Folge 36 - IHK zu Essen - Kerstin Groß

Shownotes

Heute feiern wir Industrie und Handel der Stadt. Kein kleiner Fisch: Das sind 56.000 Unternehmen in der Region - zusammengeschlossen in der Industrie- und Handelskammer zu Essen. Fachkräftemangel, Digitalisierung, Infrastruktur… die Themen für Industrie und Handel liegen in ganz Deutschland auf der Hand. Eine Besonderheit in Essen ist allerdings: die weibliche Doppelspitze.

Mit Jutta Kruft-Lohrengel eine IHK-Präsidentin und mit unserem Gast Kerstin Groß eine Hauptgeschäftsführerin. Wir treffen sie in der Essener Innenstadt. An einem besonderen Tag. Es ist Hundetag in der IHK. Aber wo sind die Hunde?


In "Zuhause in Essen" spricht die Sparkasse Essen nicht über die gute alte Zeit. Wir sprechen über das, was Essen schon heute besonders attraktiv macht und was nach der Zeit der Ruhrkohle noch Magisches passieren wird. Immer mit Gästen, die Gegenwart und Zukunft auch gestalten. Und wenn WDR Moderator Tobias Häusler einmal in den Rückspiegel schaut, dann nur um die Spur wechseln zu können.

Jeden zweiten Dienstag im Monat ein spannender Gast - aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Kultur, Ehrenamt… Und ein ungewöhnlicher Blick auf unsere schöne Stadt.

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00:00:00: Das ist ein Riesending. Wir werden bis 20, 30, 239.000 Menschen allein im

00:00:08: Ruhrgebiet zu wenig haben. Die werden nicht plötzlich vom Himmel fallen und das ist etwas,

00:00:12: wo ich so denke, erst wenn es wirklich weh tut, dann wird es ein Thema. Die IHKs erzählen das

00:00:17: schon sehr, sehr lange. Und was ist das Besondere dieser Region? Das sind die Menschen mit dem

00:00:23: Herzen. Und wenn diese Herzen glühen, das meine ich, also wirklich, das ist meine tiefste Überzeugung,

00:00:29: dann strahlt man das aus und dann wird man anziehend. Nicht nur als Mensch, sondern als

00:00:34: Gemeinschaft, die hier ist. Und Sie sind zum Zündeln da, sozusagen. Ich glühe. Zu Hause in Essen. Ein

00:00:41: Podcast der Sparkasse Essen mit Tobias Häusler. Herzlich willkommen gerade Ihnen ganz persönlich.

00:00:50: Was macht Essen schon heute lebenswert und liebenswert? Was wird in Zukunft noch besser?

00:00:54: Das bespreche ich jeden Monat einmal mit einem Menschen, der das heute und das morgen auch

00:00:59: gestaltet aus Politik, Wissenschaft, Kultur, Ehrenamt, Sport, Wirtschaft. Bitte abonnieren Sie,

00:01:06: dann verpassen Sie keinen Gast. Herzlichen Dank. Was für ein Erfolg war die Episode mit

00:01:12: Essen-Diese? Die drei Jungs, die haben bei Instagram selbst geschrieben das wohl persönlichste

00:01:18: Interview. Hat mich gefreut und wirklich kann man, glaube ich, den Jungs ganz nah von Essen-Diese in

00:01:23: ihrer Albernheit. Aber da ging dann eben doch noch die ernste Tür auf. Und dahinter waren drei

00:01:28: neue ernste Türen. Sie haben sie nicht verpasst, diese Episode. Die ist noch da, genauso wie alle

00:01:33: Folgen dieser Podcastereihe, die hier feierlich die dritte Staffel abschließt. Wie und ob wir

00:01:41: weitermachen dazu mehr am Ende dieser Folge. Heute feiern wir Industrie und Handel der Stadt.

00:01:48: Das ist kein kleiner Fisch, das sind 56.000 Unternehmen allein bei der IHK, der Industrie- und

00:01:55: Handelskammer. Warum die sich anschließen? Ja, gut sicher, weil sie müssen, aber es gibt noch

00:02:01: viele gute andere Gründe, warum eine IHK mehr erreicht, als wenn jedes Unternehmen vom Nagelstudio

00:02:08: bis Tüssen-Krupp für sich allein kämpft. Die Präsidentschaft hat eine Frau übernommen,

00:02:13: das allein ist schon selten Jutta-Kruft-Lor Engel, die Geschäftsführung aber auch. Eine weibliche

00:02:19: Doppelspitze. Mein Gast ist Kerstin Groß. Ich besuche sie in der Innenstadt an einem Freitag und

00:02:25: der Freitag, das ist der Hundetag. Der Hundetag bei der IHK, nur ohne Hund. Ah, der ist in meinem

00:02:32: Büro und schläft. Das ist ja noch ein Baby. Und im Moment schläft er noch sehr viel. Über was

00:02:38: für ein Hund sprechen wir denn da? Über einen Labrador. Und wie klein ist er? 16 Wochen. Hat einen

00:02:44: Namen? Caruso. Caruso. Sie sagen schon, das letzte Kind hat immer Fell. Ja, meine Tochter ist so

00:02:53: groß, dass sie fast alleine klarkommt, aber natürlich noch nicht so richtig fast. 16, 17? 16 ist

00:02:59: die. Muss die nachrechnen. Das ist ein Interview, die sie schon gegeben haben. So, jetzt hat das

00:03:04: Kind Fell. Stimmt es, es gab keinen Hundetag. Den haben sie erst eingeführt? Ja, das stimmt. Also,

00:03:10: es war eine meiner ersten Runden durch die damaligen Geschäftsbereiche, dass ich in einem

00:03:16: Gespräch, in einem Nebensatz mal gesagt habe, ich könnte mir auch Bürohunde vorstellen. Und daraus

00:03:21: ist dieses Projekt entstanden. Also ganz zu Beginn meiner Zeit, als ich noch weit davon entfernt war,

00:03:28: über einen Hund nachzudenken tatsächlich. Und dann haben zwei Mitarbeiterinnen sich das Projekt

00:03:33: geschnappt und haben intensiv sich damit auseinandergesetzt, Studien gewälzt, welche positive

00:03:39: Wirkung das tatsächlich hat, Tiere auch auf der Arbeit zu haben. Also, Moment. Bei der IHK heißt

