Folge 39 - Die Eule - Jenny und Simon Heidenreich
Shownotes
Wir gehen in die Kneipe umme Ecke. Der warme Ofen oder das zweite Wohnzimmer für einen Stadtteil zu sein, das ist richtig viel Arbeit. Das erleben wir heute in der "Eule" in Rüttenscheid, Klarastraße - jetzt schon seit 65 Jahren. Sie hören gleich raus, wie unfassbar viel Arbeit das ist, wieviel Liebe es braucht und auch wie sehr Stammgäste eine Kneipe prägen. Geführt wird die "Eule" vom Wirtsehepaar Jenny und Simon Heidenreich. Hat sich die Gastronomie nach Corona erholt? Wie kamen Karneval und Fußball in die Kneipe? Und was braucht es, ein guter Gastgeber zu sein?
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In "Zuhause in Essen" spricht die Sparkasse Essen nicht über die gute alte Zeit. Wir sprechen über das, was Essen schon heute besonders attraktiv macht und was nach der Zeit der Ruhrkohle noch Magisches passieren wird. Immer mit Gästen, die Gegenwart und Zukunft auch gestalten. Und wenn WDR Moderator Tobias Häusler einmal in den Rückspiegel schaut, dann nur um die Spur wechseln zu können.
Jeden zweiten Dienstag im Monat ein spannender Gast - aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Kultur, Ehrenamt… Und ein ungewöhnlicher Blick auf unsere schöne Stadt.
Transkript anzeigen
00:00:00: (Ruhige Musik)
00:00:01: Die jungen Leute wollen raus.
00:00:04: Da waren wir manchmal bis sechs Uhr morgens, halb sieben hier am Wochenende.
00:00:08: Knobeln, Männerstammtische.
00:00:10: Das ist so ein bisschen widerbelebt.
00:00:12: Wir versuchen auf jeden Gast irgendwie einzugehen
00:00:16: oder mit jedem möglichst recht zu kommen.
00:00:18: Das ist halt die große Besonderheit zu sagen.
00:00:20: Man lässt sich auch vielleicht mal auf Gäste ein, die einem nicht so liegen.
00:00:24: Oder sich trotzdem zu unterhalten oder sich darum zu kümmern.
00:00:28: Weil viele ja auch vielleicht alleine zu Hause sind
00:00:30: und haben die immer, mit denen sie sich großartig unterhalten können,
00:00:34: kommen dann hier rein, weil sie halt mal Gespräche führen möchten.
00:00:37: Wenn man sie dann einfach stehen lässt und kümmert sich nicht drum,
00:00:41: dann wär's unser falscher Job, sondern kümmern wir uns drum
00:00:44: und nehmen sie halt mit ins Boot.
00:00:46: Das heißt, es wird gelacht, es wird aber auch geweint in der Eule.
00:00:49: Wie eigentlich fast in jeder guten Familie.
00:00:52: Das Wort Familie kommt immer wieder vor die Eulenfamilie.
00:00:55: Deswegen sag ich immer die Eulenfamilie, ne?
00:00:57: "Ein Podcast der Sparkasse essen" mit Tobias Häusler.
00:01:03: Herzlich willkommen, gerade Ihnen, ganz persönlich.
00:01:07: Ist eine wunderbare Gelegenheit mal Dankeschön zu sagen
00:01:10: für die Treue, für die Freude, die Sie haben an unserer Podcast-Serie.
00:01:14: Damit wir das weitermachen, weitermachen können,
00:01:16: brauchen wir auch mal Ihre Hilfe, ist nichts Schlimmes.
00:01:19: Einfach die Serie abonnieren, auch mal eine Folge weiterleiten,
00:01:23: an eine Freundin, an den Vater, die Tochter, ein Kumpel,
00:01:26: der es interessant finden könnte.
00:01:27: Unser Konzept ist ganz einfach, Sparkasse,
00:01:30: weil's um mehr als Geld geht.
00:01:32: Also laden wir einen Menschen ein, selten mal zwei,
00:01:35: einmal sogar drei und sprechen darüber wie er,
00:01:39: also dieser Mensch, Essen nach vorne bringt, unsere Heimat.
00:01:42: Keine Nostalgie, wie schön das mal war hier,
00:01:45: sondern wie schön es heute ist
00:01:47: und wo es immer besser werden kann,
00:01:49: auch eben mit der Hilfe des Gastes.
00:01:51: Aus dem Sport, der Kultur, Politik, Wirtschaft, Ehrenamt,
00:01:54: Unterhaltung, heute eine Premiere aus der klassischen Gastronomie.
00:01:58: Vielleicht sind wir auch schon so eine Art
00:02:00: alteingesessene Kult-Gaststätte fürs Ohr.
00:02:03: Der warme Ofen für eine ganze Stadt, wie die Eule in Rüttenscheid.
00:02:07: Die Eule schon seit 65 Jahren.
00:02:09: Eine Liste mit vielen alten Kneipen, die wir haben,
00:02:12: hab ich in den Show-Notes für Sie.
00:02:14: Sie hören gleich raus, wie unfassbar viel Arbeit das ist,
00:02:17: wie viel Liebe das braucht und auch wie Stammgäste
00:02:20: so eine Kneipe prägen.
00:02:22: Wir sitzen heute in der Eule zusammen, Clara Straße,
00:02:25: mit dem Wirts-Ehe-Paar.
00:02:27: Und das ist was Besonderes.
00:02:29: Ein Ehe-Paar, das es gemeinsam führt, Jenny und Simon Heidenreich.
00:02:32: Zweite Generation schon, so Jenny, erst mal ankommen.
00:02:35: Was ist man hier? Was ist der Klassiker auf der Karte?
00:02:39: Der Klassiker auf der Karte ist die Eulenpfanne.
00:02:42: Ja?
00:02:43: Drei Schweinefilets-Médallions mit Pfeffersauce,
00:02:46: Blattspinat und Bratkartöffelchen.
00:02:48: Schauen wir uns hier mal um.
00:02:50: Eiche massiv, dunkle Decken, das ist eine Träse,
00:02:53: der den Namen noch verdient.
00:02:55: Wie würden Sie das beschreiben?
00:02:57: Ähm, ein gemütliches Lokal aus den 80er-Jahren.
00:03:03: Mein Papa hat damals 1980 den Laden komplett umbauen lassen.
