Folge 60 - Wacken Hauptact - Frank Heim

Shownotes

Wacken Open Air 2025: 85.000 Fans, Hauptbühne, Headliner einen Abend vor Guns N’ Roses. Für Frank Heim, Bassist der Band Saltatio Mortis, Unternehmer und Kopf der Rüttenscheider Werbeagentur punktbar, war es einer der größten Momente seines Lebens – und er nimmt uns im Sparkasse-Essen-Podcast exklusiv mit hinter die Kulissen.

Wir sprechen über: • vom Musikstudium und Basslehrer zum Wacken-Headliner • 25 Jahre Saltatio Mortis und fünf Nr. 1-Alben in Folge • die Verbindung von Kreativität auf der Bühne und im Agenturalltag • Backstage-Geschichten aus Wacken – von Anreise bis zum Loch danach • warum Essen seit 15 Jahren sein Lebensmittelpunkt ist

Ein Gespräch über Musik, Unternehmergeist und Heimat – vom Proberaum bis zur Hauptbühne des größten Metal-Festivals der Welt.

🎧 Reinhören lohnt sich – für Musikfans, Metal-Neulinge und alle, die wissen wollen, wie sich Bass, Bescheidenheit und größte Bühnen verbinden lassen.


In "Zuhause in Essen" spricht die Sparkasse Essen nicht über die gute alte Zeit. Wir sprechen über das, was Essen schon heute besonders attraktiv macht und was nach der Zeit der Ruhrkohle noch Magisches passieren wird. Immer mit Gästen, die Gegenwart und Zukunft auch gestalten. Und wenn WDR Moderator Tobias Häusler einmal in den Rückspiegel schaut, dann nur um die Spur wechseln zu können.

Jeden zweiten Dienstag im Monat ein spannender Gast - aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Kultur, Ehrenamt… Und ein ungewöhnlicher Blick auf unsere schöne Stadt.

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00:00:00: "10.000 Leute, die da bleiben, weil sie das erleben wollen, was wir mitgebracht haben,

00:00:08: um zusammen zu feiern."

00:00:09: "Schaut ihr euch da auf der Bühne wenigstens ab und zu mal anders an nach dem Motto, das

00:00:15: ist doch alles nicht wahr?"

00:00:16: "Es ist eher so ein kurzes Nicken, okay, den Laden nehmen wir jetzt auseinander.

00:00:21: Das ist wirklich so diese Flucht nach vorne."

00:00:24: "Hazeln funktioniert, habt ihr Wacken auseinander genommen, in eurem Verständnis, haben wir."

00:00:31: "Zu Hause in Essen, ein Podcast der Sparkasse Essen mit Tobias Häusler."

00:00:38: Herzlich willkommen gerade Ihnen ganz persönlich, wir schließen sie ab, die Staffel Nummer

00:00:44: 5, Folge Nummer 60.

00:00:46: Unglaublich.

00:00:47: 60 ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass wir nur einmal pro Monat eine rausbringen.

00:00:51: Das ist die ideale Folge für den Strand.

00:00:53: Wir haben ein paar Minuten mehr gemacht.

00:00:55: Die Berge, die Terrasse, den Balkon, das ist so eine Urlaubsfolge.

00:00:58: Ich nehme sie heute mit in eine Welt, in die sie ohne die Sparkasse essen und auch ohne

00:01:03: mich vermutlich niemals reinschauen könnten, da darf man auch mal ein bisschen selbstbewusster

00:01:08: auftreten.

00:01:09: Das Wacken-Open eher.

00:01:10: Momentchen.

00:01:11: Sie müssen da kein Fan sein, sie müssen die Leute nicht verstehen, die da im Mats stehen

00:01:15: und sich im Kreis drehen und sich anrempeln.

00:01:17: Ich werde ihnen auch keine Tipps geben in Sachen beste Zelte oder beste Gummistiefe.

00:01:22: Ich nehme sie mit VIP.

00:01:24: Sie stehen mit der Hauptband des Festivals auf der Bühne, sie stehen mit im Catering-Zelt

00:01:29: bei vegetarischer Kost.

00:01:31: Also gleich mehr.

00:01:32: Und sie erleben das Festival in den fast nächsten 40 Minuten so wie kein anderer.

00:01:37: Wie fast kein anderer, denn sie erleben es ja gemeinsam mit unserem Gast Frank Heim.

00:01:44: Er ist Bassist einer der kommerziell erfolgreichsten Bands in Deutschland.

00:01:49: Manche haben den Namen noch nie gehört, aber es ist einfach so.

00:01:52: Saltatio Mortis, die zum 25.

00:01:55: Bandjubiläum gespielt haben, direkten Tag vor Ganzen-Roses und Frank lebt hier, zu Hause

00:02:01: in Essen.

00:02:02: Das Wacken-Open eher liegt gerade hinter uns, liegt gerade hinter Europa.

00:02:06: Frank ist voller Eindrücke, hat vielleicht seine Koffer noch nicht mal ausgepackt oder

00:02:09: zumindest noch nicht alles durchgewaschen nach diesem Abenteuer.

00:02:12: Ich habe meinen Trolli aufgemacht und ich habe tatsächlich meine Wäsche schon gewaschen.

00:02:19: Das ist dieses Rock'n'Roll-Leben, von dem alle mal erzählen.

00:02:21: Aber ja, es liegen teilweise aber noch Sachen im Trolli, die aber einfach nicht jetzt gewaschen

00:02:26: werden.

00:02:27: Müssen nennen wir so.

00:02:28: Ich muss von Herzen sagen, dankeschön, dass du so kurz nach dem bestimmt eindrucksvollsten

00:02:33: Moment eines Lebens direkt bei uns hier exklusiv im Podcast sitzt, dass du die Zeit nimmst.

00:02:37: Vielen, vielen Dank.

00:02:38: Ich glaube, dass ich die letzte Woche aufwacken auch noch in den kommenden Wochen erst mal

00:02:43: verarbeiten werde.

00:02:44: Das klingt komisch.

00:02:45: Es werden einfach sehr viele Termine neben den Konzerten auch, viele Menschen getroffen,

00:02:50: die ich kenne.

00:02:51: Ich habe beide Konzerte auch noch mal für mich angeguckt, wie der Rest der Welt sie

00:02:55: oft erlebt hat, halt durch die Videoaufnahmen.

00:02:58: Gibt es ja bei Magenta Telekom, kann man sich das nochmal anschauen?

00:03:00: Ganz genau, ganz genau.

00:03:01: Gehen wir mal direkt rein, wir wollen vor allen Dingen sprechen über diesen großen Auftritt,

00:03:04: Satatium Mortis.

00:03:05: Wenn ich Wacken 2025 sage, die als Bassist von Satatium Mortis, welches Polaroid kommt

00:03:14: dir da in den Sinn, welches vielleicht einmalige Bild mit Gerüchen, mit Geräuschen, dieser

00:03:20: einen Moment.

00:03:21: Viele tausend Menschen, die ich von der Bühne aussehen durfte, die während strömendem Regen

00:03:28: zwei Stunden Spaß gehabt haben, mit uns gefeiert haben, unser 25-jähriges auf diesem Festival,

00:03:34: unendliche Dankbarkeit von der Band und auch von mir.

00:03:39: Zehntausende, ich weiß gar nicht, ob ich es überhaupt jemals 90 Minuten lang, 110 Minuten

00:03:44: lang, habe so dermaßen durchregnen sehen, das war ja stark regend durchgängig, ne?

00:03:49: Ja, war es leider.

00:03:50: Leider.

00:03:51: Ihr standet im Trockenen.

00:03:52: Ja, mein Sänger ist ja, der mag ja gerne Frontkontakt nennen, oder so.

00:03:57: Der ist reingegangen, er ist reingegangen des Publikums.

00:03:59: Mehrfach reingegangen, ja.

00:04:00: Das habe ich ein bisschen erschrocken, der springt von der Bühne und rennt ins Publikum

00:04:03: und das ist ja auch ein spezielles Publikum, das weiß ja auch, wie sich das dann drehen

00:04:08: muss und auch gegeneinander rempelt.

00:04:10: Da ist er mittendrin.

00:04:11: Da ist er mittendrin, gut, er hat die Statur, das durchzuhalten, aber ist das nicht auch

00:04:14: ein Sicherheitsrisiko?

00:04:15: Ist da jemand bei ihm in der Nähe, den man vergiss?

00:04:17: Nein, nein, nein.