00:03:45: dieses wollen wir nicht ein Hund hier im Büro haben, direkt Projekt Hund. Ja. Okay, natürlich. Projekt

00:03:50: Bürohunde. Prozess Bürohund führt zu Caruso. Genau. Und haben sie schon evaluiert, wie war die

00:03:55: Wirkung? Trauen sie übrigens auch andere mal ein Tier mitzubringen? Ja, die haben ja alle ihre

00:03:59: Tiere schon dabei. Ich bin ja gar nicht die ersten. Ach so. Ich dachte, das wäre jetzt nur für Sie

00:04:03: der schöne Geschmack der Macht. Ah. Zack. Und die Präsidentin vielleicht noch wünscht sich dann

00:04:08: für Donnerstag einen Soft-Eistag. Nein. Nein, natürlich nicht. Also, als gute Führungskraft ist

00:04:16: man natürlich daran interessiert, dass es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erst mal richtig

00:04:19: gut geht. Und das war so ein Thema, das ich in meiner vorherigen IHK schon mitbekommen habe und einfach

00:04:25: auch erleben konnte, das funktioniert total gut. Also, es ist nicht so, dass dann die Mitarbeitenden

00:04:28: den ganzen Tag über die Gänge tollen und mit ihren Hunden bald spielen und ansonsten nicht mehr

00:04:34: arbeiten, sondern ganz im Gegenteil. Und als das hier vor anderthalb Jahren dann eingeführt wurde,

00:04:39: gab es auch einen Piloten mit drei Pilothunden. Und die haben sich so gut eingeführt und wirklich

00:04:47: von der Atmosphäre so sehr dazu beigetragen, dass es lockerer geworden ist, dass Menschen plötzlich

00:04:54: in diesen Büros standen, die noch nie vorher in diesen Büros waren. Also, es hat auch ganz,

00:04:59: ganz, ganz viel das Zusammengehörigkeitsgefühl gebracht. Und natürlich ist dieses Pilotprojekt

00:05:04: positiv beschieden worden. Und als dann klar war, dass das läuft, habe ich gedacht, ich mache es auch.

00:05:08: Und wie lange haben wir jetzt, bevor Caruso das erste Lahnkabel durchbeißt? Eine Stunde. Okay.

00:05:15: Schaffen Sie das, Herr Häusler? Ab jetzt. Gut. Sprechen wir über die IHK, warum sich mit Ihnen

00:05:22: etwas verändert hat, auch noch verändern soll, sprechen wir auch gern über Sie und die Kraft

00:05:30: einer weiblichen Doppelspitze. Und Sie können jederzeit um den Block. Das können wir rausschneiden.

00:05:34: Das ist das Schöne. Super. Also mit dem Hund meine ich. Yeah.

00:05:48: Das hier ist nicht die IHK Essen. Das wäre verkürzt. Es ist vollständig die Industrie-

00:05:54: und Handelskammer für Essen. Mühlheim an der Ruhe Oberhausen zu Essen am Waldhausenpark 2.

00:06:00: Kleiner Funfact. Wir mussten beide schon schmunzeln. Die kleine Angelika Waldhausen war der erste

00:06:07: Mensch der 1841. Ihr Erspartes bei der Sparkasse Essen Einzahlter. Also die Geburtsstunde der

00:06:13: Sparkasse Essen war eine bürtige Waldhausen. Jetzt sitzen wir im Waldhausenpark. Da ist der Name

00:06:19: schöner als die Straße. Gibt es hier ein Park? Ja, direkt auftrag der überliegenden Straßensalte.

00:06:24: Der ist ja kürzlich auch tatsächlich neu gemacht worden. Es ist ein Neu-Wege angelegt worden. Es

00:06:30: gibt einen Basketballfeld. Es ist auf jeden Fall nah für die Bürohunde, um in der Mittagspause auf

00:06:36: jeden Fall ein bisschen grün zu sehen. Und an der einen oder anderen Stelle habe ich tatsächlich

00:06:41: auch schon Kinder gesehen. Sehr zentral liegt es zumindest direkt zwischen der Innenstadtwache,

00:06:47: der Großen der Polizei und dem Grillotheater. Ein Präsidentin im Zimmer. Schwarz-Weißer Ahnengalerie.

00:06:53: Das zeigt schon Geschichte. Also ich habe mal nachgeguckt. Das ging in Bremen los, 15. Jahrhundert.

00:06:58: Da gab es die ersten freien Kaufleute, die Sprecher gewählt haben, um die Wirtschaft zu vertreten.

00:07:03: Daraus wurden dann Handelskammern irgendwann im 19. Jahrhundert. Ist die IHK im Moment so groß,

00:07:09: was die Unternehmensanzahl angeht, wie nie zuvor? Ja, tatsächlich 56.000 Mitgliedsunternehmen.

00:07:15: 56.000 Unternehmen, nicht Menschen, unfassbar. Und auch in den Krisenzeiten wachsend gewesen.

00:07:21: Jetzt könnte man sagen, 56.000 Unternehmen, ein beliebter Verein. Aber die müssen alle.

00:07:26: Sie werden automatisch Mitglied, indem Sie ein Gewerbe anmelden und eine Geschäftsform damit

00:07:33: verbunden ist. Und damit sind Sie automatisch Mitglied der Industrie und Handels gemacht.

00:07:38: Kein Handwerk, keine Landwirtschaft, keine Menschen wie ich, also die klassischen Freiberufler,

00:07:42: Journalisten, Ärztinnen, Apotheken. 56.000 zahlen dann ihren Beitrag. Tragen Sie damit,

00:07:48: wenn die das mit Freude zahlen sollen. Und das tun Sie bestimmt alle. Müssen Sie was davon haben?

