Folge 6 - 257ers - Mike Rohleder und Daniel "Shneezin" Schneider

Shownotes

Unser sechster Gast sind direkt zwei. Die 257ers, Essens aktuell erfolgreichsten Pop-Stars: Mike Rohleder und Daniel "Shneezin" Schneider. Zwei Alben auf Platz 1 der deutschen Charts, weitere vier in den Top 20, die 1Live Krone als "Beste Band", Platin- und Goldene Schallplatten für Hits wie "Holz" oder "Holland"… Jetzt besingen die beiden ihr "Zuhause", unsere Stadt Essen. Ihre Lieblingsplätze, eine Kindheit auf der Flucht vor der Polizei, warum Berlin keine Chance hat, ihr neues Leben als Väter und welche Erinnerungen sie ihren Söhnen erst später erzählen werden: Wir erfahren sie… jetzt.

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00:00:00: Also es gibt Leute, die reisen in jeder freien Sekunde irgendwo nach Bali oder so, weil

00:00:05: sie irgendwo ihre eigene Erfüllung suchen.

00:00:08: Mir gibt es halt viel mehr, wenn man sich mit den Leuten von hier unterhält, was es für

00:00:11: unfassbar interessante Geschichten gibt, wo die ganzen Menschen hierher kommen, weil es

00:00:15: damals halt so viel Arbeit gab und so.

00:00:16: Und was die dazu bewegt hat dann auch hier zu bleiben, anstatt wieder zurückzugehen.

00:00:20: Hier, Kopfstattplatz, was ist das hier?

00:00:22: Werden am Markt, hier, Kupferdreher.

00:00:24: Ich kann die jedes Mal sagen, jo, deka, da, boah, da wohnen wir mal von den Polizisten,

00:00:29: weggejagt, die uns schon dreimal weggejagt haben und dann haben wir da immer schon mit

00:00:33: allen Sachen griffbereit gescated.

00:00:36: Da haben wir mein Graffiti gemalt, da gibt's 1000 Stories.

00:00:38: Das sagst du, du freund mit denen unterwegs bist oder sagst das auch deinem Sohn?

00:00:41: Nee, mein Sohn, noch sag ich das meinem Sohn nicht.

00:00:44: Nee, ne?

00:00:45: Zu Hause in Essen.

00:00:46: Ein Podcast der Sparkasse Essen.

00:00:49: Mit Tobias Häusler.

00:00:51: Ja, herzlich willkommen.

00:00:54: Das ist der Podcast für alle, die in Essen zu Hause sind oder die einfach wissen wollen,

00:00:59: was hier in Zukunft Großes passiert, denn wir sprechen ja mit den Menschen, die die Zukunft

00:01:03: gestalten.

00:01:04: In Politik, in der Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft, Sport und eben auch in der Kultur

00:01:09: so wie heute.

00:01:11: Es fragen übrigens mittlerweile die Ersten, ob sie nicht mal dabei sein dürfen.

00:01:16: Sie sind jederzeit eingeladen.

00:01:18: Einfach auf Abonnieren klicken, hier beim Podcast dann melden sich die nächsten Folgen,

00:01:23: die wirklich bunten und guten Gäste dieses Jahres ganz automatisch bei Ihnen.

00:01:27: Herzlichen Dank.

00:01:28: Die beiden hier sind Essens Popstars, die 257er aus 45257 Kupferdreh.

00:01:38: Da kommt das her.

00:01:39: Nach Platz eins Alben, Platinplatten, Goldenschallplatten, nach Hitz wie Holz oder Holland ist die

00:01:46: geilste Stadt der Welt.

00:01:47: Ja, da hat Corona auch bei Ihnen die Pausetaste gedrückt.

00:01:51: Das heißt, wir hatten ein bisschen Zeit zu sprechen über eine wirklich wilde, bunte

00:01:55: Kindheit in der Stadt.

00:01:57: Auch, warum Berlin krank machen könnte und Essen eigentlich nur die Seele heilt.

00:02:02: Es ist eigentlich eine riesige Liebeserklärung.

00:02:04: Ist noch ein bisschen länger geworden, ich sehe es ein, eine schöne Liebeserklärung von

00:02:09: Daniel Schneider genannt, Schniesen und Mike Rohleder.

00:02:14: Das ist der Herr mit der tiefen Stimme gleich zu Beginn.

00:02:17: Wir sitzen zur Dritt, wirklich war in der Sparkasse an einem Freitagabend über den Dächern

00:02:22: der Stadt Hip Hop Stars an einem Freitagabend zum Finanzgespräch in der Sparkasse.

00:02:28: Was sagt uns das über die Zeit?

00:02:30: Das sagt, dass wir tatsächlich nur hier sitzen für ein Podcast, aber alle anderen, die

00:02:36: du als Hip Hop Stars bezeichnen würdest, würden wahrscheinlich aus finanziellen Gründen

00:02:39: hier sitzen und Big Deal sein.

00:02:41: Ich bin hier, weil ich fragen wollte, ob ich mein Dispo erhöhen kann.

00:02:44: Wir haben tatsächlich andere Sorgen als Finanzgespräche.

00:02:47: Ich freue mich, dass ihr da seid.

00:02:48: Ihr habt zugezeigt, ihr habt dann auch sofort Lust, weil ihr sagt, es ist sowieso gerade

00:02:52: nicht so viel zu tun.

00:02:53: Ja, sonst auf keinen Fall.

00:02:55: Punkt 1 ist schon, dass wir nichts zu tun haben und Punkt 2 ist, dass wir quasi quasi

00:03:02: strippen sind.

00:03:03: Podcast hören ganz gerne und auch Podcast machen gerne.

00:03:07: Ernsthaft, Freitagabend, jetzt diese speziellen Zeiten, biehen wir uns mal zurück.

00:03:11: Wo wären Leute wie ihr, Menschen wie ihr?

00:03:14: Jetzt haben wir um diese Uhr Zeit 18, 19 Uhr an einem Freitagabend.

00:03:18: Tatsächlich nirgends woanders, als wir jetzt gleich sein werden.

00:03:22: Und da ist es im Studio.

00:03:23: Ja, vielleicht wären wir noch irgendwo im Nightliner oder in irgendeinem Club und würden

00:03:28: das eine Show warten.

00:03:29: Das könnte sein.

00:03:30: Vielleicht wären wir jetzt gerade auf Tour und hätten eine Show.

00:03:31: Das könnte sein.

00:03:32: Es ist nicht so, dass wir jedes Wochenende Show spielen, aber es hätte sein können,

00:03:36: dass man jetzt gerade schön voll trunken dem Nightliner darauf wartet, dass morgen wird.

00:03:41: Aber wir sind jetzt nicht die Typen, die jetzt in einer Kneipe Bar Club Disco werden und da

00:03:44: jetzt feiern gleich gehen.

00:03:46: Ich würde jetzt nicht vom Spielschirm nicht fürs Feiern fertig machen, das ist schon länger

00:03:49: nicht mehr so unsass.

00:03:52: Es sieht insgesamt jetzt alles ein bisschen anders aus.

00:03:55: Dieses Karussell, man nimmt Musik auf im Studio, man veröffentlicht ein Album, man

00:03:59: geht auf Promotour, man geht dann auf die Bühnen, auf die Festival.

00:04:03: Wann habt ihr gemerkt im vergangenen Jahr, dass sich gerade alles ändert?

00:04:08: Für euch auch.

00:04:09: Bei uns war es ja ganz strange.

00:04:10: Wir waren als Support-Act bei STP mit auf der Tour und das waren relativ große Hallen

00:04:15: immer so vor 6-7000 Leuten.

00:04:17: Jeder Abend halt einfach wie im Rausch und morgens erst mal gucken, dass man wieder

00:04:22: aus dem Bett kommt.

00:04:23: Und dann hieß es von heute auf morgen, wir können keine Chance mehr spielen, also da

00:04:27: ist irgendwas in der Luft.

00:04:28: Ja und das wurde dann halt immer verfestigter.

00:04:32: Ich habe immer noch das Gefühl, wenn ich jetzt Radio höre, dass das sowieso ein Hörbuch

00:04:35: ist mit so einer merkwürdigen Geschichte, die ich mir eigentlich nicht anhören will.

00:04:39: So eine Daily Soap mit Zahlen.

00:04:40: Ja, aber dann halt so eine Pandemie Daily Soap von irgendeinem Schriftsteller, der auch

00:04:46: schon was weiß ich Weltuntergangsfilme gemacht hat oder so.

00:04:50: Also unangenehm ist und ja, das war von heute auf morgen aus dem Leben gerissen werden und

00:04:55: dann hat man irgendwann realisiert, dass tatsächlich eine lange Zeit gar nichts mehr stattfinden

00:04:59: wird.

00:05:00: Gut, dann bricht der Kalender weg.

00:05:01: War das dann ein negativer Schock oder habt ihr gemerkt, das ist ja vielleicht auch mal

00:05:05: eine magische Chance?

00:05:06: Jetzt machen wir mal was ganz anderes.

00:05:08: Wir dürfen nicht mehr das tun, was wir wirklich tun wollen.

00:05:11: Also bei mir war das so, das hat irgendwann einen krassen Switch gehabt, so einen kompletten

00:05:18: Change gemacht.

00:05:19: Am Anfang dachte ich noch so, ja okay, dann können wir halt jetzt nicht den und den Termin

00:05:22: wahrnehmen.

00:05:23: Dann haben wir Zeit für Mucke, können wir hier chillen, machen ein bisschen Mucke, alles

00:05:26: cool.

00:05:27: Aber hätte ich damals gewusst, dass ich jetzt ein Jahr später, Mike hat gestern, das war

00:05:32: ziemlich witzig, Mike hat gestern ein Video ausgepackt, wo steht, guck mal heute vor einem

00:05:36: Jahr, der neuartige Virus, ein neuartiger Virus ist in China ausgebrochen und wer möchte,

00:05:43: darf sich, kann sich freiwillig aus China ausfliegen lassen und so weiter und dann so

00:05:48: ein Interview, ich weiß nicht mehr, war das schon der Spahn, ich weiß es nicht, irgendwer

00:05:51: hat gesagt, aber wir haben alles im Griff.

00:05:53: Das war es auf jeden Fall, wir haben alles im Griff.

