf das eine Thema, sondern eben diese große, breite unterschiedliche Themen.

00:26:36: Das fand ich ganz faszinierend.

00:26:38: Und dann guckt man, wo man studieren kann.

00:26:40: Und dann ist Dortmund eine der bekanntesten Adressen.

00:26:43: Dann habe ich mir das vor Ort angeguckt und so bin ich in Dortmund gelernt.

00:26:46: Und dann muss man sich anschauen, was man mit diesem Studio machen kann, am Ende, mit diesem Diplom.

00:26:51: Da zieht es einen doch eigentlich schon in die Verwaltung.

00:26:54: Es ging relativ früh los bei dir, beziehungsweise genau dieses Haus.

00:26:56: Zwei-tausendneun bis zwei-tausendfünfzehn.

00:26:58: Was hat dich daran gereizt?

00:27:01: Also es landen viele in der Verwaltung, aber wenn ich jetzt mal so meine Klicke aus Studiezeiten angucke, eine hat eine Eisstil, ein anderer ist bei der IHK, viele bei Kommunen, Wirtschaftsförderer und ein Regierungspräsident.

00:27:12: Also der Spektrum ist relativ breit, auch wenn ja die meisten landen in der öffentlichen Verwaltung.

00:27:17: Die Mehrheit davon aber ganz klassisch eigentlich bei Kommunen, weil man lernt halt doch dann kommunale Planung in Schwerpunkt.

00:27:23: Ich habe ein Praktikum bei der Beziehung in Ansberg gemacht und dachte, die mir spannende Ebene, dadurch dann auch relativ schnell in dem Bereich gelandet bin, ganz kurzen Abstecher gemacht hat, weil ich bei einer Kommune, nämlich im bergischen Land, in Remstein gearbeitet habe und von da dann aber sehr schnell hier in Düsseldorf tatsächlich angefangen habe.

00:27:38: Wir sind auch so eine Art Karriere-Podcast und man kann bei dir, glaube ich, ein paar klassische Dinge lernen.

00:27:44: Also erstmal vernünftige Ausbildung, seine Leidenschaft finden, das ist ja eigentlich das größte Glück, dass man bemerkt, wofür man wirklich ein Leben lang brennen kann.

00:27:52: Und sich dann aber auch früh Mentorinnen, Mentoren suchen.

00:27:56: Das war doch ganz sicher auch die Zeit als persönlicher Referent hier deiner Vorvorgängerin.

00:28:02: Deswegen weiß ich nicht, ob das Thema Suchen da passt.

00:28:06: Sie

00:28:06: hat dich gefunden.

00:28:08: Tatsächlich so.

00:28:09: Ich bin hier nicht angefangen als Büroleiter oder ihr persönlicher Referent, sondern ich habe sechs Jahre wirklich klassisch im Dizernat Städtebau gemacht.

00:28:16: Dann kam tatsächlich irgendwann die große Überraschung, dass sie mich gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, Büroleiter von ihr zu werden.

00:28:22: hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm, weil ich war kein Jurist, weil es politisch interessiert, aber auch nicht parteipolitisch gebunden.

00:28:28: Und dachte, sowas müsste man für so eine Position sein und hab dann gelernt, dass das nicht so ist.

00:28:32: Und es war ein großes Glück, weil ja, das ist das, was man, glaube ich, als beste Mentorin dann bezeichnen kann, dass man einfach auf einmal die Kenntnis über ein ganzes Haus bekommen hat, aber eben auch ganz viel über Politik, über politische Zusammenhänge gelernt hat.

00:28:44: Strategie?

00:28:45: Ohne Zweifel, ja.

00:28:46: Und dann lernen wir nicht nur Schornstein im Haus bleiben und warten, dass es da hoch geht, sondern du bist dann auch einmal zur Seite raus, ins Bauministerium zuständig dann für alles rund ums Bauen, ich sag mal, nur nicht neues Bauen.

00:28:58: Wiederaufbau, Denkmalschutz.