00:07:53: Die haben davon, dass wir als Körperschaft des öffentlichen Rechts gesetzliche Aufgaben

00:07:59: übertragen bekommen haben. Wir sind zum Beispiel Träger der Ausbildungsverträge. Da gibt es noch

00:08:04: das Berufsbildungsgesetz, das festlegt, dass wenn ein Unternehmen ausbilden möchte, die Auszubildenden

00:08:09: bei uns eingetragen werden. Und wir dann am Ende dieser Ausbildungszeit dann auch diejenigen sind,

00:08:13: die die Prüfungen abnehmen. Auch für die Sparkassenazubis? Auch für die Sparkassenazubis. Und

00:08:18: für viele, viele andere Azubis hat ja am 1.8. auch ein neuer Ausbildungsstart begonnen,

00:08:22: den wir groß gefeiert haben. Es gibt aber auch Aufgaben, wo wir sozusagen andere Behörden,

00:08:28: Ministerien, Institutionen unterstützen beraten können. Weil unser Auftrag eben ist,

00:08:33: das Gesamtinteresse der gewerblich tätigen Wirtschaft in der Region Meo, ich kürze es mal ab,

00:08:38: die Lammessen Oberhausen. Und diese Förderung der gewerblichen Wirtschaft ist noch ein Teil von

00:08:44: uns und auch und damit sind wir die einzigen, die sich in einer wirtschaftlichen Umgebung bewegen.

00:08:51: Die Wahrung von Anstand und Sitte der erbareren Kaufleute. In diesem Begriff, also ehrbare Kaufleute,

00:08:59: steckt unglaublich viel, was uns jetzt gerade umtreibt. Also dieses Thema Nachhaltigkeit,

00:09:03: wenn man das in den Dreiklangen sieht, ökologisch, ökonomisch und sozial, dann ist es das,

00:09:08: was ehrbare Kaufleute ausmacht. Sie haben eine Wertigkeit, sie haben Werte, sie haben eine Art,

00:09:14: wie sie mit ihren Mitarbeitenden umgehen, eine Art, wie sie Geschäfte betreiben. Das finde ich

00:09:19: etwas sehr Besonderes und das ist etwas Tolles dafür auch arbeiten zu können, dass die Wirtschaft

00:09:27: diese Werte und auch das, was sie brauchen zu vertreten. Da gibt es ja Leute, die sagen,

00:09:33: das ist und auch ein bisschen staubig. Dabei bearbeiten sie ja wirklich die buntesten Themen der

00:09:39: Gegenwart, so bunt wie das Leben selbst. Jetzt könnt ihr sie ja nochmal fragen, wie ist denn das

00:09:43: Image? Also ihr habt es gerade gesagt, verstaubt und wie ist es noch? Ich glaube erstmal schwer zu

00:09:48: greifen. Dieses fordert die IHK Geschäftsführerin, das sehen wir dann und dann geht es immer um

00:09:53: Infrastruktur und trotzdem auch häufig gar nicht so greifbare Botschaften. Ich nehme auch an,

00:10:00: weil sie 56.000 Unternehmen nicht auf eine knackige, provokante echte Botschaft runterbrechen können.

00:10:05: Genau, also die Mitgliedsunternehmen gehen von Tüssenkrop hier am Standort bis hin zur

00:10:11: inhabergeführten Feinkost-Einzelhandel. Also ich weiß schon, was sie meinen. Ich möchte es nicht

00:10:16: gerne bestätigen, weil ich selber das natürlich für mich nicht in Anspruch nehme zu sagen,

00:10:20: ich bin verstaubt und auch nicht für die IHK zu essen sagen würde, das ist hier verstaubt.

00:10:27: Ich kann Ihnen sagen, wo ich die IHK zuletzt gesehen habe, beispielsweise bei der Diskussion

00:10:32: um die Fahrradstraße, die Rüttenscheiderstraße. Hab ich Sie richtig verstanden, die mögen Sie

00:10:37: nicht so als Idee? Nein, das haben Sie nicht richtig verstanden. Aber Lösungen gegen automobilen

00:10:43: Individualverkehr, so ist es ja gedacht worden. Da haben Sie ja schnell so ein bisschen dieses Image,

00:10:48: diese Fronten, die Wirtschaft gegen den Klimaschutz. Und dann steht die IHK irgendwie auf der

00:10:53: falschen Seite, wenn wir es modern sehen. Fragezeichen? Nein, also Fragezeichen, klare Antwort. Nein,

00:10:58: das ist so nicht. Das IHKG beinhaltet nämlich auch dieses Thema Gesamtverantwortung, wirtschaftliches

00:11:05: Interesse auch und gerade bei nachhaltigen Themen. Das beinhaltet für uns auch sehr klar, dass

00:11:12: wir uns auch für eine Mobilitätswende einsetzen. Dass wir aber dann auch sagen, es darf nicht

00:11:18: zu Lasten der Wirtschaft stattfinden oder völlig verkehrt dargestellt werden, im Sinne von,

00:11:24: ich sage es jetzt mal platt, wir sind jetzt im nächsten alle nur noch mit dem Lastenrad unterwegs.

00:11:28: Also, Tüssengruppe wird jetzt nicht mit dem Lastenrad beliefert. Dann bleibe ruhig mal auf der Rüh.

00:11:32: Okay, auf der Rüh könnte das funktionieren, aber wenn Sie die Lieferverkehre sich da angucken

00:11:37: und die Unternehmen, die da ansässig sind, dann haben sie Personen, die da hin müssen. Sie haben

00:11:42: Suchverkehre. Es geht ja speziell auf der Ruh und das Thema Durchgangsverkehre. Also, die Rüh

00:11:47: soll nicht mehr als Parallelstraße zur Eifriedstraße missbraucht werden, um mal eben schnell vom

00:11:53: Brehnenlei in die Innenstadt zu kommen. Das macht keinen Sinn. Wir waren auch diejenigen,

00:11:58: die dann an der ein oder anderen Stelle mal neue Ideen reingebracht haben, gesagt haben,

00:12:02: was ist denn mit Share Space? Also, habt ihr euch mit Städten mal auseinandergesetzt, die alles

00:12:07: frei gegeben haben? In Wien gibt es eine sehr große Straße, die Maria Hilferstraße zum Beispiel.

