Folge 31 - Welt-Weinexperte Markus Del Monego

Shownotes

Markus Del Monego ist einer der renommiertesten Weinexperten der Welt - mit Sitz in unserer Stadt. Ihm haben wir alle Fragen gestellt, die sich sonst keiner mehr traut: Eiswürfel im Wein? Sind Schorlen erlaubt? Was hält er von Cola im Rotwein? Gibt es das richtige Glas… und wie fühlt er sich, wenn es im Fernsehen nicht am Stil gehalten wird?

Unser Gast hat an den schönsten Orten gelernt und gearbeitet, sich am Ende für Essen als seine Wahlheimat entschieden. Markus Del Monego - Weltmeister der Sommeliers und Master of Wine. Er steht nicht an Ihrem Tisch im Restaurant, er macht das im großen Stil, schreibt Kolumnen, ist vereidigter Sachverständiger und sucht Weine aus, die Sie an Orten trinken, die Sie nicht erwarten.


In "Zuhause in Essen" spricht die Sparkasse Essen nicht über die gute alte Zeit. Wir sprechen über das, was Essen schon heute besonders attraktiv macht und was nach der Zeit der Ruhrkohle noch Magisches passieren wird. Immer mit Gästen, die Gegenwart und Zukunft auch gestalten. Und wenn WDR Moderator Tobias Häusler einmal in den Rückspiegel schaut, dann nur um die Spur wechseln zu können.

Jeden zweiten Dienstag im Monat ein spannender Gast - aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Kultur, Ehrenamt, Genuss… Und ein ungewöhnlicher Blick auf unsere schöne Stadt.

Zu Firma und Arbeiten: tastetainment

Zum Gin: Mister M's

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00:00:00: Wenn ich an Essen denke, dann ist erst mal eine Beschreibung und es ist grün mit so ein paar grauen Reflexen.

00:00:09: Gibt es ein Wein zur Stadt?

00:00:11: Fruchtiges, rauchiges, würziges, alles gut verbunden und trotzdem unheimlich elegant zu genießen.

00:00:18: So könnte ich mir Essen durchaus vorstellen.

00:00:20: Zu Hause in Essen. Ein Podcast der Sparkasse Essen.

00:00:25: Mit Tobias Häusler.

00:00:29: Ja, herzlich willkommen. Ganz besonders Ihnen persönlich. Schön, dass Sie da sind.

00:00:34: Und ich finde, er kann auch gern dazukommen. Der Frühling, wir haben ihn meteorologisch schon erreicht, jetzt am 20. März noch kalendarisch.

00:00:41: Wenn es soweit ist, also die Sonne auf den Doppelbock scheint.

00:00:45: Oder wir vom Terrassen-Restaurantisch auf den glitzenden Baldenai-See schauen, dann freue ich mich auch darauf, auf das Glas Weißwein im Sonnenschein, das erste.

00:00:55: Dazu kommen wir noch. In Zu Hause in Essen sprechen wir über die Gegenwart und über die Zukunft hier in unserer schönen Stadt mit Leuten aus der Wirtschaft und Politik, aus Kultur und Sport und Ehrenamt.

00:01:07: Genuss ist heute unser Thema.

00:01:09: Dieser Podcast ist also ideal geeignet für alle, die hier zu Hause sind und auch für alle, die außerhalb des Rohgebiets gespannt sind, wie sich so eine besondere Stadt mit besonderer Geschichte wie Essen neu erfindet.

00:01:22: Eher, unser Gast hat an den schönsten Orten gearbeitet und gelernt.

00:01:27: Sie haben Ende aber für Essen entschieden, als seine Wahlheimat, einer der renommiertesten Weinexperten, Somelliers Deutschlands und der ganzen Welt, Markus del Monego.

00:01:37: Kein Künstlername übrigens, es gibt Vorfahren in Italien.

00:01:41: Er steht als Weltmeister der Somelliers und Master of Wine, nicht in ihrem Tisch im Restaurant und erzählt da was über Trauben und über Hanglage.

00:01:50: Nein, das macht er alles im größeren Stil. Er schreibt, Kolumnen ist vereidigter Sachverständiger, sucht Weine aus, die sie dann an Orten trinken, die sie vermutlich jetzt noch nicht erwarten.

00:01:59: Sie sehen, an der Länge ist es eine der längsten Folgen, weil wir nicht aufhören konnten zu reden, weil ich auch nicht aufhören konnte, Fragen zu stellen.

00:02:07: Ich habe alle Fragen gestellt, die sich ja keiner mehr traut zu fragen.

00:02:10: Also, Eiswürfel im Wein, was sagt der Weltexperte?

00:02:14: Sind Schorlin erlaubt oder stirbt da eine Weinfäh, wenn man das bestellt?

00:02:18: Was hält er von Cola im Rotwein?

00:02:21: Hab ich gefreut, gibt's das richtige Glas oder ist das Quatsch?

00:02:24: Und was fühlt er, wenn er sieht, wie dieses Glas falsch im Fernsehen oder Kino angefasst wird?

00:02:30: Nicht am Stil, sondern wie so eine Tasse Milchcafé.

00:02:33: Wir gehen direkt rein, Markus Delmonego, der erste Gast, der seine Getränke selbst mitgebracht hat.

00:02:39: Ich habe Arbeit mitgebracht, ein paar Flaschen Wein.

00:02:42: Ach ja, und zwei Gläser auch schon.

00:02:45: Ja, klar, wir können den schon.

00:02:47: Ich habe den Termin mit ihrer Frau ausgemacht und fand die Formulierung so toll, mein Mann hat dann auch zwei Flaschen mit dabei.

00:02:52: Er zeigt gern, was er aktuell im Glas hat.

00:02:54: Genau, richtig. Ich habe heute Morgen noch verkostet für den Landweinmarkt, der Ende April in Südbadenstadt finden wird, im Agrefler Land.

00:03:02: Und habe ich gedacht, so ein paar Sachen, die heute positiv aufgefallen sind, die kann man auch durchaus gemeinsam probieren.

00:03:07: Sehr, sehr gern.

00:03:08: Google-Bildersuche, da habe ich es schon gesehen, Markus Delmonego.

00:03:11: Sie haben wirklich auch 95% der Bilder im Weinglas in der Hand.

00:03:15: Ja, es gibt auch Bilder mit Digistiefgläser und mit Champagnergläser.

00:03:19: Das gibt es auch.

00:03:21: Nein, aber es ist natürlich eine Sache, die für viele Fotografen oder Filmleute, wenn die ein Bild aufnehmen wollen oder was filmen wollen,

00:03:29: was zeigt am besten, was ich tue, das Glas in der Hand.

00:03:32: Und deswegen habe ich dann eben meistens ein Glas, weil das Glas ist neutral, da ist was drin.

00:03:37: Bei der Flasche hat man immer gleich ein Etikett und mit einem Glas ist das immer schön darzustellen.

00:03:42: Und das ist Ihre Signatur?

00:03:44: Es ist meine Signatur.

00:03:45: Es ist gleichzeitig auch der Grund, warum mir damals zu Beginn meiner Tätigkeit beim WDR,

00:03:50: Tom Buho selbst auf dem Sommerfest gesagt hat, als wir so zusammengeschoben wurden für ein Foto,

00:03:54: stellte er sein Glas weg auf den Dresden hinter sich, sagte Herr Häusler, wenn Sie was zu Beginn gleich lernen möchten, niemals Fotos mit Glas.

00:04:01: Selbst wenn es Wasser ist, steht Ihnen irgendwann in der Bildunterzeile das Wasser bis zum Hals oder Wasser prädigen und Wein trinken.

00:04:08: Sie haben immer Sprüche zum Glas.

00:04:10: Und ich kann hier ganz viele Sprüche zum Glas bringen, was da im Glas drin ist, die Aromen beschreiben, den Geschmack beschreiben

00:04:16: und so kann ich immer kontern, das hat ein Tom Buho vielleicht nicht zu drauf, das weiß ich nicht.

00:04:20: Wie diese Gläser in Ihrer Hand kamen, darüber wollen wir sprechen über Ihr spannendes Leben, auch gerne über unsere Stadt, also Ihre Wahlheimat.

00:04:28: Und am Ende werden wir uns vielleicht erarbeiten, was die Stadt essen für ein Wein wäre.

00:04:33: Wenn sie ein Wein wäre, legen wir los.

00:04:35: Sie können uns gerne jetzt mal zeigen, was Sie hier im Glas haben.

00:04:38: Also die Gläser, die kommen jetzt in diesem Fall von mir, ich hätte ein bisschen besser spülen können und nochmal nachpolieren.

00:04:44: Aber sieht ja keiner.

00:04:45: Sieht ja keiner.

00:04:46: Das ist der Vorteil.

00:04:47: Sie sehen es, das ist dein Verkurs.

00:04:48: Das ist alles gut.

00:04:49: Ja, ich habe einfach mal einen Chardonnay mitgebracht, einen Spätburgunder und den Standardwein, sozusagen aus meiner Heimat, einen Gudehl.

00:04:59: Dann haben wir schon drei unterschiedliche Weintypen, die alle in Südbaden wachsen.

00:05:03: Und das war so der Überlegung.

00:05:05: Und hier bei dem Chardonnay, den hatte ich vorhin gerade noch verkostet und beschrieben.

00:05:09: Ansonsten hat er gesagt, Münster gefällt mir richtig gut, weil er so was burgundisches hat, so ein bisschen was rauchiges, Feuersteinartiges, was ja typisch ist.

00:05:16: Für auf Kalkböden, gewachsene Chardonnays oder auch Burgundesorten generell.

00:05:21: Und deswegen habe ich gedacht, dass es doch mal ein guter Start, um mal zu zeigen, was Arbeit zu alles sein kann.

00:05:28: Arbeit darf ja auch Spaß machen.

00:05:29: Ja, natürlich.

00:05:30: Da haben wir beide großes Glück zum Wohl.