00:29:00: Genau, also nach den paar Jahren dann hier als persönlicher Referent war ja die Frage, was macht man danach?

00:29:05: Und da war mir klar, man muss mal raus.

00:29:07: Darf ich da mal ganz kurz fragen, warst du da schon Mitglied der Grünen?

00:29:10: Ich frage strategisch, hast du dir da vielleicht schon vorstellen können, Das könnte zurück zur Bezirksregierung.

00:29:16: Mal deinen Weg sein an die Spitze.

00:29:18: Ich hatte damals noch kein Parteibuch, weil ich immer mir klar war, nach der Phase auch als persönlicher Referent wird es wieder für mich fachlich werden.

00:29:26: Und ich mich immer bewusst als Fachbeamter gegen ein Parteibuch entschieden habe, weil ich in meiner fachlichen Meinung wahrgenommen werden wollte und ihm nicht wollte, dass ich den Stempel kriege, dass ich irgendwie eine politische Agenda verfolge.

00:29:37: Ich war deswegen auch nicht nur bei Frau Lütkes persönlicher Referent, die bei den Grünen war, sondern auch bei ihrer Nachfolgerin, bei Bill Gitterer, der Macher von der CDU.

00:29:46: Also insofern war ich da auch nicht so ... gebunden, dass ich jetzt gesagt habe, ich mache jetzt irgendwie eine sehr parteipolitische Karriere daraus.

00:29:53: Das war nicht mein Ansatz.

00:29:54: Deswegen ging es ja nachher bewusst für mich wieder in eine Fachschiene.

00:29:56: Also ich bin jetzt Bauminister umgegangen, dann da Denkmalschutz UNESCO-Welt-Erbestätten-Baukultur gemacht, hatte mich eigentlich darauf eingestellt, dass ich jetzt die fachliche Karriere wieder fortsetze, war dann erst in dem Bereich tätig und durfte dann am Ende mich noch um den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe.

00:30:12: kümmern.

00:30:12: Also, am Übrigen kannte es ein A-Tal natürlich, aber wir hatten ja auch in Nordrhein-Westfalen sehr, sehr viele Bereiche, die auch sehr stark von einem stark regner Ereignis und Überflutung betroffen waren im bergischen Land, aber auch in vielen anderen Bereichen.

00:30:24: Wenn das gut läuft, fällt man politisch

00:30:26: auf?

00:30:27: Offenkundig ja.

00:30:29: Und dann kam halt relativ überraschend irgendwann der Anruf, ob ich nicht lust hätte, Regierungspräsident zu werden.

00:30:35: Und nein, das hat man nicht auf der eigenen Agenda, dass man das plant.

00:30:37: Ich hatte ich zumindest nicht und nicht in dem Alter.

00:30:40: Es gibt vielleicht nachträgliche Sinn.

00:30:42: Aber wenn man sich das anschaut, oder?

00:30:43: Es wirkt sehr stringent durchgeplant.

00:30:45: Total durchgeplant.

00:30:46: Ich muss gestehen, nein, das war es nicht.

00:30:48: Ist das eigentlich üblich?

00:30:49: Du warst dann ... ... zweiundvierzig?

00:30:51: Jetzt

00:30:51: muss ich mich rechnen.

00:30:52: Dreiundvierzig.

00:30:52: Dreiundvierzig?

00:30:53: Als Regierungspräsident ist das üblich?

00:30:55: Es gibt eine Jüngere.

00:30:56: Die Kollegin in Detmold ist, glaube ich, ein halbes Jahr da ja jünger als ich.

00:30:58: Ich will nicht lügen, auf jeden Fall jünger.

00:31:01: Häufig sind sie älter, sagen wir es mal so.

00:31:05: Wie lange läuft dieser Vertrag jetzt?

00:31:06: Das ist das Gute und Schlechte zugleich.

00:31:08: Man hat keinen, weil ich war vorher schon Beamter auf Lebenszeit.

00:31:11: Ich bin jetzt politischer Beamter.

00:31:13: Das heißt, ich habe keinen Vertrag unterschrieben, der ein Endatum hat.