00:12:12: Als ich da das erste Mal war, war ich ein bisschen verwirrt, bin aus der U-Bahn hoch gekommen und

00:12:16: von links und rechts fuhr die Fahrradfahrer, die Fußgänger, die Autos und der Lieferverkehr. Und

00:12:21: das funktioniert. Man bleibt nämlich an der Straße stehen und es gibt Blickkontakt und dann kann

00:12:25: man sich gegenseitig zugestehen, entweder auch das Auto mal fahren zu lassen oder die Fußgänger zu

00:12:30: erst gehen zu lassen. Es hat was mit Kommunikation zu tun. Ich glaube, dass wir an der Stelle das

00:12:35: aufbrechen müssen. Ich bin keine Vertreterin dieser Frontenpolitik. Ich mag sehr das Wort und auch

00:12:41: die Art zu arbeiten, Kollaboration. Es kommt ja aus dem Militärischen und heißt eigentlich hinter

00:12:46: den verhandlichen Linien. Und das finde ich sehr spannend, dahinter mit denen zu kooperieren, die

00:12:53: vermeintlich eigentlich die Gegner oder die andere Front sind. Also, das ist etwas, was sich mit mir

00:12:59: sehr mir danach gefragt hat, sich etwas verändert. Ich glaube, das hat sich mit mir verändert. Also,

00:13:04: meine Kommunikation fußt nicht auf diesem "Ich fordere etwas". Ich möchte gerne etwas anbieten.

00:13:10: Ich möchte auch Teil von Lösungen sein und da sind wir gerade dabei, das in die Kommunikation

00:13:16: einließen zu lassen. Ja, da kommen wir auch, da kommen wir jetzt auch gleich zu. Im Zweifel, wenn

00:13:19: gar nichts funktioniert, wenn Sie sagen, Ihre Themen sind manchmal auch ein wenig unsexy oder Sie

00:13:24: können mit Fronten nicht arbeiten. Sie können im Zweifel immer noch sagen, ich habe einen süßen

00:13:29: Hundewelten. Das stimmt. Also im Büro. Ja, ja.

00:13:31: Eine weibliche Doppelspitze. Also, Sie als Geschäftsführerin für das politische Tagesgeschäft

00:13:48: seit Oktober 2021. Ihre Präsidentin ist Ehrenamtlerin, macht das seit 2013 schon.

00:13:54: Das ist weiblich wie selten in Deutschland, oder? Ja, sehr selten. Haben Sie da Zahlen? Also, als

00:14:02: Doppelspitze von 79 IHK sind es, glaube ich, drei. Unglaublich. Und jetzt sind Sie nicht mal eine

00:14:08: Frau, die sagt, dass Sie das genauso machen möchten wie ein Mann, genauso gut oder so. Sie

00:14:14: wollen es auch noch anders machen. Zumindest vieles anders machen als Ihre Vorgänger, egal welchen

00:14:18: Geschlechts. Also, gehen wir noch mal zurück ins Jahr 2021. Da hatten Sie eigentlich für Sie als

00:14:25: systemische Coaching, die Sie sind, Raumplanerin. Sie hatten eigentlich magisches Glück, denn aus der

00:14:31: gesamten Geschäftsführung, die es vorher gab, wurde ein weißes Blatt Papier. Das ist richtig. Also,

00:14:36: die IHK ist in diesen ersten Schwung demografischen Wandel eingetreten, indem wir uns jetzt auch

00:14:42: weiterhin bewegen werden. Also, das wird uns weiter betreffen. Genau, die haben innerhalb von sechs

00:14:49: Monaten haben vier Mitglieder der Geschäftsführung, inklusive des Hauptgeschäftsführers, aufgehört

00:14:54: und sind in den Rohrstand gegangen. Das ist eine Riesenschance. Klar, also, wenn die Neue kommt,

00:15:00: dann muss sie sich nicht mit irgendetwas auseinandersetzen, wo dann jemand sagt, das machen

00:15:04: wir immer schon so. Das ist ein Totschlagargument. Auf der anderen Seite ist es auch eine Riesenherausforderung,

00:15:09: weil unglaublich viel Wissen und unglaublich viel Sicherheit verloren geht. Das macht etwas mit

00:15:14: den Menschen in diesem Haus. Das hat schon an der einen oder anderen Stelle zu Wellen geführt.

00:15:19: Ja, Sie sprechen davon Veränderungsmanagement. Was heißt das, wenn ich als Hörerin, als Hörer

00:15:24: dieses Podcasts jetzt beispielsweise arbeite unter Ihnen als Führungskraft, die sagt,

00:15:29: jetzt bricht das Zeitalter des Veränderungsmanagements an? Sie wissen und Sie haben es erlebt, Sie

00:15:34: haben es angesprochen, wie sehr Menschen Veränderungen lieben. Ja, total. Gerade hier an Kaffee. Also,

00:15:40: ich glaube, es gibt nur einen Bruchteil der Menschen auf der Welt, kleiner Fun Fact, die

00:15:44: behaupten, dieses Veränderungsgehen haben. Die meisten sind wirklich so geprägt, also durch

00:15:49: diese Historie, also Säbelzahn-Tiger kommt, oh Gott, ich muss flüchten. In dem Fall wäre ich der

00:15:54: Säbelzahn-Tiger und alle anderen hätten jetzt flüchten müssen. So ist es natürlich nicht mehr in der

00:15:58: modernen Welt. Es gab eine ganz, ganz kleine Zahl von Menschen, die waren sofort da. Also, das sind

00:16:05: so diese First Mover, die berühmten, die jeder gerne hat, die einfach gesagt haben, oh wow, das ist

00:16:11: irgendwie anders. Ich habe da keine Angst vor, ich gucke mir das erst mal an und ich mache auch

00:16:15: vielleicht ganz am Anfang mit. Was heißt konkret anders? Was haben Sie vorgeschlagen, wo die Leute

00:16:19: fast gesagt haben, was können wir noch alles verändern? Sagen wir mal so, ich habe begonnen

00:16:24: mit einem Daily Meeting, zu dem ich auch einen Ball mitgebracht habe und das schon so ist,

00:16:31: wenn wir da an unserem Städtisch in der vierten Etage stehen, sind alle Augen auf mich gerichtet,

00:16:35: weil ich eben die Chefin bin und mit diesem Ball wird es halt sehr einfach, sich gegenseitig

00:16:39: den Ball zuzuwerfen, zu sagen, heute fängt, keine Ahnung, der auszubildende an, auch wenn

00:16:45: die Chefin mit am Tisch steht. Und das ist vielleicht für viele schon sehr normal und kein

00:16:52: großes Ding, für dieses Haus war das ein großes Ding. Gestanden haben Sie aber alle schon vorher?

00:16:56: In den Meetings? Nee, wir haben Sitzungen und da sitzt Mann und Frau.

00:17:03: Sie sind aufgestanden und hatten einen Ballabere.

00:17:06: Also, doppel Veränderung. - Ja, ja.