00:05:32: Das Rauchige setzt sich dann im zweiten Teil, ich will nicht mitmachen, stärker durch.

00:05:38: Am Gaumen kommt das dann wieder ganz deutlich.

00:05:40: Das ist aber dann das sogenannte Retronasale.

00:05:43: Wir können ja mit der Zunge nichts an Aroma feststellen.

00:05:47: Wir können ja mit der Zunge nur süß, sauer, salzig, bitter und mit dem Mundraum umami wahrnehmen.

00:05:52: Das sind die Geschmacksrichtungen.

00:05:54: Und weil sie das Gefühl haben, im Mund schmeckt es nach Erdbeere, dann ist es eigentlich das, was an Erdbeeraroma über die Verbindung zwischen Rachenraum und im hinteren Nasenbereich nach oben steigt und dort am Riechlappen analysiert wird.

00:06:09: Das hört sich jetzt sehr wissenschaftlich an.

00:06:11: Das ist aber diese retronasale Wahrnehmung, die wir dann vom Gehirn in Bruchteilen von Sekunden mit dem eigentlichen Geschmackseindruck und auch dem haptischen, dem Tastzin im Mund verbunden.

00:06:21: Und damit hat man das Gefühl, dass das Erdbeeroma eigentlich im Mund ist, obwohl das gar nicht der Fall ist.

00:06:26: Sie beschäftigen sich mit Alkohol.

00:06:28: Arbeiten Sie immer in diesem Spannungsfeld.

00:06:31: Es ist eine Volksdroge, aber meine größte Leidenschaft.

00:06:34: Paracelsus hat mal gesagt, die Dosis macht das Gift.

00:06:39: Und egal, was ich in meinem Leben tue, wenn ich es ihm übermaßt tue, ist es schädlich für mich.

00:06:44: Ob das Alkohol ist, ob das Süßigkeiten sind oder ob das vielleicht auch der Sport ist, auch da kann es zu viel negativ sein.

00:06:53: Deswegen muss jeder Mensch für sich selber entscheiden, wie er verantwortungsbewusst mit sich selber umgeht.

00:06:59: Und dann kommt es wirklich auf die Dosis drauf.

00:07:02: Deswegen fühle ich mich mit Wein sehr wohl, weil heute Morgen habe ich, ich weiß nicht, 60, 70 Weine verkostet.

00:07:10: Schlucken Sie auch runter oder spucken Sie aus?

00:07:12: Jetzt kommt genau das Thema.

00:07:13: Alle 60 Weine wurden ausgespuckt.

00:07:16: D.h. nach einer solchen Verkostung bin ich nüchtern, als ob ich nichts getrunken hätte.

00:07:21: Weil es geht ja darum, zu erfahren, wie sieht der Wein aus, wie riecht er, wie schmeckt er, was hat er für einen Effekt am Gaumen.

00:07:28: Und dafür muss ich ihn gar nicht schlucken.

00:07:30: Und ich kann nur viel probieren, wenn ich konsequent ausspucke.

00:07:34: Und die Möglichkeiten dann anschließend in den Interview wie heute zu gehen und dann etwas mitzubringen, um zu zeigen, was heute Morgen erarbeitet wurde,

00:07:43: da trinke ich dann auch mal einen Schluck ohne Ausspukken.

00:07:47: Aber es gibt diese Weine, wo Sie wirklich bereuen, dass Sie wieder ausspucken müssen?

00:07:50: Es gibt sehr, sehr viele Weine, wo man es massiv bereut.

00:07:53: Ganz besonders bereut, dass ich ausspucken muss.

00:07:56: Aber es ist auch eine Tatsache, würde ich fünf, sechs Weine mit nur zwei Schluckproveien trinken,

00:08:02: könnte ich den sechsten, siebten, achten nicht mehr neutral beurteilen.

00:08:06: Also dann wäre ich schon in Anführungsstrichlein nicht mehr berufsfähig.

00:08:10: Und dann gibt es dann eine Veränderung im Körper, wo eben die Wahrnehmung dann ein bisschen anders stattfindet.

00:08:17: Und dann ist man zu den Weinen nicht mehr gerecht.

00:08:19: Das wäre eben schlecht.

00:08:20: Sehr schön.

00:08:21: Ich würde gerne beginnen.

00:08:23: Unser Thema bleibt Wein.

00:08:25: Wird nochmal kurz Gin, sicherlich auch Champagner.

00:08:27: Aber insgesamt ein sehr schönes Gespräch, auf das ich mich sehe.

00:08:30: Uns schon sehr lange freue.

00:08:31: Ich mich auch.

00:08:32: Wir können mit Ihnen einen ganz besonderen Blick auf unsere Stadt werfen,

00:08:45: weil Sie sich für Essen als Heimat entschieden haben.

00:08:49: Und haben Sie sich ja auch gegen viele, viele andere schöne Regionen entschieden,

00:08:53: die Sie Jahr für Jahr besuchen, in denen Sie gearbeitet haben, gelernt haben.

00:08:57: Das ging 1966 wunderschön los in einer Genießerecke Deutschlands,

00:09:04: die Sie ja schon angesprochen haben, aufgewachsen in Weil am Rhein.

00:09:08: So, uns ist der Dialekt vielleicht, die weiß ich, da müssen Sie mich korrigieren, bekannt von Jogi Löw.

00:09:13: Ja.

00:09:14: Breiburg da, die Ecke Breiburg.

00:09:15: Schön auch, da kommen da her.

00:09:16: Das ist nicht so weit weg von Weil am Rhein.

00:09:18: Das ist drei Ländereck Deutschland, Schweiz, Frankreich.

00:09:21: Genau.

00:09:22: Die Stadt verfließt quasi mit Basel.

00:09:24: War das schon eine Genießerkindheit?

00:09:27: Sicherlich ja, gutes Essen.

00:09:30: Das war bei uns immer auf dem Tisch.

00:09:33: Meine Mutter hat fantastisch gekocht und genießen,

00:09:37: das gehörte immer zum Leben dazu.

00:09:39: Haben Sie Geschwister?

00:09:40: Schwester habe ich, ja, Jünger.

00:09:42: Aufgewachsen in einem sehr familiären Umfeld.

00:09:45: Der Umgreb mit den Kusinen wohnte im Haus nebenan oder wohnt im Haus nebenan immer noch.

00:09:51: Das heißt, die ganze Familie relativ nah beieinander.

00:09:54: Sehr viel schöne Familienfeste mit dem damals obligatorischen Mittagessen zum Feiern.

00:10:01: Da gab es Kaffee und Kuchen am Nachmittag und abends dann nochmal eine Nimmbis.

00:10:05: Also man hat da ganz anders zugeschlagen als heute.

00:10:08: Aber das waren die Zeiten und die haben Spaß gemacht.

00:10:10: Das waren tolle Erlebnisse und Genießen gehörte da einfach auch mit dazu.

00:10:14: Ganz witzig.

00:10:15: Wir haben beide am Emanuel Kant-Gymnasium Abitur gemacht.

00:10:19: Ich allerdings in Münster.

00:10:21: Da trinkt man sie in Weyl, da trinkt man in Münster Altbibole mit Erdbeeren oder Fürsichen aus der Dose.

00:10:27: Sie würden tot umfallen.

00:10:29: Mich schockt gar nichts, was man trinken kann.

00:10:32: Man muss neugierig sein, alles mal auszuprobieren.

00:10:35: Danach kann man urteilen, ob einem das persönlich gefällt oder nicht.

00:10:39: Wie heißt es so schön? Der Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken.

00:10:43: Und das Getränk muss demjenigen schmecken, der es trinkt.

00:10:46: Und da gibt es unterschiedlichste Kulturen.

00:10:48: Und das ist nicht nur der Unterschied zwischen Münster und Weyl am Rhein.

00:10:51: Da können wir auch Amerika, Asien, Ozeanien, die ganzen unterschiedlichen Regionen anschauen,

00:10:57: die alle ihre Spezialitäten haben, ihre Getränke haben.

00:10:59: Und neugierig zu probieren, immer zu 100 Prozent.

00:11:03: Aber alles dann zu genießen, das ist mit einem Fragezeichen.

00:11:07: Sie haben dieses Arbeiten im Genustern zum Beruf gemacht, 1988, nach dem Abitur.

00:11:14: Die Ausbildung abgeschlossen im Durint-Court-Hotel Bad Brücknau.

00:11:19: Das ist unter Franken, also Bayern, direkt an Hessen grenzend.

00:11:25: Ne wunderschöne Anlage, ich hab mir da Fotos angeschaut.

00:11:28: Und ich muss auch sagen, ihnen zu Ehren haben die vermutlich seit 1988

00:11:31: auch in den Zimmern nichts mehr verändert.

00:11:34: Dann müsste ich mal wieder vorbei und schauen, ob noch alles so gebliebt ist wie damals.

00:11:38: Die Gastronomie kam für mir in den Leben wie denn überhaupt?

00:11:41: Denn das muss man ja erstmal persönlich für sich entscheiden.

00:11:43: Ich mach das, ich will das.

00:11:45: Ja, also schon in der 11. Klasse hatte ich einen Ferienjob bei Möwenpik

00:11:49: an der Autobahn Baselweil.

00:11:51: Das war der berühmte Grenzübergang, wo auch nicht sehr gut die Gastronomie war.

00:11:54: Und ein Gast, ein amerikanischer Gast kam und hat einen Rotwein,

00:12:01: den besten Rotwein, den wir hätten bestellt.

00:12:03: Als ich ihn dann serviert habe, hat er ihn mit Zucker versetzt und umgerührt.

00:12:09: Und dann gemeinte ich, ich könnte jetzt auch seine Frau bedienen.

00:12:12: Ich hab ihn nachgeschenkt, ihm nachgeschenkt, bin rausgegangen.

00:12:14: Ich sagte, ich tage ich nicht mehr, das sind paar Bahnen.

00:12:16: Die Restaurantleiterin hat mir dann aber was ganz Tolles mitgegeben.