00:04:18: Also das könntest du auch so, wie er das macht, also er rennt da mit den Leuten rum, in einem

00:04:22: sogenannten Circle Pit, Achtung, Fremdwort Nummer eins, und dann rennen die Leute da rum

00:04:26: und haben da Spaß.

00:04:27: Und es ist tatsächlich anscheinend auch einmal irgendwie tatsächlich hingefallen, das hat

00:04:31: man danach an seinen Beinen gesehen, weil die halt auch viel Schlamm abbekommen haben,

00:04:36: aber wir zwingen ihn ja nicht dazu, das zu machen, sondern er macht das liebend gerne,

00:04:41: wenn er nicht gerade mehr im Schlauchboot da unterwegs ist, so hat er ja auch gemacht,

00:04:45: im Schlauchboot über die Menschenmenge mit einem Drachenboot, was wir für Wacken extra

00:04:49: haben, bauen lassen, das klingt komisch, nein, das ist das, was er liebt und was er macht

00:04:55: und er geht auch ganz oft vorne an den Zaun, stellt sich da drauf, sinkt mit den Leuten

00:04:59: und eine große Melange aus Band, Musik und Fans.

00:05:03: Auf dem Papier würde ich sagen sicher der bedeutendste Auftritt deines Lebens, aber

00:05:07: das entscheidest am Ende ja du, würdest du sagen, das war er, Wacken, Headliner gemeinsam

00:05:12: mit Guns N' Roses, was will ich aus so einem Musikerleben mehr rausholen?

00:05:16: Wir alle leben mehr als nur die Träume, die wir jemals hatten als Musiker und das ist

00:05:22: auch mit vielen anderen Auftritten, die wir schon hatten oder die wir schon quasi erlebt

00:05:26: haben.

00:05:27: Es wird gerade die Bühne aufgebaut, du stehst grad so neben in der Bühne, wartest so die

00:05:30: letzten zwei Minuten, bis es dann losgeht, manchmal stehst du da und schüttelst einfach

00:05:34: nur in den Kopf, weil es so eher witzig ist, weil du das als 13-jähriger Kerl oder als

00:05:39: junger Mensch stand ich da, ich wollte einfach Bass spielen, wollte mal auf einer Bühne

00:05:43: stehen, es klingt so simpel, es ist viele Jahre, harte Arbeit, nicht aufgeben, selbst

00:05:49: Zweifel, ganz viel, aber einfach sich durchbeißen und weitermachen und im Idealfall die richtigen

00:05:55: Leute finden, die auch darauf Bock haben, weil ich glaube, dass viele Leute sagen ja,

00:06:00: das was die da oben machen, könnte ich ja auch und wahrscheinlich können sie genauso

00:06:04: Gitarre spielen singen oder sonst was, das können sie auch, aber das alles aufbauen

00:06:09: und das Wichtigste bei uns sind die Songs, wenn die Menschen sich nicht emotional in

00:06:13: irgendeiner Form verbunden fühlen mit diesen Songs oder auch gilt ja auch für dich und

00:06:17: mich Songs, die wir aus der Jugend kennen, die uns ein Leben lang begleiten, dann kann

00:06:23: so was nicht passieren, das ist jetzt alles sehr viele Metarebenen, aber im Endeffekt

00:06:27: es wird einer der Auftritte sein, die definitiv so lange ich mich daran erinnern kann, ewig

00:06:33: da sein werden.

00:06:34: Wir sprechen über diese Themen, also dein Weg, diese Band, die letzten 5 Alben, alles

00:06:39: Nummer 1 Alben der Album Charts, über dich auch als Einzelgänger in einem Bandprojekt,

00:06:43: was haben wir auch mal sehr gespannt, als Unternehmer und natürlich auch sehr sehr gerne überessen

00:06:47: deine Heimat seit einiger Zeit schon als Junge aus Karlsruhe.

00:06:52: Ganz genau.

00:06:53: Legen wir los?

00:06:54: Ja.

00:06:55: Wir könnten mit der Band anfangen, aber dies ja zu Hause in Baden-Württemberg, das ist

00:07:05: eine andere Sparkasse, die da zuständig ist.

00:07:08: Eine andere Sparkasse.

00:07:09: Beginnen wir mit dir und dem Bass, Kindheit in Karlsruhe, geboren 80 oder 81?

00:07:13: 80.

00:07:14: Kindheit in Karlsruhe, geboren wie ich.

00:07:15: Wenn da Musik ins Leben kommt, dann ist es ja meist der erzwungene Klavierunterricht

00:07:20: oder die Gitarre, um Mädchen und Jungs am Lagerfeuer zu beeindrucken, mit Wonderwall.

00:07:25: Bei dir war es der Bass, wie kam es zum Bass?

00:07:29: Ja, da gab es noch einen Ding davor, das mich überhaupt für Musik interessiert hat.

00:07:33: Und so hatten wir in der 6.

00:07:34: Klasse, oder in der 5.

00:07:35: Klasse hatten wir eine Musiklehrerin oder der Musiklehrerin hatte eine Musikhit-Barade

00:07:40: gemacht und jeder konnte was mitbringen.

00:07:43: Es gab damals die CD, dieses neue Medium mit Musik drauf und jemand hatte Wind of Change

00:07:48: und Skorpions mitgebracht.

00:07:49: Oh stark, 89.

00:07:50: Und zu dieser Klassenkameradin bin ich da mal hin und habe mir, also dass meine Eltern

00:07:54: mich bis heute nicht gelünscht haben, war alles, ich habe mir eine 60 Minuten Kassette

00:07:58: vollmachen lassen mit einem Song.

00:08:00: Also, ja, genau, genau, also das, wie gesagt, hätte auch Obdachlos enden können, ein anderes

00:08:07: Thema.

00:08:08: Wir waren tatsächlich, wir waren damals drei Freunde und die anderen beiden, warum auch

00:08:13: immer, kamen sie auf Gitarre.

00:08:14: Ich glaube, dass wir auf "Ganz und Roses" kamen, was für mich der Einfluss war, Bass zu spielen,

00:08:18: weil der große Bruder von einem meiner Freunde tatsächlich halt, ich nenn's mal, die zwei,

00:08:23: drei Jahre älter war und halt Musik gehört hat und da bekamen wir immer mit, was so

00:08:28: in war bei ihm zumindest.

00:08:29: Dann kam dieses "Ganz und Roses" da um die Ecke, die ja damals auch reden von wichtigen

00:08:36: Zeitschriften wie "Bravo" und "Gohr" natürlich, diese wirklich böse Band aus Los Angeles.

00:08:41: Ach, du hast dir die Musikartikel durchgelesen, ich war immer direkt in der Mitte bei den

00:08:44: Nackten.

00:08:45: Na ja, gut, das sag ich mal irgendwann, ich weiß nicht, ob wir den nächsten Kurs machen

00:08:50: wollen, aber nein, auf jeden Fall...

00:08:52: Von dir stammt das Zitat "Bass, geil, keine Akkorde lernen und nur vier Seiten".

00:08:56: Das war mein Antrieb damals, das war, wurde relativ schnell irgendwann wieder verworfen,

00:09:01: als es drum ging.

00:09:02: Na ja, muss doch ein bisschen mehr können.

00:09:03: Ja.

00:09:04: Und durch 1993 war ich im Wildparkstadion, ich hab die Karte letztens gefunden, 40 Mark

00:09:10: oder 42 Mark.

00:09:11: Die ist mehr wert heute.

00:09:12: Aber hallo und ich hab sie noch.

00:09:14: Ja.

00:09:15: Und "Ganz und Roses".

00:09:16: "Ganz und Roses", Vorband bei uns war damals Brian May, sagt er mir nichts, wo ich schon

00:09:21: weiß, kannte ich ein paar Songs, also ja, Zufälle gibt's.

00:09:25: Ja, Queen.

00:09:26: Genau, Queen.

00:09:27: So weit ich mich erinnern kann, sehr beeindruckend und habe dann wenige Monate später meinen

00:09:31: ersten "Bass" gekauft, den ich heute auch noch habe.

00:09:34: Ich hab all meine Instrumente noch, bin als kein großer Sammler tatsächlich, ist eher

00:09:38: bei mir ein bisschen funktional.

00:09:39: Und dann auch relativ schnell angefangen mit einem Basslehrer, was super war, weil

00:09:45: mir das so viel, das hat mir so die Welt eröffnet, weil nicht nur ich musste ja sagen, was ich

00:09:50: lernen wollte, sondern es kam auch ganz viel, hey, wir machen das, wir machen das und ich

00:09:53: hab so viel kennengelernt, vor allem auch andere Musikstilistik.