00:17:09: Aber Sie sagen auch insgesamt,

00:17:12: da können Sie mir gerne mal eine moderne IHK erklären,

00:17:15: haben Sie Geschäftsfelder zusammengelegt,

00:17:17: Doppelspitzen eingesetzt.

00:17:19: Was heißt das konkret, eine moderne IHK?

00:17:21: Erst mal, dass wir paritätisch besetzt sind.

00:17:24: Frauen, Männer in der Führung.

00:17:26: Das heißt eben diese Doppelspitzen.

00:17:28: Es gibt jeweils eine Leitung, eine stellvertretende Leitung,

00:17:31: die auch in die Personalverantwortung mit einsteigen.

00:17:34: Die Geschäftsfelder sind auch durcheinander gewürfelt worden.

00:17:38: Es ist klassischerweise in einer IHK so,

00:17:40: dass häufig das Berufsfeld oder das Feld berufliche Bildung

00:17:44: immer die größten sind.

00:17:46: Die sind sehr prozessorientiert, damit die Prüfung funktionieren.

00:17:49: Die können sich nicht mal im agilen Prozess überlegen,

00:17:53: ob Sie morgen oder nächste Woche die Prüfung machen.

00:17:56: Das ist teilweise auf Jahre vorgegeben,

00:17:58: ob die deutschlandweiten einheitlichen Prüfungen

00:18:00: ist, dass diese Routine und dieses Prozess orientiert,

00:18:04: das unglaublich schwierig macht,

00:18:06: Dinge in Bewegung zu bringen.

00:18:08: Da war mir ganz wichtig, erstens in einem gemeinsamen Prozess

00:18:12: mit dem Personalrat und mit vier Teams

00:18:16: eine neue Struktur zu finden.

00:18:18: Das hat schon gedauert, bis die dem vertraut haben,

00:18:21: dass ich gesagt habe, das, was wir hier zusammen entwickeln,

00:18:24: davon das Beste nehmen wir

00:18:26: und machen daraus unser neues Organigramm.

00:18:29: Wenn Sie über Visionen sprechen, die Sie haben,

00:18:32: wenn Sie darüber sprechen,

00:18:34: dass Sie den Menschen auch in diesen Teams Verantwortung geben,

00:18:37: aber da passt hier noch Fehler.

00:18:40: Sie müssen noch vertrauen und Geduld haben

00:18:42: und ein paar Dinge auch erleben, wo Sie sagen,

00:18:44: das hätte ja besser gekonnt.

00:18:46: Besser, das denke ich selten, dass ich Dinge besser kann,

00:18:50: weil das so eine in liegende Bewertung hat.

00:18:53: Durch und durch.

00:18:55: Das versuche ich nicht so zu denken.

00:18:58: Ich mag zum Beispiel auch nicht den Begriff, ich muss sie alle mitnehmen.

00:19:02: Das macht mein Gegenüber zu einer hilflosen Person

00:19:05: oder zu einem Gegenstand, den ich mitnehme, von A nach B.

00:19:08: Abholen. - Oh, oh.

00:19:10: Abholen, wo man steht, aber manche mit schon wollen nicht abholen.

00:19:14: Genau, und das dürfen Sie auch so entscheiden.

00:19:18: Aber daraus müssen dann irgendwann Konsequenzen erwachsen.

00:19:21: Ich mag den Begriff, ich lade jemanden ein.

00:19:23: Das muss ich immer wieder erneuern,

00:19:25: dass es eine ernst gemeinte Einladung ist, teilzuhaben.

00:19:28: Und sich auch auszutauschen und zu trauen, mir zu sagen,

00:19:32: das finde ich aber nicht gut, was Sie da gerade machen.

00:19:35: Und das wird mehr.

00:19:37: Ganz konkret, wann ist die IHK, eine moderne IHK,

00:19:41: smart, dynamisch, wie Sie sich das vorstellen,

00:19:44: dass Sie praktisch nur noch als Best Practice-Modell durch Deutschland reisen?

00:19:49: Ganz ehrlich, am besten erreichen wir diesen Zustand nie.

00:19:53: Weil was mache ich dann?

00:19:55: Speakerin werden.

00:19:57: Das könnte ich tun.

00:20:00: Ich meine das ganz ernst, es ist, wir reden über Prozesse.

00:20:04: Ich weiß doch heute auch noch nicht,

00:20:06: was in drei Jahren da draußen los ist in dieser Welt.

00:20:09: Ich habe nur die Erfahrung in den letzten drei Jahren gemacht,

00:20:12: dass ich es tatsächlich nicht steuern kann, was da los ist.

00:20:15: Und dass ich besser mal lerne, methodisch und auch von meiner Haltung her,

00:20:19: so heranzugehen, dass ich versuche, irgendwie mitzuschwimmen

00:20:23: und nicht zu versuchen, krampfhaft ein Steuer festzuhalten

00:20:26: und immer dagegen.

00:20:28: Also dieses Bild von "Ich steuer das dadurch".

00:20:31: Ich kann Anregungen, Impulse setzen, ich kann einladen.

00:20:35: Ich kann aber nicht die Annahme haben, dass ich eine Entscheidung treffe

00:20:38: und alle gehen mit und in drei Jahren habe ich das erreicht.

00:20:42: Ich musste etwas schmunzeln.

00:20:44: Ich bekam auch etwas Angst um den Zustand unserer Stadt.

00:20:47: Ich habe gelesen, Sie wollten als junge Frau in die Entwicklungshilfe

00:20:50: das Richtige für Sie gefunden.

00:20:52: So schlimm ist es nicht, ne? - Nein.

00:20:55: * Musik *

00:20:57: Ich würde Sie gerne noch ein bisschen kennenlernen.

00:21:06: In Dortmund Raumplanung studiert Stationen in Harnedüsburg-Bochum.

00:21:10: Ein Laie könnte Sie für eine wahllose Ruhrgebietthopperin halten,

00:21:14: aber Sie sind wirklich gebürtige Essnerin.

00:21:17: Ja, sogar auf der Magaretenhöhe.

00:21:19: Du sagst man so, ne? - Ja, ja.

00:21:21: Das ist ja was Besonderes.

00:21:23: Folge 14, Magaretenhöhe mit Michael Flachmann.

00:21:27: Aufgewachsen richtig in einem dieser kleinen historischen Häuschen?

00:21:31: Nein, auf der Außenseite im stillen Winkel.