00:03:09: Und das ist richtig gemütlich mit Fachwerk, mit Balken.
00:03:14: Und hier kann man sich wohlfühlen.
00:03:17: Wie viele Plätze haben Sie hier?
00:03:19: Zum Sitz sind es um die 80.
00:03:21: Keine Wahl, Rosenmontag, Altweiber.
00:03:23: Passt natürlich auch deutlich mehr rein.
00:03:26: Das macht die Atmosphäre aus, dass man eng nebeneinander steht,
00:03:29: zusammensteht und gemütlich zusammenfeiert.
00:03:32: Wie groß ist Ihr Team, das für die Bewirtung sorgt?
00:03:35: Rosenmontag sind wir mittlerweile zu viert an der Theke.
00:03:39: Zwei Dame im Service, also sechs.
00:03:41: Aber die braucht man auch, damit alle zügig verköstigt werden.
00:03:45: Keiner verdurstet und alle glücklich sind.
00:03:47: So einem extremen Tag. - An so einem extremen Tag.
00:03:50: Und ansonsten?
00:03:51: Ansonsten sind wir zu zweit an der Theke und meist zu zweit im Service.
00:03:55: Was ist Ihr Konzept, Ihre Zielgruppe?
00:03:58: Also, wer kommt, wann, weswegen zu Ihnen?
00:04:01: Das Schöne ist, Alt und Jung hier ist hier zusammen.
00:04:05: Wenn zum Beispiel Fußball-Übertragungen sind,
00:04:08: dann ist Alt und Jung zusammen.
00:04:10: Man merkt zum Beispiel Frühabend unter der Woche,
00:04:13: wenn viele ältere Gäste oder auch mittleren Alters,
00:04:18: die gerne ihre Speisen zu sich nehmen
00:04:21: und ein paar Bierchen trinken und so.
00:04:23: Und dann merkt man, gerade auch am Wochenende,
00:04:26: so ab 22, 23 Uhr kommen unheimlich viele junge Leute,
00:04:30: die dann noch mit ein bisschen Party machen wollen,
00:04:33: hier, wo wir Schlagerspielen.
00:04:35: Und dann wird auch ein bisschen gefeiert.
00:04:38: Ab 22 Uhr, 23 Uhr kommen dann noch Leute?
00:04:41: Ja, auf jeden Fall. Bei uns wird es immer spät.
00:04:44: Bei Ihnen auf jeden Fall.
00:04:46: Am Wochenende, Freitag, Samstags, vier, fünf Uhr.
00:04:49: Wir sind der Regel. Gottes Willen.
00:04:51: Die werden die Knobeln bis nachts um drei und spielen Karten.
00:04:55: Wir wissen, dass wir lange aufhaben,
00:04:57: weil es einen Rüttenscheid nicht mehr gegeben ist.
00:05:01: Weil viele mittlerweile doch früher zumachen.
00:05:03: Da sind wir bis drei, vier Uhr eigentlich immer noch weit mit vorne.
00:05:08: Wenn man nicht mal einen richtig festgeklebten Gastenschlüssel
00:05:12: in die Hand drücken und sagen, macht bitte selbst Licht aus.
00:05:15: Das machen wir natürlich auch.
00:05:17: Wenn wir merken, da sitzen noch zwei oder drei Leute da,
00:05:20: dann bleiben wir nicht bis drei oder vier Uhr hier.
00:05:23: Aber in der Regel sind es schon immer noch 30, 40, die hier sitzen.
00:05:27: Wenn man einmal so ein bisschen mit dabei ist,
00:05:30: und es auch vielleicht selber ein bisschen mitknobbelt,
00:05:33: dann macht das ja auch Spaß.
00:05:35: Das war früher mal so ein Gang und Gebe zu sagen,
00:05:38: in einer Kneipe oder in einer Gaststätte
00:05:40: sind nur ältere Herrschaften vertreten.
00:05:42: Aber viele, die reinkommen, die es nicht kennen,
00:05:45: auch Hotelgäste, die schon ein bisschen älter sind,
00:05:47: die sagen, ist auch sensationell hier mit den jungen Leuten.
00:05:51: Man fühlt sich dann auch wieder ein bisschen jünger.
00:05:54: Das ist ein gutes Argument für uns.
00:05:56: Miteinander ist auch ein großer Mix.
00:05:58: Wir sprechen in den nächsten 20, 30 Minuten
00:06:01: über ihre Kernkompetenzen, über Gastgeber sein,
00:06:04: über die Gastronomie, über Karneval, über Fußball,
00:06:07: über diese Typen, die man hier in Essen kennt, Frauen wie Männer,
00:06:11: die sich vielleicht auch verändert haben.
00:06:13: Ich bin sehr gespannt. Zapfen wir an mit einem leckeren Stauder.
00:06:16: Die Eule gibt es seit 1958 damals noch als Eulenspiegel
00:06:29: und ein paar Straßen weiter.
00:06:31: Erzählen Sie gern, das war Ihr Vater als Mitgründer damals?
00:06:35: Genau, meine Großeltern.
00:06:37: Die haben 1958 am 29. März 1958 den Eulenspiegel eröffnet
00:06:44: im Wemenkamp.
00:06:45: Das ist schräg gegenüber am Arosa, in der Seitenstraße,
00:06:49: in Rüttenscheid.
00:06:50: Und mein Vater und seine beiden Brüder haben dann mitgearbeitet dort.
00:06:56: Bis 1962 der Schinkenkrug an der Gruga.
00:07:00: Eröffnet wurde und mein Vater ist im Eulenspiegel geblieben.
00:07:04: Dann hat er meine Mama kennengelernt.
00:07:06: Und dann haben sie seit 1965 den Eulenspiegel gemeinsam geführt.
00:07:12: Auch an der Tegel kennengelernt, am Tresen?
00:07:14: Meine Mama war zu Gast mit ihrem Bruder und ihrem Vater
00:07:18: auch an so einem Tisch.
00:07:19: So haben sie sich kennengelernt.
00:07:21: Was ich später vielleicht noch wiederholen sollte,
00:07:25: aber das tease ich hier nur an, verrat aber noch nichts.
00:07:28: Und dann sind es 1980 hier auf die Klarer Straße gezogen.
00:07:33: Gelernter Gastronom, der Gerd Fabriz.