00:12:20: Sie hat gesagt, ja, sie haben mir den Fehler gemacht.

00:12:23: Sie hätten beim Gast fragen müssen, was für ihn denn der beste Rotwein ist.

00:12:26: Ich war ganz empört, ich hab doch sie gefragt.

00:12:29: Ich meine, der Gast muss das entscheiden.

00:12:32: Ich sage, warum haben sie es mir denn nicht gesagt?

00:12:34: Dann kam es auf Schweizer, Deutsch so ein ganz gelesenes.

00:12:37: Nur lehre sie es besser.

00:12:39: Sie hatte recht, ich hab es nie vergessen, ich hab die Lektion gelernt.

00:12:42: Der Gast hat mir dann später gezeigt, was er getrunken hat.

00:12:45: Er hatte tatsächlich in den 70er-Asmannshäuser Höllenberg-Spätburg

00:12:48: unter Spätli sie süß getrunken auf seiner Reise durch Deutschland,

00:12:52: im Rheinkaar, und das war für ihn das Beste.

00:12:54: Und dann dachte er, wenn er sagt der beste Rotwein, dann kriegt er das überall.

00:12:57: Und dann hatte er ihn selbst hergestellt.

00:13:00: Da muss ich helfen, das ist eben das Tolle.

00:13:03: Da gibt es immer eine Lösung, kein Problem.

00:13:05: Aber es war so ein Schockmoment.

00:13:07: Am Tag drauf, weil ich das dann alles gut durchgestanden hatte,

00:13:10: habe ich mein erstes kleines Wein-Seminar bekommen.

00:13:13: Damit häng ich am Hanglab.

00:13:15: Und dann nach nur, ich weiß nicht, korrigieren Sie mich,

00:13:17: nach nur zehn Jahren Hotelerie werden Sie im Grunde 1997 das,

00:13:20: was Sie auch heute grob noch sind, selbstständig mit Eigenlauchformen.

00:13:23: Es gab ein Ereignis, das kann man durchaus sagen,

00:13:27: weltweit bekannt gemacht hat, 1998.

00:13:31: Und das ist so super, dass Sie das auch selbst erzählen dürfen,

00:13:35: mit der Bitte, alle Bescheidenheit abzulegen.

00:13:37: Ich möchte wirklich wissen, wie es war.

00:13:39: Was ist 1998 Magisches passiert?

00:13:42: 1998 war die Sommelieweltmeisterschaft in Wien.

00:13:45: Das war eine unheimlich intensive Woche, ganz viele Eindrücke.

00:13:49: Natürlich der Austausch mit den Kollegen aus der ganzen Welt.

00:13:52: Damals waren 35, 36 Länder an Bord.

00:13:55: Mittlerweile sind es schon fast doppelt so viel.

00:13:58: Das war fantastisch vom Eröffnungsball im Schloss Schönbrunn angefangen,

00:14:04: bis zum Abschluss des ganzen.

00:14:07: Der Wettbewerb fand im Redutensaal der Hofburg in Wien statt.

00:14:10: Wir waren sozusagen die Generalprobe, für die danach stattwinden

00:14:14: die sieben Gipfel, weil der Redutensaal ist ja abgebrannt

00:14:19: und der war neu installiert.

00:14:21: Und wir haben dann sozusagen die Generalprobe da gemacht

00:14:24: mit 800 Personen im Zuschauerraum.

00:14:26: Das war schon ein sehr eigenes Gefühl,

00:14:29: weil auf der Bühne zu stehen für 800 Leuten.

00:14:31: Und dann auf der Bühne Leute zu haben, wie den Highlander Christoph Hollombert.

00:14:37: Der hatte sich zur Verfügung gestellt.

00:14:39: Als Schauspieler auf der Bühne hat dann den Ehemann

00:14:42: der amerikanischen Botschafterin in Österreich gespielt.

00:14:46: Und die beiden waren ein sehr schwieriges Paar zu bedienen.

00:14:49: Aber ich habe meine Aufgaben alle erledigt bekommen.

00:14:51: Das ist die Frage. Genau.

00:14:52: Das heißt, das sind jetzt weg von Fragebögen,

00:14:54: Situationen, angespielten Tischen.

00:14:57: Ja, ja klar. Also der erste Teil...

00:14:59: Ich bin neu in ihrem Business. Ich trinke nur bisher.

00:15:01: Der erste Teil bei so einer Weltmeisterschaft ist immer

00:15:03: theoretischer Fragebogen in der Regel 100 Fragen

00:15:06: in 90 Minuten zu beantworten.

00:15:08: Das ist alles machbar und lernbar.

00:15:10: Dann gibt es eine Blindverkostung.

00:15:12: Es gibt eine kleine praktische Aufgabe, die jeder durchlaufen muss.

00:15:15: Und nach diesem ersten Teil, früher als es nur 35 waren,

00:15:19: gab es dann direkt das Finale.

00:15:21: Mittlerweile gibt es noch ein sogenanntes Halbfinale davor,

00:15:24: um einfach den Kreis etwas eingrenzen zu können

00:15:27: und besser zu tun.

00:15:29: Und damals war es dann so, es ging direkt ins Finale.

00:15:31: Und da ich im Finale war,

00:15:34: es war für mich der größte Sieg überhaupt.

00:15:36: Ich habe alles gewonnen. Ich habe alles erreicht, was ich will.

00:15:39: Ich habe Deutschland nicht plamiert.

00:15:41: Jetzt kannst du das Ganze anfangen, so ein bisschen zu genießen.

00:15:44: Es war dann auch so, dass diese Szene auf der Bühne mir sehr viel Spaß gemacht hat,

00:15:49: weil die dauernd Fragen gestellt haben, die mich eigentlich davon abgehalten haben,

00:15:54: das zu tun, was mir Punkte bringt.

00:15:57: Also habe ich die Antworten immer in meine Aufgaben eingebunden,

00:16:00: weil ich wusste, ich muss die Herrschaften durch ein fünffgängiges Menü führen.

00:16:05: Ich muss denen natürlich, wenn sie Lust haben, auf ein Bier zum Apparativ,

00:16:08: das Bier zum Champagner dazu servieren und das Ganze entsprechend koordinieren.

00:16:13: Als die Frage kam, erklären Sie uns doch mal, was ist dekantieren.

00:16:16: Ich habe eine wunderbare Idee zum Käsegang.

00:16:19: Da war was mit Gorgonzola drin, empfehle ich in einer Amorone mit der Begründung.

00:16:23: Und in den Kantieren ich sofort, dann habe ich die Sachen geholt und angefangen zu dekantieren.

00:16:26: So hat das ich Zeit gewonnen habe.

00:16:28: Ich kam dann relativ gut durch bis zum Zigarren-Service.

00:16:32: Also wirklich die Zigarre zum Digistief noch anzubieten.

00:16:35: Und dann war die Zeit vorbei.

00:16:37: Und dann war ich so ein bisschen traurig, weil ich gesagt habe,

00:16:39: okay, wenn du nicht durchkommst, dann hast du nicht gewonnen.

00:16:41: Ich wusste, kein anderer kam überhaupt bis zum Zigarren-Service.

00:16:44: Also ich war da weit voraus.

00:16:46: Und das hat am Schluss gepasst.

00:16:48: Dann hängen wir an dieser Stelle sofort Ihren Erfolg 2003 mit an.

00:16:52: Da ist Ihnen etwas gelungen, das noch niemandem gelungen ist.

00:16:56: Zufuhr, Sie haben zum Weltmeister noch den Titel "Master of Wine" verliehen bekommen.

00:17:00: Was ist das überhaupt grundsätzlich?

00:17:02: Der Master of Wine ist die wahrscheinlich anspruchsvollste Prüfung,

00:17:05: die es in der Wine-Welt gibt.

00:17:07: Das Institut of Master of Wine in London, das wurde 1953 vom britischen Weinhandel gegründet,

00:17:14: um eine Kaderschmiete zu haben für Topf-Fachleute in der Wine-Welt.

00:17:19: Es ist eine unheimlich anspruchsvolle Prüfung, weil es geht im Prinzip vom Rohmaterial aus.

00:17:26: Von der Überlegung, wenn ich jemanden beraten müsste,

00:17:30: ein Stück Land zu kaufen, um dort Reben zu pflanzen,

00:17:33: wo noch nie Reben gestanden haben.

00:17:35: Wie würde ich vorgehen?

00:17:37: Das könnte eine Frage sein, es könnte aber auch aufhören mit der Frage,

00:17:41: welche sozialen Folgen hat beispielsweise Alkoholmissbrauch.

00:17:45: Es geht wirklich von allen Dingen, die mit Wein in Berührung kommen.

00:17:50: Es gibt einen eigenen Code of Contact, eine eigene Ethik-Kommission und so weiter.

00:17:55: Das ist wirklich eine ganz hochangesehene Geschichte.

00:17:58: Ist das wie ein Olympiasieger-Titel, den haben Sie jetzt einmal

00:18:01: und können sich ihr Leben lang Master of Wine nennen?

00:18:04: Das ist ein Titel, den man irgendwann erneuern muss.

00:18:07: Das ist ein Titel, der lebenslang gilt.

00:18:10: Das ist wie ein Professor-Titel, den man irgendwo gemacht hat, den behält man.

00:18:16: Genauso ist es auch für die Summelier-Weltmeister.

00:18:19: Den Titel behält man lebenslang, wobei wir mittlerweile immer die Jahreszahl

00:18:23: dahin unterschreiben, wenn veröffentlicht wird,

00:18:25: dass man weiß, in welchem Jahr wurde dieser Weltmeistertitel errungen.

00:18:28: Aber der Titel wird auch nicht verloren gehen.

00:18:31: Man darf ihn auch nicht verteidigen.

00:18:33: Man darf nicht noch mal ran,

00:18:35: weil danach wird man gebeten, in der Kommission für die Wettbewerbe mitzumachen.