00:09:56: Gefühlt zu werden, da in dieser Phase, und dann hast du relativ schnell auch angefangen,

00:10:00: das auch anderen beizubringen.

00:10:02: Da komme ich gleich nochmal drauf, am Inneren hast du es richtig studiert, es gibt ein

00:10:05: Zettel auf dem steht, der Mann kann Bass spielen.

00:10:08: Ganz genau.

00:10:09: Deutschland wichtig.

00:10:10: Ganz genau, und so, genau, das war mir auch wichtig, dass ich einen neuen Zettel habe,

00:10:13: wo draufstehen würde, es, ja, angeblich kann das.

00:10:18: Ja, eigentlich hat sich aber alles ergeben aus deinem Leben, wenn ich es richtig verstanden

00:10:22: habe, nicht weil du Bass gelernt hast, sondern weil du sehr schnell angefangen hast, ist

00:10:27: auch zu lehren.

00:10:28: Da sind ja die Netzwerke auch entstanden, bis heute im Grunde, was hat dir das gegeben

00:10:32: und dass du das, was du dir gerade erst erlernt hast, weitergeben wolltest?

00:10:36: Das hat dann doch fünf Jahre gedauert, also ich habe mit 18, also 1998, habe ich zum

00:10:41: ersten Mal Bassunterricht gegeben.

00:10:43: Mit 13 angefangen, mit 18 Unterricht gegeben.

00:10:45: Ich hatte in der Zeit selber natürlich noch Unterricht und hab dann später auch studiert,

00:10:49: aber es hatte sich tatsächlich durch eine Anfrage ergeben, die Freundin von einem Freund

00:10:54: meinte irgendwie, hey, sie will Bass lernen, könntest du dir vorstellen, es ihr beizubringen.

00:10:59: So fängt ja alles an.

00:11:00: Die heutige Idee, dann habe ich mich versucht, zurück zu erinnern, was ich in meiner ersten

00:11:05: Bassstunde gemacht habe und fleißig, wie ich bin, habe ich natürlich noch mein Ordner

00:11:09: gehabt und habe dann rausgefunden, okay, dann spielt man erstmal mit ein paar Leerseiten

00:11:12: und dann...

00:11:13: Wie mit Leerseiten?

00:11:14: Leerseiten bedeutet, du greifst am Hals quasi nichts, du spielst die Seiten einfach ungegriffen.

00:11:19: Wie sie normal gestimmt sind?

00:11:21: Genau, ganz genau.

00:11:22: Das ist vier Töne bei einem Vierseiter und dann haben wir das gemacht und dann tatsächlich

00:11:26: sind die Seiten beim Bass in Quarten gestimmt und dann kannst du einen Blues spielen, kannst

00:11:29: einen Blues in A oder in D spielen und das geht mit den Leerseiten und das war die erste

00:11:33: Stunde.

00:11:34: recht simpel, recht einfach und das hat mir Spaß gemacht, weil es mich dazu gebracht

00:11:38: hat und das habe ich relativ schnell gemerkt, dass ich Dinge üben muss oder Dinge spiele,

00:11:43: die ich von meiner Erfahrung her eigentlich nicht mehr üben würde.

00:11:45: Back to basics.

00:11:46: Da ist er klar.

00:11:47: Genau.

00:11:48: Du bist ja ernst genommen, die wollen ja was von dir, dann ist man ja der Basslehrer.

00:11:53: Man ist der Basslehrer, er ist eine Bezugsperson sogar eigentlich.

00:11:56: Gibt dir das was?

00:11:57: Ja, weil ich anderen helfe, ihre Träume oder ihre Ideen, sei es jetzt auch nur wieder

00:12:03: auf der Bühne stehen, zu verwirklichen.

00:12:05: So, dann sitzt du da, in dieser Gitarrenschule, zufälligerweise des Gitaristen von Saltatio

00:12:13: Mortes, das ist eine Band, so, bis der sagt, sinngemäß, bitte lassen wir das Bild, kommst

00:12:18: du mal eben, Frank?

00:12:19: Das war 2006, ja.

00:12:20: Und dann bis dahin?

00:12:21: Es war so, dass in der Gitarrenschule, die waren etlingen, das ist bei Karlsruhe, da

00:12:27: war es so, dass der Chef der Musikschule, es war der Gitarist, der war neu in diese

00:12:31: Band eingestiegen und dann haben die die ganzen Demos für das Album aus der Asche 2007,

00:12:37: haben die bei ihm in der Musikschule, in dem Studio quasi produziert.

00:12:40: Das heißt, immer wenn ich zur Musikschule gefahren bin, dann war da der Parkplatz belegt

00:12:44: und dann habe ich irgendwo geparkt und da standen überall diese Dudelsackkoffer rum

00:12:48: und dann sind diese merkwürdigen Leute da rumgelaufen.

00:12:51: Da verdreht doch die Augen.

00:12:52: Ja, die randen da alle rum und waren alle ganz nett und so weiter.

00:12:56: Ja, heutige Arbeitskollegen, du verdrehst die Augen, ich hab's gesehen.

00:12:59: Ich hab so viele Jahre mit denen verbracht, da darf ich alles machen.

00:13:03: Und irgendwann steckt ja mal abends den Kopf rein, Montagabend, das war am Montag und

00:13:08: meine, hey, hast du nachher nach deinem Unterricht noch kurz Zeit was aufnehmen, der Passist

00:13:13: ist gerade nicht da, weil die hatten einen neuen Passist und der war nicht verfügbar,

00:13:18: das gemacht, das war so ein kurzer Song, den ich eingespielt habe und hab gesagt,

00:13:22: oh, ich würde mich freuen über ein Belegexemplar und dann verging in den Wochen, dann rief er

00:13:26: nochmal an, du, diese neue Band, die ich gerade hab, könntest du bei zwei Konzerten aushelfen.

00:13:31: Der neue Mann, der kriegt die Sachen nicht so schnell gelernt oder hat viel am Hut und

00:13:36: so weiter.

00:13:37: Und da ich gesagt, jo, wie viel ist es denn, also Stundeprogramm, so, ja, kriegen wir hin.

00:13:42: Ich überlege gerade, ich werde Passist, der das jetzt hört, der eigentlich jetzt ein

00:13:48: Wochenende hätte in Wacken sein können.

00:13:50: Und ich dachte, ich hätte diese Stundeprogramm nochmal ein bisschen schneller auf die Seiten

00:13:55: gekriegt.

00:13:56: Ja, gut, okay, unsere Gedanken ganz liebe Grüße sind bei Ihnen.

00:14:00: Du bist eingestiegen in eine Band, die von der Straße kam, muss man sagen, im Jahr 2000

00:14:14: gegründet, noch mal mit Tröten und Trommeln in der Fußgängerzone, du bist aber erst eingestiegen,

00:14:18: als es deutlich rockiger wurde und eben die Alben kamen.

00:14:21: Genau, die Band hat Alben gemacht, die hat am Anfang mittelalterliche Alben gemacht,

00:14:26: also wirklich hier Trommel und Dudelsack und so weiter und dann gab es zwei Alben gemischt

00:14:32: mit elektronischer Musik, also wirklich hier Loops und so Zeug und danach hat man das

00:14:39: 2005 das erste Rockalbum, ich sage immer, mit Schlagzeug und E-Gitarre gemacht und

00:14:43: bei dem nächsten Album war ich dann quasi schon mit dabei.

00:14:47: Was ist das für Musik?

00:14:48: Es ist Rockmusik und Metal mit mittelalterlichen Instrumenten mit rein gerührt, nennen wir's

00:14:56: mal so.

00:14:57: Es sind trotzdem weiterhin sehr unterschiedliche Stile, ich habe ein bisschen Punk rausgehört,

00:15:01: ich habe ein bisschen pur rausgehört, oder?

00:15:03: Ja, das ist ein guter Vergleich.

00:15:06: Wir machen alles, was uns Spaß macht und du brauchst ein Song zum Hüpfen, du brauchst

00:15:09: ein Song, der episch ist, so Stadionrocknummern, dann wir haben auch, ich sage jetzt mal, gib

00:15:15: ihm Nummern, was du sagst mit Punkik, wo es halt einfach geht, drei Akkorde und gib

00:15:20: ihm.