00:07:35: Der noch im Namen ist auch des Hotels.
00:07:38: Hotel Fabriz, das hier oben drüber ist, ist genau das in Kombination.
00:07:42: Und es funktionierte damals, sagen wir ab 1958, sofort ihre Idee.
00:07:45: Ja. - Der Eulenspiegel.
00:07:47: Der Eulenspiegel lief super.
00:07:49: Da sprechen die alten Gäste, die ich noch als Kind,
00:07:52: als von klein aufkenne, die sprechen da heute noch von.
00:07:56: Da standen sie auch in drei Jahren hinter der Theke.
00:07:59: Da wurde immer Party gemacht.
00:08:01: Der Laden war aber bedeutend kleiner als jetzt die Eule.
00:08:04: Damals wurde ja auch den Bergleuten das Geld noch bar ausgezahlt.
00:08:09: Da gibt es ja die Geschichte,
00:08:10: dass die Frauen am Werkstor gewartet haben, bis die Männer rauskamen,
00:08:14: damit sie das ganze Geld oder ein gutes Teil des Geldes nicht
00:08:17: direkt am ersten Abend ausgaben.
00:08:19: Mein Vater erzählt immer die Geschichte,
00:08:22: dass er schon mittags um 12 Uhr sein erstes Geschäft gemacht hatte.
00:08:26: Und dann kamen die ganzen Leute vom Großmarkt,
00:08:28: die den Marktschreier, Marktverkäufer.
00:08:31: Und die hatten dann ihr Geschäft gemacht
00:08:34: und kamen dann in die Eule zum Frühshoppen oder in den Eulenspiegel
00:08:38: zum Frühshoppen und haben dann da verzehrt.
00:08:40: Werktags. - Werktags.
00:08:42: Jeden Tag ab 9 Uhr. - Das erste Stauder, das ist ja auch schon gab.
00:08:45: Nein, ich glaube, mein Vater hat damals mit anderen Vieren angefangen.
00:08:50: Zum Glück, sonst wäre das ja auch ihr Schleichwerbung gewesen.
00:08:54: Die 68er, die 70er, das war wirklich die alte Zeit im Ruhrgebiet.
00:08:59: Dann kamen sie, haben sie angesprochen, 1981.
00:09:02: Und der Eulenspiegel damals, der verlor aber den Spiegel.
00:09:05: Was ist passiert?
00:09:06: Der damalige Hausinhaber vom Eulenspiegel
00:09:11: wollte gerne den Namen behalten.
00:09:13: Und dann kam es zu einem Gerichtsprozess.
00:09:16: Gott will ihn ja. - Das ging richtig weit.
00:09:18: Bis dann irgendwann die Gäste sagten, Mensch, Gerd,
00:09:23: sag doch einfach die Eule.
00:09:24: Wir sagen doch sowieso immer, wir gehen in die Eule.
00:09:27: Und ja, der Gerichtsprozess wurde verloren.
00:09:30: Und dann hat mein Vater dann die Eule daraus gemacht.
00:09:34: Das heißt, erstens, es wurde auch umgezogen.
00:09:37: Der Name Eule und ein neues Haus gefunden,
00:09:39: dass ihrem Vater schon deswegen auch besser gefiel,
00:09:42: weil eben ein Hotel möglich war. - Genau.
00:09:44: Er sagte immer, das fand er halt so attraktiv an dem Haus,
00:09:48: dass oben so ein kleines Hotel war mit elf Zimmern.
00:09:52: Und er hatte sich das alles mehrfach angeguckt
00:09:54: mit der damaligen Besitzerin.
00:09:57: Und dann hat er gesagt, das machen wir.
00:10:00: Gehen Sie ruhig ran, es könnte was Wichtiges sein.
00:10:03: Wir lauschen mit.
00:10:04: Gaststätte die Eule Hotel Farid, schön, was du sagst.
00:10:07: Ach, wir wissen, ich unterhalte mich einfach mit Ihnen weiter.
00:10:11: Er stand dann ja wirklich fast 50 Jahre am Tresen.
00:10:14: Und Jenny durfte schon als kleine Janin hier im Kneipenbetrieb dabei sein.
00:10:18: Hat sie etwas erzählt? - Ja, das ist ähnlich wie bei uns.
00:10:22: Unser Sohn ist jetzt 19 geworden.
00:10:24: Er macht momentan eine Ausbildung als Hotelfachmann
00:10:26: im Steigenberger Hotel. - Seulius.
00:10:28: Hat aber auch schon das erste Mal mit 13, 14
00:10:31: hinter der Theke gestanden.
00:10:33: Mit 19, 10 kam er immer noch rein, sehr schüchternd,
00:10:36: ganz erhalten, wo alle Gäste dann immer sagten,
00:10:38: hallo, Julius, sie geht's dir, und er hatte sich weggedrückt.
00:10:41: Und wollte mit niemandem sprechen.
00:10:43: Jeder Gast sagte nur, der kann alles werden, aber kein Gastronom.
00:10:47: Und heute ist jeder Gast ...
00:10:50: Wer als Glücklich, dass er hinter der Theke steht, hilft,
00:10:52: weil er sich ganz doll entwickelt hat
00:10:54: und weit nach vorne gekommen ist, ganz offen geworden ist,
00:10:57: ganz fleißig ist.
00:10:58: Und selbst unsere Tochter Charlotte mit neun spült ab und an.
00:11:01: Das ist schon ein paar Gläser.
00:11:03: Und hat da Spaß dran, was letztendlich mal draus wird, weiß niemand.
00:11:06: Aber der Anfang ist schon mal gemacht.
00:11:08: Und so war's mit meiner Frau, bei meinen Spiegeleltern,
00:11:12: und so ist es mit unseren Kindern bei uns.
00:11:14: Ich wollte grad fragen, wann war's denn für Sie?
00:11:16: Willkommen zurück, liebe Jenny.
00:11:18: Was ist das für ein Stauder? Oder das erste Bier mit elf?
00:11:21: Ich hab schon als Kind hinter der Theke gezapft.
00:11:24: Damals haben die Gäste immer noch gesagt, Kinderarbeit ist verboten.
00:11:28: Und mein Papa hat immer gesagt, auch kann ich schaden, mach mal schön.
00:11:32: Und mit 15 hab ich dann erst mal auch hier gearbeitet.