00:18:40: Dann kennt man die Geheimnisse. Also darf man nicht mehr damit machen.

00:18:43: Ganz ehrlich, würden Sie es noch mal schaffen?

00:18:45: Das wissen die Kette und die nicht genau.

00:18:47: Aus dem Stand schaffen Sie so eine Prüfung, egal ob es Weltmeisterschaft ist

00:18:52: oder ob es der Master of Wine ist, das schaffen Sie aus dem Stand nicht.

00:18:55: Das ist im Prinzip das permanente Lernen über eine lange Zeit.

00:18:58: Und die Titel selber zu haben, bringen natürlich auch mit sich,

00:19:01: dass man mit dem Lernen nie aufhört,

00:19:03: weil man muss ja diese Kompetenz auch nach außen darstellen.

00:19:06: Ich möchte morgen aufhört zu lernen.

00:19:08: Sie repräsentieren weiterhin diesen Titel?

00:19:10: Genau. Und deswegen ist eben das Engagement beim Sommel die Weltverband

00:19:13: oder beim Institut des Master of Wine automatisch noch gegeben.

00:19:17: Weil damit bleibt man in dieser Welt,

00:19:19: wird immer wieder mit aktuellen Informationen versorgt,

00:19:21: kommt aus dem Lernprozess nicht heraus.

00:19:24: Also es hört nicht auf.

00:19:26: Es wird ein bisschen weniger stressig und ein bisschen weniger angesprochen,

00:19:28: als wenn man die Prüfung ja gemacht hat.

00:19:30: Aber man bleibt immer in diesem Umfeld.

00:19:32: Sie haben doch Ihre Wohnung in Weilam rein?

00:19:34: Was sagen die Menschen aus diesem wunderschönen Land,

00:19:37: aus dem Sie kommen, über Ihre Entscheidung hier zu leben

00:19:40: und über Essen und seine Klischees,

00:19:42: die sich ja bestimmt auch bis da unten durchgesetzt haben?

00:19:44: Erst mal wundert sich viele, dass ich in einer Region lebe,

00:19:46: wo es keinen Wein gibt.

00:19:48: Ja, eben.

00:19:49: Was aber ein riesen Vorteil ist.

00:19:50: Schauen Sie, wir haben Stauder, das ist doch auch toll.

00:19:52: Ja, danke schön.

00:19:53: Ja, bitte.

00:19:54: Das schmeckt auch ganz fantastisch.

00:19:56: Wenn hier Stauder produziert wird,

00:19:58: kann ich für alle anderen Weine der Welt sprechen

00:20:01: und bin komplett offen,

00:20:03: wenn ich in einer Weinregion leben würde.

00:20:05: Automatisch würde sich der ganze Bekannten- und Freundeskreis

00:20:07: sehr, sehr viel stärker aus Menschen,

00:20:09: aus dem Weinumfeld bilden.

00:20:11: Automatisch wäre man mehr in einem regionalen Bereich eingefasst.

00:20:16: Also man hat nicht dieselbe,

00:20:18: ich sage mal den Anführungsstrichlein,

00:20:20: eine neutrale Basis.

00:20:21: Und ich meine, die Leute haben damals sicherlich einige,

00:20:23: haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen.

00:20:25: Und die sind so, wie kann es zu ihnen in den Kohlepot gehen?

00:20:27: Nachdem wir das erste Mal hier waren,

00:20:29: da musste man nur einmal an den Baldeneisee fahren.

00:20:31: Das sind halt weniger Tannen da und mehr Laubbäume ansonsten.

00:20:34: Das ist aber auch wunderbar.

00:20:36: Und die haben festgestellt,

00:20:37: dass eben dieser Strukturwandel,

00:20:39: der Region ja wirklich sehr, sehr geprägt hat,

00:20:43: das ist ein ganz anderes Bildschafft von Essen

00:20:46: als das, was wir aus der Vergangenheit erkennen.

00:20:49: Das sind eben nicht mehr die rauchen in Schlote,

00:20:51: das ist nicht die graube Wäsche auf der Leine,

00:20:53: das ist heute klare Luft, das ist unheimlich viel Grün,

00:20:56: das sind alle überrascht.

00:20:57: Gerade wenn sie den Essen aus Süden sehen,

00:20:59: wie viel Grünster gibt Landwirtschaft mitten in der Stadt.

00:21:02: Das ist absolut fantastisch.

00:21:04: Man kann tolle Überraschungsmomente setzen,

00:21:06: wenn man zum ersten Mal jemanden zu Besuch hat,

00:21:08: der aus dem Südwesten kommt

00:21:10: und dann hier in die Region kommt, da haben die Leute echt Spaß.

00:21:13: Sie leben in Heißingen?

00:21:15: Richtig.

00:21:16: Essen für immer, Sie sind jetzt 56,

00:21:18: Sie hätten ja danach auch die freie Auswahl,

00:21:20: wenn Sie erstmal sagen,

00:21:21: ich habe jetzt keine neutrale Schiedsrichterposition mehr,

00:21:23: ich kann jetzt auch eine Weinregion wählen.

00:21:25: Ja, aber es hat sich natürlich ein unheimlich

00:21:27: großer Freundeskreis herausgebildet,

00:21:29: es hat sich ein eigenes Netzwerk herausgebildet

00:21:31: und das ist in Essen schon unheimlich stark

00:21:33: und ich fühle mich sehr wohl.

00:21:35: Und mit der zweiten Möglichkeit,

00:21:37: mit Weil am Rhein, da eben eine Wohnung zu haben

00:21:40: im Familienhaus, da immer wieder zurückzukommen,

00:21:43: dann kann man da eben mal Urlaub machen,

00:21:45: mal ein paar Tage hinfahren und so,

00:21:47: aber Lebensmittelpunkt ist sicherlich Essen

00:21:50: und das ist auch eine Sache, die so bleiben wird.

00:21:52: Zu Hause in Essen, da haben wir es noch wieder.

00:21:54: Ja, ist so schön.

00:21:56: Dann machen wir jetzt mal jede zu Hause in Essen-Hörerinnen,

00:22:11: jeden Hörer zum, ja zumindest zum Master of Party,

00:22:15: wenn es nicht Master of Wine ist,

00:22:17: mitreden können, vielleicht auch hier und da vorne mit dabei sein.

00:22:20: Fangen wir mal mit denen an, in der Stauder statt Essen,

00:22:23: die sagen, ich bin kein Weintrinker.

00:22:26: Sagen sie, es kann wirklich Menschen geben,

00:22:28: die keinen Wein mögen oder war dann bei der Vielfalt

00:22:32: in dieser unendlichen Weinwelt einfach noch nicht der Richtige dabei.

00:22:35: Jeder Mensch hat seinen eigenen Geschmack,

00:22:37: das macht es ganz so fantastisch,

00:22:39: weil es gibt nicht einen Geschmack,

00:22:41: es gibt auch nicht einen Wein, es gibt ganz viele Möglichkeiten,

00:22:44: aber es gibt durchaus Dinge, wo Menschen sagen, das schmeckt mir nicht

00:22:47: und dann kann ich das wunderbar akzeptieren.

00:22:50: Ich würde halt immer nur sagen, immer mal wieder probieren,

00:22:54: um zu schauen, ob es nicht durch irgendein schmeckt,

00:22:56: weil sich auch der Geschmack im Lauf des Lebens verändert.

00:22:59: Wir haben heute nicht mehr das gerne, was wir mit 7 oder 14 gegessen getrunken haben,

00:23:03: sondern wir trinken andere Dinge, wir essen andere Dinge

00:23:06: und deswegen, das was schmeckt, das ist richtig.

00:23:10: Das klingt sehr, sehr offen,

00:23:12: wir werden Ihre, sagen wir mal, geduld mit den Menschen, die Wein trinken,

00:23:15: noch ein bisschen testen gleich.

00:23:17: Wie fange ich denn grundsätzlich an?

00:23:18: Sag mal mal, ich habe keine Ahnung,

00:23:20: will einen guten Wein trinken, nichts Extremes, auch nichts besonders Teures.

00:23:23: Wie gehe ich vor?

00:23:24: Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten.

00:23:26: Die erste Möglichkeit ist, wenn ich ganz spontan

00:23:29: einfach in ein Ladengeschäft gehe, ob das jetzt ein Fachandel ist

00:23:33: oder für manche ist es vielleicht das Supermarkt

00:23:36: oder das Counter der erste Kontakt mit Wein,

00:23:38: einfach eine Flasche nehmen,

00:23:40: gefällt mir das Etikett, spricht mich das Ganze an

00:23:43: und dann probiere ich mal aus.

00:23:45: Vielleicht lese ich noch auf dem Rückendetikett, wie der Wein schmecken soll

00:23:47: oder der wird vom Fachhändler beraten, wie er schmecken kann

00:23:50: und dann muss ich einfach ausprobieren

00:23:52: und dann werde ich erleben,

00:23:53: ist das vom Duft her so fruchtig, wie ich es mir vorgestellt habe

00:23:56: oder ist das dann doch anders, als auf dem Etikett geschrieben wurde?

00:23:59: Schmeckt das vom Gerbstoff?

00:24:01: Und wenn mir was gefällt, dann sollte ich mir immer aufschreiben,

00:24:03: was mir gefallen hat

00:24:04: oder was natürlich noch viel schneller geht heute in den Handyfoto machen,

00:24:07: weil dann kann man das Erleben wiederholen

00:24:09: oder man kann die Finger davon lassen, wenn es einem nicht gefallen.

00:24:12: Aber kann man schon sagen,

00:24:14: dass wenn man im Supermarkt kauft,

00:24:16: dass man zumindest dort keine Spitzen in den Extremen kaufen kann,

00:24:20: dass es im Grunde ein Wein sein müsste, der in einer breiteren Masse gefällt?

00:24:24: Das ist nicht unbedingt gesagt,

00:24:26: weil es gibt auch in den Supermärkten selbst bei den Discounten

00:24:29: teilweise Weine, die manchmal etwas spezieller sind.