00:15:21: Wir haben politische Songs gemacht, wir haben Balladen gemacht, Querbeet, aber es ist

00:15:26: heute das, was wir sind, wir haben ein paar Jahre auf dem Buckel, würde ich sagen.

00:15:31: 25.

00:15:32: Ja, exakt und da hat man einen großen Katalog an Musik.

00:15:37: Mittelalter spielt eine Rolle, wenn ich euch da sehe, gerade euren Sänger, diese Faszination

00:15:43: muss ich sagen, hat sich mir nie erschlossen.

00:15:47: Das war ja eine Zeit des zivilisatorischen Rückschritts, die Römer waren ja zum Teil

00:15:51: schon weiter, also du hast diese fehlende Hygiene, du hast die Krankheiten, du hast die Gewalt,

00:15:55: du hast die Hunger, die Folter, die Hinrichtung, du hast die Lebenserwartung unter 40, du hast

00:16:00: auch ein Frauenbild, wo ich sage, da möchte ich nie wieder hin zurück und ich kenne dich,

00:16:03: das ist auch nicht dein Frauenbild, was ist die Faszination Mittelalter, kannst du mir

00:16:08: das erklären?

00:16:09: Ich habe es gerade wieder zu 10.000en im Regen feiern sehen.

00:16:12: Diese Fragen stelle ich mir auch an.

00:16:14: Du warst kein Fan von Anfang an oder?

00:16:16: Ich habe mir Mittelalter früher nie was zu tun gehabt, ich landete irgendwann mal in

00:16:19: dieser Band, weil andere Leute sich bei Schwertkampf und anderen Dingen mit Fackeln und Dudelsäcken

00:16:26: sich auf den Markt getroffen haben, in dem Fall der Falke und der Alea, die ja immer noch

00:16:30: Gründungsmitglieder sind, die sich damals da getroffen haben und gesagt, hey, kannst

00:16:34: du einen Dudelsack spielen?

00:16:35: Nee, ich kann ihn halten.

00:16:36: Komm, lass uns eine Bandgründung, ungefähr was so.

00:16:38: Die zwei, ja.

00:16:39: Die zwei, und dann ist dieses Ding gewachsen, weil die halt auf diesen Veranstaltungsrei

00:16:43: natürlich auch dann die ersten Auftritte hatten und auch da ist es überschaubar, da gibt es

00:16:49: nicht unendlich viele Gruppen und manche sind vielleicht auch gar nicht so gut oder fangen

00:16:52: erst an und da haben die sich einen Namen gemacht, das erklärt jetzt eine Marktlücke,

00:16:58: die ich da finde.

00:16:59: Ganz genau.

00:17:00: Ist eine Faszination fürs Mittelalter.

00:17:01: Genau.

00:17:02: Und dann kommen wir zu Leuten, die als Familie und dann auch Familienveranstaltungen, die

00:17:05: da hingehen.

00:17:06: Das Kind freut sich über ein Holzschwert, da gibt es Stockbrot und so weiter und man

00:17:11: taucht wirklich in diese Welt ein.

00:17:12: Ich kann dir nicht sagen, wie es 2000 war, aber da gab es auch Mittelaltervereine und

00:17:17: so weiter und die Leute.

00:17:18: Und das auch heute so.

00:17:19: Heute hast du halt Gaming-Konsolen, ohne jetzt eine bestimmte zu nennen, Gaming-Konsolen,

00:17:24: Streaming-Anbieter, ich meine auch da, in den letzten Jahren gab es ganz viele Serien

00:17:28: und Filme, die dieses Thema Bargart haben.

00:17:30: Stimmt, stimmt.

00:17:31: Und die Menschen suchten diese Welten.

00:17:35: Ja, aber wachst du?

00:17:36: Jetzt erklärst du mir, dass es die Faszination gibt.

00:17:39: Ich wüsste gerne, was die Faszination ist.

00:17:41: Ist das eine Flucht?

00:17:43: Wollen die Leute keine Autos mehr, keine Arzt, der ihnen sagt, was sie ihr haben und sogar

00:17:47: eine Medizin dazu?

00:17:48: Müssen die Wildschwein ganz essen können?

00:17:50: Ich glaube in deiner Recherche bist du sehr viel weiter als so mancher, der sich einfach

00:17:55: nur über ein geiles Lagerfeuer und Leute in komischen Klamotten freut.

00:17:59: Ich kann es dir tatsächlich nicht sagen, aber ich glaube, die Leute tauchen für einen

00:18:03: Wochenende oder für mehrere Wochenenden ab in eine Welt, die ihnen gefällt.

00:18:08: Es ist ein bisschen so wie, wenn du aufwacken Leute triffst, die CEO von einem mittelständischen

00:18:15: Unternehmen mit 5.000 Leuten sind, der einfach sagt, hier ist die Mucke, die ich abfeier

00:18:20: und natürlich trage ich mein AC/DC oder Slayer-T-Shirt und die sagen, ja, aber das ist das, was mich

00:18:26: auch glücklich macht.

00:18:27: Der Erfolg gibt dir ja absolut recht, 5 Nummer 1 Alben und es gibt Menschen da draußen,

00:18:33: die haben noch nie den Bandnamen gehört.

00:18:34: Das stimmt.

00:18:35: Das muss man erst mal schaffen.

00:18:36: Das stimmt, ja.

00:18:37: Das heißt, es ist eine riesige Nische, aber eben riesig.

00:18:39: Ja.

00:18:40: Haken wir das ab, 85.000 Menschen rasten aus, es gibt keinen größeren Beweis.

00:18:45: Du bist Unternehmer, die sind Selbstständigkeit, Freiheit wichtig, auch finanzielle Freiheit.

00:18:51: Die Band kann man schon sagen, ist auch finanziell sehr erfolgreich?

00:18:54: Ich kenne mich überhaupt nicht aus in dieser Nische.

00:18:56: Die Band ist ein mittelständisches Unternehmen und wir sind auch eine GmbH.

00:19:02: Und du bist auch Geschäftsführer jetzt, ne?

00:19:03: Ich bin einer der beiden Geschäftsführer, ja, wir machen das im Team zu zweit.

00:19:06: Und ja, also, ich meine, Instrumente, Seiten, Fälle, merkwürdige Verkleidung, Fackeln

00:19:13: und alles Mögliche oder viel Püro oder Dinge, die man verbrennen kann an Pyrotechnik.

00:19:18: Dass euch die Bühne nicht abbrennt, so unfassbar.

00:19:21: Ja, ja.

00:19:22: All das kostet Geld, das Zeug muss transportiert werden, das muss gewartet werden und all

00:19:25: so weiter.

00:19:26: Ich sage jetzt mal so, von irgendwas müssen wir ja auch unser eigenes Brennholz zahlen,

00:19:31: wenn wir zurück in der Burg sind unter der Woche und da kehren.

00:19:34: Danke, dass es ihr sein darf, im Turmzimmer.

00:19:37: Ja, genau, im Turmzimmer.

00:19:38: Genau.

00:19:39: Und ja, also, das hat sich ergeben, wäre zu leicht gesagt, aber ja, wir sind Eigen dafür

00:19:45: verantwortlich, dass wir weiterhin existieren.

00:19:48: Und dazu gehört natürlich auch die wirtschaftliche Beschäftigung mit all dem.

00:19:52: Ist ein Sparkassen-Podcast.

00:19:53: Ich darf jetzt einmal fragen, was muss ich denn so als Veranstalter, wenn ich euch

00:19:56: wirklich in der Größe auf der Bühne haben will, mit dem ganzen Feuer investieren, ist

00:20:02: das ein sechstelliger Betrag?

00:20:05: Fünf bis sechsstellig.

00:20:06: Fünf bis ...

00:20:07: Es kommt auf die Art der Veranstaltung tatsächlich an, es kommt ein bisschen auch darauf an,

00:20:11: wie viel Zuschauer der hat, wo die lokal ... Also dementsprechend richten sich die Preise.

00:20:15: Es ist ein bisschen Unterschied, ob wir selber der Veranstalter sind.

00:20:18: Also dann arbeiten wir mit einem örtlichen Veranstalter zusammen, hier auch im Ruhrgebiet

00:20:22: hier im Herbst dann hier in Düsseldorf, oder ob wir auf den Festival gebucht werden, da

00:20:27: ist es eine Fixgarage zum Beispiel, Wacken hat einen fixen Betrag dafür gezahlt.