00:11:37: Und wann wir am ersten Bier genippt?
00:11:39: Ich steh mir da wirklich vor, das ist ne Kindheit mit Glas in der Hand.
00:11:43: Nein, überhaupt nicht.
00:11:45: Ich kann mich gar nicht dran erinnern,
00:11:47: dass ich das erste Bier in eine Eule getrunken hab.
00:11:49: Das nennt man aber Filmrissen. - Filmrissen glaub ich gar nicht.
00:11:53: Nee, ich war gar nicht so ein Biertrinker damals.
00:11:55: Damals diese Zeit, ich nehme an, doch viele Herren mit Hut und Mantel.
00:11:59: Wie war das damals, als Kind hier dabei zu sein?
00:12:02: Wir hatten ja auch so viele Stammgäste.
00:12:04: Die waren ja, wenn man die von klein auf kennenlernt,
00:12:07: das war ja der Onkel Willi, der Onkel Helmut.
00:12:09: Obwohl's gar keine richtige Onkels waren,
00:12:12: war schon ne schöne Zeit, an die ich gerne zurückdenke.
00:12:15: Weil das auch so viele alte Stammgäste waren.
00:12:18: Das haben wir ja auch heute noch.
00:12:20: Was ja auch noch ein ganz großer Unterschied ist,
00:12:23: von der damaligen Zeit zu der heutigen Zeit,
00:12:25: ist die Geschichte, dass 2008 das Nichtraucherschutzgesetz
00:12:28: dann irgendwann mal kam.
00:12:30: Früher war es ja noch ne ganz andere Atmosphäre in der Gaststätte,
00:12:33: als von 100 Gästen, glaub ich, 80 geraucht haben.
00:12:36: Das haben wir selber hier auch ja noch erlebt.
00:12:39: Das ist sicherlich auch ein großer Unterschied
00:12:41: von der damaligen Zeit zur heutigen Zeit.
00:12:43: (Dynamische Musik)
00:12:44: Kommen wir doch mal zu Ihnen beiden.
00:12:53: Als wenn man heute Paare fragt, wie die sich kennengelernt haben,
00:12:56: dann sagen die ganz klassisch übers Internet.
00:12:59: Bei Ihnen war es noch klassischer.
00:13:01: Wir haben uns hier kennengelernt. - Richtig.
00:13:03: Wie schon Ihre Schwiegereltern, wie schon Ihre Eltern.
00:13:06: Genau. Ich war damals im Golfclub selbstständig, in Metmann.
00:13:10: Und ... - Auch in der Gastro.
00:13:12: Ich hab dort die Gastronomie geleitet in Metmann im Golfclub.
00:13:16: Und war dann schon als Gast immer hier oder häufig hier,
00:13:19: weil ich immer gerne Fußball geschaut hatte,
00:13:21: immer sehr guten Draht zu meinem Schwiegervater.
00:13:24: Weil er Bayern-Fan ist, ich Bayern-Fan bin.
00:13:26: Wir beide gerne knobeln oder geknobelt haben.
00:13:30: Und hatten im guten Draht zueinander.
00:13:32: Und da war meine Frau zu dem Zeitpunkt aber noch in Boston, in USA.
00:13:37: Und ich kannte sie natürlich auch vom Hörnsagen oder Bildern.
00:13:41: Ja, irgendwann kamen sie dann auch wieder.
00:13:43: Was haben Sie in Boston gemacht? - Da hab ich im Marriott Hotel gearbeitet.
00:13:47: Ach, spannend. - Ein Jahr lang.
00:13:49: Ja, und irgendwann war sie dann hier.
00:13:51: Dann hatten wir uns kurz unterhalten.
00:13:53: Gab das ein, das andere Wort. - Kurz unterhalten ist gut.
00:13:56: Wir haben hier viel Späßchen gehabt mit ganz vielen Gäften.
00:14:01: Und haben viel zusammen alle gefeiert.
00:14:04: Und sind dann nach ...
00:14:06: Wenn die Eule zugemacht hat, mein Papa hat immer früher zugemacht,
00:14:09: dann sind wir auch noch weitergezogen.
00:14:12: In Rüttenscheid gab es noch ein paar andere Lokalitäten,
00:14:15: wo man nachts noch schön ausgehen konnte.
00:14:18: Dann wurde es wohl Liebe, es wurde geheiratet.
00:14:21: Wann war klar, wir machen die Eule zusammen?
00:14:23: Wenn Vater Schwiegervater Gärt nicht mehr will.
00:14:27: Ach, das war eigentlich gar nicht so richtig klar.
00:14:29: Weil ich im Golfclub für mich sehr erfolgreich war
00:14:32: und einen sehr guten Draht zu den Gästen hatte.
00:14:35: Bis mein Schwiegervater irgendwann sagte,
00:14:37: wir müssen anfangen mit 2005, glaube ich,
00:14:40: dass es dann langsam doch mal Zeit wird,
00:14:42: kürzer zu treten, gesundheitlich vom Alter her.
00:14:45: Und von allem, was er in den Jahren schon erfolgreich gemacht hatte.
00:14:49: Fast 50 Jahre, mit 88. - Ist dann auch ihr mal genug.
00:14:52: Dann kam 2005 die Überlegung, was wir machen,
00:14:54: ob wir den Golfclub zusammen weiterführen.
00:14:57: Oder tatsächlich hier reingehen.
00:14:59: Und da war es dann schon naheliegend zu sagen,
00:15:01: wir machen hier weiter, weil hier halt auch Sonntagsruhe,
00:15:04: Tag ist, Feiertags meist zu ist.
00:15:07: Wenn man dann irgendwann mal eine Familie gründet,
00:15:09: hat man diese Tage für sich oder für die Familie.
00:15:12: Es sind dann zusammen hier reingegangen.
00:15:14: Tun das noch immer, machen wir ein bisschen Paartherapie.
00:15:17: Sieh mal, was Ihre Frau besser kann als Sie.
00:15:20: Auf jeden Fall, das werden viele Gäste bejahen,
00:15:23: dass sie tolle Musik macht.
00:15:24: Weil ich hab so meine kleine Playlist,
00:15:27: die ich mal sehr gerne spiel, wo die gestern immer sagen,
00:15:30: "Spiel wachten nicht schon wieder zum Fünft mal die gleiche CD."