00:05:55: Und dann dachte ich mir so, boah, was habe ich zu dem Zeitpunkt gedacht, sage ich, ja,

00:05:58: komm mal da drüben, ist irgendwas los, keine Ahnung, alles cool und ja, und dann habe ich

00:06:03: einfach gedacht, ja, guck mal, da kamen die ersten Meldungen hier, auch Infizierte und

00:06:06: weiß ich nicht, dann fühlt man sich immer noch so weit weg davon, betrifft mich nicht

00:06:11: und dann kam es noch mit, wie heißt das, diese ...

00:06:14: Die vulnerablen.

00:06:15: Die Risikogruppe, genau, da wurde von Risikogruppen gesprochen und da ist man dann, denkt man

00:06:21: sich, okay, habe ich nichts mit zu tun, bin ich nicht, ich bin jung und knackig und mir

00:06:25: passiert nichts und dann kommen diese ersten, diese lockdownartigen Zustände, so ja, wir

00:06:31: werden bald die Club schließen, wir werden bald, ja, ja, als wenn die dann machen, so.

00:06:35: Und dann ging das los und da fing dann an so, boah krass, dann fing es an, kacke zu

00:06:39: werden.

00:06:40: Man ist auch so ein Stück weit in so eine Depression verfallen, wo wir uns immer gegenseitig

00:06:44: ein bisschen rausgeholt haben, aber ...

00:06:46: Ja, deine fing früher an.

00:06:47: Wir haben das große Glück, dass wir beide ganz die junge Söhne haben, die auch gerade erst

00:06:52: drei sind, deshalb nehmen die das auch noch nicht so wahr und sind jetzt auch, die fragen

00:06:56: schon, warum darf ich nicht in den Kindergarten und so, aber für dieses halt normal mit Mama

00:07:00: und Papa und spielen und so, wir haben da noch Freude ohne Ende halt.

00:07:03: Ja, einfach richtig intensive Zeit, ne?

00:07:05: Ja, na klar, das weiß ich auch super zu schätzen.

00:07:08: Voll, aber nach einer Zeit, denkst du dir auch so, Kollege, langsam könntest du mal wieder

00:07:13: in den Kindergarten gehen.

00:07:14: Zeit ist ein gutes Stichwort, heute stand wirklich exakt heute auf Zeit.de, junge Künstler

00:07:21: im Lockdown, ich habe mich nie, ist ein Zitat, ich habe mich nie irrelevanter gefühlt.

00:07:25: Also im Grunde könnt ihr ja zu dir der Welt, in der wir jetzt gerade leben, nichts beitragen.

00:07:30: Gar nichts, das ist ja still schon.

00:07:31: DJ'n war da im Interview ein Comedian, ihr, wie fühlt ihr euch?

00:07:37: Fühlt ihr euch auch irgendwie nutzlos?

00:07:39: Also Sie sprechen wirklich von irrelevant.

00:07:40: Ja, ich fühle mich insofern nicht nutzlos, weil ich Gott sei Dank trotzdem, wir hören

00:07:46: ja zurzeit nicht auf mit unserer, ich nenn sie mal Community, mit unserer Szene, mit der

00:07:52: Community immer im Gespräch zu sein und alles mit zu verfolgen und ich merke, wie sehr die

00:07:57: Leute sich danach sehen, wie diese typischen, boah das erste Mal, wenn ich, das ist ganz

00:08:03: witzig, habe ich mir gestern noch gedacht, da lese ich, ich werde so eskalieren, wenn

00:08:08: ich das nächste Mal feiern gehe, boah wenn ich das erste Mal wieder feiern gehen kann,

00:08:11: dann werde ich so eskalieren, man weiß halt, die Leute freuen sich, dass es bald wieder

00:08:15: losgeht und man weiß, da wartet was auf mich, ein Event, eine Zeit, in der ich wieder das

00:08:22: tun kann, was mir Spaß macht und andere Leute Spaß daran haben.

00:08:25: Aber andersrum denke ich mir auch so, was wirst du denn dann wieder tun?

00:08:28: Du wirst noch besoffener, eine Stunde an der Theke auf ein Bier warten und von zwölf Leuten

00:08:32: angelabbert werden und schwitzen und angeklappen, damit du dein überteuertes Bier trinken kannst

00:08:38: in dem Glauben.

00:08:39: Nein, ich würde halt auch nie sagen, dass wir irrelevant sind so, ich würde eher sagen,

00:08:42: dass man so ein bisschen Perspektivluster her sichert, ich würde uns jetzt weniger schlecht

00:08:47: reden als die Situation schlechtreden zu wollen.

00:08:50: Uns geht es halt insofern schlecht, dass wir uns Gedanken machen, wir haben jetzt beide,

00:08:56: wir hatten ein Haus im Umbau, wo er sehr viel beschäftigt ist und da gerade Abrissarbeiten

00:09:00: und wieder Aufbauarbeiten hat, was zu kompletter Wahnsinn ist.

00:09:03: Und ich habe mir jetzt gerade erst einen Haus geholt und versuche das halt abzufinanzieren,

00:09:08: meine Frau studiert noch, dazu kommt halt, dass die Kinder ständig zu Hause sind, wir

00:09:12: aber auch nicht so krasse Möglichkeiten haben, Einnahmen zu generieren.

00:09:15: Also es sind mehr so, wo man sich immer geweigert hat, erwachsenden Probleme halt.

00:09:20: Also wir wollten eigentlich nie was damit zu tun haben und haben gesagt, das geht schon

00:09:24: jetzt irgendwie gerade, wenn man einen Standing hat und sich eine goldenen Platinschallplatte

00:09:29: an die Wand hat, dann denkt man eigentlich, ich werde diese erwachsenden Probleme hoffentlich

00:09:32: nicht mehr haben.

00:09:33: Und jetzt kommt einfach so eine merkwürdige Krankheit dazwischen und macht es einfach

00:09:39: präsenter, denn jedem Vorstell war einfach.

00:09:42: Habt ihr denn vielleicht auch mal kurz diesen Moment gehabt, oh jetzt können wir,

00:09:50: was komplett umbauen, wenigstens den Stil ändern, wobei ihr ständig den Stil ändert,

00:09:55: muss man auch sagen.

00:09:56: Ja, wollte ich sagen, wir waren ja nie fixiert irgendwie ein, ein, ein, ich sag mal ein bestimmtes

00:10:01: Produkt abzuliefern, so zu sagen, ne, wir sind jetzt jetzt nicht, wir wollen keine Fußbälle

00:10:07: herstellen, wir müssen jetzt nur noch Fußbälle liefern, wir machen nochmal ein Football

00:10:09: und Basketball und weiß nicht so, also das ist ganz egal.

00:10:12: Ja oder ihr habt mal eine richtig, richtig krasse Idee und sagt, dann machen wir jetzt

00:10:15: wirklich mal Fußbälle, wir machen keine Musik mehr, wir machen jetzt Fußbälle.

00:10:18: Ja, das, wir machen jetzt Fußbälle ist ja auch gerade im Thema und das ist unser nächstes

00:10:24: Projekt, aber es steht noch in etwas weiterer Ferne, aber durch halt auch durch das vorangehende

00:10:28: Thema Kinder, wir wollen ein Kinderalbum machen, da wollen wir dann mal nur Fußbälle machen,

00:10:31: Kinderfußbälle.

00:10:32: Ist das schon irgendwo, haben wir das exklusiv jetzt quasi?

00:10:34: Nee, nee, da haben wir schon öfters mit unseren Fans drüber gelabert, die sagen auch immer

00:10:37: wieder und, aber wir wollen halt irgendwann mal ein Kind, das ist jetzt einfach nur, das

00:10:41: ist ein Plan, kein aktuelles Projekt, wir arbeiten nicht gerade.

00:10:43: Einfach weil wir uns, wie ich ja gerade schon gesagt habe, wir bewegen uns einfach zwischen

00:10:45: den Räumen irgendwo, wir machen ja immer wieder Songs, die jetzt schon sehr kinderfreundlich

00:10:50: sind, wie damals Holz oder jetzt aktuell halt Roboter fährt oder so, das sind halt Songs,

00:10:54: wo wir unsere kindlichen Gedanken freien Raum lassen, da muss man aber hin und wieder

00:10:58: bei unseren Alben auch mal wegskippen, wenn man seine Kinder mit dem Raum hat, weil wir

00:11:02: sind exakt das, ich kann in Perfektion fluchen, wie ich auch in Perfektion irgendwelche Traumländer

00:11:08: schaffen kann.

00:11:09: Ich kann sagen, also das wäre nicht wir so, das haben, also immer wenn wir darüber gesprochen

00:11:12: haben mit anderen Künstlern, Freunden, Bekannten, Label, ey, wenn ich ihr Kinderalbum wahnsinn,

00:11:17: wenn ihr Kindermusik macht, geil so.

00:11:19: Und ich muss ja momentan und Mike genauso viel Kindermusik hören, wenn ich dann auch

00:11:23: mal WDR-Maus oder so höre.

00:11:25: Ja, gerne herzlich willkommen.

00:11:26: Dann denke ich mir, dann denke ich mir, boah, das können wir auch, aber besser so.

00:11:32: Also ich sage nicht, es gibt viel super coole Kindermusik, aber es gibt auch so viel Quatsch,

00:11:37: wo ich mir denke so, ey okay.

00:11:39: Glaubt ihr, die sind doftig?

00:11:40: Also du fühlst dich halt als, wir sind ja immer noch in, ich mache jetzt gerade hier im Podcast

00:11:45: Anführungszeichen, wir sind ja aber noch Rapper und diese neuartige Kindermusik, die nichts

00:11:49: mehr zu tun hat mit dem, was wir früher gehört haben, Rolf Zuckowski und so weiter, die versuchen

00:11:53: dann den aktuellen Musik Vibe, sage ich mal den aktuellen Hip Hop Vibe in Kindermusik

00:11:59: einzufangen und man merkt aber, dass viele dieser Künstler niemals in dieser Szene gesteckt

00:12:06: haben und meiner Meinung nach Dinge und ein Gefühl von diesem Hip Hop Vibe von dem aktuellen

00:12:13: Fall transportieren.