00:31:16: Allerdings kann ich auch jederzeit von der Landesregion wieder abberufen werden.

00:31:21: Aber

00:31:21: nicht mehr runterbesolden, oder?

00:31:24: Wenn man das ein paar Jahre gemacht hat, muss man sich darum keine Sorgen machen.

00:31:28: Ich kenne Leute, bei der Sparkasse essen, falls es mal mies laufen sollte.

00:31:32: Gut, komme ich dann drauf zurück.

00:31:34: Wenn die einen Raumplaner... Ich

00:31:36: dachte erst mal an Schuldnerberatung und so was.

00:31:39: Wie viel macht dieser Titel aus?

00:31:41: Was bleibt übrig, wenn die Zeit der Lauf der Dinge diesen Titel irgendwann mal wegnimmt?

00:31:48: Ich definiere mich jetzt für mich selber nicht dadurch.

00:31:50: Deswegen, das ist ein Job und irgendwann wird da vorbei sein und dann wird mein Leben weitergehen.

00:31:54: Also wenn man so wird, nein, aber na klar, wenn man, jetzt bin ich in einem Alter, wo ich davon ausgehe, irgendwann werde ich auch noch mal was anderes machen, dann ist sicherlich Regierungspräsident AD auch nicht der schlechteste Titel auf der Visitenkarte.

00:32:06: Was kann denn noch kommen?

00:32:08: Ehrlicherweise denke ich da nicht drüber nach, weil das ist wirklich mein Traumjob, den ich gerade machen darf.

00:32:12: Insofern hoffe ich einfach, dass ich den noch viele, viele Jahre machen darf.

00:32:16: Und wenn es irgendwann vorbei ist, dann werde ich gucken, was als nächstes kommt.

00:32:19: Es könnte hier auch etwas gestalterischer sein, entweder die Etage drüber in der Landesregierung oder in der Kommune, dass du nochmal richtig politisch wirst.

00:32:27: Das Geschlossene ist gar nicht so, aber ich fühle mich hier wohl.

00:32:30: Ich mache den Job nicht, um noch was anderes zu werden.

00:32:32: Das ist nicht koketiert, sondern tatsächlich die Wahrheit.

00:32:35: Akzeptiere ich so.

00:32:47: Lass uns zum Abschluss über Essen sprechen.

00:32:49: Unser so schönes Stadt ist deine Wahlheimat.

00:32:51: Warum Essen?

00:32:53: Du hast schon gesagt, in Regierungsbezirk hast du eigentlich die freie Auswahl.

00:32:56: Du könntest das flache Land von Klebe wählen.

00:32:59: Man hat ja immer die freie Wahl, wo man wohnt.

00:33:01: Da wird keiner gezwungen, da wohnen zu bleiben.

00:33:03: Hast

00:33:03: du nicht so eine Anwesenheitspflicht?

00:33:07: Nein, hab ich nicht.

00:33:08: Du kannst

00:33:08: von München hier rein pendeln?

00:33:09: Na ja, ich sag mal, wir haben für sie Zeit ein bisschen lang gedacht, aber es gibt keine Residenzlicht.

00:33:14: Genau, dass das Wort sucht dich.

00:33:16: Nein, das haben wir nicht.

00:33:17: Um ehrlich zu sagen, war es purer Zufall.

00:33:20: Mein Mann und ich haben ihn in Dortmund gewohnt.

00:33:22: Ich hatte meine Stelle in Düsseldorf angenommen und ich bin gependelt.

00:33:25: Er hat in Dortmund gearbeitet zu der Zeit.

00:33:27: Und mir war die Pendel einfach zu lang.

00:33:29: Und dann irgendwann der Punkt, wo wir gesagt haben, entweder suche ich mir einen neuen Job oder wir uns einen neuen Ort, wo wir leben wollen.

00:33:35: Dann haben wir uns für Zweidere entschieden und sind wirklich tatsächlich am Wochenende mal durch die Gegend gefahren und geguckt, welche wunderbaren Gemeinden und Städte so irgendwie zwischen Dortmund und Düsseldorf liegen.