00:15:33: Die Lieder, das macht sie deutlich besser,
00:15:36: meine Frau macht das Büro.
00:15:38: Ich geh jeden Tag einkaufen, mach dies noch jedes an der Theke.
00:15:41: Und teilen uns da sehr gut auf.
00:15:43: Und ja, sind jetzt seit 19, 18, 19 Jahren,
00:15:46: glaub ich, sehr, sehr erfolgreich hier drin.
00:15:49: Und von daher können wir so vieles nicht falsch gemacht haben.
00:15:52: Jenny, geben Sie das doch mal zurück, wenn Sie können.
00:15:55: Ich finde, mein Mann, der kann sehr gut organisieren.
00:15:59: Und der ist so ruhig.
00:16:01: Der hat die Ruhe,
00:16:03: während ich manchmal dann auch schon mal ein bisschen was vergesse.
00:16:07: Oder sage, links, rechts, das muss ich noch machen,
00:16:10: das muss ich noch machen.
00:16:12: Und dann hat mein Mann immer bewahrt die Ruhe.
00:16:14: Und der kann sehr gut organisieren.
00:16:17: Der knobelt sehr gerne.
00:16:19: Sie knobeln gut, er knobelt gern.
00:16:21: Hab ich verstanden.
00:16:23: Eintag hat man ganz schlechte Würfel und den anderen Tag ist wieder besser.
00:16:27: Und so vergehen die Tage, was für eine schöne Lebensweise heute übrigens,
00:16:31: so vergehen die Tage. Jahrzehnte in der Eule, zweites Wohnzimmer, sagen manche.
00:16:35: Wen trifft man hier? Wer ist so ein klassischer Stammgast?
00:16:39: Ich habe gehört, eine Dame sei schon über 80, über 90.
00:16:41: Über 90, unsere Berne.
00:16:43: Die Berne. Ja. 92 oder 93.
00:16:46: Ich glaube, 8. Februar, nächsten Jahres 93.
00:16:48: Wie oft kommt sie?
00:16:49: Oh ja, mittlerweile vielleicht zweimal die Woche, meist einmal die Woche.
00:16:54: Was ist sie hier? Trinkt sie hier?
00:16:55: Trinkt noch im Wässerchen, im Bitterlemmen, also mittlerweile alkoholfrei,
00:16:58: weil sie dann ein bisschen... Weinschäule ab und so.
00:17:00: Ja, aber ist schon vorsichtiger geworden.
00:17:01: Aber tatsächlich, um hier nochmal darauf zurückzukommen, knobelt sie immer noch mit.
00:17:05: Man muss hier zwischendurch mal die Würfel ein bisschen zurechtlegen
00:17:08: oder sagen, was sie gewürfelt hat.
00:17:09: Aber sie ist immer noch dabei und macht so drei, vier Ründchen mit.
00:17:12: Und ja, das ist schon irgendwie was Besonderes vom Alter her.
00:17:16: Und jeder Mensch, der hier rein kommt, der bringt ja auch Geschichten mit.
00:17:21: An welche vielleicht ein, zwei Momente erinnern sich, die besonders waren hier?
00:17:25: Auf seine Art und Weise ist jeder Abend irgendwie besonders,
00:17:27: weil jeder, wie gesagt, eine Geschichte zu erzählen hat.
00:17:29: Mal ist sie positiv, mal ist sie negativ.
00:17:31: Wenn es nicht so gut läuft, bekommt man es anvertraut
00:17:34: und muss darauf reagieren, was nicht immer einfach ist.
00:17:36: Wenn es schöne oder lustige Geschichten sind, ist es natürlich für uns auch einfacher.
00:17:40: Das eine oder andere nimmt man sicherlich auch schon mal mit nach Hause
00:17:42: und spricht darüber, wie es dem Gast geht, wer wieder krank geworden ist.
00:17:46: Aber das Gute ist, man sollte halt immer drüber schweigen
00:17:49: und nicht zu viel verraten, weil es halt auch viele persönliche Sachen sind.
00:17:54: Sie haben ja gesagt, man ist fast mehr Pfarrer als wird manchmal.
00:17:57: Ja, weil es, wie gesagt, jeden Abend genügend Geschichten gibt,
00:18:00: die man nicht nur bewusst zugetragen bekommt,
00:18:03: aber auch teilweise einfach mitbekommt.
00:18:05: Das heißt, es wird gelacht, es wird aber auch geweint in der Eule.
00:18:07: Auch das gibt es.
00:18:09: Wie eigentlich fast in jeder guten Familie.
00:18:12: Das Wort Familie kommt immer wieder vor, die Eulenfamilie.
00:18:14: Deswegen sage ich immer die Eulenfamilie.
00:18:16: Das sehen auch viele Gäste so, weil wir ja auch immer da sind.
00:18:21: Und wir haben viele Stammgäste.
00:18:23: Natürlich haben wir auch viele neue, junge Gäste, gerade nach Corona, dazu bekommen.
00:18:27: Aber man kommt immer hier rein
00:18:30: und man merkt auch schnell, ob man hier rein gehört.
00:18:34: Also, man wird dann auch hier gerne aufgenommen.
00:18:38: Auch junge Leute fühlen sich hier sehr wohl.
00:18:41: Wann ist man in der Eule genau richtig?
00:18:42: Wann fühlt man, dass man hierher gehört?
00:18:45: Wenn man sich relativ schnell dann auch rechts oder links unterhält
00:18:48: oder ins Gespräch kommt oder mitknobbelt oder zusammen über Fußball diskutiert.
00:18:53: Wir haben viele Hotelgäste, die an abends runterkommen
00:18:56: und sagen, das war gestern so ein toller Abend.
00:18:58: Ich habe da plötzlich rechts und links kennengelernt und saßen dann
00:19:01: und fühlen sich dann einfach wohl, weil sie mit integriert werden, mit aufgenommen werden.
00:19:06: Und bleib mich alleine irgendwie stehen.
00:19:08: Das hört man, glaube ich, über die ganze Stadt Essen immer wieder.
00:19:12: Ja, aber was auch noch ganz wichtig ist für uns,
00:19:14: nicht nur dass wir persönlich so gut wie jeden Tag hier sind
00:19:17: oder auch mit unseren Kindern als Familie,
00:19:20: sondern unsere Mitarbeiter, die schon seit sehr, sehr langer Zeit auch teilweise hier arbeiten.