00:12:14: So, das könnten wir halt viel besser wird, direkt von dort kommen, machen das einfach

00:12:17: seit 15 Jahren und ich hätte einfach voll Bock drauf.

00:12:19: Ich glaube, das ist mittlerweile wirklich ein richtiges Business und das Wichtigste,

00:12:23: glaube ich persönlich, bei Kindermusik, bei Musik für Kinder ist, dass man das ernst

00:12:27: meint.

00:12:28: Ja, voll, voll.

00:12:29: Und das kannst du aber auch nur ernst meinen, ja eben, das kannst du aber auch nur ernst

00:12:31: meinen, wenn du selber Kinder hast.

00:12:33: Also, zumindest fühle ich das so.

00:12:35: Vor drei Jahren hätte ich gesagt, ja klar, komm, wir machen Kinderalbum und so, hätte

00:12:38: ich da irgendetwas gemacht, aber jetzt, ich merke richtig, wie mein Sohn, wie er was

00:12:42: gut findet und ich habe entwickelt, da jetzt ein viel besseres Gefühl für was Geiles zu

00:12:48: machen und da haben wir auch bei der Übels Bock drauf.

00:12:49: Und man muss ja auch einen Song finden, den man auch bis zu 35 mal hintereinander lernen

00:12:53: kann, ne?

00:12:54: Das ist das Wichtige, ja.

00:12:55: Ich konnte, ich fand, bis mein Sohn ihn entdeckt hat, Roboter fährt, fand ich einer der coolsten

00:13:00: Singles unseres letzten Albums.

00:13:01: Und dann kam er.

00:13:02: Und das hat er mir, Roboter fährt, einfach kaputt.

00:13:04: Danke.

00:13:05: Er hat mir, er ist mir einfach kaputt gehört, 35 mal am Tag.

00:13:09: Ihr habt in, in Album gemacht, wieder mal, Top 20, das Ding heißt "Hörmer".

00:13:15: Enthält einen Song, der euch zu den idealen Gästen macht von Zuhause in Essen, das Ding

00:13:19: heißt "Zuhause".

00:13:20: Und darüber sprechen wir jetzt.

00:13:21: Fast wie in so einer Deutscharbeit, äh, siezieren wir den Song.

00:13:39: Halt es echt nicht, wurde es schon gemacht, habe ich gehört.

00:13:41: War es schon gemacht.

00:13:42: Es wurde schon sieziert in Deutscharbeit.

00:13:43: In Deutscharbeit.

00:13:44: Ja, es haben wir schon Fans geschrieben, dass die das in der Klassenarbeit besprechen

00:13:46: mussten und so, ja.

00:13:47: Ja, aber da gibt es auch viel her.

00:13:49: Gerade so, also erörterungstechnisch, das klassische "Was wollte der Künstler damit

00:13:53: ausdrücken?"

00:13:54: ist auf jeden Fall, da sind, da hast du einige Anhaltspunkte, an denen du da erörtern kannst.

00:13:59: Wir übertreiben es nicht.

00:14:00: Es gibt auch ein sensationelles Musikvideo dazu, wollte ich noch sagen, zu Zuhause von

00:14:05: den 257er, es gibt es auch online.

00:14:07: Da läuft ihr wie, wie Riesen durch die Stadt wahrscheinlich, weil ihr Essen in Miniatur

00:14:11: zuhause nachgebaut habt, ne?

00:14:12: Ja, so haben wir es gemacht.

00:14:14: Ja, so was.

00:14:15: Das war ganz schön viel Arbeit.

00:14:16: Ja, übrigens, mein Kompliment ist natürlich klar, Computer-Trick, aber das kann ja unglaublich

00:14:20: schnell blöd aussehen, peinlich aussehen.

00:14:22: Wir hatten da selbst schon ganz gute Vorkenntnisse, weil wir das auch schon in vielen Videos selbst

00:14:27: gemacht haben und auch so mit, kommen wir, versuchen jetzt mal was Verrücktes.

00:14:31: Wir haben das aber in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen gemacht, also die Marketing,

00:14:36: ich weiß gar nicht, wie nennst du das, Visit Essen, glaube ich, ne?

00:14:38: Ja, Essen am Marketing-Gesellschaft.

00:14:40: Agentur KG, GmbH.

00:14:41: Ja, also explizit mit K und S haben wir das gemacht.

00:14:46: Lieblingsszenen, ab den Lieblingsszenen, dann achte ich mal drauf.

00:14:48: Ich finde die letzten Szenen einfach cool.

00:14:50: Ja, klar.

00:14:51: Wie wir mit den Jungs an der Korte Klippe stehen, weil auch der coolste Drehtag.

00:14:56: Ja, tatsächlich.

00:14:57: Ein Song über die eigene Stadt, das ist jetzt nicht ne Neuerfindung, das gibt's schon mal,

00:15:02: das gibt's mit New York, New York, das gibt's mit Dickes B an der Spree, aber bei euch ist

00:15:07: mir aufgefallen, das ist ja im Grunde immer schon drin.

00:15:09: Das ist ja kein Marketing-Gag, das geht ja im Grunde schon bei 257 das los.

00:15:13: Ja, klar.

00:15:14: Das ist ja nicht nur ein Koffer-Dreh für die 4, 5, 2, 5, 7 Essen-Kuppfer-Dreh.

00:15:17: Ja, und unser erstes Album, was die wenigsten wissen, weil das halt echt nur so irgendwelche

00:15:21: super krassen Internet-Nerds mal gehört haben, das hieß mit Essen spielt man nicht, weil wir

00:15:24: da schon gesagt haben, das schreiben wir uns ganz groß auf die Feine.

00:15:28: So hat der Oberbürgermeister seinen Podcast genannt.

00:15:30: Oh, aber vielleicht unsere Musiker.

00:15:33: So ist unser erstes Tape vor genau 15 Jahren, 2005.

00:15:37: Warum sind bei euch die Bezüge so stark?

00:15:39: Zur Stadt.

00:15:40: Tatsächlich, weil hier alles einfach immer stattgefunden hat, wie das bei den meisten

00:15:43: Menschen, glaube ich, der Fall sein wird.

00:15:45: Wir waren ja nie irgendwo anders.

00:15:46: Wir haben von hier aus unsere ganze Kindheit durchlebt, haben dann diese Erfolge feiern

00:15:53: können und wurden halt auch von Essen ein Stück weit hochgehoben dafür.

00:15:59: Ich glaube, wenn wir jetzt in Berlin gewesen wären und hätten mal ebenso zwei Platinsingels,

00:16:02: das juckt doch keinen.

00:16:03: Also es ist halt was Besonderes, dass wir das aus Essen raus geschafft haben und immer

00:16:08: noch hier sind.

00:16:09: Ich glaube, das weiß die Stadt sehr zu schätzen und wir wissen dadurch halt mittlerweile die

00:16:13: Stadt auch sehr zu schätzen und haben deshalb halt auch soundtechnisch einen ganz anderen

00:16:18: Weg bei diesem Song eingeschlagen, weil es wirklich, es betrifft halt jeden.

00:16:22: So, das soll auch meine Mutter hören können und so.

00:16:25: Und das kam halt automatisch dann so aus uns raus anstatt, dass wir da jetzt irgendwie

00:16:30: krass verschafft werden.

00:16:31: Wir hatten ja auch schon Songs über die Stadt Essen ohne Ende.

00:16:33: So, immer wieder mal Versuche gestartet, aber irgendwie nie, ja nee, komm, ist es nicht.

00:16:37: Und Rupot-Songs und weiß ich, ich habe das irgendwie nie gemacht.

00:16:39: Und jetzt kam irgendwie der Zeitpunkt und das war auch natürlich ein bisschen dieser

00:16:44: Corona-Depression auch geschuldet, weil dieser Melancholie, die dann halt im Studio und in

00:16:49: vielen Momenten herrscht und man auch nicht immer Bock hat, Clowns Musik zu machen, die

00:16:55: natürlich nach wie vor Spaß macht.

00:16:56: Aber kam mir dazu, uns über sowas mal Gedanken zu machen und uns da mal rein zu hängen in

00:17:00: so ein Projekt und ja, hat Spaß gemacht und es ist geil geworden.

00:17:03: Ja, und Essen bedeutet halt viel, wir sind beide, wir heißen 257, das war bei den Kupferdrege

00:17:07: geboren sind.

00:17:08: Ich wohne noch in der Wohnung, in der ich geboren bin.

00:17:10: Oh, wie schön.

00:17:11: Wie geboren?

00:17:12: Bist du in der Wohnung geboren?

00:17:13: Nein, in der Wohnung, in der ich gewohnt habe, also ich wohne seit meiner Geburt, in der

00:17:18: Wohnung, in der ich jetzt immer noch wohne.

00:17:19: Und seine Familie halt ist seit über 100 Jahren in einem und demselben Haus ansetzlich.

00:17:23: Meine Familie kommt aus Kupferdreh und Leite.

00:17:26: 120 sogar.

00:17:27: Meine Ur-Oma ist 191 in Kupferdreh geboren.

00:17:31: Du bist die Konstante, Kulisse meines Films und ich spreche so wie du, hab das alles in

00:17:36: mir drin.

00:17:37: Du bist die Konstante, Kulisse meines Films.

00:17:40: Gleich die erste Zahle.

00:17:41: Also ich würde diesen Film, den ihr ja am Grunde, den wir ja alle in unserem Kopf drehen, den

00:17:45: würde ich gerne mal sehen.

00:17:46: Könnt ihr euch erinnern an die erste Szene, die ihr sozusagen gedreht habt in der Kulisse

00:17:50: Kupferdreh oder Essen?

00:17:52: Bei mir hat es tatsächlich mit Sport angefangen.

00:17:56: Bei mir war so die ersten richtigen Szenen, wo ich mich heute noch daran erinnert war,

00:18:02: du kommst irgendwo auf einen riesen, viel zu großen Fußballplatz für dich, ein kleines

00:18:06: Männchen und spielst mit ganz vielen unsere, das sind so die Dinge und unser Kindergarten

00:18:11: in der Benderstraße, wo wir beide ...

00:18:13: Du hast Mäusegruppe, ne?

00:18:15: Bei mir hieß sie noch Rote Gruppe.