00:24:32: Also beispielsweise zur Weihnachtszeit wird por-täufig angeboten.

00:24:36: Boden. Portwein ist jetzt nicht etwas, was dem im

00:24:38: Mitteleuropäischen Geschmack so als Standard entspricht, aber trotzdem finden diese Weine

00:24:43: ihre Abnehmer, weil die Leute eben Spaß daran haben.

00:24:45: Schmeckt ganz fantastisch zu Schokolade beispielsweise und dazu kann man das ausprobieren.

00:24:49: Also ich würde immer sagen neugierig sein und wenn einem etwas gefällt, sich dann den

00:24:53: Notiz machen, was einem gefallen hat.

00:24:55: In einer Metazeit hat man eine ganze Sammlung von Dingen, die einem wirklich Spaß machen.

00:24:59: Sie sind ja unglaublich tolerant.

00:25:00: Habe ich gerade schon herausgehört, einer der Sprüche, die ich persönlich schon ein

00:25:04: 100 Mal gehört habe auf die Frage oder überhaupt wenn überhaupt zum Teil auch ungefragt geäußert.

00:25:09: Ich kenne mich mit Weinigt aus, ich weiß nur, was mir schmeckt und was mir nicht schmeckt.

00:25:12: Haben Sie den Satz nicht auch schon tausendmal gehört?

00:25:14: Ich sag mal mal so, wenn das jemand zu mir sagt, dann sage ich immer wunderbar, dann

00:25:17: haben Sie doch schon alles erfüllt, was ich brauchen für Ihr Leben.

00:25:19: Weil nein, das ist doch das Thema.

00:25:21: Wenn ich weiß, was mir schmeckt und was mir nicht schmeckt, dann habe ich doch schon

00:25:25: alles richtig gemacht, weil ich dann weiß, wie kann ich leben.

00:25:28: Das Einzige, was gefährlich ist, dass man mit diesem schmeckt und nicht schmeckt, sich

00:25:32: Scheuklappen aufbaut und nicht mehr neugierig ist.

00:25:35: Und dann kann man Genuss verpassen, man hat zwar ein schönes Leben, aber was ist, wenn

00:25:39: dann kurz vor Lebensende plötzlich ein Erlebnis kommt, wo man sagt, mein Gott, jetzt habe

00:25:43: ich das ganze Leben lang das falsche gemacht, deswegen immer neugierig bleiben und immer

00:25:47: ausprobieren und sich danach wieder neu saundieren, schmeckt mir, schmeckt mir nicht und damit

00:25:51: erweitert man seinen Spektrum, erweitert sein Wissen und seine Erfahrungen.

00:25:55: Ach Gott, jetzt hier lernt man wirklich was fürs Leben.

00:25:57: Sie sprechen jetzt mit jemandem, der, wenn er auf Nummer sicher geht, erst mal den Grauburgunner

00:26:00: von der Karte nimmt, ich hätte auch mal was anderes probieren dürfen.

00:26:03: Ja, zum Beispiel Weißbackunters als Alternative.

00:26:05: Heute habe ich eine Schadwunde mitgebracht.

00:26:06: Das kann doch mal ein Gutegel sein und vielleicht ganz mutig mal ein Rotwein zu probieren, wenn

00:26:11: man immer nur Weißwein trinkt und mal sagt, vielleicht schmeckt mir das ja trotzdem, obwohl

00:26:15: der Rotweinflecken machen kann, wenn man umvorsichtig ist.

00:26:17: Ja, aber den kriegt man ja mit Kohlen, Säurehaltigem und Wasser wieder raus, habe ich bei Ihnen

00:26:21: bei Instagram gesehen.

00:26:22: Genau.

00:26:23: Oder mit Weißwein, das fand ich auch sehr gut.

00:26:24: Mit Weißwein auch, genau.

00:26:25: Und eigentlich, da weiß man, ist wirklich nur der Notbehelf, wenn gerade eine wertvolle

00:26:30: Tischdecke dran glauben muss, als sonst würde ich doch lieber das Mineralwasser mit Kohlensäure

00:26:35: nehmen als den guten Rieslingen.

00:26:36: Es sei denn, Sie probieren gerade, sind sowieso bei der Verkostung und müssen ehewerkspucken.

00:26:40: Das ist auch okay.

00:26:41: Spucken Sie aufs Rotweinfleck.

00:26:42: Aufs Rotweinfleck spucken wir dich nicht.

00:26:44: Das wieder auch nicht.

00:26:45: Ich finde es einfach charmant und deswegen stelle ich eben diese Frage der Toleranz,

00:26:50: wenn man sich in so einem Genussmittelbereich einfach ein bisschen auskennt, wenigstens

00:26:55: für die Basis interessiert, grob.

00:26:56: Sie haben es zum Beruf gemacht.

00:26:58: Ich stelle mal eine Frage einer Kollegin der Sparkasse Essen, die mich wirklich explizit

00:27:02: um eine Frage gebeten hat.

00:27:04: Den Wunsch erfülle ich Kinofilm, Fernsehserie.

00:27:07: Sie sitzen, sie schauen zu, es wird Weißwein getrunken und die Hauptdarstellerin fasst

00:27:12: das Glas jetzt nicht temperaturwahrend am Stiel an, sondern wie so eine hänkellose Tasse

00:27:18: Milchkaffee.

00:27:19: Vielleicht auch ein Tierschweigerfilm, nur mit zwei Händen am besten noch.

00:27:23: Würden Sie gerne in die Szene springen und das korrigieren?

00:27:25: Nö, dann müsste mir Hollywood vorher einen Beratervertrag anbieten, ich würde mich mithelfen,

00:27:31: das ordentlich läuft.

00:27:32: Aber Sie bemerken, Sie müssen das doch, Sie bemerken das schon.

00:27:34: Natürlich, aber wenn man sich über alles, was nicht korrekt gemacht wird, aufregen würde,

00:27:40: dann käme man aus der Aufregung gar nicht mehr heraus.

00:27:42: Also ich gebe zu, dass ich mir in Restaurants gerne mit dem Rücken zum Raum setze, also

00:27:47: lieber andere in den Raum blicken lasse, dann bekomme ich vom Geschehen sehr viel weniger

00:27:51: mit.

00:27:52: Das wäre ein Spannter.

00:27:53: Wirklich wahr, ja?

00:27:54: Also tendenziell lasse ich immer gerne in Gästen den Blick in den Raum, das finde ich

00:27:58: immer angenehmer, weil dann beobachtet man nicht zu viel.

00:28:02: Natürlich ist es nicht so, dass ich permanent beobachte, aber es sind so Dinge, ein Fachmann,

00:28:08: das ist wie wenn ein Polizist einen Krimi guckt oder ein Anwalt einen Gerichtsser jetzt anschaut,

00:28:14: dass er den Klang hat.

00:28:15: Oder ein Radiomoderator Radio hat.

00:28:16: Es muss ja so gemacht werden, dass es passt.

00:28:18: Das einzige, was ich allen Fernsehmachern und Filmemachern sagen würde, gebe den Leuten

00:28:22: doch bitte die Info, dass Gläser prinzipiell am Stil angefasst werden, sonst sind die

00:28:27: irgendwann oben nicht nur, dass da Wein zu waren, sondern sie sind oben irgendwann komplett

00:28:31: verschmiert und das sieht gar nicht mehr appetitlich aus, als am Glas Stil ist einfach besser zu

00:28:35: halten.

00:28:36: Eiswürfel im Wein, sage ich, was sagen Sie?

00:28:38: Eiswürfel im Wein sind eine Option, beispielsweise vergangenen Sommer auf Mallorca 35 Grad im

00:28:43: Schatten.

00:28:44: Selbst der eisgekühlte Rosé, den kann man nicht so schnell trinken, dass man ihn noch

00:28:49: unter 20 Grad Celsius, also der Obergrenze für die Rotweintemperatur getrunken werden

00:28:54: würde.

00:28:55: Da kann Eiswürfel im Wein durchaus hilfreich sein.

00:28:57: Natürlich für einen einfachen unkomplizierten Wein, um zu erfrischen einen großen Wein,

00:29:02: da würde ich ganz anders mit umgehen, das ist auch ganz klar.

00:29:05: Weinchorlen stirbt da immer eine Weinfee, wenn die bestellt wird.

00:29:09: Diese Weinchorle muss Wein immer rein und pur getrunken werden?

00:29:12: Also wenn wir in die Geschichte des Weines reinschauen, dann ist die Zeit, in der Wein

00:29:17: rein und pur getrunken wird, die kürzeste Zeit der ganzen Geschichte.

00:29:21: Die Griechen haben Wein prinzipiell mit Meerwasser und mit unterschiedlichen Gewürzen gemischt.

00:29:27: Die Römer haben es denen nachgemacht.

00:29:29: Selbst Napoleon hat seinen Chompata mit Wasser verdünnt getrunken, der Sonnenkönig hat, wenn

00:29:34: er getrunken hat, immer am Tisch selber Wein mit Wasser gemischt, das war ganz normal.

00:29:38: Und deswegen, das ist eine Tradition, auch da, wenn man nicht im Weinbaugebiet unterwegs

00:29:44: bin, es ist ein heißer Sommertag, eine erfrischende Weinchorle mit einem guten ordentlichen Wein,

00:29:51: aber es muss eben kein großer Wein sein, aber irgendetwas, was nachher noch ein bisschen

00:29:54: Qualität zeigen, wo man ein bisschen Spaß haben kann.

00:29:56: Wir haben Herrn de Monegu an ein EKG angeschlossen, wir würden sofort abbrechen, wenn die Werte

00:30:01: jetzt kritisch werden.

00:30:02: Rotwein mit Cola?

00:30:03: Rotwein mit Cola, das ist eine Kategorie Jugendzünde.