00:21:34: Ah ja. - Und die sind erst nach dem Krieg gebaut worden.

00:21:37: In Holsterhausen zur BMV-Schule gegangen, durch und durch katholisch.

00:21:41: Was wollten Sie, Ruhrgebiete 80er, was wollten Sie vom Leben damals?

00:21:45: Erst mal keine Mädchenschule.

00:21:47: Und dann bin ich da doch gewesen, weil meine Eltern damals fanden,

00:21:51: dass das eine gute Idee ist.

00:21:53: Im Nachhinein muss ich sagen, das war eine gute Idee.

00:21:56: Das gibt eine unglaubliche Kraft, je älter ich werde.

00:21:59: Als ich da war, war ich überhaupt nicht gesehen.

00:22:03: Da war ich sehr wärig. Ich fand das irgendwie nicht so richtig gut.

00:22:07: Und merke aber, je älter ich werde, umso mehr kann ich diese Kraft

00:22:10: und diese Energie, die das mir gegeben hat,

00:22:12: dieser Zusammenhalt, dieses A, nicht gegeneinander arbeiten.

00:22:16: Das ist vielleicht etwas Weibliches.

00:22:19: Damit strebe ich auch nicht an, anders oder besser,

00:22:22: oder erfolgreicher als ein Mann zu sein,

00:22:24: sondern ich versuche, die beste Frau zu sein, die ich sein kann.

00:22:28: Da hilft mir die BMV tatsächlich sehr.

00:22:30: Die Mädchenschule. - Die Mädchenschule.

00:22:32: Sie haben Raumplanung studiert in Dortmund,

00:22:35: da wo gefühlt meine Erfahrung nach alle Raumplanerinnen und Planer

00:22:39: aus ganz Deutschland herkommen und studieren.

00:22:41: Was hat sie gereizt?

00:22:44: Von die Planung waren es die Menschen. Was wollten sie dort?

00:22:47: Ja, es war das Thema ...

00:22:49: Es war ein interdisziplinärer Studiengang.

00:22:52: Das war tatsächlich das, was mich am meisten gereizt hat,

00:22:55: mich nicht festlegen zu müssen.

00:22:58: Ich bin ein Zwilling.

00:23:00: Und die sind ja bekanntlich ...

00:23:02: Bösehaft sagt man, die sind so flatterhaft.

00:23:04: Positiv ausgedrückt sind, bin ich.

00:23:07: Und vielleicht ist es auch eine Ausprägung.

00:23:10: In der Lage, viele Dinge anzunehmen,

00:23:13: mich damit auseinanderzusetzen, ohne verloren zu gehen in Details.

00:23:18: Ich weiß, dass es ganz wichtig ist,

00:23:21: dieses im Detail auch zu sein und sehr genau zu sein.

00:23:25: Das ist unglaublich wichtig.

00:23:27: Ich bin aber die Kompetenz, diese ganzen vielen Dinge zusammenzubringen

00:23:31: und das miteinander zu verbinden.

00:23:33: Spätestens jetzt haben Sie dafür auch die Arbeitsebene.

00:23:36: Ja, genau.

00:23:38: Je mehr Frauen es schaffen, desto leichter haben es Nachfolgerinnen,

00:23:42: wie wichtig ist Ihnen persönlich das Thema?

00:23:44: Es gibt auch Frauen, die ich getroffen habe,

00:23:46: jetzt schon lange Podcastreise für die Sparkasse,

00:23:50: die sagen, ich habe hier so dicke Bretter zu bohren,

00:23:53: als Frau in Führung.

00:23:55: So wichtig das ist, nicht auch noch mein Thema zu sein.

00:23:58: Ich bin eine Freundin von Männerförderung.

00:24:01: Weil je mehr junge Männer mich in dieser Führungsposition erleben,

00:24:06: ich glaube, um so weniger Berührungsängste

00:24:08: und um so weniger es nicht kennengelernt zu haben,

00:24:12: gibt es zukünftig.

00:24:14: Und das wird einfach diesen Bruch immer schmaler machen.

00:24:17: Und irgendwann wird es kein Thema mehr sein,

00:24:20: ob es ein Mann ist oder eine Frau ist.

00:24:23: Mir geht es darum, dass es die besten sind, die das dann schaffen.

00:24:26: Und dass es diejenigen sind, die mit viel Herzblut

00:24:29: und auch das können Männer.

00:24:31: Und mit viel Engagement und viel Empathie.

00:24:34: Es gab nur bisher möglicherweise zu wenige Vorbilder,

00:24:37: die erlaubt haben, so zu sein.

00:24:39: Und das merke ich bei mir, dass ich ungewollt vorbild werde.

00:24:44: Und dass auch hier die jungen Kolleginnen im Haus

00:24:47: und auch vorher schon das mit mehreren Auszubildenden schon gehabt,

00:24:51: die sehr nah an mir dran waren.

00:24:53: Und die irgendwann auch gesagt haben, das ist toll, wie du das machst.

00:24:57: Und dann habe ich gesagt, ich mache es ja einfach.

00:25:00: Und dann habe ich gesagt, nee, aber wir sehen ja,

00:25:02: dass es bei dir so ist, wie es ist.

00:25:04: Ich habe natürlich ein Rollmodell, ohne zu sagen,

00:25:07: ich bin jetzt mal ein Rollmodell.

00:25:09: Das entscheiden andere, ob ich das bin.

00:25:11: Das ist ja sowieso der beste Weg.

00:25:14: Aber ich fasse noch mal zusammen, Sie stehen,

00:25:16: Sie haben ein Ball mitgebracht und jetzt fangen Sie an zu dutzen.

00:25:19: Was können Sie denn der jungen Frauen mitgeben?

00:25:22: Oder auch jungen Männern?

00:25:25: Meine Frage, aber hier konkret reisen Sie doch mal zurück

00:25:28: zu Ihrem 18-Jährigen ich auf die BMV-Schule von mir aus

00:25:31: in Holsterhausen.

00:25:33: Und Sie haben das mitgegeben.

00:25:35: Oh, gute Frage, der würde ich mitgeben.

00:25:39: Entspann dich mal.

00:25:41: Verschwende nicht Energie auf Dinge, die du nicht beeinflussen kannst,

00:25:46: sondern fokussiere dich auf die Dinge,

00:25:48: die du in deiner eigenen Hand hast.