00:18:17: Also was, Spatzengruppe?

00:18:18: Ja, ich war ja auch erst Rote Gruppe.

00:18:19: Ja, genau, die haben nachher erst hier bekommen.

00:18:22: Ich war noch für dich stumpf und verab, die Lernkinder.

00:18:25: Nein, ich war auch, aber du warst trotzdem ein Jahr vor mir.

00:18:28: Ja, wer hat noch nur singen und klatschen und ihr habt schon Englisch gesprochen oder

00:18:30: so.

00:18:31: Auf jeden Fall, das sind so die Erinnerungen.

00:18:33: Ja, das hat einmal alles in Gruppe oder Richtadt gefunden und Fußball war bei mir so das erste

00:18:38: große Ding, wo ich dann auch mal ganz Essen kennenlernen durfte und immer mit meinem

00:18:42: Papa am Wochenende irgendwie auf andere Fußballplätze fahren musste irgendwo.

00:18:46: Es war schon schön.

00:18:47: Sag der Regisseur Mike, was sagt Schniesen als Regisseur?

00:18:50: Erstens, ja die ersten Szenen ist schwer.

00:18:52: Also das sind für mich natürlich jetzt Szenen, die ich mir auch vorstellen könnte in einem

00:18:57: anderen, woanders erlebt zu haben, diese Kinder ganz.

00:19:00: Ich glaube, die ersten wichtigen Szenen waren bei mir glaube ich so 14 aufwärts, die Jugend

00:19:06: vielleicht so.

00:19:07: Da würde ich sagen, da hat sich das wirklich geprägt verfestigt.

00:19:10: Weiterfindet, auch die Zeit auf der Weiterfindenschule.

00:19:13: Ich war in Essenhochem Gymnasium werden, so da fing das an.

00:19:17: Die Leute, die ich da kennengelernt habe, wo ich auf einmal angefangen habe, auch in

00:19:20: anderen Stadtteilen abzuhängen und misszubauen, Skateboarden überall mit dem Skateboard runter

00:19:26: gejagt zu werden, die ersten Berührung mit Alkohol, Zigaretten.

00:19:32: Graffiti?

00:19:33: Graffiti, ganz klar, mit die ersten Berührung mit Graffiti.

00:19:36: Das fing so eigentlich, sagen wir mal, so mit 13, 14 hat man angefangen, einfach mal.

00:19:40: Ich sage einfach, ich kategorie sehe es mal in Mist bauen.

00:19:43: Also das prägt meine Jugend halt auch einfach.

00:19:46: Ich war halt wirklich ein Problemkind.

00:19:48: Ich war ein Problemkind, das will ich jetzt nicht sagen, aber ich war schon problematisch.

00:19:54: Also ich habe echt viel Mist gebaut und da ist viel passiert, wo ich sage, aber das

00:20:01: hat mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin und das ist halt nun mal alles in dem Dunstkreis

00:20:06: dieser Stadt passiert und das verbindet mich halt nun mal auch mit der Stadt, weil ich

00:20:10: dir, ich nenne dir einfach Orte, boah, da waren wir auch.

00:20:12: Und du läufst mit mir draußen rum und sagst hier, Kopfstattplatz, was ist das hier da,

00:20:16: hier, Werden am Markt, hier, Kupferdreher.

00:20:18: Ich kann dir jedes Mal sagen, jo, decker, da, boah, da wohnen wir mal von den Polizisten

00:20:23: weggejagt, die uns schon dreimal weggejagt haben und dann haben wir da immer schon mit

00:20:27: allen Sachen griffbereit geskated, trotzdem, weil wir wussten, die kommen wieder, weil

00:20:31: die Anwohner, die wohnen und überall Stufen eingewachsen, da haben wir mal einen Graffiti

00:20:35: gemalt, guck mal an der Mauer, da war man einen Graffiti, die die jetzt neu gemacht haben.

00:20:38: Also da gibt es 1000 Stories.

00:20:41: Das sagst du, Freunden mit denen unterwegs bist, oder sagst du es auch deinem Sohn?

00:20:44: Ne, mein Sohn, noch sage ich das meinem Sohn nicht.

00:20:46: Ne, ne?

00:20:47: Wenn die Orte noch existieren, wenn er alt genug ist, so, wir befinden uns ja gerade

00:20:50: in der Zeit, in der Zeit der Modernisierung.

00:20:53: Sagen wir mal, in der befindet man sich ja immer.

00:20:55: Aber ich nehme das jetzt anders an, das war als früher, früher war noch, oh cool, die

00:20:58: machen das hier alles neu und das sag ich mir so, boah krass, der alte Marktplatz ist

00:21:01: nicht mehr der einmal war, den kennt ihr so.

00:21:03: Also da gibt es immer Dinge, aber ja, wenn die Orte noch existieren, wenn die so sind,

00:21:08: wie ich es noch erklären kann, dann würde ich meinem Sohn natürlich auch in gewissen

00:21:11: Altersstufen gewisse Dinge, die angepasst auf diese Altersstufen sind, natürlich erzählen,

00:21:18: der soll schon wissen, wer ich bin plus ab einem gewissen Alter, das ich erreicht hatte

00:21:23: und ich glaube, das war bei uns so 18, 19, kann mein Sohn mein gesamtes Leben in Form

00:21:28: von YouTube-Blocks nachvollziehen.

00:21:31: Also es gibt Dinge über mich im Internet, die kann ich von niemandem leugnen.

00:21:36: Ein Leusendzug so abgefahren, ich habe meinen Sohn auch schon erklärt, was Graffiti sind,

00:21:39: wir waren mal mit Straßenkreide unterwegs und haben anfangs bei älteren Leuten, die

00:21:44: wir kannten, als gerade die Pandemie angefangen hat, habe ich ihm das erklären wollen so und

00:21:47: dann sind wir immer rumgegangen und haben so Herzen auf dem Boden gemalt vor den Häusern,

00:21:51: die wir kannten, aber dann haben wir ganz schnell irgendwie an Stromkästen rumgeschmiert

00:21:56: und ich habe ihm gesagt, dass bei Stromkästen in Ordnung ist, man muss nicht unbedingt bei

00:22:00: Privathäusern und so, aber ja, also er kriegt schon die ersten Schritte.

00:22:03: Selber vor, das wird man spießer und sagt, Papa, das war feinlich, so was macht man nicht.

00:22:07: Ist ja in Ordnung, also wie gesagt, ich bin da komplett offen, wenn mein Sohn diesen Weg

00:22:11: einschlägt, dann geht er den weg, aber dann werden wir halt ständig diskutieren.

00:22:15: Ich kann sagen, also ist halt einfach so, ich habe bei uns gegenüber, also schräg gegenüber

00:22:19: von mir zu Hause, ist ganz witzig, vielleicht wird es ja irgendwann mal passieren, dass

00:22:21: das, was wir hier sprechen an diese Leute, die das betrifft, gelangt.

00:22:26: Ich habe ja gerade erzählt, ich wohne in meiner Wohnung seit meiner Geburt, wohne ich in dieser

00:22:31: Wohnung, in dieser Straße und verbringe da meine Lebzeit und da sind Grafitis an den Häusern,

00:22:41: die ich gemacht habe, also Schmierereien, keine Grafitis, wo ich mir denke, eigentlich

00:22:45: voll krass, dass das bis heute nicht weggemacht wurde, so.

00:22:49: Ich gucke aus meinem Wohnzimmer, wenn es dort sehen ist, und wenn meine ganze Straße kennt

00:22:53: mich, seitdem ich ein Stöpsel bin und wissen ja auch, wer, was ich gemacht habe und wir

00:22:57: sind halt bekannt wie bunte Hunde in Essenkupferdräht.

00:22:59: Klar.

00:23:00: Wenn die wüssten, dass ich das war, so weißt du, ich denke mir einfach, wenn die, und

00:23:04: jetzt wissen sie es halt so, wenn die wüssten, dass ich das war, so und ich denke mir bis

00:23:07: heute, ey, da gehst du ein bisschen mit ein bisschen Farbe drüber, dann ist das weg und

00:23:10: das ist da seit 15 Jahren, es gibt doch so, es gibt doch so.

00:23:12: Sag mal, ganz kurz, da muss ich mal kurz fragen, was ist das für ein, worauf müssen wir achten?

00:23:16: Feichen.

00:23:17: Ja, ich glaube mittlerweile kann ich das sagen, man ist da immer vorsichtig, wenn ich sage,

00:23:21: was ich dahin gemalt habe, ob das nicht noch sonst an 1000 anderen Stellen in Kupferdrehe

00:23:25: ist oder in Essen ist, damit man mich nicht nachvollziehen kann, was ich da gemacht habe.

00:23:30: Ich glaube, wir waren nur Kids, wir haben das, da waren wir 15 und so haben das in ein paar

00:23:32: Häuser in Kupferdrehe gemacht.

00:23:33: Ist auch definitiv verjährt.

00:23:35: Ist uns verjährt, genau.

00:23:36: Wir hießen damals, haben wir das Blind genannt, es gab eine Skateboard-Market, die hieß Blind.

00:23:42: Und deswegen haben wir alle blind gemalt und jetzt denke ich mich, es steht einfach nur

00:23:45: blind, ich habe mir so, wir müssen blind gewesen, wenn wir das so geschmiert haben.

00:23:48: Aber da steht einfach bei mir direkt gegenüber, ich gucke aus meinem Fenster und da steht

00:23:51: einfach blind gegenüber an der Wand und da sehe ich halt seit 16 Jahren, da war einfach

00:23:55: ich und die haben das immer noch nicht weggemalt.

00:23:57: Das Ordnungsamt würde sagen, dass das Sachbeschädigung ist.

00:24:00: Das ist ja eine Kultur.

00:24:02: Graffiti gehört zum Hip-Hop.

00:24:04: Ja, wie ich gerade schon gesagt habe, ich kann nachvollziehen,

00:24:07: wenn man jetzt dafür nichts übrig hat und du kommst morgens raus,

00:24:10: deine Fassade ist gerade neu gemacht und du hast dein Fett.

00:24:13: Fakt schon ab.

00:24:13: Ja.

00:24:14: Es ist schon nervig.

00:24:14: Ist schon nervig.

00:24:15: Aber warum?