00:19:26: Die Birgit ist schon über 20 Jahre hier, was glaube ich generell für viele Betriebe,
00:19:30: was Besonderes ist, über so ein Zeitraum hinweg, gerade in der heutigen Zeit,
00:19:33: aber gerade auch in der Gastronomie, wo viele junge Leute oder Mädels, die wir haben, hier arbeiten,
00:19:39: aber bedingt durch das Studium oder durch irgendwelche anderen Geschichten,
00:19:42: nach zwei, drei Jahren wieder weg sind.
00:19:44: Und viele waren bis jetzt immer zehn Jahre, zwölf Jahre hier.
00:19:48: Und das nehmen die Gäste auch wahr und mit auf,
00:19:51: dass auch das dazugehört, als große Familie zu arbeiten.
00:19:55: Kontinuität, einfach.
00:19:56: Was heißt für Sie, Gastgeber zu sein?
00:19:58: Was ist das Geheimnis, worauf kommt es an?
00:20:00: Wir versuchen auf jeden Gast irgendwie einzugehen oder mit jedem möglichst zurechtzukommen,
00:20:04: was sicherlich nicht immer funktioniert,
00:20:07: aber das ist halt die große Besonderheit zu sagen.
00:20:10: Man lässt sich auch vielleicht mal auf Gäste ein, die einem nicht so liegen
00:20:14: oder sich trotzdem zu unterhalten oder sich darum zu kümmern oder ein bisschen Spaß mitzuhaben,
00:20:19: weil viele ja auch vielleicht alleine zu Hause sind
00:20:22: und haben niemanden, mit dem sie sich großartig unterhalten können,
00:20:25: kommen dann hier rein, weil sie halt mal ein paar Gespräche führen möchten.
00:20:27: Und wenn man sie dann einfach stehen lässt und kümmert sich nicht drum,
00:20:31: dann ist man halt falsch, beziehungsweise dann wäre es unser falscher Job,
00:20:34: sondern kümmern wir uns drum und nehmen sie halt mit ins Boot und ja.
00:20:38: Einsamkeit, ja.
00:20:38: Haben sich die Essnerinnen und Essner verändert über die Jahrzehnte?
00:20:41: Die Leute sind nicht, denk mal, die Zeit bringt es auch mit sich.
00:20:44: Der Krieg in Israel, der Krieg in der Ukraine, Corona vorher.
00:20:50: Also uns werden ja schon viele Steine auch in den Weg gelegt,
00:20:52: beziehungsweise und das Leben nicht immer einfach gemacht
00:20:54: und insofern verändert sich sicherlich jeder auch auf seine Art und Weise ein bisschen.
00:20:58: Aber ein Fehler ist es nicht, Alt und Kölsch hier auszuschenken.
00:21:01: Auf keinen Fall, ich trinke gerne Kölsch.
00:21:03: So, dann erreicht es ja schon mal für Sie.
00:21:05: Grüß Kölsch.
00:21:06: Es war im Frühjahr Karnevalsumzug an Rosenmontag.
00:21:16: Ich habe etwas Unglaubliches erlebt.
00:21:17: Ich stand gegenüber und habe meinen Augen nicht trauern können.
00:21:22: Sie standen dann die Oben im Hotel am Fenster.
00:21:24: Und wenn hier ein Wagen vorbeigefahren ist, egal welcher Wagen,
00:21:27: dann wurde gestoppt, da wurde gejubelt, da wurde geschrien,
00:21:30: da wurden kiloweise Bombox über die Menschen geschüttet.
00:21:33: Erklären Sie mir bitte dieses Magischephänomen.
00:21:36: Ja, das war ganz toll.
00:21:38: Vom Festkomitee S. Narkaneval wurde ich gefragt,
00:21:42: ob ich Interesse hätte, mal Zugsprecherin zu werden.
00:21:47: Diese Frage wurde mir gestellt.
00:21:49: Irgendwann mitten in der Nacht.
00:21:52: Und ich konnte mich nicht mehr dran erinnern.
00:21:54: Auch nicht an Ihre Antwort.
00:21:56: Auch nicht an meine Antwort.
00:21:57: Und dann wurde ich angesprochen, doch, doch, du hast doch zugesagt.
00:22:01: Und dann habe ich gesagt, okay, dann mache ich das mal.
00:22:04: Ich habe mit meinem Mann gesprochen, ob wir das hinbekommen.
00:22:07: Weil dann fehlt ja einer hinter der Theke.
00:22:09: Und ob ich das machen könnte, ja, sagt mein Mann, mach mal.
00:22:13: Und dann bekam ich so eine Kladde und wurde vorher eingewiesen,
00:22:18: wurde mir alles erklärt.
00:22:19: Da gibt es dann auch so eine Gruppe, die Rosenmontag, Zugsprecher.
00:22:23: Ja, da war ich total aufgeregt.
00:22:25: Aber ich hatte richtig Spaß nachher.
00:22:27: Du wirst mit dem Mikrofon zumindest auf die Straße rufen.
00:22:31: Leute begrüßen und wurden umso größer zurück begrüßt.
00:22:34: Das müssen wir vielleicht noch mal zwischendurch auflösen.
00:22:37: Es gibt eine ganz enge Verbindung zwischen Karnewall und Eule.
00:22:40: Ich bin Westfale im Rheinland.
00:22:42: Können Sie mir erklären, wie der Karnewall in Essen organisiert ist?
00:22:45: Ja, organisiert ist er gut.
00:22:47: Wir haben da die besten Leute im FBK haben, die sich darum kümmern.
00:22:50: Es gibt verschiedene Karnewallsvereine.
00:22:52: Es gibt, glaube ich, 50 Vereine, die essenansässig sind.
00:22:55: Oder auch bei den Wagen haben wir, glaube ich, 48 Wagen
00:22:58: auf dem Rosenmontagszug.
00:22:59: Mein Schwiegerfahrt hatte früher auch immer schon viele Karnwall-Listen
00:23:03: hier in der Eule, beziehungsweise viele Gäste zum Karnewallsfeiern.
00:23:06: Aber nachdem wir das 2006 war, noch mal hatten,
00:23:09: haben wir dann auch Vereine für uns gefunden, die hier ansässig sind.