00:33:47: Und sind irgendwann ins wunderbare Ruhrtal in einen schönen Ort werden gekommen.

00:33:52: Der hat uns sofort gut gefallen und dann mit ein bisschen Glück da sehr schnell eine Wohnung gefunden und so sind wir quasi auf halbe Strecke zwischen Düsseldorf und Dortmund gelandet und haben dann ein paar Jahren werden gewohnt.

00:34:03: Und jetzt wirklich mittendrin, welches Bild hast du von der Stadt?

00:34:06: Du kennst ja im Grunde beide Seiten jetzt.

00:34:08: Was ist Essen für dich?

00:34:09: Essen ist Heimat.

00:34:10: Also ich fühle mich da einfach wohl, weil das finde ich das Schöne am Ruhrgebiet.

00:34:13: Man ist ja nicht noch nach Jahren zugezogener, sondern man ist einfach schnell mittendrin.

00:34:18: Das ist etwas, was ich am Ruhrgebiet unheimlich schätze und das gilt für Essen ganz speziell natürlich genauso.

00:34:23: Ich finde diese Kombination aus sehr urbanem Leben mit allen Möglichkeiten, die man den Essen selber hat, aber auch mit der schnellen Verbindung in andere Städte, was kulturelles Angebot, was Veranstaltung angeht, unfassbar genial und gleichzeitig dann doch schnell im Grünen, weil wenn man das mit anderen Städten in Deutschland vergleicht, braucht man ja doch sehr lange, bis man mal den nächsten Wald sieht.

00:34:44: Das ist bei uns halt anders.

00:34:46: Insofern diese Kombination aus Menschenschlag, aus Angebot und dann doch, da kommt vielleicht der Sauerländer raus, dann doch die Möglichkeit, einen Wald zu finden, ist für mich bisher immer noch absolut lebenswert.

00:34:58: Wo trifft man dich hier?

00:34:59: Man kann nämlich in Essen in vielen Stellen treffen.

00:35:01: Natürlich hat man seine Lieblingsrestaurungs- und Kneipen, wo man immer mal wieder ist.

00:35:05: Das muss nicht immer Rüttenscheid sein, da gibt es auch einige paar andere schöne Gegenden.

00:35:09: Sehr viel mit dem Hund unterwegs, gerne im Segurut Park oder auch in Stadtwald.

00:35:14: In der Innenstadt auch mal wieder im Altotheater.

00:35:17: Theater, ne?

00:35:18: Theater ist ein Ding für dich.

00:35:20: Mittlerweile eher Opa, ehrlicherweise.

00:35:22: Früher waren wir sehr regelmäßig im Schauspiel aus dem Buch und immer, aber seit wir in Essen wohnen, sind wir viel da unterwegs.

00:35:27: Wäre das noch was gewesen für dich?

00:35:29: Schauspieler sein?

00:35:29: Aufs

00:35:30: Bühnenstil?

00:35:30: Überhaupt nicht.

00:35:32: Also ich habe es mal tatsächlich gemacht, während der Schulzeit in einer Theater-AG mitgespielt, das dann bis zu einer Rolle in die Physiker von Dürrenmatt geführt hat.

00:35:40: Es hat auch Spaß gemacht, aber ich finde immer, es ist sehr gut, wenn man weiß, was für ein Hobby ist und was vielleicht berufliche Chancen.

00:35:48: Bevor man das von außen gesagt bekommt.

00:35:50: Ja,

00:35:50: besser, man erkennt das selber.

00:35:52: Zum Abschluss jetzt wirklich die Plakatwand.

00:35:54: Es gibt ja auch auf der Rühe auch die große Plakatwand direkt da Rüttenscheider Straße, Martinstraße.

00:36:00: So eine Plakatwand musst du dir vorstellen, nur theoretisch bitte.

00:36:04: Der Hähnchen wird Thomas, aus der vergangenen Folge fragte uns dann, wann denn das Plakat hängen würde.