00:24:16: Warum ging es euch?

00:24:16: Ging es euch immer auch ein bisschen um die Kunst, um die Zeichen,

00:24:19: irgendwie das, was ihr darauf gemalt habt, um die Motive

00:24:21: oder ging es nur darum, Sachen kaputt zu machen?

00:24:23: Nee, es ist schon.

00:24:24: Was war es denn?

00:24:25: Mir beides nicht.

00:24:26: Bei mir war es eine Mischung aus beiden.

00:24:28: Schneesen.

00:24:28: Dabei sein.

00:24:29: In der Gruppe.

00:24:30: Alle machen das.

00:24:30: Wir machen es noch cooler als die anderen.

00:24:32: Wir machen unser Tag.

00:24:32: Wir haben uns das öfters verbreitet als die anderen.

00:24:34: Da ging es einfach nur, boah, und ich mache das jetzt im Bus,

00:24:38: aber nicht weil ich den Bus kaputt machen will,

00:24:40: sondern weil ich wieder einen draufsetzen wollte.

00:24:42: Einfach krass sein.

00:24:42: Boah, ich habe bei mir gegenüber vor der Haustür,

00:24:45: meine Mutter hätte das sehen können, auf die Tür gemalt.

00:24:47: Und so darum ging es einfach so.

00:24:48: Es ging wie dieses "Cool sein" krass, dann das, was glaube ich.

00:24:51: Heute sagt man Reichweite, ne?

00:24:53: Ja, ja, schon.

00:24:54: Bei dir was...

00:24:55: Ja, bei mir ist mittlerweile das in die Kunst übergegangen.

00:24:58: Weil das ist ja auch, glaube ich, normal.

00:24:59: Am Anfang fängst du damit an, weil es in deiner Szene

00:25:02: halt irgendwie ganz viele machen und dir auch gefällt ein Stück weit.

00:25:07: Also, wenn ich zum Beispiel heute noch durch Berlin Kreuzberg

00:25:09: oder so gehe, ich finde das einfach schön.

00:25:11: Ich mich mag das.

00:25:11: Ich finde es schön, dass da überall irgendwas steht und so.

00:25:14: Ich bin auch deshalb total entertain.

00:25:16: Guckt mir alles halt voll an.

00:25:17: Das haben wir dann irgendwann nachgemacht

00:25:20: und dann natürlich auch Schmierereien wurde dann irgendwann

00:25:23: dieses Interesse, wie kriegst du das denn auch gut hin?

00:25:25: Also, es gibt ja Leute, das sieht ja wirklich so aus,

00:25:26: als wäre das auf die Wand gebastelt.

00:25:29: Richtig, dieser 3D-Effekt und so.

00:25:31: Also, es wurde dann nachher künstlerisch.

00:25:32: Ja, du bist meine Stadt, die Ellenbogen auf der Fensterbank.

00:25:36: Schornstein rauchen wie die Kumpels vor dem Getränk gemacht.

00:25:39: Doch wenn wir manchmal spät noch diskutieren,

00:25:41: diskutieren gehen wir den Weg gemeinsam bis zu meiner Tür.

00:25:44: Meine Tür und das.

00:25:45: Irgendwann in Sack zu Nagen schreibe ich grad ein Lied.

00:25:48: Deiner Frumd für immer, weil die Rod durch deine Adern fließt.

00:25:51: Ist für immer mein Zuhause und auch leider Kryptonit.

00:25:54: Hast mich oft nicht gut behandelt, doch ich bleibe nicht verliebt.

00:25:58: Bist für immer mein Zuhause, hast mich oft nicht gut behandelt,

00:26:01: doch ich bleibe nicht verliebt.

00:26:03: Wann hat dich denn unsere Stadt schlecht behandelt?

00:26:06: Oft genug.

00:26:07: Also, schlecht behandelt wurde ich nicht.

00:26:10: Ich wurde eigentlich "What do you deserve is what you get",

00:26:13: sag ich jetzt mal.

00:26:14: Die Geister, die man ruft, da gibt es ja so viele Sprichwörter,

00:26:17: die passen.

00:26:18: Ich hab mich gebaut und hab deshalb auch schlechte Erfahrungen damit

00:26:21: in Verbindung mit dem Hintergedanken.

00:26:23: Ich möchte den Song so schreiben, als wäre die Stadt,

00:26:26: als hätte ich eine Beziehung, eine Liebesbeziehung zu der Stadt.

00:26:28: Das heißt, du hast die Stadt geärgert, ihr hättet Streit?

00:26:30: Ich hab die Stadt gestritten.

00:26:32: Unter diesem Voraus, unter diesem Aspekt, wie ich das geschrieben hab,

00:26:35: was ist, stilistisch, wie ich stilistisch diese Lyrik in einen Song gepackt hab,

00:26:40: ist das damit gleichzusetzen.

00:26:43: Wir haben uns gestritten und ich war dann auch ein bisschen sauer auf mich selbst

00:26:47: und sag deswegen, du hast mich nicht gut behandelt,

00:26:50: dabei bin ich auch teilweise wahrscheinlich oft selbst schuld gewesen.

00:26:53: So kenn ich's von mir und meiner Frau, so kenn ich's von mir und meiner Stadt

00:26:57: und so kenn ich's von mir und meinen Freunden und so kenn's, glaube ich, jeder so.

00:26:59: Also das ist dieses, du hast mich oft nicht gut behandelt.

00:27:02: Wir hatten auch Kackzeiten zusammen.

00:27:05: Schlecht behandelt hat die Stadtmechanie.

00:27:06: Ich fühl mich jetzt nicht ungerecht behandelt,

00:27:08: von zum Beispiel dem Ordnungsamt, wenn die uns mit Skateboards vom Kupferdreher Markt

00:27:13: irgendwann bei den Stufen mit Kerzen eingewachsen haben und da alles kaputtgeskated haben.

00:27:17: Zumal das Ordnungsamt in jeder Stadt gekommen wäre.

00:27:22: Natürlich, nein, klar, natürlich.

00:27:23: Oder in einer Ausnichterungszelle gesessen hast,

00:27:25: weil sie dich mit 17 von einer Bremeninsel in Werden geholt haben.

00:27:28: War das so?

00:27:29: Ja, schon. Alles passiert.

00:27:31: Das ist ja auch der Schöne, wenn wir zusammen Songs machen,

00:27:33: dass jeder auch immer seine eigene Sicht auf das Ganze.

00:27:36: Ich hab mich bei der Line damals nämlich auch gefragt, warum.

00:27:39: Die hat Stadt schlecht behandelt und so, weil man ist ja eigentlich

00:27:42: mit man ja von Menschen schlecht behandelt.

00:27:44: Aber ich fand's trotzdem sehr schön formuliert und passend im Song.

00:27:50: Um das nochmal deutlich zu sagen, ich spreche ja hier nicht mit Essener-Lokalstars.

00:27:55: Wir sprechen von Top 1 Alben, Einzlife Krone 2016, den Beginnern weggeschnappt.

00:28:01: Das richtig, ne?

00:28:02: Die Beginnern Silbermond und Silbermond.

00:28:04: Das lag uns sehr am Herzen, weil die haben uns nämlich den Tonmann weggeschnappt.

00:28:07: Das war ein sehr, sehr guter Tonmann aus Österreich,

00:28:09: der Toni, mit dem wir auch sehr viel Spaß hatten.

00:28:11: Und dann hat er gesagt, ja jetzt wollen Silbermond den fest engagieren.

00:28:15: Die Steffi ist sympathischer als ihr.

00:28:17: Die Hintergründe kenne ich nicht, aber unser Tonmann hat uns damals für Silbermond verlassen.

00:28:21: Wir saßen bei der Einzlife Krone hinter Steffi

00:28:24: und ich hab ihr auf die Schulter getippt mit der Krone in der Hand

00:28:26: und hab gesagt, ihr könnt den Tonmann behalten.

00:28:28: Ja, dafür behalten wir die Krone.

00:28:30: Sehr schön.

00:28:32: Aber ihr könntet, das will ich damit sagen, ihr könntet ja echt überall wohnen.

00:28:35: Ihr kennt ja auch Berlin, Hamburg, München, Köln.

00:28:38: Berlin ist das zweite Heimat.

00:28:39: Wir haben auch überall Freunde, also auch in Hamburg sehr gute Freunde.

00:28:42: Ja, aber ich hab schon viele gesehen, aber will nicht mehr gehen.

00:28:46: Das heißt, ihr bleibt.

00:28:47: Warum? Also was ist das Argument?

00:28:49: Nur weil ihr jetzt schon immer da wart, das würde mir jetzt mal nicht reichen.

00:28:52: Nein, das ist zu Hause.

00:28:53: Man hat halt alles schon gesehen, das habe ich auch in der Zeile gesagt.

00:28:57: Und für mich ist zu Hause sein, einfach, du kannst die Tür hinter dir zumachen

00:29:00: und denkst, ich verpasst jetzt nichts.

00:29:02: Also ich kenne ja hier alles.

00:29:04: Ich weiß, wenn ich jetzt nach Rücken scheit gehe,

00:29:06: dass ich da sehr viele gute Leute treffe, mit denen Bier trinke und so.

00:29:09: Aber ich verpasst nichts, was ich nicht schon gesehen habe

00:29:11: und das ist für mich so dieses Runterkommen.

00:29:13: Du schonst die auch ein bisschen.

00:29:14: Du wirst es in Berlin beispielsweise, hättest immer das Gefühl,

00:29:17: da ist irgendwas, was ich jetzt gerade nicht mitgegeben habe.

00:29:19: Über Berlin sagen, schließen und ich schon seit Jahren,

00:29:20: wenn wir beide da ein halbes Jahr wohnen würden,

00:29:22: würden wir elendig verrecken.

00:29:24: Wir würden wahrscheinlich irgendwann wie Christiane fänden oder so,

00:29:27: weil wir einfach zu überfordert wären.

00:29:29: Wir wären irgendwann schlaftrunken durch die Gegend torkeln

00:29:32: und die Leute würden denken, die müssten uns ein Euron Hut werfen.

00:29:35: Das Bankkok von Europa ist das so.

00:29:38: Das Berlin, wie bei Hangover damals.

00:29:40: Wie ein Hangover-Telt spielt ja in Banken.