00:25:50: Und vertraue deinem Humor.

00:25:53: Und vertraue deinem Bauchgefühl und deiner Intuition.

00:25:57: Das ist sehr schön. Vertraue deinem Humor ist sehr schön.

00:26:00: Und vertraue deinem Humor.

00:26:02: Vertraue deinem Humor.

00:26:04: Vertraue deinem Humor.

00:26:07: Vertraue deinem Humor.

00:26:09: Vertraue deinem Humor.

00:26:11: Vertraue deinem Humor.

00:26:13: Vertraue deinem Humor.

00:26:15: Vertraue deinem Humor.

00:26:17: Großes Finale mit dem Blick aufs Tagesgeschäft.

00:26:20: Wo drückt es der Wirtschaft in Essen?

00:26:22: Der Wirtschaft in Essen drückt es mit Sicherheit,

00:26:26: dass durch die Krisensituationen der letzten drei Jahre

00:26:29: diese Volatilität so groß geworden ist,

00:26:33: dass es eben nicht mehr möglich ist,

00:26:35: einen Forecast für drei Monate, sechs Monate, neun Monate zu sagen.

00:26:39: Wenn ich hier loslaufe, komme ich auf jeden Fall da an.

00:26:42: Die Wirtschaft immer mit dem Blick auf die Vielfältigkeit,

00:26:46: also die Gesamtwirtschaft, die wir als IHK hier vertreten.

00:26:49: Die Wirtschaft drückt unbedingt das Thema,

00:26:52: dass nicht die Menschen da sind, die gebraucht werden.

00:26:55: Es sind nicht genügend da, es sind vielleicht die da,

00:26:58: die nicht die Fähigkeiten Kompetenzen mitbringen,

00:27:01: die man gerade braucht.

00:27:03: Das ist ein Riesending.

00:27:05: Wir werden bis 20, 30, 239.000 Menschen

00:27:08: allein im Ruhrgebiet zu wenig haben.

00:27:11: Die werden nicht plötzlich vom Himmel fallen.

00:27:13: Das ist etwas, wo ich denke, erst wenn es wirklich weh tut,

00:27:17: dann wird es ein Thema.

00:27:19: Die IHKs erzählen das schon sehr, sehr lange.

00:27:22: Ich bin jetzt insgesamt 13 Jahre, 14 Jahre in der Organisation.

00:27:26: Vor 14 Jahren haben wir das erzählt.

00:27:28: Diese Fachkräftelücke wird auf uns zukommen.

00:27:30: Was machen die Unternehmen? Die Unternehmen bilden weniger aus.

00:27:34: Ist das eine Hausgemachter-Fachkräftemange?

00:27:37: Weiß ich nicht.

00:27:39: Das kann ich nicht und werde ich auch nicht bewerten und beurteilen,

00:27:43: weil Unternehmen sich weiterentwickeln

00:27:45: und das Thema Digitalisierung dazu kommen.

00:27:47: Es kommen neue Geschäftsprozesse, neue Geschäftsmodelle hinzu.

00:27:51: Veränderungen im Ablauf der Arbeit,

00:27:53: die so unterschiedlich und vielfältig sind,

00:27:56: ist kein Unternehmen wie das andere.

00:27:58: Das ist zu einfach zu sagen, die machen das nicht mehr.

00:28:01: Ja, einmal das und zum zweiten ist es wieder IHK durch.

00:28:04: Sie können nicht mit einem Satz für 56.000 Unternehmen sprechen.

00:28:08: Hey. Und trotzdem muss ich noch sagen,

00:28:11: es gibt im Moment mehr Ausbildungsplätze,

00:28:13: als es Auszubildende gibt.

00:28:15: Es hat sich gedreht.

00:28:17: Es werden immer dieselben Geschichten erzählen.

00:28:20: Dann dauert es auch sehr lange, bis diese Geschichten verändert werden.

00:28:24: Und zwar die, die Unternehmen bilden aus,

00:28:26: aber wir finden nicht die jungen Leute, die dahin gehen.

00:28:29: Zubi-Marketing ist ein wichtiger, ganz großer Punkt bei Ihnen.

00:28:33: Haben Sie Lösungsideen? Oder sind die Leute zu doof?

00:28:36: Sie wollen ja die besten der besten, sagen Sie.

00:28:39: Aber einige sind vielleicht so doof,

00:28:41: dass sie sich für ein Studium entscheiden.

00:28:43: Und nicht in die Ausbildung gehen.

00:28:45: Haben Sie andere Lösungsmöglichkeiten?

00:28:48: Wie Sie Menschen sagen, du bist jung, Ausbildung ist das Richtige.

00:28:51: Ja. - Ja.

00:28:53: Ich muss wirklich sagen, ich habe ab meinem 16. Lebensjahr gekellnert.

00:28:57: Die Firma Imhofer war mein erster Arbeitgeber.

00:29:00: Ich würde fast behaupten, hätte ich eine externen Prüfung gemacht.

00:29:04: Wäre ich jetzt Hotelfachfrau oder so.

00:29:06: Ich habe zehn Jahre wirklich auch mein komplettes Studium finanziert

00:29:09: über die Gastronomie.

00:29:12: Insofern kann ich immer noch sagen,

00:29:14: eine klassische Ausbildung nicht gemacht, die hätte mir gefehlt.

00:29:17: Und ich glaube, dass ich im Unternehmen auch glücklicher gewesen wäre

00:29:21: und ich bin auch noch in der Zeit,

00:29:23: dass ich in der Zeit, in der ich mich nicht mehr verabschiedet habe,

00:29:27: nicht mehr in der Zeit, in der ich mich nicht mehr verabschieden würde.

00:29:31: Ich glaube, dass ich in der Zeit,

00:29:33: wenn ich mich nicht mehr verabschieden würde,

00:29:35: ich bin auch in der Zeit, wenn ich mich nicht mehr verabschieden würde,

00:29:38: dass ich mich nicht mehr verabschieden würde.

00:29:41: Ich glaube, dass ich in der Zeit, wenn ich mich nicht mehr verabschieden würde,

00:29:45: ich bin in der Zeit, wenn ich mich nicht mehr verabschieden würde,

00:29:49: heute die Polter, bisher waren wir nicht in der Situation.

00:29:52: Aber wir haben sie alle besetzt bekommen.