00:30:07: Ich habe es einmal getrunken in Tangente, in Bad Brückena, wo ich meine Lehre gemacht

00:30:11: habe, das war dann ein once in a lifetime experience, es gibt eben Dinge, die man nicht wiederholen

00:30:17: muss, aber ich habe es ausprobiert, kann es beurteilen und können sogar begründen, warum

00:30:20: es manchen Leuten schmeckt.

00:30:21: Sag ich Sie, wenn man so einen kleinen Probierschluck bekommt, geht es wirklich darum, zu probieren,

00:30:27: ob einem der Wein schmeckt oder geht es nur zur Qualitätskontrolle, um einen Korken

00:30:31: auszuschließen?

00:30:32: Also der Probierschluck hat klassisch die Funktion zu prüfen, ob der Wein einen Fehler

00:30:38: hat, also ob er sauber und ordentlich ist oder ob er einen Korkfehler hat oder was ähnlich

00:30:43: ist.

00:30:44: Er ist nicht zum Spaß des Sommerges, da ist nicht so wie der kleine Junge im Park Hotel

00:30:47: Bremen, der ist seinem Vater, sagt, guck mal der Mann, der trinkt da den Wein, dann

00:30:51: sagt er, nee das macht er schon richtig, der prüft ob der Wein auch in Ordnung ist,

00:30:54: aber der trinkt den.

00:30:55: Ja, das ist eben die Arbeit des Sommerges zu prüfen, passt der Wein und der Gast kriegt

00:31:00: einen Probierschluck, um eben dann zu prüfen, ist er für ihn auch in Ordnung, weil er

00:31:04: muss ja schmecken und habe ich den Wein empfohlen und der Gast ihn nicht von sich aus ausgesucht,

00:31:09: dann kann der Gast ja auch sagen, wissen Sie was, also diese Empfehlung hat nicht gepasst,

00:31:12: da würde ich Ihnen was anderes sagen.

00:31:14: Ich frage dir, ich frage dir, ich frage dir speziell nach der Gastperspektive, das heißt,

00:31:18: diese Reaktion schmeckt mir sehr gut und dann kommt er erst ins Glas, das ist gar nicht

00:31:22: so falsch, ich dachte auch, der Gast prüft nur auf einen Fehler.

00:31:25: Also das Sommer je normalerweise prüft zuerst, aber dem Gast überhaupt einen Wein hinstellt.

00:31:29: Okay.

00:31:30: Und dann prüft der Gast, das wäre der richtige Weg.

00:31:33: Okay, das richtige Glas, Beispiel, Rotwein, groß und baurecht, denken wir und dann war

00:31:39: ich mal in Argentinien und da trinken die das natürlich zu ihrem Zimsteak, das ist

00:31:43: aus so einem 80 Cent Bodega-Glas, es geht also irgendwie alles, gibt es richtige Gläser

00:31:47: oder ist das alles Kokolos?

00:31:49: Es gibt einen ganz einfachen Trick für alle Zuhörer, man nehme ein ganz einfaches Wasserglas

00:31:54: oder ein Sandputzglas und nehme ein schön geformtes gutes Weinglas und schenke in beide

00:32:00: Gläser die gleiche Menge ein, also fünf Zellen, ordentlich einen Schluck und dann riecht man

00:32:04: am Wasserglas und riecht am richtigen Weinglas, dann merkt man schonmal, dass im Weinglas viel

00:32:08: mehr passiert, also dass das besser ist und wenn man trinkt, dann merkt man auch, dass

00:32:12: aus einem dünnwandigen feinen Glas der Wein einfach besser schmeckt als aus dicken, bauchigen

00:32:17: Becher und dann kann man ja selber entscheiden, was einem am besten ist.

00:32:20: Es gibt so einen, ich weiß nicht ob es so ein Urban Legend ist, also so ein Märchen,

00:32:33: das einfach immer weiter erzählt wird, aber es soll ja Blindverkostung gegeben haben,

00:32:38: also wirklich mit verschlossenen Augen, wo Experten weißweinig von Rotwein und am Ende

00:32:42: zum Teil auch nicht von Cola mit rausgerührter Kohlensohre unterscheiden konnten, glauben

00:32:46: Sie das?

00:32:47: Das Auge hat eine ganz wichtige Funktion, um Dinge einschätzen zu können, das heißt,

00:32:50: wenn ich etwas sehe, was Rot ist, dann würde ich geschmacklich schon tendenziell in die

00:32:55: dunkelfruchtigen Aromen gehen, also Bärenfrüchte, Pflaumenkirchen eher als Zitrusfrüchte und

00:33:01: umgekehrt, wenn ein Wein eben sehr gelb ist, dann geht man eher in diese Richtung rein,

00:33:04: aber es gibt tatsächlich Rebsorten, die von den Aromen her parallelen haben, die einen

00:33:09: ist weiß, die andere ist rot und wenn man dann aus schwarzen Gläser probiert, was wir Profis

00:33:13: machen, dann sieht man nämlich auch nichts, was drin ist und aus schwarzen Gläser probiert,

00:33:17: dann kann man schon mal ins Zweifeln kommen, ob das weiß oder rot ist, vor allen Dingen

00:33:21: wenn die Temperatur identisch ist, zum Beispiel einen Sauvignon blanc, der im Barrik, im

00:33:26: Holzfass ausgebaut wurde und dann hat man einen Cabernet Sauvignon, der als Rotwein auch im

00:33:31: Barrik ausgebaut wurde, da gibt es Parallelen, das kann schon mal schwierig sein, wenn beide

00:33:34: dann mit 20 Grad Celsius in das Glas sind.

00:33:37: Und die Cola Geschichte?

00:33:38: Die Cola Geschichte, das würde ich jetzt nicht so nachvollziehen, weil Cola dann doch sehr

00:33:41: speziell ist, also das wäre wahrscheinlich schwer für jemand Ungeübten vielleicht ein

00:33:47: Problem, aber nee, also bei der Cola wäre ich ein bisschen, ich würde es anzweifeln.

00:33:52: Ein paar fortgeschrittenen Tipps am Glas, gibt es ein aufstrebendes Land, irgendeine

00:33:59: Region, von der sie einen Comeback erwarten oder schon beobachten, was muss ich da auf

00:34:04: dem Schirm haben, was kommt da?

00:34:06: Ich glaube ganz einfach, die jungen Winzer weltweit, wir haben unheimlich viele super

00:34:10: ausgebildete, motivierte Winzer, die ihre Praktika rund um den Globus gemacht haben.

00:34:16: Wir haben in Deutschland eine ganze junge Winzer-Generation, die momentan ans Ruder

00:34:20: kommt, die fantastische Arbeit, die fantastische Weine machten.

00:34:23: Mit gleichen Effekten haben wir auch in Ländern, in Übersee oder in Italien, in Spanien, in

00:34:28: Frankreich und solche jungen Talente zu finden.

00:34:31: Das ist eigentlich das, was am meisten Spaß macht.

00:34:33: Sie haben, wenn ich richtig informiert bin, wirklich jeden Urlaub der letzten Jahrzehnte

00:34:37: in Weinregionen verbracht, in Kellern, in Hängen verbracht, sollen ein unfassbares

00:34:43: Netzwerk haben.

00:34:44: Was sagen Ihnen die Winzerinnen und Winzer über Nachwuchsorgen?

00:34:48: Immerhin, Hoffnung haben Sie in die Generation, die jetzt nachkommt, ne?

00:34:52: Also die Generation, die jetzt nachkommt, die ist hervorragend ausgebildet, hat internationale

00:34:56: Erfahrung und wird die Weinwelt sicherlich auch in einigen kleinen Teilen neu definieren.

00:35:01: Können Sie abschätzen, wie viel wirklich aus der Familie kommen und wie viel von extern

00:35:05: neu einsteigen in das Business?

00:35:07: Also der Vorteil ist, dass in den guten Winzerbetrieben die Nachwuchsorgen nicht eklatant sind.

00:35:15: Also die Winzer haben häufig in Familienmitglied, was weitermacht.

00:35:18: Junge Leute, die sich für den Weinbau interessieren, die bereit sind, diese Winzerarbeit zu machen.

00:35:23: Wir haben aber gleichzeitig auch ganz viele Leute, die von außen kommen, die aus einem

00:35:27: Umfeld kommen, dass ganz Wein fern ist, aber einfach Spaß an Wein haben und das dann als

00:35:32: Beruf entdecken.

00:35:33: Und wenn Sie sehen, wir alle sind geisen heim studiert, das ist unsere Weinuniversität

00:35:37: oder auch in Neustadt in der Pfalz, da hat die Ludwigshafen eine Außenstelle, da unterrichtig

00:35:44: auch und da sind Leute dabei, die haben vorher mit Wein gar nichts richtig getan und sind

00:35:50: jetzt plötzlich ganz begeistert in der Weinwelt unterwegs.

00:35:52: Und das ist einfach ein Thema, was die Leute heute bewegt, was den Menschen Spaß macht

00:35:58: und deswegen kommt eine ganz gute junge Generation ans Router und dann muss man natürlich schauen,

00:36:03: sind die Betriebe so gesund, dass die nächste Generation das weiterführen kann, hat man

00:36:08: sich richtig aufgestellt, weil Winzerhandwerk heißt ja nicht nur ein Wein zu machen, das

00:36:12: heißt auch im Vertrieb gut zu sein, das heißt auch im Marketing gut zu sein.

00:36:16: Der Winzer muss im Prinzip ein Multitalent sein und das sind nicht unbedingt alle, das

00:36:22: heißt das ist natürlich immer gut, wenn man da mehrere Möglichkeiten hat, seine Talente

00:36:28: auszuleben.

00:36:29: Ja, da gibt es ja jetzt wo Sie gerade Marketing ansprechen, da tut sich eine Menge, da werden

00:36:33: ja gerne mit der nächsten Generation auch die Etiketten erneuert und dann gibt es dann

00:36:36: im Supermarkt, was sehe ich, Sex, Drugs & Drug & Roll durchgestrichen auf dem Etikett

00:36:40: Just Riesling drunter geschrieben oder auf Englisch habe ich jetzt hier gefunden, wenn

00:36:46: du ein Rassist bist, Terrorist oder einfach ein A-Pum-Pum-Pum-Loch, trink nicht meinen

00:36:51: Sauvignon-Planc.