00:29:43: Soll erst sagen, wo ist er?

00:29:44: Warum meldet er sich nicht?

00:29:45: Bankok hat ihn.

00:29:46: Bankok hat ihn.

00:29:47: Und dann Berlin hat mich dann.

00:29:48: Dann hat Berlin mich einfach und dann ist es vorbei so.

00:29:50: Aber auch mit diesem, wie gesagt, ich hänge ja nicht an der Stadt.

00:29:54: Weil wir sagen in dem Song ja auch nicht, wir hängen an dieser Stadt,

00:29:57: weil sie die Tollste ist.

00:29:58: Der Song hoch, das ist ja kein gelübter an Essen, wie toll es ist.

00:30:02: Sondern einfach, weil ich hier zu Hause bin.

00:30:05: Das ist, weil es mein Zuhause ist.

00:30:07: Deswegen ist diese Stadt so toll.

00:30:09: Nicht weil sie so viele Möglichkeiten zu bieten hat

00:30:13: oder so viel Tolles für mich im Leben getan hat.

00:30:15: So, weil ich hier aufgewachsen bin, groß geworden,

00:30:17: weil ich meine Freunde hier leben,

00:30:18: weil ich diese Stadt innen und auswendig kenne.

00:30:21: Und ich seit 33 Jahren diese Stadt mein Zuhause nennen darf.

00:30:25: Und das wird sich auch niemals wieder in diesem Leben ändern.

00:30:27: Das ist eine andere Stadt, diesen Platz für Essen.

00:30:30: Und selbst wenn ich in den nächsten 33 Jahren in der anderen Stadt lebe.

00:30:32: Und sie ist natürlich trotzdem wunderschön, empfehle ich euch.

00:30:36: Sonst will die Essener Marketinggesellschaft das Geld zurück.

00:30:38: Nein, das ist ja so schnell.

00:30:40: Gerade aus unserer Sicht, ich glaube, wenn man da,

00:30:43: wenn man da im Essen der Norden oder so

00:30:45: in dem mehr so industriell geprägten Raum groß geworden ist,

00:30:49: dann hat man da eventuell eine andere Sicht auf die Dinge.

00:30:52: Eventuell.

00:30:53: Aber wenn man jetzt bei uns im Essener Süden groß geworden ist,

00:30:55: mit direktem Ballenersee vor den Füßen und...

00:30:59: Ist ja wie Vegas.

00:31:00: Ist wie Vegas, tatsächlich, genau.

00:31:02: In welcher Stadt ist es aber nicht so?

00:31:04: Also, jede Stadt hat ja ihre Höhen und Tiefen,

00:31:07: was die Zeit angeht, in dem Alter, in dem du dich befindest

00:31:11: und in der Stadt erlebst, was die Gebiete angeht.

00:31:13: Und jede Stadt hat so ein Viertel, wo du sagst,

00:31:15: da würde ich nicht so gerne wohnen, da würde ich gerne wohnen.

00:31:17: Und wir haben halt auch über die Jahre einfach jede Ecke

00:31:20: von dieser Stadt kennen und lieben gelernt.

00:31:23: Also, selbst ich weiß über die Ecken, wo ich sage,

00:31:26: okay, da würde ich vielleicht nicht gerne wohnen wollen.

00:31:28: Da gehe ich aber den besten Döner essen.

00:31:30: Da habe ich super gute Freunde, mit denen ich seit Jahren befreundet bin

00:31:33: und fühle mich dann trotzdem genauso irgendwie wohl,

00:31:36: einfach weil es vertraut ist.

00:31:39: Und man trotzdem oft sich an Orten in Essen befindet,

00:31:42: die man einfach seit 33 Jahren lieben und schätzen gelernt hat

00:31:45: für das, was sie sind und nicht dafür, dass sie so toll sind,

00:31:48: sondern dafür, dass für das, was sie sind.

00:31:50: Sag mal so ein Lieblingsort.

00:31:52: Helene Straße.

00:31:54: Ja, diese ganze, das ganze, diese türkische Meile

00:31:57: mit den ganzen Holzkohlegrills, türkische Bäckereien.

00:32:01: Also Helene Straße, Allendorf auch super.

00:32:03: Also die besten Bäckereien der Stadt und den besten Döner der Stadt.

00:32:07: Super sympathische, gute Leute.

00:32:10: Eine Ecke in Essen, wo vielleicht viele falsch drüber denken.

00:32:15: Absolut super interessant, multikulturell

00:32:19: und eine tolle Facette von Essen, die nicht,

00:32:23: die andere Städte vielleicht nicht so bieten können,

00:32:25: wie ich das zum Beispiel finde.

00:32:27: Wie ist denn die Sicht von außen auf Essen?

00:32:36: Wenn du jetzt erzählst, Mike, wir, wir ja,

00:32:38: wir leben immer noch in Essen, das ist kein Spruch.

00:32:40: 257, das bleibt erstmal so.

00:32:42: Was sagen denn die anderen?

00:32:44: Da sagt ja keiner Essen, erzähl mal was über die Stadt,

00:32:46: die sagt mir nichts, sondern hat ja im Grunde jeder

00:32:48: einen solchen Bild im Kopf.

00:32:50: Ja, die denken natürlich, das, das, erstmal ist hier nichts los.

00:32:53: Also für die Leute in Berlin oder in Hamburg oder so,

00:32:55: oder Köln jetzt kann man auch schon mit ins Boot nehmen.

00:32:57: Für die ist in erster Linie erstmal die Frage,

00:32:59: okay, macht Medienmäßig irgendwas, was macht ihr dann noch in Essen?

00:33:03: Wir denken uns aber gleichzeitig, es gibt halt Internet,

00:33:06: wenn es in Deutschland nicht ganz so toll ist,

00:33:08: aber es gibt halt Internet, was wir irgendwie nutzen können.

00:33:10: Und wir können uns genauso verbreiten, wie ihr das tut.

00:33:12: Die kennen aber auch nicht die, die Möglichkeiten,

00:33:15: die es bietet, wenn man es kennt.

00:33:17: Also wenn wir zum Beispiel Freunde zu Besuch haben,

00:33:20: Karate anliegen, zum Beispiel ist ein gutes Beispiel,

00:33:22: der ist auch auf unserem Label und macht Hip Hop

00:33:25: und ist von Göttingen nach Berlin gezogen.

00:33:27: Als er dann zu uns gekommen ist, hat er auch erst gedacht,

00:33:30: okay, ich mache jetzt Studioarbeit 14 Tage

00:33:33: und dann ist gut.

00:33:34: Im Endeffekt hat er ja gar keine Musik gemacht,

00:33:36: weil wir waren im Hotel Shanghai, wir waren de Prinsbar unten.

00:33:39: Wie heißt das nochmal, diese Gegend?

00:33:41: Eisenbergplatz.

00:33:42: Eisenbergplatz, genau.

00:33:43: Da unten waren wir und dann halt schließen es Helenenstraße

00:33:47: und so und wenn man das alles miteinander kombiniert,

00:33:49: dann hast du exakt auch das, was Berlin bietet

00:33:51: und du kannst dann einem Tag auch nicht mehr erleben,

00:33:53: als ein Döner essen zu gehen, im Club zu feiern oder das sind das.

00:33:56: Und deutschlandweit bekannte Sachen sind das ja auch.

00:33:58: Genau, es sind deutschlandweit,

00:33:59: weil die Zeit schriften überall,

00:34:01: ich wollte gerade sagen,

00:34:02: selbst in europaweit geführten englischsprachigen Zeitschriften

00:34:07: über Clubbing und Party-Szene,

00:34:09: hat der schon Interviews gegeben,

00:34:12: als Clubbesitzer für Zähneklub.

00:34:15: Nur da haben wir halt davon 2, 3,

00:34:17: aber das, was euch in Berlin kaputt machen würde,

00:34:20: die haben halt dann 40, 50 solcher Namen.

00:34:23: Ja, ja, klar, natürlich.

00:34:24: Und vor allen Dingen, da kann ich mich mit dem Club

00:34:27: auch nicht von freimachen, das hatten wir auch eine Zeit lang,

00:34:30: als es bei uns ganz gut lief, man rennt jedem Hype hinterher.

00:34:33: Man hat irgendwie das Gefühl,

00:34:34: man würde die ganze Zeit was verpassen, was ich meinte.

00:34:36: So, man Fomo.

00:34:37: Ja eben, dann dieses typische Cronut-Ding aus den Staaten.

00:34:40: Dann stellst du dich 8 Stunden an für so einen blöden Croson-Donut,

00:34:43: obwohl du dir doch vorstellen kannst,

00:34:45: dass einfach nur ein Croson ist, was rund gemacht worden ist.

00:34:48: Es kann doch nicht krasser sein, als irgendwas anderes mit Zucker übergossen ist.

00:34:51: Ja, das kannst du auf alle Bereiche übertragen.

00:34:53: Das passt perfekt zu Essen, weil jeder Essen,

00:34:55: da würde man bei so einem Gesatz sagen,

00:34:57: aber du warst ja nicht mal alle, ne?

00:34:59: Ja, eben, ein bisschen bescheuert, genau.

00:35:01: Voll, das ist auch das Ding, worum man es auch runterbrechen kann.

00:35:03: Wenn ich mich mit einem Glockenhorst unterhalte,

00:35:05: beim RWE zum Beispiel, der bringt das auf den Punkt,

00:35:08: stell ich mir alle nicht so an, kann er nicht sein, hier in Geschissen.

00:35:11: Er trifft hier so viele Originale,

00:35:13: wo ich das auch mit diesen Gedanken reingeste,

00:35:15: die der Mike auch dachte,

00:35:16: diese Fomo-Gedanken, wenn wir das so nennen wollen.

00:35:18: Und dann denkst du, guck mal, wie der mit dem Bier an der Ecke steht,

00:35:22: der rauf geraucht, am Getränkemarkt, wie ich das euch im Song sage,

00:35:25: und erzählt dir die besten Stories und denkst dir so,

00:35:28: und ich denke immer, ich verpass was so,

00:35:31: ohne dass beleidige Meinzollen wie eingeschränkt sein Horizont ist,

00:35:36: von diesem, ich sag mal, der typische Ruhrpottkumpel so,

00:35:39: der halt sich zwischen Arbeit zu Hause,

00:35:43: Wohnung mit Kindern und Familien-Trouble beschäftigt

00:35:48: und gar nicht viel mehr Zeit zwischen irgendwas bleibt.