00:36:11: Nein, es gibt es nicht wirklich, es ist nur ein Gedankenspiel.

00:36:14: Wir überlegen noch, ob wir es nicht vielleicht doch

00:36:16: drucken.

00:36:16: Ich bin gespannt auf die Frage.

00:36:18: Was könnte als Botschaft von dir an die Stadt an uns alle da draufstehen?

00:36:22: Was ist dir besonders wichtig, was nehmen wir mit?

00:36:24: Seid selbstbewusster, was ihr habt.

00:36:27: Ich finde, das ist tatsächlich, was man im Ruhrgebiet immer wieder merkt, so eine vorgeschobene Entschuldigungshaltung für, dass man vielleicht nicht die hübscheste Stadt in Deutschland ist oder ähnliches.

00:36:36: Ich finde, wir haben so viel Stärken im Ruhrgebiet, aber insbesondere in Essen, auf die man auch einfach stolz sein kann.

00:36:41: Wir haben nur in Nesco-Welt-Erbestätte, von denen viel zu wenig Menschen wissen und ich mich immer wieder wundere, wieviel Essen dann noch nicht die da waren.

00:36:48: Volkwangmuseum ist eines der bedeutendsten Museen, die wir in Deutschland haben.

00:36:52: Da kann man auch sehr stolz drauf sein.

00:36:54: Wir haben wunderbare Willer-Hügel, wir haben einen Baldenersee, wir haben so viele Schätze in dieser Stadt.

00:36:59: Da kann man auch mal stolz sein, was alles da ist.

00:37:01: Und ich glaube auch, wenn jemand wirklich zeigen kann, wie man mit schnellen Veränderungsprozessen der Gesellschaft umgeht, dann haben wir das im Ruhrgebiet immer wieder bewiesen.

00:37:10: Durch agiles Handeln, durch Transformationsprozesse.

00:37:13: Und ich glaube, das macht uns fit für die Zukunft.

00:37:15: Und ich glaube, da kann man stolz drauf sein.

00:37:17: Glaubst du, wir schaffen es diesmal auch sicherlich der größte Transformationsprozess, der uns jemals bevorstand?

00:37:22: Was ist die Alternative?

00:37:22: Wir müssen schaffen.

00:37:25: Ich glaube, ja.

00:37:27: Wir haben doch gezeigt, das gilt nicht nur für Essen, das gilt für Ruhrgebiet, aber auch ganz Nordrhein-Westfalen, dass wir immer schon Veränderungsprozesse hinbekommen haben.

00:37:35: Ja, die Ansprüche sind gewaltig und ich glaube, wenn es Unterschiede gibt, die Zeit, in der es jetzt Veränderung geben muss, ist kürzer.

00:37:43: Aber wenn man guckt, was für motivierte Menschen, wie gut unsere Ausbildungen sind, wie die Fachexpertisen, die wir alles haben, mache ich mir auch um wirtschaftliche Entwicklung keine Sorgen.

00:37:54: Herr Regierungspräsident Schürmann, lieber Thomas, vielen Dank für deine Zeit.

00:37:58: Ja, ganz herzlichen Dank, dass ihr da wart.

00:38:01: Was bleibt noch?

00:38:02: Ja, abonnieren Sie uns.

00:38:03: Das ist das größte Kompliment, glaube ich.

00:38:05: Also es gibt zwei.

00:38:06: Einmal uns zu abonnieren, dann meldet sich immer die neue Folge ganz automatisch bei Ihnen und... Erleiten Sie die Folge gern weiter an einen Freund, an die Nachbarin oder einen Arbeitskollegen.

00:38:18: Soweit wir vom Sparkassen Roten Ess weiter mit dem goldenen Oktober hier in unserer schönen Stadt.

00:38:25: Das war Zuhause in Essen.

00:38:29: Ein Podcast der

00:38:30: Sparkasseressen.

00:38:32: Die neue Folge.

00:38:33: Jeden zweiten Dienstag im Monat.

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