00:20:31: Und wir haben dann natürlich auch, ich sag's mal, Sie haben den Betrag so gewählt, dass

00:20:37: es eine 25-Jahres-Show wird und dass wir da auch, ich sag's mal, groß auffahren können

00:20:41: mit Ideen.

00:20:42: Es wurde eh alles teurer auf unserer Seite.

00:20:46: Die hätten doch, also ganz ehrlich, ich weiß nicht, welchen Betrag die hätten zahlen

00:20:50: müssen, dass ihr sagt, nee, nee, mit ganzen Roses treten wir über von nichts.

00:20:54: Da wusste noch keiner von ganzen Roses.

00:20:56: Bei Wacken treten wir nicht auf, nee, nee, lass mal, wir haben ein gutes Angebot aus

00:20:59: Etlinge.

00:21:00: Genau.

00:21:01: Nein, also ich verstehe schon, das heißt, weil ihr so viele Leute seid, die Band allein

00:21:05: hat euch jetzt nicht alle einzeln schon zu Millionären gemacht.

00:21:07: Ich glaube, dafür sind wir 30 Jahre zu spät, mit dem Erfolg, den wir haben.

00:21:12: Auch technisch, ne?

00:21:13: Das ist jetzt viel Streaming abhängend und das ist ...

00:21:15: Es liegt unter anderem daran, also nicht nur daran, aber die Verbreitungen und natürlich

00:21:20: Radio- und Fernseherplay spielt in vielen Bereichen natürlich durch Lizenzgeschäfte und ähnliche

00:21:25: Geschichten noch mal eine starke Rolle, aber natürlich, damals hat man mit Tonträgern

00:21:29: Geld verdient.

00:21:30: Meine erste Spotify-Abrechnung, da waren zwei Songs drauf, der eine war 2 Cent, der eine

00:21:35: war 1 Cent.

00:21:36: Das war vor 10 Jahren oder vor 5 Jahren oder so was, also wir müssten sehr viele Handys

00:21:41: anschalten, um da wirklich die Dauerschleife laufen zu lassen, damit da überhaupt was rüber kommt.

00:21:45: Wenn wir jetzt eintauchen ins Wacken-Open-Air. Ich meine, Sie sehen jetzt ja schon die,

00:21:50: meine Damen und Herren, Sie sehen ja schon die Entlänge dieser Folge und Sie wissen jetzt schon,

00:21:55: dass wir überziehen. Ich ahne es bisher nur. Wir tauchen mal ein Wacken-Open-Air. Wann

00:22:00: habe ich die Gelegenheit mit dem Headliner sozusagen VIP Backstage zu gehen? Lass uns vielleicht,

00:22:05: bevor wir da einsteigen, einmal in einen Song reinhören. Du kannst ihn frei wählen,

00:22:08: also dass wir mal einen Eindruck kriegen. Vielleicht irgendwas mit deutlichem Bass.

00:22:12: Ich würde sagen "Finsterwacht". Also das ist von unserem letzten Album.

00:22:15: War der erste Song?

00:22:16: Der Titletrack. Ich weiß noch, als wir begonnen haben, dieses Album zu schreiben. Mein Gitterist,

00:22:21: wir waren im Proberaum, wir waren zu einer, haben auf den Bus gewartet, zu abfahrten. Er meinte,

00:22:25: hey, war letzte Woche im Studio, da war ich nicht dabei. Weil ich andere Sachen gemacht habe.

00:22:29: Also auch da, wir haben unterschiedliche Rollen in der Band, verteilt sich auch ein bisschen gut.

00:22:32: Er meinte, wir haben zwei Songs geschrieben. Ich zeig dir einmal. Ach so, der erste geht neun Minuten.

00:22:36: Was? Also ich bin Fan von so. Ich bin Fan von Musik, die auch mal, ich sage jetzt mal,

00:22:41: die drei Minuten Grenze übersprayten darf.

00:22:43: Die sich aufbaut, gibt es ja kaum noch heutzutage.

00:22:45: Leider. Leider. Wirklich leider.

00:22:47: Von wieder zwei. Wir haben Songs, die sind zwei 24 lang, zwei 37. Das ist die neun.

00:22:51: Wir kennen diese Single-Diskussion, nennen wir es mal so. Und das war ja auch unsere erste Single.

00:22:57: Und wir haben dazu vier Tage Video gedreht, plus X-Tage Post-Production. Also das Video ist auch

00:23:02: sehr opulent. Kleiner Spoiler, ich sterbe. Oh, in dem Video, ja. Man lässt mich an einem Baum zurück.

00:23:08: Ja, aber ich weiß nicht, ob ich zu viel verrate, du überlebst es, weil du ja vor mir sitzt.

00:23:14: Das stimmt. Jetzt haben wir wieder gespoilert. Schade.

00:23:18: Aber wir hören mal den Song "Finster Wacht".

00:23:33: Das ist schon einer von den Herterinnen, muss man sagen, ne? Ich finde, dass sie noch da sind.

00:23:37: Meine Damen und Herren. "Saltatio Mortis, Tanz des Todes". Todes Tanz, ja.

00:23:44: Gibt's seit 25 Jahren und das ist eben dieses große Jubiläums-Konzert, dieses Highlight der

00:23:48: Jubiläums-Tour, das wir da in Wacken erlebt haben. Ich will natürlich alles wissen. Nimm uns da einfach mal

00:23:53: mit rein. Wie reist ihr denn da an? Also euer Konzert war am Mittwochabend. Wann kommen die Tracks?

00:24:00: Wann kommt ihr? Wir sind diesmal, ich muss dazu sagen, wir waren diesmal "Travel Party", wie man es so

00:24:06: schön nennt, im Fach-Chagin. Also alle Leute, die da reisen. Mit Fahrgelegenheit? Genau. Wir stellen eine

00:24:13: große Annonce im Februar rein, wenn wir auf Tour gehen. Nein. Das fährt nach Wacken oder platzt für 60

00:24:19: Leute. Genau. Wir waren 45 Leute. Okay. Mit allem Giraffe hin und her und so weiter. Ganz

00:24:26: in Roses war das, was du genannt hast, mal drei. Nein, wirklich 180 Leute bei ganz in Roses.

00:24:32: Wahnsinn. Die sind dann für alles zuständig, als einander nur für die Privatprisoren. Da kommen

00:24:34: für den Leute mehrere Tage vorher und checken, ob die Räume richtig ausgestattet sind und so

00:24:38: weiter. So, okay, also. Alles Travel Party. Genau. Travel Party. Wir hatten zwei Nightliner. Das sind

00:24:44: Busse mit Betten, in denen man auch schlafen darf und so weiter, aufgrund der Menschenmenge. Es sind

00:24:50: auch mehrere Leute, sind auch mit Pkw's oder Vans gefahren, weil in diese Busse bekommt man dann doch

00:24:55: nicht 45 Leute rein. In diesen Nightliner schlaft ihr dann auch? Ja. Kein Hotel? Keine Zählte? Nein,

00:25:03: keine Zählte. Keine mittelalterlichen Zählte mit Lagerfeuer. Genau. Hat jeder seine Kohle,

00:25:08: was er sich letzte Nachts an Handy oder guckst noch irgendwie ein Filmchen zum Einschlafen oder

00:25:12: du quatscht halt, du hast auch Sitzgelegenheiten und wir haben gewartet, bis wir unseren Kollegen in

00:25:17: Hamburg mitnehmen, unser Mischer, der quasi fürs Publikum den Sound macht. Ja, wichtiger Mann. Der

00:25:21: kam extrem wichtiger Mann und sehr, sehr guter Mann, wirklich sehr, sehr guter Mann. Der kam aus

00:25:26: Berlin und den haben wir noch aufgegabelt und dann quatscht man eben noch so ein bisschen, was war

00:25:30: die letzte Woche so und so weiter. Dann habt ihr alle da eure Bändchen gekriegt, Access All Area oder

00:25:37: was, proben? Das ist jetzt die Frage, geht das noch? Ihr könnt ihr nicht vor Publikum proben und die

00:25:41: Mainstage ist ja immer bespielt? Ja, die Mainstage ist Mittwochs erst ab Nachmittags irgendwann und

00:25:47: das heißt, die Soundcheck Slots werden sehr spärlich vergeben, weil selbst wenn wir und wir

00:25:54: haben Mittwochs 10 bis 11 Soundcheck gemacht, heißt ja nicht, dass du da um 10 antanst, kurz