00:35:51: Das ist eine tolle Artitüde, wie eingeschränkt ein Horizont ist,

00:35:55: im Gegensatz zu jemanden wie Mike und mir,

00:35:57: die tausend Dinge erleben

00:35:58: und trotzdem was für geile Stories solche Leute zu erzählen haben.

00:36:01: Und die finden halt nicht in Dubai oder sonst wo Stadt,

00:36:04: sondern in der Kneipe und sonst wo.

00:36:06: Und das ist halt eine geile Attitude, die unsere Stadt hat.

00:36:10: Und nicht wie zum Beispiel Berlin,

00:36:12: die halt so, ich nenn's mal, jet-zettmäßig ist.

00:36:15: Und Essen ist halt, Essen ist so richtig nicht jet-zettmäßig.

00:36:18: Und will es auch nicht sein?

00:36:20: Und Berlin will eigentlich jet-zett sein,

00:36:22: ist es aber eigentlich auch wieder nicht.

00:36:24: Nee, viele, die, gerade die, ich sage nicht,

00:36:28: viele nennen sie ja die zugezogenen oder überhaupt,

00:36:30: das macht Berlin zu einem Ort, der gerne so wirkt

00:36:34: und dann auch gerne so wirken möchte

00:36:36: und diese Attitude brauchen wir halt gar nicht.

00:36:39: Hier hab ich jetzt mal zuverlicht jemand aus New York kennengelernt,

00:36:42: der wirklich in Manhattan lange, also Jahrzehnte gelebt hat

00:36:46: und der sagt, die einzige wirkliche Metropole in Europa ist London.

00:36:51: Ja, ich weiß, in Paris war ich noch nicht, keine Ahnung, weiß ich nicht.

00:36:53: Vielleicht, also vielleicht würde ich,

00:36:54: wenn ich jetzt in Paris gewesen bin,

00:36:55: ich sag, nee, nee, Paris, finde ich, ist schon auch so.

00:36:57: Für Mode vielleicht, was trägst du da?

00:36:59: Das ist ein Plüsch, ein Plüsch.

00:37:01: Ein Plucati-Tepich von Hauntepich.

00:37:04: In Alt-Rosa mit Kapuze.

00:37:06: Also es ist auf jeden Fall nicht, es ist keine,

00:37:08: nenn man das Otkultur, ist das nicht wichtig?

00:37:10: Es könnte Paris sein, doch, doch, man weiß es nicht.

00:37:13: Ich glaub auch immer, das ist nicht Paris, deswegen also.

00:37:15: Ich glaub auch, dass gerade dieses Aufgesetzte,

00:37:17: was du meinest, Berlin, hättest gerne, dass das halt,

00:37:19: hier, ich möchte jetzt mal ein bisschen allgemeinert werden,

00:37:24: im Ruhrpot ist es halt das Besondere,

00:37:26: dass wir dieses kulturelle Erbe gar nicht mehr zu schätzen wissen,

00:37:29: vielerlei Hinsicht.

00:37:30: Also es gibt Leute, die reisen in jeder freien Sekunde irgendwo nach Bali

00:37:33: oder so, falls sie irgendwo ihre eigene Erfüllung suchen

00:37:36: und mir gibt es halt viel mehr, wenn man sich mit den Leuten von hier unterhält.

00:37:40: Was es für unfassbar interessante Geschichten gibt,

00:37:42: wo die ganzen Menschen hierher kommen,

00:37:44: weil es damals halt so viel Arbeit gab und so.

00:37:46: Und was die dazu bewegt hat, dann auch hier zu bleiben,

00:37:48: anstatt wieder zurückzugehen.

00:37:50: Ich finde es viel, viel interessanter,

00:37:52: als irgendwas, wo das weiß, aus den Geschichtsmüchern.

00:37:54: Dann war Corona echt eine Chance, denn Bali ging ja noch mal nicht.

00:37:57: Ja, eben. Also für uns war Corona allgemeine Chance.

00:38:00: Wir haben gerade noch im Auto darüber gesprochen.

00:38:02: Ich habe eine ganz andere Wertschätzung der Dinge.

00:38:04: Ich mach mir keine Gedanken mehr, was ziehe ich heute an.

00:38:07: Ich gehe jetzt zum Beispiel, das ist voll egal, was du ansiehst.

00:38:11: Sie sieht dich doch keiner.

00:38:12: Oh, sorry, das tut mir leid.

00:38:14: Kein Problem.

00:38:15: Ihr seid jetzt so zwei, das kann immer einer telefonieren.

00:38:17: Ja.

00:38:18: Dass man mit fünf Paar Socken, fünf Boxershorts, fünf T-Shirts,

00:38:21: zwei Hosen und zwei Polo-Bahn eigentlich

00:38:23: sein restliches Lebens auskommen könnte,

00:38:25: solang die immer vorhanden sind.

00:38:27: Das stimmt. Also, das ist richtig.

00:38:29: Deswegen bin ich auch Corona ein bisschen dankbar.

00:38:31: (Musik)

00:38:58: Als Kind war alles riesig.

00:39:00: Da hat Papa noch gelebt.

00:39:01: Da geht es um Eurofäter, die früh gestorben sind.

00:39:03: Heute kenne ich jeden Platz hier.

00:39:05: Und ich zeige sie meinem Kleinen.

00:39:07: Da geht es um eure Söhne.

00:39:08: Meine Frage ist, wie denn?

00:39:09: Ist das so eine Zeitziehung-Tour,

00:39:11: die dann, du hast ja schon ein bisschen was angedeutet,

00:39:13: eine Zeitziehung-Tour, so war das damals?

00:39:15: Oder ist das auch eine Option für die Zukunft?

00:39:17: Fühl dich hier wohl, bleibt doch hier.

00:39:19: Ich glaube eher, dass die Momente das mit sich bringen werden.

00:39:23: Also ich habe jetzt nicht vor, eine Zeitziehung-Tour

00:39:26: mit ihm im herkömmlichen Sinne zu machen.

00:39:28: Das ist eigentlich ein Doppeldecker, wusstest du schon geil.

00:39:30: Aber nee, ich möchte ihm einfach im Lauf der Zeit erklären,

00:39:35: was man hier schon wertschätzen kann.

00:39:37: Also was es Besonderes gibt in dieser Stadt.

00:39:39: Und werde ihm, wie wir das gerade auch schon

00:39:42: mit dem Graffiti-Speichniesen besprochen haben,

00:39:44: dadurch, wenn wir mal über den Kopf stattplatzen,

00:39:46: zum Beispiel in einer Stadt laufen,

00:39:47: dann werde ich ihm sagen, hier ist schon,

00:39:49: hier wurden schon so viele Skateboard-Achsen kaputt gemacht,

00:39:51: das kannst du dir gar nicht vorstellen.

00:39:52: Und auch meine sind jedes Mal zerbrochen.

00:39:55: Oder wenn wir Richtung Hafenstraße fahren,

00:39:58: werde ich ihm erklären, wo das Stadion vorherstand

00:40:00: und was, dass die echt 100 Jahre eine Tribüne weniger hatten.

00:40:04: Also solche Dinge halt, das wird man ihm natürlich

00:40:06: im Lauf der Zeit alles nahebringen.

00:40:08: Und dann hofft ihr, dass er bleibt?

00:40:10: Oder ist es dann auch das egal?

00:40:12: Das ist mir voll egal.

00:40:13: Das ist mir wurscht, keine Ahnung.

00:40:14: Also mein Sohn kann, ich habe, der könnte,

00:40:18: der, ihr könnten es sich mit einem Baum verloben

00:40:21: und ein Clown-Studio machen, mir ist das alles so egal.

00:40:24: Also wenn man sich wohl fühlt, dann, das ist das A und O,

00:40:27: fühle dich wohl in deinem Leben.

00:40:28: Es kann einfach morgen vorbei sein.

00:40:29: Also macht das was du Spaß macht.

00:40:30: Aus dem, aus dem sind euch Bäume ja sehr wichtig.

00:40:33: Voll Bäume sind schon logg.

00:40:34: Put your hands in the air.

00:40:35: Nicht um mein Holz, nicht um mein Holz.

00:40:38: Holz, Holz, Holz, Holz.

00:40:41: Nicht um mein Holz, nicht um mein Holz.

00:40:44: Nicht um mein, nicht um mein Holz.

00:40:46: Das ist so ne Holz, Holz, Holz.

00:40:47: Aber ne Bäume eigentlich nicht die töten.

00:40:49: Wie wir wollen Boholz.

00:40:50: Ich weiß.

00:40:51: Seitdem man guckt hier unsere Doku Holz der Film,

00:40:53: es gibt ja wirklich Holz den Film, da sieht man ja meine,

00:40:56: da wird ja die Problematik besprochen,

00:40:58: die ich in meiner Jugend hatte, meine Liebe zu Bäumen.

00:41:01: Meine Lieblingszeile, let us take some Holz vor Gebrauchsgegenstände.

00:41:05: Ja, richtig.

00:41:06: Es beginnt ein neues Leben, wenn ein Baumleben endet.

00:41:09: Ist ja tatsächlich auch der Fall.

00:41:11: Ja, natürlich.

00:41:13: Leider.

00:41:14: Ja, bei Gott, wir sind zu lang, ne?

00:41:16: Aber das ist echt, das ist ja wirklich jetzt,

00:41:18: glaube ich, fast zum ersten Mal richtig zu Hause in Essen.

00:41:21: Angenommen, die Jungs sagen, doch essen ist eine Option.

00:41:30: Dann dürfte wie immer im Leben nicht alles so bleiben wie es ist.

00:41:33: Was muss sich denn verändern?

00:41:36: Wir haben jetzt ein bisschen gesprochen über die Zeit, als alle Arbeit hatten und diesen

00:41:40: Charme und die Leute mit ihren Anekdoten von damals, aber natürlich brauchen wir ja ne neue

00:41:44: Idee für Essen.

00:41:45: Und die bricht ja jetzt die Alte, bricht mit Kohle ganz weg.