00:23:12: Die sich quasi als Hauptquartier hier vorstellen
00:23:16: oder die Eule, deren Hauptquartier ist.
00:23:18: Ja, Sie beherbergen das Prinzenpaar.
00:23:20: Ja, wir beherbergen mehr oder weniger die Edegirls.
00:23:23: Das ist der erste Esner-Darm-Elferat, die Ritter des Frohsins.
00:23:27: Sie sind sehr eng verbunden mit dem FBK,
00:23:29: mit dem Festkommitt der Esner-Karnewall.
00:23:32: Und zu der Zeit, wenn das Prinzenpaar unterwegs ist,
00:23:35: wohnen Sie das öfteren auch hier bei uns in der Eule.
00:23:37: Das war die letzten zwei oder drei Jahre so, die ist ja nicht so.
00:23:41: Aber ansonsten immer wieder und immer wieder gern.
00:23:43: Und auch wieder andere Vereine, die immer dazustoßen, dazukommen.
00:23:47: Ja, und das ist natürlich was Besonderes,
00:23:49: wenn viele Jecken mit den Kappen hier in der Eule stehen
00:23:52: und sich schon schrunkeln.
00:23:54: Ich hab als kleines Kind schon, hab ich hier auf der Bank gestanden,
00:23:58: und da lief mit dem Pferd auf dem Flur.
00:24:01: Ja, ja, ja.
00:24:02: Und es war schon immer so, die Gäste haben nachher
00:24:05: auf den Benken gestanden.
00:24:07: Hier war immer Halligalli.
00:24:09: Und jetzt ist es natürlich noch mal toll,
00:24:11: wenn man mit den Karnevalisten, wenn die hier reinmarschieren,
00:24:15: auch das Prinzenpaar,
00:24:16: und wenn man die dann am Mikrofon begrüßen kann.
00:24:19: Also, das macht schon richtig Spaß.
00:24:21: Es gibt eine weitere seildicke Verbindung,
00:24:24: die mir näher liegt, der Fußball.
00:24:26: In welcher Form?
00:24:27: Also, RWE findet hier statt.
00:24:29: Und Sie übertragen auch sonst alle Möckenspiele.
00:24:32: Ja, weitest geht's.
00:24:33: Also, Rot-Weiß ist natürlich eine große Nummer geworden,
00:24:36: gerade in der Jetzt-i-D-Situation, wo sie tabellend ritter sind.
00:24:39: Kurz vor dem Aufdick in die Zweite, ne?
00:24:41: Ja, fast schon Richtung Erste.
00:24:43: Nein, und wir zeigen halt sehr viel Fußball,
00:24:45: zeigen immer wieder gerne Fußball,
00:24:47: haben viele Gäste, egal ob sie Dortmund-Fan sind,
00:24:50: Bayern-Fans sind, Schalke-Fan sind oder auch Glaubbach-Fan sind.
00:24:53: Das mischt sich sehr gut, und von daher werden wir viel diskutiert,
00:24:56: und das ist immer eine tolle Stimmung.
00:24:58: Sie haben auch gesagt, es ist schon eine richtige Investition,
00:25:01: was man da monatlich zahlen muss für,
00:25:04: Magenta und Sky und The Zone, etc.
00:25:06: Darf ich mal fragen, zumindest eine grobe Richtung?
00:25:08: Ist das noch dreistellig?
00:25:10: Muss man da vierstellig im Monat bezahlen?
00:25:12: Das sind schon vier Zahlen mittlerweile.
00:25:14: Wow.
00:25:15: Magenta haben wir, wir haben Amazon Prime,
00:25:17: wir haben Sky ...
00:25:18: RTL+ The Zone.
00:25:20: Wir haben mittlerweile 5 oder 6 Fernbedienungen dort liegen,
00:25:23: und keiner weiß mehr, wer zu wem gehört und wie man noch umschaltet.
00:25:26: Das ist verrückt geworden.
00:25:28: Dann gibt es doch noch die Specials, die kein Geld kosten.
00:25:31: Spargelzeit. Jetzt gibt es Muscheln, hab ich bei Instagram gesehen.
00:25:34: Richtig, machen wir immer saisonale Küche.
00:25:36: Und jetzt kommt die Gänsezeit bald.
00:25:38: Wie kann man dann vorbestellen?
00:25:40: Wir brauchen es nicht zu werblich werden lassen.
00:25:42: Aber ich schreibe es ruhig schon mal eine für mich auf.
00:25:45: Ich würde gerne.
00:25:46: * Musik *
00:25:50: 65 Jahre Eule, sind das wirklich 65 Jahre Sonnenschein
00:25:54: oder gab es auch Krisen?
00:25:56: Gut, eine liegt hinter uns jetzt gerade wieder frisch mit Corona.
00:26:00: Also eigentlich ist es immer Sonnenschein, wirklich.
00:26:03: Weil man also ganz selten hat, dass man hier nicht gerne reingeht.
00:26:08: Aber natürlich ist es auch immer mit viel Arbeit verbunden,
00:26:13: auch schon tagtäglich.
00:26:15: Und mit dem Hotel.
00:26:17: Und dann die Familie kommt meistens auch mal zu kurz.
00:26:21: Corona war natürlich eine sehr große Krise.
00:26:24: Vorher hat man schon das Nichtrauchergesetz.
00:26:27: Hat ja auch erst mal so ein Strich hier durch die Rechnung gemacht.
00:26:31: Aber am Ende wird alles gut.
00:26:33: Sind da die Menschen, die damals da waren vor Corona,
00:26:36: jetzt alle wieder da?
00:26:38: Also vielleicht sogar mehr,
00:26:39: weil es eine richtige Sehnsucht gibt, wieder rauszugehen?
00:26:42: Also weggeblieben ist, glaube ich, niemand.
00:26:44: Es sind alle wieder da, weil alle wieder raus wollten
00:26:47: und jetzt auch wieder Lust haben, Karneval zu feiern, Fußball zu schauen,
00:26:51: gesellig miteinander zusammenzustehen, zu sitzen.
00:26:54: Aber viele junge Leute sind nach dem ersten Lockdown gekommen
00:26:58: zwischen dem ersten und zweiten Lockdown.
00:27:00: Und nach dem zweiten Lockdown,
00:27:02: da waren die Diskotheken und die Clubs noch geschlossen.