00:29:54: Also, dabei ist ein Praktikum gewesen.

00:29:57: Dabei war eine Initiativbewerbung, eine klassische Ausschreibung.

00:30:01: Also, wir haben wirklich alle Kanäle bespielt,

00:30:04: so wie wir das auch empfehlen, unseren Unternehmen.

00:30:07: Ich sage immer, lass uns das reinschreiben.

00:30:09: Nicht nur bei Auszubildenden, was wir wollen und was wir bieten

00:30:13: und wie jemand sein muss.

00:30:15: Weil ich finde immer, die Fachlichkeit,

00:30:17: ich mache eine Ausbildung.

00:30:19: Das muss nicht perfekt da sein, wenn ich jemanden ...

00:30:22: Ich muss wissen, wie ist mein Team?

00:30:24: Wen brauche ich als Ergänzung im Team?

00:30:27: Wie möchte ich mich darstellen?

00:30:28: Kann ich als Unternehmerin und Unternehmer sagen,

00:30:31: das ist hier ein Superladen, komm zu mir, weil das gut ist?

00:30:34: Wenn ich die Frage mit Ja beantworten kann,

00:30:37: findet man Leute, bin ich mir ganz sicher.

00:30:39: Oberbürgermeister Thomas Kufen erzählte,

00:30:42: hätte schon von Fällen gehört,

00:30:44: ich habe ein Gespräch von dem Kandidaten abgeschlossen mit dem Satz,

00:30:48: okay, überlege ich mir und melde mich dann.

00:30:50: Genau so ist das.

00:30:51: Oder Leute kommen zum 1. 8. erscheinen gar nicht.

00:30:54: Sorry, ich hatte was anderes,

00:30:55: hat er jetzt vergessen bei Ihnen abzusagen.

00:30:58: Die stehen schon mit Geschenke korb.

00:31:00: Aber auch das Wandel, gerade in dieser Region,

00:31:03: das ist auch das Reizvolle, oder?

00:31:05: Total.

00:31:06: Von der Industrie hin zu einem Dienstleistungsregion.

00:31:09: Hier kann ja eine Menge passieren.

00:31:11: Muss aber auch, ne?

00:31:12: Das kann, kann und wird, weil die Menschen da sind.

00:31:15: Diese Region hat es so oft schon gezeigt,

00:31:18: und das kann ich auch als Raumplanerin sagen,

00:31:20: also das Thema Strukturwandel habe ich in meiner eigenen Ausbildung

00:31:24: rauf und runter.

00:31:25: Und was ist das Besondere dieser Region?

00:31:28: Das sind die Menschen mit dem Herzen.

00:31:30: Wenn diese Herzen glühen, das meine ich,

00:31:32: das ist meine tiefste Überzeugung, dann strahlt man das aus.

00:31:36: Und dann wird man anziehend.

00:31:38: Nicht nur als Mensch, sondern als Region, als Gemeinschaft,

00:31:41: als auch als Landwirt, als auch als Landwirt,

00:31:44: und das ist das, was hier ist.

00:31:46: Und Sie sind zum Zündeln da, sozusagen?

00:31:48: Ich glühe, Sie glühen.

00:31:49: Wenn Karuso groß ist, Sie haben es ja irgendwann hinter sich,

00:31:53: umringt von Enkeln, vielleicht ja, mindestens 100 Enkeln.

00:31:56: Was muss passieren, damit Sie in 20 Jahren sagen,

00:31:59: meine Zeit in Essen bei der IHK, da bin ich stolz drauf.

00:32:03: Das war eine gute Zeit.

00:32:04: Ich habe etwas bewegt oder kann sagen, ich habe etwas bewegt,

00:32:08: dass wir in der Region anstehen, die Veränderungen in den Innenstädten,

00:32:12: also ein neues Leben da reinzubringen.

00:32:15: Menschen zu finden, die hier arbeiten, Fachkräfte.

00:32:19: Also diese ganzen Herausforderungen, das ist gut gelaufen,

00:32:22: wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Hauses,

00:32:25: wenn sie dann so exzessive in den nächsten 15, 15 Jahren in den Ruhestand gehen,

00:32:30: gerne wiederkommen und sagen, das war super hier.

00:32:33: Und nicht einfach weg sind, wenn sie fertig sind mit Arbeiten.

00:32:37: Und für die Region ist es gut gelaufen, wenn wir es geschafft haben,

00:32:41: kollaborativ, gerne auch mal mit unterschiedlichen Meinungen,

00:32:45: trotzdem immer in die gleiche Richtung gelaufen sind.

00:32:48: Kerstin Groß, danke schön für Ihre Zeit.

00:32:52: Danke schön für Ihren Besuch und für die Einladung zum Podcast.

00:32:56: Hinter den feindlichen Linien. - Vielleicht.

00:32:58: Bei Gegenwind sagt sie jetzt erst recht, mit Anlauf und dann ganz nach vorn.

00:33:06: Kerstin Groß, unser letzter Gast der dritten Staffel.

00:33:10: Was passiert jetzt?

00:33:11: Ja, na, wir machen weiter, ist doch klar.

00:33:14: Und zwar besonders reichhaltig.

00:33:17: Einmal mit einer Sonderfolge, noch in diesem Monat,

00:33:20: aufgezeichnet vor Publikum, mit Nelson Müller

00:33:23: und anderen im Stadion von Essen an der Hafenstraße

00:33:26: zum Thema Ehrenamt in Essen.

00:33:28: Einfach abonnieren, dann sagt die Podcast-App persönlich Bescheid.

00:33:31: Und unseren Premierengast für September,

00:33:34: den haben wir auch schon, es wird sportlich.

00:33:37: Wenn Sie schon im Urlaub waren oder noch Urlaub planen,

00:33:41: die Sparkasse bleibt gern an Ihrer Seite und in Ihrem Ohr,

00:33:45: weil es um mehr als Geld geht, hier in unserer schönen Stadt.

00:33:49: Das war "Zu Hause in Essen", ein Podcast der Sparkasse Essen.

00:33:56: Die neue Folge, jeden zweiten Dienstag im Monat.

00:34:00: SWR 2021

00:34:03: (Dynamische Musik)

00:34:05: SWR 2021

Kommentare (1)

Dagmar Spantzel

Tolle Episode! Sehr informativ, inspirierend und menschlich.

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