00:41:48: Ist schon lange der Fall.

00:41:49: Was kommt jetzt?

00:41:50: Ja, unsere neue Idee ist definitiv.

00:41:52: Wenn ich da jetzt eine Nacht wecken würde, würde ich sofort sagen die Jugend.

00:41:55: Das ist einfach absolut die Jugend.

00:41:57: Wir erleben es ja schon bei uns im Stadtteil.

00:42:00: Wir haben eine Kneipe, wo man nicht komisch angeguckt wird, wenn man als Jugendlicher

00:42:04: da reingeht.

00:42:05: In Kupferdreh.

00:42:06: Das war früher mal der alte Korten, jetzt ist es mittlerweile der Froschkönig geworden,

00:42:10: weil der Besitzer verstorben ist leider.

00:42:12: Da wird man nicht komisch angeguckt, die ist auch zielgerichtet für Jugendliche ein

00:42:15: bisschen ausgelegt.

00:42:16: Aber es gibt keine Jugendhäuser mehr.

00:42:19: Es gibt keine sozialen Einrichtungen mehr.

00:42:21: Ich habe früher selbst in einem Jugendhaus in Kupferdreh gearbeitet oder bzw.

00:42:26: ausgeholfen und ich habe so viele Kinder kennengelernt, die ohne dieses Gebäude mit dem Kack-Billiatisch

00:42:31: drin keine Perspektive gehabt hätten.

00:42:32: Und das ist immer noch der Fall.

00:42:35: Ich habe letztens noch mit den Leuten von Becker Peter gesprochen, für wie viele Kinder

00:42:39: das Gratisbrötchen, das einzige Essen ist, was sie bekommen und so.

00:42:43: Und das ist das Problem.

00:42:44: In jeder Stadt, in jeder sozialen Zusammenkunft von Menschen ist das das Problem.

00:42:51: Man muss immer darauf achten, dass es auch der Jugend irgendwo gut geht und dass die

00:42:54: Zukunft besteht.

00:42:55: Weil die Leute, die essen jetzt hoch loben, weil es halt auch einfach geil ist, loben

00:43:01: das ja nur, weil es die Jahre über geil war.

00:43:03: Wir müssen aber gucken, dass es geil bleibt.

00:43:04: Und ich glaube, man muss sehr viel für die Jugend machen, gerade auch Club-Szene und

00:43:09: so, nicht solche Steine in den Weg legen.

00:43:10: Und jetzt in der Corona-Pandemie ist es wichtig, dass jetzt nicht noch die letzten Säulen

00:43:14: wegbrechen, wo irgendwelche Jugendlichen was machen können.

00:43:17: Und wenn die Jugend hier weggeht, ist Essen bald auch nicht mehr da.

00:43:20: Ja, das Krass ist, wir haben ja die übelsten Gegebenheiten mit, also kulturelles Essen,

00:43:26: auf jeden Fall einfach ...

00:43:27: Ja klar, das ganze Hochgebiet.

00:43:29: Bombe einfach.

00:43:30: Kulturelles Essen hat so viel zu bieten.

00:43:33: Also wir haben so viel kulturelles Potenzial in Essen, dass daraus so viel entstehen kann.

00:43:39: Da habe ich das Gefühl manchmal, dass wir das als Stadt einfach nicht ausnutzen.

00:43:45: Zumindest nicht für die Jugend.

00:43:46: Also wir machen so Reisegruppen, Führungen durch die Zeche und so.

00:43:49: Es wird auch immer mehr, aber es muss noch mehr werden.

00:43:52: Ja, aber du kannst ja nicht drauf hängen bleiben.

00:43:53: So, okay, wir haben die Zeche und wir machen das jetzt so.

00:43:55: Und das ist unser Ding.

00:43:56: So einfach expandieren.

00:43:58: Sehr ernstes Ende.

00:44:04: Wir müssen positiver enden.

00:44:06: Und das schaffen wir auch.

00:44:07: Aber sehr wichtig.

00:44:08: Wichtig.

00:44:09: *Sie singt*

00:44:10: Was erwartet ...

00:44:15: Ich muss übrigens ...

00:44:16: Musste schmunzeln, ihr nennt eure Fans ja Mutanten.

00:44:19: Das sind ja die Mutanten.

00:44:20: Wir alle kennen mittlerweile Mutanten.

00:44:21: Das ist scheiße, ne.

00:44:22: Ich habe auch gesagt, das ist so durft, dass das Wort jetzt so negativ behaftet ist.

00:44:25: Da habe ich mich gestern auch drüber aufgeregt.

00:44:26: Aber wir sind die Guten.

00:44:28: Es gibt ja bei den X-Men auch immer die guten und die schlechten Mutanten.

00:44:31: Deshalb, wir sind einfach die Guten.

00:44:32: Genau, die 257er-Mutation.

00:44:33: Dann wären wir alles wieder gut, dann wären alle gesunden.

00:44:36: Was erwarten die Mutanten?

00:44:38: Die guten Mutanten in diesem Jahr.

00:44:39: Das werden die besten Dinge aller Zeiten.

00:44:41: Es wird einfach von allem das Beste.

00:44:43: Es wird der ganz personalisiert betrachtet.

00:44:48: Es wird der beste One-Night-Stand in der Jury-Nemals-Zeit.

00:44:50: Es wird aber gleichzeitig auch der beste Nah-Tanz, der beste Großraum-Diskothek, der beste Fußballbesuch,

00:44:56: der beste Alles, das beste, der beste Karneval aller Zeiten.

00:44:58: Weil ich glaube, jeder wird sich da jetzt ne Papennase aufsetzen nächstes Jahr.

00:45:02: Ich glaube, es wird einfach das Beste von allem.

00:45:04: Einfach, weil man kann.

00:45:05: Weil man jetzt wieder kann.

00:45:07: Einfach dieses "Jetzt kann ich" wieder.

00:45:09: Ist das schon so ein Ding, wofür sich, glaube ich, die vielleicht, finde ich im Begriff gerade

00:45:16: neu, noch ist das vielleicht ein Neologismus, der noch nie gesagt wurde, aber die Corona-Generation.

00:45:22: Das sind die jetzt, ich würde sagen, 18 bis 25-Jährigen, Partywütigen oder nenn ich

00:45:29: 18 bis 25-Jährigen.

00:45:30: Die sind noch, sagen wir mal, die 20 bis 30-Jährigen, die es kennen, jedes Jahr auf ein Festival

00:45:35: zu gehen.

00:45:36: Die 18-Jährigen kennen dann noch nicht so, weil die mit 14 noch nicht auf Festival gegangen

00:45:39: sind.

00:45:40: Aber so die, die es kennen, jedes Jahr auf ein Festival zu gehen, die das jetzt mal ein

00:45:43: oder vielleicht jetzt wahrscheinlich zwei Jahre nicht durften, wie die, ich in fünf Jahren

00:45:48: denken, boah, weiß noch, als wir 2020 und 21 das blabla Festival verpasst haben und weißt

00:45:54: du noch, wie wir 2022 eskaliert sind.

00:45:58: Das ist das Wirt, das werden, es werden monumentale Tanzveranstaltungen, alles was mit Entertainment

00:46:04: zu tun hat.

00:46:05: Vielleicht bin ich da noch ein bisschen im Disney-Film, aber ich glaube halt echt, dass

00:46:08: die Leute sich bei den ersten Dingern wieder weinen, die in den Armen liegen werden, wildfremde.

00:46:11: Diese Sehnsucht ist ganz, ganz groß.

00:46:12: Das wäre geil, also das wäre wirklich, auch wenn ich, das wäre geil.

00:46:17: Überleg mal, es gibt so Bilder von Leuten, die heulen, weil die auf einmal wieder feiern

00:46:21: dürfen.

00:46:22: Ja, aber ihr kriegt es ja nochmal ganz anders mit, als ich.

00:46:24: Ja, ja.

00:46:25: Und wir sehen von auf einer Bühne diese 20, 30, 10, 15, 50.000 je nach Festival, Leute

00:46:33: sich dann weinen in den Armen liegen.

00:46:35: Weil wir da gerade Party machen.

00:46:37: Das ist eine Wundvorstellung und an der halte ich auch fest.

00:46:40: Die wird kommen.

00:46:41: Schick doch mal ein Foto.

00:46:42: Ja, wir schicken Foto.

00:46:43: Und du wirst es nicht verpassen können.

00:46:45: Ja, wahrscheinlich stehe ich aber auch im Publikum.

00:46:48: Die 257er im Gespräch mit mir als 1,3, 0er übrigens.

00:46:55: Krei?

00:46:56: Das ist voll Rüttenscheid.

00:46:58: Rüttenscheid.

00:46:59: Ja, das ist da.

00:47:00: 1,27 ist in der Stadt hergegangen.

00:47:01: 1,27 ist hier, im Büro der 1,27 haben wir gedreht.

00:47:04: Was bist du?

00:47:05: 1,28.

00:47:06: Klicke mal hier der Kollege von der Spark 1,28 Südviertel.

00:47:10: Dann sind wir ja fast nach.

00:47:11: Ja, dann kommen.

00:47:12: Dann fahren wir jetzt alle gemeinsam nach Hause.

00:47:14: Ich bedanke mich.

00:47:15: Alles Liebe und Schlusswort ist man kann es nicht schöner sagen.

00:47:19: Es wird das Beste.

00:47:20: Es wird das Beste.

00:47:21: Es wird das Beste.

00:47:22: Es ist ja unvermeidbar.

00:47:23: Einfach durchziehen, Leute.

00:47:24: Herzlichen Dank.

00:47:25: Danke auch.

00:47:26: Ich muss so dringend Pipi.

00:47:27: Reden bis einer Pipi muss.

00:47:29: Das könnte auch ein gutes Konzept sein.

00:47:31: Das schreibe ich mir mal auf.

00:47:33: Und Ihnen eine gesunde, glückliche Zeit.

00:47:36: Hier in unserer schönen Stadt.

00:47:39: Das war Zu Hause in Essen.

00:47:42: Ein Podcast der Sparkasse Essen.

00:47:46: [Musik]

00:47:48: [Musik]

00:47:50: [Musik]

00:47:51: [Musik]

00:47:53: SWR 2021

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