00:27:05: Und da hat man gemerkt, die jungen Leute wollen raus.
00:27:08: Da waren wir manchmal bis 6 Uhr morgens.
00:27:10: Halb 7 hier am Wochenende.
00:27:12: Das war schon Hammerzeit.
00:27:14: Und viele junge Leute, die gerne Knobeln, Männerstammtische.
00:27:18: Das ist so ein bisschen wiederbelebt worden.
00:27:21: Geht das für die ganze Gastronomie?
00:27:23: Sie haben ja Verbindungen überall hin.
00:27:25: Wie geht es der Gastronomie in Essen?
00:27:27: Wir hören von Fachkräftemangel.
00:27:29: Jetzt wird diskutiert, ob es wieder zurückgeht zu alten Mehrwertsteuer.
00:27:32: Auch ein großes Problem.
00:27:34: Wenn ich jetzt lese hier gerade die Gaststätte zu Krone,
00:27:37: die gibt es seit mehr als 200 Jahren, die wird jetzt wohl schließen müssen.
00:27:41: Aus Kostengründen.
00:27:43: Auch da die Mehrwertsteuer.
00:27:45: Wie geht es der Gastro?
00:27:47: Für den Gastro geht es besser, den anderen geht es schlechter.
00:27:50: Man muss jeden Tag dafür arbeiten, jeden Tag dafür stehen.
00:27:53: Deswegen ist einer von uns fast immer da.
00:27:56: Wir gehen tagsüber einkaufen, sind morgen schon im Büro,
00:27:59: arbeiten abends bis in die Nacht hinein.
00:28:01: Was teilweise dann auf unsere Tochter zurückfällt,
00:28:04: weil die immer sagt, ich bin wieder alleine zu Hause.
00:28:06: Aber um das Ganze aufrecht zu erhalten,
00:28:08: die Gäste möchten, dass jemand von uns hier ist.
00:28:10: Am besten, dass wir beide da sind.
00:28:12: Dafür muss man seinen Einsatz bringen.
00:28:14: Wenn man den bringt, geht es einem auch ganz gut.
00:28:17: Man kann auch in der Gastro heute noch Geld verdienen,
00:28:19: wenn man den Einsatz mit sich bringt.
00:28:21: Die Mehrwertsteuer wurde gesagt, dass sie erhöht wird.
00:28:25: Da muss man dann mal sehen.
00:28:27: Ich meine auch Mindestlöhne, die auch wieder ab Januar erhöht werden.
00:28:32: Wo soll man es herholen?
00:28:34: Das muss man dann natürlich auf den Gast,
00:28:36: auf die Speisen oder die Getränke draufschlagen.
00:28:39: Weil irgendwo muss man es ja irgendwo erst einnehmen.
00:28:42: Diese Folge endet aber im Sonnenschein, kann man sagen.
00:28:44: Gerd Fabrits hat angefangen, an sie übergeben Jenny.
00:28:47: Wenn alles so kommt wie geplant,
00:28:49: dann könnten sie auch innerhalb der Familie weitermachen
00:28:51: und Familienintern noch 100 Jahre Eule feiern.
00:28:54: Wie haben sie das geschafft? Es geht um Julius.
00:28:56: Ja, das wäre natürlich toll.
00:28:58: Der Sohn möchte weitermachen.
00:29:00: Unser Sohn hat da richtig Spaß dran.
00:29:02: Der kommt auch sehr gut bei den jungen Leuten an.
00:29:05: Natürlich auch bei den Alten, die mögen ihn auch total gerne.
00:29:08: Und es wäre schon schön, wenn er das natürlich machen würde.
00:29:11: Wenn es klappt, ist toll.
00:29:13: Das war aber meinem Vater genauso.
00:29:15: Der hat gesagt, wenn du das möchtest, Gastronomie,
00:29:18: dann unterstütze ich dich.
00:29:20: Und das werden wir auch tun, auf jeden Fall.
00:29:22: Hat er denn schon, sagen wir mal, Vorschläge?
00:29:24: Gibt es schon den ersten Generationenkonflikt?
00:29:26: Ideen, wo sie sagen, solange du deine Hände an meinem Zapf fahren hast,
00:29:30: gibt es hier keine vegane Schnitzel, mein Lieber.
00:29:33: Die wird es hier bestimmt, solange wir es zumindest hier sind, nicht geben.
00:29:36: Nein, er hat natürlich so Abonnent an seine Ideen.
00:29:39: Wir waren vor drei, vier Wochen noch ein paar Tage in Sithirol.
00:29:42: Da hat er dann den Dienst ein bisschen geändert.
00:29:45: Hat das eine oder andere Papier mal anders geschrieben,
00:29:47: als wir es immer gemacht haben.
00:29:49: Und da merkt man schon, dass er auch so ein paar Ideen hat.
00:29:51: Man darf nicht vergessen, er hatte vor drei Monaten
00:29:53: erst seine Ausbildung angefangen.
00:29:55: Und ist jetzt sicherlich noch nicht so weit,
00:29:57: dass er in der Ausbildung geplant hat.
00:29:59: Sie haben ja auch so ein bisschen zu spät.
00:30:01: Ja, das ist ja auch ein bisschen zu spät.
00:30:03: Aber das ist ja auch ein bisschen zu spät.
00:30:05: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:08: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:11: Aber ich habe das nicht mit dem Pferd von mir gesehen.
00:30:13: Ich habe das nicht mit dem Pferd von mir gesehen.
00:30:15: Das ist ein Pferd, das ist ein Pferd, das ist ein Pferd.
00:30:17: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:19: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:21: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:23: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:25: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:27: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:29: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:31: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:33: Das ist eine Art, die ich mir auch als ein bisschen zu spät habe.
00:30:35: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:37: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:39: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:41: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:43: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:45: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:47: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:49: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:51: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:53: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:55: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:57: Das ist ein bisschen zu spät.
00:30:59: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:01: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:03: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:05: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:07: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:09: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:11: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:13: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:15: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:17: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:19: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:21: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:23: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:25: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:27: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:29: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:31: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:33: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:35: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:37: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:39: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:41: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:43: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:45: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:47: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:49: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:51: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:53: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:55: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:57: Das ist ein bisschen zu spät.
00:31:59: Das ist ein bisschen zu spät.
00:32:01: Das ist ein bisschen zu spät.
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