00:25:59: spielst und wieder gehst, sondern da wird ja vorher erstmal dein Kram aufgebaut. Okay. Du machst

00:26:04: ein Soundcheck, dann wird dein Kram wieder auf die Seite gepackt, damit die anderen Bands eine

00:26:07: Bühne haben, weil wir haben die ganze Bühne belegt. Ja klar, habe ich gesehen. Ja. Und ganz

00:26:12: los ist, gut, die haben Leute, die machen für sie den. Ja, wir haben ja auch Leute, die das machen

00:26:16: für uns. Da musstest du noch nicht dabei sein. Nein, nein, also wir als Künstler, die Künstler,

00:26:21: ja, die, also auch mein Gitarren-Techniker, bewahrt mich vor allem möglichen, also Nagelbruch

00:26:26: und ähnliche anstrengenden Dinge, die ich da machen muss. Sollen bitte auf der Bühne passieren und

00:26:31: ich soll mir auch mein Bass nicht selber holen, der bringt den mir dann. Und weil er sagt, Frank,

00:26:36: du machst dein Job, ich mach mein Job. Sehr schön, das sind die besten Leute. Das ist super. Und in der

00:26:41: Familie läuft es ja wahrscheinlich andersrum, oder? Da läuft der Frank noch persönlich für alle. Das

00:26:47: Konzert war zur besten Zeit vor Ganzen-Roses, die da ihr einziges Deutschlandkonzert gegeben haben.

00:26:52: Ihr wart um 22 Uhr dran. Was macht man bis dahin? Catering gibt es, es schmeckt, du lebst, kann man sagen,

00:27:01: komm, ich kann dir erzählen, Vegan, sonst hast du es erzählt. Vegan, vegetarisch. Vegan, vegetarisch.

00:27:05: Genau, ja. Gibt es da was für dich? Ja, ja, also das tatsächlich auf vielen Festivals und so weiter,

00:27:10: diese, nennst du mal diese Ernährungs-Situation, ist seit vielen Jahren stark im Umbruch und da

00:27:17: findet wirklich jeder was. Also das muss man wirklich sagen und du hast Catering, ich sag das mal

00:27:21: von morgens wirklich bis abends, zwischendring gibt es Snacks und so weiter. Dann heißt jetzt nicht,

00:27:26: dass ich den ganzen Tag im Catering war. Du bist ja nicht die große Buffetfräse, sondern... Manchmal

00:27:32: schon, aber nicht immer. Dann sitzt ihr dann schon als Band in Zelten zusammen und wartet? Oder was

00:27:37: macht ihr da? Wacken gibt es so genannte Container, also so Backstage-Schräume, wo du halt, du gehst

00:27:41: erst mal zum Bus, holst deinen Trolli oder dein Gepäck, bringst dir deine Sachen mal dahin und so

00:27:45: weiter und wir hatten Termine. Also wir haben eine Autogrammstunde gehabt, wir haben, unser Management

00:27:51: war auch da, unser Booker war da, das heißt, wir haben viele Termine stark komprimiert auf diese

00:27:55: drei Tage, also drei Tage, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Dienstag, zähle ich da nicht, damit wir

00:28:00: wirklich sinnvoll all diese Dinge machen können. Und irgendwann sitzt man doch dann hinter der Bühne?

00:28:05: Wir haben Zeit, die nicht belegt werden soll mit Terminen, und zwar die Zeit ein, zwei Stunden,

00:28:11: also auf jeden Fall zwei Stunden so vom Konzert, vor allem für den Sänger, einfach stimme ein bisschen

00:28:15: schon, vielleicht auch ein bisschen roh unterkommen, manche legen sich dann auch noch mal eine Stunde

00:28:19: hin oder so, dann zieh es dich irgendwann um, dann heißt es halt, Schattel fährt da und dazu Bühne ab,

00:28:25: manche laufen rüber, es kommt ein bisschen auf die Situation an, ich glaube, da hat es auch schon

00:28:30: geregnet, dementsprechend haben, glaube ich, alle das Schattel bevorzugt. Wir haben zum Glück eine

00:28:34: Bühne gehabt, die am nächsten am Backstage war, wenn du halt um den halben Acker fahren musst,

00:28:38: dann fährst du auf jeden Fall Schattel, das machst du nicht anders. Und dann kommt dieser Moment,

00:28:41: ist dann der eine Ansatz, kommt ihr bitte? Also ihr seid sehr routinier, ihr kennt das,

00:28:46: ihr habt da Dutzende Auftritte im Jahr, dann kommt da einer und sagt, sonst geht los, die reden ja

00:28:51: auch nicht mehr viel, ihr seid ja alle Kopfhörer auf, schwarz gekleidet, winken euch dann da auf

00:28:54: die Bühne, hat sich das in diesem Moment trotz der Routine noch mal ein bisschen anders angefühlt,

00:28:59: als sonst? Nein, im Sinne von aufgeregt sein, ich kann da aber auch nur für mich sprechen,

00:29:06: also ein Sechstel dieser Band, für den Rest ist bei jedem anders tatsächlich. Ich weiß nicht,

00:29:12: warum, ich bin sehr wenig aufgeregt bei sowas. Ich gehe da hoch und dann gucken wir, was passiert,

00:29:18: ich bin maximal gut vorbereitet, für mich, das gibt mir auch diesen Ruhepuls, nennt was mal so,

00:29:23: bei dieser Show gibt es eine zweite Ebene und die zweite Ebene sind all die Dinge, die wir sonst nicht

00:29:28: dabei haben, Video, übermäßig viel Feuer und Büro, einen Sänger, der irgendwo hängt, kurz

00:29:35: bevor es losgeht und so weiter, also viele Elemente, die aber auch nicht in meine Macht liegen,

00:29:39: dementsprechend warum soll ich mir dann Kopf machen, sehr simpel. Hat sich der vom Himmel

00:29:44: abseilen lassen, euer Sänger Alea, es war dunkel, du schaust in die Menge und dann stehst du ja

00:29:50: da wirklich vor diesen bis zu 85.000 Leuten, schaut ihr euch da auf der Bühne wenigstens ab und

00:29:55: zumal irgendwie anders an, nach dem Motto, das ist doch alles nicht wahr. Es ist eher so ein

00:29:59: kurzes Nicken, okay, den Laden nehmen wir jetzt auseinander. Das ist wirklich so diese in Hessen

00:30:06: mal Flucht nach vorne, weil wir wissen zu was wir fähig sind, das soll keine übertriebene Einschätzung

00:30:11: sein unsererseits, sondern wir haben im letzten Jahr Musik einen kurzen Ausflug machen, wir haben

00:30:17: letztes Jahr auf den Nova Rock in Österreich gespielt, ein sehr sehr großes Musikfestival,

00:30:21: Alice Cooper, Avril Lavigne, Body Count waren da an dem Tag, wo wir da waren und wir haben um

00:30:26: 16 Uhr gespielt, nur mit einer Briefmarke, die hinter uns hing, wo unser Name drauf steht,

00:30:31: also ein Backdrop, so ein Leintuch, so ein großes, keine Pyrro, keine Effekte, kein gar nix. Um 16 Uhr

00:30:37: hatten wir neun Circle Pits gleichzeitig vor der Bühne mit zig tausend Menschen. Das sind diese

00:30:42: sich drehenden Publikumskreise, um die es bei eurer Musik sind. Ganz genau, und du hast auch

00:30:47: Unmengen an Menschen gesehen, ich weiß nicht, wie viel da waren und es strömten immer mehr,

00:30:51: während wir gespielt haben und wir hatten Spaß, die Leute hatten Spaß und dann, du freust dich auf

00:30:56: diese Momente. Hat's denn funktioniert? Habt ihr Wacken auseinandergenommen? In eurem Verständnis?

00:31:00: Haben wir, haben wir. Strömende Regen, zig tausend Leute, also zehntausende Leute, die da bleiben,

00:31:09: weil sie das erleben wollen, was wir mitgebracht haben, um zusammen zu feiern. Irgendwann seid ihr

00:31:14: runter, ihr seid zufrieden runter. Das ist ja diese Sache mit Ganzen Roses, die am nächsten Tag

00:31:19: ja dann auf der Bühne standen. Seid ihr euch begegnet? Denn du hast vor Jahren ja mal gesagt,

00:31:23: du möchtest den Bassisten von Ganzen Roses gerne mal sagen, wie sehr dein Leben verändert hat.