00:36:52: Deutsches, Wein gut, klickt mal auf die Seite, wirklich ein Ehren konservativ wirkender Betrieb

00:36:58: in der Pfalz, Sie kennen ihn wahrscheinlich, ist das die Tätigkeit.

00:37:02: Ist das die Zeit oder fürchten, machen Sie sich Sorgen?

00:37:05: Nein, deswegen würde ich mir keine Sorgen machen, weil das Etikett ist natürlich der

00:37:09: erste Kaufanreiz, aber wenn die Qualität in der Flasche nachher nicht überzeugt, dann

00:37:13: hilft mir auch das witzigste Etikett nichts, also deswegen, da muss was dahinter sein.

00:37:16: Und wenn da was vernünftig ist, dahinter ist und man damit dann eine neue Kundengruppe

00:37:21: anspricht, vielleicht eine jüngere Generation anspricht, dann ist das doch durchaus eine

00:37:25: Sache die hilfreich ist.

00:37:26: Und unter den Expertinnen und Experten, also wenn gut, wenn Joko Winterscheidt sich jetzt

00:37:30: einkauft in so ein Unternehmen, dann sind das ja Marketingmaßnahmen für einzelne Weine.

00:37:34: Es kann sich aber trotzdem weiterhin jeder Experte nennen, gibt es ja auch viele bei

00:37:38: Instagram, demokratisiert sich da etwas oder fürchten Sie da um die Seriosität?

00:37:43: Ich soll mal sagen bei Instagram zum Beispiel, da gibt es ja ganz viel Information und ich

00:37:47: muss für mich filtern, was ist da die Information, die für mich richtig ist.

00:37:51: Das heißt, wenn jemand es schafft, geschmackperfekt zu transportieren, also die Beschreibung so

00:37:58: anschaulich zu machen, der sich nur sagen, wow, toll, wenn ich mir den Wein kaufe, wenn

00:38:02: der darüber erzählt hat oder die darüber erzählt hat und dann diesen Wein kaufe und

00:38:06: dann den probiert, dann passiert genau das, was da auf Instagram gesagt wurde.

00:38:10: Da ist das doch eine tolle Geschichte.

00:38:11: Dann muss ich auch keine Experten haben.

00:38:13: Auf der anderen Seite, wenn die irgendwie die kruten Theorien zum Wein vermittelt werden,

00:38:17: da fragt man sich dann manchmal schon, muss das ja so unbedingt sein, aber so hat jede

00:38:21: Sache ihre Vorteile und ihre Nachteile.

00:38:23: Okay, sie sind ja unfassbar tolerant.

00:38:25: Das heißt, wenn ich wirklich einen Wein kaufe, egal ob er mir schmeckt, ich kaufe ihn aus

00:38:30: seinem Marketinggesichtspunkt, einfach weil ich mich das entdeckte und ich trink das und

00:38:34: er schmeckt mir eigentlich aus Marketinggründen, sagen sie, Hauptsache schmeckt.

00:38:37: Ja, wenn es mir schmeckt, ich muss es ja nicht trinken.

00:38:39: Also wenn ich es hingestellt bekäme und man würde meine Meinung erfragen, dann würde

00:38:44: ich diesen Wein ganz sauber und ordentlich analysieren und ich würde meine Meinung dazu

00:38:48: bringen und das Fazit könnte es sein, es schmeckt mir, das schmeckt mir nicht, aber es ist mein

00:38:52: Fazit.

00:38:53: Nur es gibt eine professionelle Welt, da ist eben eine neutrale Position gefragt und es

00:38:59: gibt meine eigene Welt, mein persönlicher Geschmack und da habe ich meine Präferenzen

00:39:03: und da habe ich meine Dinge, die ich gerne habe und da habe ich andere Dinge, die ich

00:39:07: nicht so gerne habe.

00:39:08: Das habe ich auch.

00:39:09: Wissen Sie was, ich habe Sie jetzt schon so etwas verstanden, dass ich nicht an einer

00:39:11: Frage, was Sie gerne trinken, weil es mir überhaupt nichts bringt.

00:39:14: Doch, es wird Ihnen was bringen.

00:39:15: Ja, klar.

00:39:16: Jetzt habe ich nicht gefragt.

00:39:17: Nein, Sie können ja fragen.

00:39:18: Dann frage ich doch.

00:39:19: Die Antwort, was ich gerne trinke, ist relativ einfach.

00:39:22: Es muss in der Situation mit den Menschen zu dem Essen und dem Rahmen, dem ich bin, passen

00:39:28: und schmecken, dann ist es perfekt.

00:39:30: Gut, okay, in Ordnung.

00:39:32: Aber Marken habe ich jetzt hier nicht.

00:39:33: Dann Marken kriegen Sie keine genannt, dann haben Sie keine Angst vor.

00:39:36: Dann haben Sie doch richtig verstanden.

00:39:37: Sie können ja Weine unglaublich schön beschreiben.

00:39:52: Also ich habe mal hier was mitgeschrieben.

00:39:55: Der Wein bietet uns ein zartes Aroma von reifem Apfel, fast Apfelkuchen, im Hintergrund

00:40:00: elegante Zitrusnoten, ergänzt durch Noten, weißer Blüten und ein Hauch von grüner Haselnuss.

00:40:06: Ich weiß nicht mal, was eine grüne Haselnuss ist.

00:40:07: Haben Sie nie als Kind am Haselnussbaum Haselnüsse genascht und noch gar nicht richtig reif war?

00:40:12: Nein, habe ich nicht gemacht.

00:40:13: Echt nicht?

00:40:14: Ja, gut.

00:40:15: Dann haben Sie ein paar Ohrfeiten gespart, das ist gut.

00:40:16: Das darfst du nicht machen, da kriegst du die Bauchwiffern, aber heute habe ich dadurch

00:40:20: einen darüber mehr, dass ich eine Beschreibung einsetzen kann.

00:40:23: Was das Risiko wert.

00:40:24: Das ist eine gute Frage.

00:40:25: Wie lernt man das?

00:40:26: Trink man zu Beginn Wein, tauscht sich dann aus?

00:40:28: Bis einer sagt, ich rieche im Hintergrund grüne Haselnuss.

00:40:31: Alle riechen um mein Hinn und sagen, stimmt, das stimmt, es kommt hin.

00:40:34: Und man merkt sich, das ist grüner Haselnuss und beschreibt den nächsten Wein wieder ähnlich.

00:40:39: Oder wie erklärt sich das Vokabular?

00:40:42: Es gibt ja im Prinzip keine eigene Weinsprache, beispielsweise, wie man Farben beschreiben

00:40:46: wird oder Formen beschreiben würde.

00:40:47: Da gibt es für jede Farbe und jede Formenbegriff.

00:40:49: Bei Wein gibt es das nicht.

00:40:51: Das heißt, wir können nur über Vergleiche das Ganze erläutern.

00:40:54: Und diese Vergleiche sind die Erfahrungen, die sensorisch im Laufe eines Lebens gemacht

00:41:00: worden sind.

00:41:01: In der Schule ist ein Kopf riesenvoll mit Informationen.

00:41:05: Man kann das vergleichen mit einer riesigen Apothekerwand mit 100.000 von kleinen Schubladen.

00:41:10: Und in jeder Schublade ist ein Geruchs- oder Geschmacksaroma eingeschlossen.

00:41:14: Das sind Erinnerungen eingeschlossen.

00:41:16: Das Problem ist aber, alle Schlüssel liegen in einem Schuhkarton vor dieser Wand, ohne

00:41:21: Etikett.

00:41:22: Das heißt, wenn ich jetzt jemanden den Schlüssel gebe, dass er es einfach der Erinnerung

00:41:26: aufschließen kann und sagt, beispielsweise Mirabelle.

00:41:29: Oh ja, das riecht nach Mirabelle.

00:41:31: Weil dann ist das aufgeschlossen.

00:41:33: Wenn man das 2-3 Mal wiederholt, prägt sich das ein.

00:41:37: Und wenn man selber trainiert, dann muss man eben ganz systematisch vorgehen zum Trainieren.

00:41:41: Auch dann kann man sich das aneignen.

00:41:43: Da gibt es nichts anderes, als das zu aktivieren, was in unserem Kopf sowieso eine Erinnerung

00:41:48: vorhanden ist und diese Erinnerung wieder vorzuholen.

00:41:51: Könnte auch Leute geben, die ihre Art Weine zu beschreiben, als etwas elitär empfinden

00:41:57: oder prädentiös empfinden.

00:41:58: Umgekehrt kann ich einen Wein auch zu leihenhaft beschreiben, dass sie mit am Tisch sitzen

00:42:03: und sagen, ja, da vertusse dich.

00:42:04: Also was du meinst, ist Maracuja und nicht Mango.

00:42:07: Also erstens gibt es nicht das eine korrekte Aroma.

00:42:12: Beispielsweise, wenn man Brombeere hat und man destilliert eine Brombeere, dann riecht

00:42:17: es nachher nach Feilchen.

00:42:18: Das heißt, jedes Aroma einer Frucht oder eines, eine Sache, die wir kennen, setzt sich

00:42:23: aus zig anderen Aromakomponenten zusammen.

00:42:26: Und wenn ich dann dieses Produkt verändere, dann kann es sein, dass andere Aromen plötzlich

00:42:30: im Vordergrund stehen und das dann genau typisch ist.

00:42:33: Und deswegen gibt es immer eher aromen Gruppen, in denen man unterwegs ist.

00:42:38: Und was für den einen Maracuja ist, ist für den anderen vielleicht wirklich dann doch

00:42:42: eine andere exotische Frucht.

00:42:44: Aber man kann sich vielleicht auf den gemeinsamen Nenner so exotische Frucht eingen.

00:42:47: Also die einfachen Begriffe sind meistens leichter nachzuverziehen, als wenn es sehr

00:42:51: speziell wird.

00:42:52: Und deswegen versuche ich auch bei Weinbeschreibung, wenn ich zum Beispiel in die Seminarhalte

00:42:56: und Weine präsentiere, dann überlege schon, ist da jemand, der mit Wein wenig Kontakt

00:43:02: hatte?

00:43:03: Da werde ich dann die drei, vier Aromen präsentieren, wo ich denke, dass die sehr viel leichter

00:43:09: nachvollziehbar sind, auch wenn man umgeübt ist.

00:43:11: Und jetzt sind aber die absoluten Fachleute.

00:43:13: Dann würde ich aromatisch deutlich mehr in die Tiefe gehen, weil dann kann man auch

00:43:16: begründen, warum entstehen diese Aromen und kann darüber sprechen.

00:43:20: Aber da geht es dann schon wirklich ins Erfachliche rein.

00:43:22: Da greifen sie dann hoch in den Apothekerschrank.

00:43:24: Das ist dann, ja, oder weiter nach hinten.

00:43:26: Oder weiter nach hinten.

00:43:27: Sie sehen die Stadt Essen vor sich, Ihre Wahlheimat.

00:43:30: Beschreiben Sie unsere Stadt doch mal, wie Sie einen Wein beschreiben würden.

00:43:33: Also wenn ich an Essen denke, dann ist erstmal eine Beschreibung beginnt mit der Optik.

00:43:41: Und da kann man wirklich bei Essen sagen, es ist grün, mit so ein paar grauen Reflexen.

00:43:49: Das wäre schon mal das optische Bild.

00:43:52: Das zweite vom Duft her, wenn man riechen würde, da kommt es darauf an, wo ich in Essen

00:43:58: bin.

00:43:59: Also im Süden von Essen habe ich dieses kristallklare Frische, wenn man zum Beispiel so in Baldeneisee

00:44:05: unterwegs ist.

00:44:06: Es ist zum Kühler Wintertag und man hat diese Luft, die fast prickelt wie Champagner.

00:44:10: Das ist schon ganz spannend.

00:44:12: Das kann genauso essen sein wie wenn ich eben dann in der Innenstadt durch die Geschäfte

00:44:17: hätte, weil ich etwas einkaufen muss oder irgendwo anders unterwegs bin, wo dann die

00:44:22: Luft vielleicht schwerer ist, wo das Ganze nicht so leicht zu atmen ist.

00:44:27: Und dann gibt es ja wirklich einen anderen Eindruck.

00:44:30: Als Bewohner wissen Sie auch natürlich, wie sich Essen am Gaumen anfühlt.

00:44:34: Also unheimlich vielschichtig.

00:44:37: Die Komplexität von Essen, das ist wie ein sehr komplexer Wein.

00:44:41: Und deswegen diese Vielschichtigkeit finde ich schon ganz ausgeprägt.

00:44:45: Denn Essen bietet unheimlich viel in den unterschiedlichsten Richtungen.

00:44:50: Das ist auf der einen Seite Historie, das ist Kunst, das ist Kultur, das ist die Leichtigkeit

00:44:57: vom Ballett bis zu einem opulenten Orchesterkonzert.

00:45:00: Das kann die Disco sein, wobei Disco ist ja schon lange Auto, heute geht man in die

00:45:05: Clubs.

00:45:06: Solche Geschichten.

00:45:07: Also Essen bietet wirklich unheimlich viel für, glaube ich, alle Altersstufen und das

00:45:12: macht die Komplexität dieser Stadt aus.

00:45:14: Und gibt es ein Wein zur Stadt?

00:45:17: Es müsste ein Wein sein, der etwas Handwerkliches hat.

00:45:21: Es müsste ein Wein sein, der sowohl Frucht als auch rauchige Komponenten verbindet.

00:45:30: Also heute Morgen zum Beispiel in der Verkostung hat nur ein Wein, einen Spätbergunder aus

00:45:36: Südbaden von einem sehr, sehr guten Winzer.

00:45:40: Das könnte durchaus ein Vergleich für Essen sein.

00:45:42: Da war fruchtiges, rauchiges, würziges, da war alles auf einmal drin.

00:45:48: Alles gut verbunden und trotzdem unheimlich elegant zu genießen.

00:45:52: Das heißt, nichts Schweres oder nichts, was eckig oder irgendwie störend ist beim

00:45:58: Schlucken, sondern es war ein wunderbarer Trinkfluss.

00:46:00: Und so könnte ich mir Essen durchaus vorstellen.

00:46:02: Das war ein unglaublich sinnliches, inspirierendes Gespräch.

00:46:06: Eine Frage habe ich jetzt gar nicht gestellt, weil dem vielen Dingen, die wir besprochen

00:46:09: haben, was machen Sie eigentlich heute?

00:46:11: Taste Tainment ist die Firma.

00:46:12: Was tun Sie?

00:46:13: Was kommt jetzt in diesem Jahr vielleicht noch auf Sie zu?

00:46:15: Also in diesem Jahr wird es sehr spannend sein.

00:46:18: Wir machen ja unterschiedliche Dinge.

00:46:20: Es geht bei Taste Tainment um alles, was mit Wein zu tun hat, nur mit dem Unterschied,

00:46:26: dass wir kein Wein handelt sind.

00:46:27: Also wir verkaufen keine Flaschen, aber wir beraten deswegen auch beispielsweise bei

00:46:32: Aldi Nord.

00:46:33: Es sind wir beratend im Weinbereich unterwegs.

00:46:36: Lufthansa habe ich gelesen.

00:46:37: Lufthansa in Teilbereichen noch, das sind wir auch aktiv.

00:46:42: Bei Malzentmur zum Beispiel oder bei den Fößgers Launches in München.

00:46:47: Dann gibt es andere Bereiche.

00:46:50: Konzeptentwicklungen für Weingüter, Produktentwicklungen für Weingüter.

00:46:54: Ich küvertiere eigene Weine, wo ich aber nicht meinen Namen draufschreibe, sondern als

00:47:00: Sparringspartner für den Winzer oder den Kellermeisterarbeiter, um ihn da neue Ideen

00:47:06: zu geben.

00:47:07: Ich möchte meinen Namen gar nicht drauf sehen, sondern er macht ja die Arbeit.

00:47:10: Er macht den Wein im Weinberg.

00:47:11: Ich komme ja nur und gebe dann sozusagen eine finale Idee.

00:47:14: Beim Gin war es anders.

00:47:15: Beim Gin war es anders.

00:47:16: Genau, der Gin.

00:47:17: Das war wirklich ein Produkt, was von klein auf der Dacht wurde.

00:47:21: Und das war auch im Prinzip am Schluss die ganzen Aromen, die da drin waren.

00:47:25: Als ich mir das angeschaut habe, habe ich gesagt, das sieht aus wie meine Biografie in

00:47:28: flüssiger Form.

00:47:29: Das waren alles Aromen, die typisch sind für Etappen in meinem Leben, wo ich war, wo

00:47:33: ich diese Aromen kennengelernt habe.

00:47:35: Und deswegen vielleicht machen wir mal einen Gin für Essen, wo wir dann diese ganzen Dinge,

00:47:41: die für Essen so typisch sind.

00:47:42: Schön, dass du das bringst.

00:47:43: Ja, der Flasche bringt.

00:47:44: Das wäre doch eine Idee.

00:47:45: Sehr, sehr schön.

00:47:46: Alle Adressen, wo Sie das nachlesen können, was Markus dem Moniko so umtreibt, haben

00:47:49: Sie in den Show-Notes.

00:47:51: Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Zeit und den Wein.

00:47:54: Ich danke ganz herzlich.

00:47:55: Viel Spaß weiterhin.

00:47:56: Sollten wir noch einen Schluck trinken?

00:47:57: Ja, stimmt.

00:47:58: Stimmt.

00:47:59: Einmal einstoßen.

00:48:00: Einmal noch richtig einstoßen.

00:48:01: Genau.

00:48:02: Gut, ein guter Typ.

00:48:05: Als ich hier im Studio wieder aufgeräumt habe, habe ich gesehen, er hat kaum was getrunken

00:48:09: als Glasstand.

00:48:10: Fast unberührend.

00:48:11: Also genippt, hat er auf jeden Fall.

00:48:12: Ich habe ausgetrunken.

00:48:13: Ja, und er hat auch die Flaschen dargelassen.

00:48:15: Also, war ein guter Tag.

00:48:17: Und jetzt würde ich gerne von Ihnen wissen, hat es Ihnen auch gefallen.

00:48:21: Dürfen Sie mal besondere Prominente sein aus unserer Stadt?

00:48:24: Was wünschen Sie sich?

00:48:26: Kommentieren Sie gerne, schreiben Sie uns, sprechen Sie Ihre Sparkassenberaterin, Ihren

00:48:30: Berater an.

00:48:31: Es erreicht uns alles.

00:48:32: Und jetzt trinke ich mal ein Glas Wasser.

00:48:35: Außer Leitung.

00:48:36: Leitungswasser ist gar nicht so schlecht.

00:48:37: Trinkt übrigens Markus Delmonego auch zu Hause.

00:48:40: Das ist doch ein Kompliment ans Wasser.

00:48:42: Wenn die Leitung stimmt, hat er gesehen.

00:48:43: Wenn die Leitung stimmt, aber das geht hier für alles im Leben.

00:48:45: Ihnen wünschen die Sparkasse und ich einen Frühlingsstaat, der ihnen schmeckt.

00:48:50: Hier in unserer schönen Stadt.

00:48:52: Das war Zu Hause in Essen.

00:48:56: Ein Podcast der Sparkasseressen.

00:48:58: Die neue Folge.

00:49:00: Jeden zweiten Dienstag im Monat.

00:49:02: Copyright WDR 2021

00:49:05: Copyright WDR 2021

00:49:07: Copyright WDR 2021

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