00:31:28: Ich wollte einfach nur Danke sagen, wir waren am nächsten Tag terminlich sehr stark eingebunden,

00:31:33: wir waren auf einem Fotoshooting tagsüber für unser nächstes Album. Natürlich muss er weitergehen.

00:31:38: Ja, sowas legste halt dann, es hat Sinn ergeben, dass wir es da gemacht haben und das heißt,

00:31:43: wir kamen glaube ich eine dreiviertel Stunde vor Ganzen Roses überhaupt an. Ganzen Roses waren

00:31:47: aber sehr, sehr abgeschottet. Die hatten ihren komplett eigenen Backstage-Bereich,

00:31:51: zudem auch niemand anderes Zugang hatte, was ich völlig verstehen kann, weil ich meine,

00:31:55: da rennt ja, würde ja sonst jeder vorbei rennen. Und nein, die Gelegenheit hat sich nicht ergeben,

00:32:01: aber hey, es wird sicherlich die Gelegenheit nochmal geben, vielleicht auch in einem ganz

00:32:05: anderen Kontext, wo quasi nicht diese ganze Ganzen Rosesflotte unterwegs ist, sondern vielleicht nur

00:32:09: der Bassist mit einer anderen Truppe oder sonst was. Der spielt auch gern auch mal Gast woanders.

00:32:13: Sein Lebensweg ist doch anders als meiner, aber es gibt so ein paar Parallelen, wo ich sage, wow,

00:32:19: okay, das fand ich sehr, sehr beeindruckend. Der zum Beispiel, nachdem er mit Ganzen Roses

00:32:23: multimillionär war, seinen Schulabschluss nachgeholt und studiert. Und das finde ich sehr

00:32:28: beeindruckend. Wenn er sagt irgendwie, hey, ich habe das alles früher verpasst, aber dann nehme

00:32:31: mich halt den zweiten Weg. Ganzen Roses damals, ein erstes Konzert, '93 in Karlsruhe. Ihr seid ja

00:32:39: nicht die Vorgruppe von Ganzen Roses, sondern ihr seid ja wirklich Partner auf diesem Festival,

00:32:42: das ist schön. Du merkst, ich schwinge richtig mit. Ich bin sehr begeistert. 35 Jahre Wacken-Open-Air,

00:32:47: 25 Jahre Salatio Mortis, deine Band-Hauptbühne, Ganzen Roses. Und dann stehst du wieder hier in Essen,

00:32:54: dann heißt es, bring den Müll raus. Du hattest ja jetzt deinen Spaß, ne? Wir hatten das Leben hier

00:33:00: während du hier durch die Welt und so. Was ich fragen will, ist, gibt es dieses Loch? Ich glaube

00:33:06: tatsächlich, dass es das für manche Musiker gibt. Du stehst auf einer Bühne, du wirst beleuchtet,

00:33:10: du bist der Star und dann heißt, stell doch mal deine Schuhe ordentlich hin. Für mich gibt es

00:33:16: nicht tatsächlich. Ich lebe meinen Traum, das muss ich wirklich genauso sagen mit allem drum und

00:33:21: dran. Also auch, wir sitzen hier in meiner Agentur in Essen. Ich bin heute morgen genauso gerne hierher

00:33:26: gefahren. Das klingt jetzt sehr merkwürdig, wenn man das so hört. Du hast ja gerade Wacken gespielt,

00:33:30: egal vor wie vielen Menschen wir gespielt haben. Wenn die happy sind, haben wir auch so ein bisschen

00:33:37: unsere Mission für den Abend erfüllt. So sehe ich das, auch da. Sexbandmitglieder, wahrscheinlich 14

00:33:43: Meinungen. Für mich ist das alles ein Lebensentwurf, der zu mir passt, sagen wir es mal so. Bei anzunehmenden

00:33:50: Musikern kommen jetzt die Drogen in so einem Loch. Das mag sein, oder irgendwelche, ich nenn's mal

00:33:55: Ersatzlösungen, wie sie auch immer sein können. Nichts für mich. Ich trinke ja nicht mal Alkohol.

00:34:01: Kann dir nichts anbieten. Ich habe eigentlich so richtig den falschen Job gewählt, aber ja.

00:34:19: Es lohnt sich, dich etwas näher kennenzulernen, wenn wir mal direkt reingehen. Dein Vater war

00:34:23: Schlosser, ist aber viel gereist. Mein Papa war bei der Berufsfeuerwehr, gelernter Schlosser. Nein,

00:34:30: gelernter Schlosser, aber bei der Berufsfeuerwehr. War auch in Thailand und hat dort eine Mutter

00:34:34: getroffen. Was passierte dann? Die Geschichte ist so süß bis merkwürdig. Irgendwann kann,

00:34:40: also auch da nur Erzählungen, weil ich existierte zu dieser Zeit nicht. Das war irgendwie so 1975

00:34:46: ungefähr. Kam ein Brief nach Deutschland, wo meine Mama geschrieben hatte, ich komm' dich mal

00:34:51: besuchen, dann und dann lande ich in Frankfurt. Mein Papa und mein Onkel sind damals nach Frankfurt

00:35:00: zum Flughafen gefahren, haben sie abgeholt und meine Mutter stand da, weil es halt in Thailand

00:35:04: anscheinend so ist, dass es in Deutschland wohl viel regnen soll. Gut, bei Wacken kann ich das

00:35:07: bestätigen jetzt. Es stand sie da in so einer Art Friesenerz, also so ein gelber Regenmantel,

00:35:12: mit ihren zwei Koffern und fast vorwärts, fünf Jahre später bin ich dann geboren worden. Und

00:35:17: im Grunde wart ihr dann auch immer weiterhin so Reiseaffin, wie ihr dann alle wart, so seinen

00:35:23: Mustets unterwegs. Wie warst du in Thailand? Ich war sehr oft in Thailand, also das Land,

00:35:29: das ich am meisten besucht habe tatsächlich auf Reisen. Ich hab Thailand ist für mich so eine Art

00:35:34: zweiter Heimat, weil ich da eben so oft war und natürlich auch Familie daher ist und so weiter.

00:35:40: Dadurch, dass wenn man als junger Mensch sehr viel reist, dann hat man keine Bürgungsängste,

00:35:45: wenn man mal in der Fremde ist, sagen wir es mal so. Wacken meinst du jetzt wieder? Genau,

00:35:50: diesen Leuten? Regen und schlamm, da fremdelt man nicht. Du beschreibst dich als Einzelgängertyp in

00:35:58: einem Interview, aber du lernst ein Instrument, das man ja im Grunde allein nicht spielen kann. Du

00:36:03: leitest ein Team hier als Agenturschef in der Punktbar, du hast Kundenkontakt, du bist Netzwerker,

00:36:08: durch und durch werde ich erleben. Spürt das sofort. Unseren Fotografen noch nachgerufen,

00:36:13: komm mal vorbei, trinken wir mal einen Kaffee zusammen. Aber am liebsten hast du deine Ruhe.

00:36:16: Wer bist du eigentlich? Frank. Das ist eine sehr gute Frage. Ich sage ja, ich bin so ein Eigenbrötler,

00:36:23: das heißt, ich verbringe auch sehr viel Zeit mit meinen eigenen Gedanken und ich versuche

00:36:27: zu reflektieren, was so die letzten Stunden, Tage, Minuten passiert ist. Das mit dem Netzwerken oder

00:36:34: mit dem Interesse an anderen Geschichten, das hat sich über die Jahre ergeben, weil wir mit der

00:36:40: Agentur, wir haben zu zweit angefangen und auch mit der Band, wir sind ja vielen Menschen begegnet,

00:36:45: irgendwann bleibst du halt doch mal sitzen und dann kommst du ins Gespräch und dann hörst

00:36:49: spannende Lebensstories und ich bin interessiert an anderen spannenden Lebensgeschichten, weil die mir

00:36:54: auch so ein bisschen Input geben. Ich denke mir dann immer, wenn ich neue Leute kennenlernen,

00:36:59: dann bis ich fertig bin mit meiner Lebensgeschichte, dauert das immer so ein paar Minuten. Ich

00:37:03: denke mir dann immer, jetzt erzählst du schon, wie das gleiche und das ist doch total langweilig,

00:37:06: aber natürlich für alle anderen ist das nicht langweilig. Aber natürlich, ich freue mich

00:37:11: tatsächlich auch manchmal einfach über nur ich allein oder nur ich mit meinen Hunden zu Fuß

00:37:17: unterwegs und einfach mal einfach mal auch so ein bisschen Ruhe. Die Liebe hatte ich hier hergeführt,

00:37:23: das ist glaube ich noch offen, warum jetzt aus Karlsruhe essen wurde und dann auch die Gelegenheit

00:37:28: dann auch mit deiner damaligen Lebensgefährtin eben diese Agentur hier zu gründen? Ganz genau,

00:37:31: genau. Die Denise und ich haben damals zu zweit gegründet, sie war in einem angestellten

00:37:35: Verhältnis in einer Agentur, sie ist Grafikdesignerin, hat sich früher teilweise da, wo sie gelernt hat,

00:37:41: auch selber ausgebildet. Es war noch so Zeiten nach dem Motto zur EHK gehen und sagen, können wir

00:37:46: jemand in der Grafik ausbilden? Ja klar, macht halt, da war nämlich kein anderer Grafiker. Hat

00:37:51: dann ihren Stapelbücher auf den Tisch geknallt, die sie sich ausgesucht hat und hat sie damit

00:37:55: gelernt. Das heißt, sie hat auch manchmal so einen anderen Ansatz bei manchen Dingen, liefert aber auf

00:38:00: Profi-Ebene. Und dann haben wir irgendwann gesagt, dadurch, dass ich ja die Band schon hatte,

00:38:04: ich weiß schon bei der Band, hab damals noch unterrichtet nebenher und dann haben wir gesagt,

00:38:08: hey, Webseiten, Grafik und so, kann ja eigentlich jeder brauchen. Und mit dieser einfachen Aussage

00:38:15: haben wir 2014 gegründet. Du hast schon gesagt, du hast viele Geschichten, musst du häufig erzählen,

00:38:20: man kann jetzt diesen Podcast zur Vorbereitung auch voraussetzen. Kannst du sagen, ich schick dir

00:38:23: meinen Link und danach kannst du ja mal vorbeikommen. Dann ist das wesentliche schon, du bist

00:38:26: über die Band. Eine Frage noch, vielleicht zu diesem kurzen Block, bevor wir dann zur letzten

00:38:31: Runde kommen. Du hast diese Agentur, du hast die Hunde, das baut auch noch mal einen eigenen Podcast,

00:38:35: du und deine Hunde, liebe. Du hast die Band, wie organisierst du das? Was habe ich mir gedacht,

00:38:40: ob jetzt die Lebensgefährtin, ob jetzt die Band oder ob die Agentur, das müssen alles drei

00:38:46: Organisationen sein, die auch sehr gut ohne dich auskommen. Es ist wohl so. Also tatsächlich,

00:38:51: ich sage immer, mein Geheimnis ist mein Kalender. Ich pack da alles rein, was, was ich jetzt gerade

00:38:57: ausmache oder sonst wie. Und dann sehe ich, ob meine Planung funktioniert. Das klingt so simpel,

00:39:01: um mich Fragen auch oft im geschäftlichen Bereich, Leute, ja, wir hier zwei Firmen und so weiter

00:39:06: und ab und zu bist dann doch noch mal daheim und auf Tour viel und so weiter. Es ist mein Kalender.

00:39:10: Ich mache Zeitblocker für alles Mögliche rein. Genau, genau.

00:39:21: Baden-Württemberg, das ist Wein, das ist der Schwarzwald, das ist die Idee zu Frankreich,

00:39:31: das ist, das ist da, wo viele sein wollen. Du bist hier, du bist zu Hause in Essen und das

00:39:36: schon seit bald 15 Jahren? Ja, ja. Nennen uns bitte deine guten Gründe, die es ja wohl geben mag.

00:39:42: Ich finde es großartig, wie die Menschen hier im Ruhrgebiet drauf sind. Und alle fragen sich jetzt,

00:39:49: was? Ja, das hört man häufig und ich hätte das so gerne mit Leben gefüllt. Ein guter Freund

00:39:55: von mir auch aus Baden-Württemberg meinte mal, er war viel auf Geschäftsreise und er meinte,

00:40:00: hey, wenn du in Stuttgart abends nach einem Geschäftstermin nach einer Messe irgendwo essen

00:40:04: gehst, dann sitzt du da, dein Abend allein und stocherst in deinen Spätzle rum. Wenn du im Ruhrgebiet

00:40:11: in eine Kneipe gehst, dann kriegst du erst mal ein dumm Spruch an den Kopf geknallt und am Schluss

00:40:15: sitzt du da mit vier Leuten, die den ich kenne und genießt zusammen, Feierabend, Bier. Und das,

00:40:19: ich bin nicht der Knackengänger definitiv, aber man sagt sich es relativ unverblümt ins Gesicht,

00:40:27: diese offene, ehrliche Art. Manchmal für manche vielleicht von außerhalb ein bisschen rau. Die

00:40:33: gefällt mir, weil da ist so ein No-Bullshit-Filter und den finde ich geil. Was läuft hier in Essen

00:40:39: gut und was fehlt? Ich würde mich über weniger Baustellen auf Straßen freuen. Ja, das kann

00:40:45: ich hier, das schreibe ich mir direkt auf. Die Sparkasse Essen ist ja überall mit drin. Die können

00:40:49: ja dafür sorgen, oder? Ja, die sind ja, also die sind, das sind richtige Stadtgestalter, weil es um

00:40:53: mehr als Geld geht. Ich schreibe das auf weniger Baustellen bitte. Ich glaube sogar, dass ich an

00:40:59: Essen gar keine hohen Ansprüche habe. Tatsächlich, ich versuche immer noch rauszufinden, wie viele

00:41:04: Stadtteile diese Stadt hat. Aber das wird sich am Ruhrgebiet ist. Du fährst zehn Minuten Auto,

00:41:09: bis an drei Städten vorbeigefahren, aber wenn du in der Stadt irgendwo hin willst, kommst du als

00:41:13: nirgends vorhin. Ja, das ist schön. Das sind 50 Stadtteile. Ja, Gott, das ist doch verrückt. Wo

00:41:20: sind denn die alle? Auch das klären wir in einer neuen Folge. Du kriegst zum Abschluss, wie alle,

00:41:25: eine große Plakatwand der Sparkasse, also kleines rotes S oben links in der Ecke. Der Rest ist frei

00:41:31: für dich, auch frei für eine Melodie oder was auch immer. Auf jeden Fall eine Botschaft an

00:41:36: unsere schöne Stadt. Bitte schön. Bleib, wie du bist. Ja, und ich muss mir angewöhnen,

00:41:43: das nicht zu kommentieren. Ja, und sowas zu sagen wie, aber es liegt nicht in der Veränderung viel

00:41:49: mehr Kraft. Was würdest du sagen, wenn ich das sagen würde? Du bist noch nie so geblieben, wie du

00:41:54: mal warst. Das stimmt, das stimmt. Aber ich glaube, dass gerade die Städte hier im Ruhrgebiet und

00:42:02: vor allem auch Essen von den Menschen lebt, die quasi der Puls dieser Stadt sind und die Menschen,

00:42:09: die hier leben und manche Menschen, die dazukommen oder Menschen, die gehen, die verändern die

00:42:12: Stadt mit. Und ich finde diesen Schmelztiegel hier eigentlich sehr, sehr spannend. Frankheim,

00:42:20: zwischen Welterbe und Wacken. Ich danke dir nochmal sehr für deine Zeit jetzt direkt nach

00:42:26: diesem Highlight. Gerne. Was für eine schöne Reise und ich liebe diesen Podcast dafür, dass wir

00:42:34: all diese Menschen treffen, dass sie ja auch all diese Menschen treffen können, gemeinsam mit mir.

00:42:37: Empfehlen sie diese Folge, auch jeder andere ihrer Lieblingsfolgen, gern weiter. Wir haben gerade

00:42:42: bemerkt, dass 50 Abrufe so spontan an einem Tag dazu kam innerhalb von der Stunde. Ich glaube, da hat

00:42:49: sich jemand seine Urlaubsplaylist, vielleicht fürs Flugzeug oder so, einfach mal aufs Handy geladen.

00:42:54: Das ist ein toller Weg, ein toller Weg uns zu unterstützen. Wir freuen uns über ihr Feedback,

00:42:59: hören sie weiter zu Hause in Essen und uns allen ein bisschen Entspannung hier in unserer schönen

00:43:05: Stadt. Das war Zu Hause in Essen. Ein Podcast der Sparkasser Essen. Die neue Folge. Jede zweiten

00:43:15: Dienstag im Monat.

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