Folge 20 - Ev. Kirche - Superintendentin Marion Greve

Shownotes

Wie finden die Menschen zurück zur Kirche? Muss sie den Menschen nur die richtigen Angebote machen? - "Nein!" Marion Greve schüttelt energisch den Kopf. Die Jahrzehnte der Angebotskirche seien vorbei, sagt die Leiterin der evangelischen Kirche in Essen, amtlich: die Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Essen. Der erste Schritt sei ein ganz anderer. Welcher? Sagt sie uns in dieser Folge. Außerdem: ihre Gedanken zur Passion bei RTL, zur Rolle Gottes, während wir von einer globalen Krise in die nächste rutschen… und ganz ehrlich: "Frau Superintendentin, sind Sie eigentlich die Chefin, die Sie selbst gern hätten?"

In "Zuhause in Essen" spricht WDR Moderator Tobias Häusler für die Sparkasse Essen nicht über das Gestern, sondern über das Heute und Morgen in Essen. Und zwar immer mit den Menschen, die unsere Zukunft gestalten. Aus Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Ehrenamt… jeden zweiten Dienstag im Monat eine neue Folge, ein neuer Gast. Jetzt abonnieren!

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00:00:00: Es geht nicht darum, dass wir tolle Angebote machen, können wir ganz viele machen.

00:00:05: Das hat uns Jahrzehnte gut getragen, trächt uns aber meines Erachtens nicht in die Zukunft.

00:00:10: Meine Vision von Kirche ist eine zuhörende Kirche, die mehr darauf hört, was sind eigentlich die Bedarfe.

00:00:16: Dom und Markkirche flankieren die Passion, den Kreuzweggang von RTL.

00:00:22: Wir kommen ins Gespräch, wir sind dafür die Menschen, ich kann mir durchaus vorstellen,

00:00:26: dass das aufhühlt ist für den einen oder anderen.

00:00:30: Warum soll nicht das Format dieser RTL-Passion eine sein, die uns diese Schatten des Kreuzes in die Aktualität setzt?

00:00:39: Warum nicht? Ich bin gespannt drauf.

00:00:49: Es ist Frühling in unserer schönen Stadt und bei dem Blick raus ein idealer Tag, um seinen 20. Geburtstag zu feiern.

00:00:57: Es ist die 20. Folge. Die Hörerschaft, sie wächst und wächst, aber wirklich wichtig, sind nur sie für mich.

00:01:05: Das ist klar. Danke auch, dass Sie auf Abonnieren gedrückt haben. Herzlich willkommen zur Folge.

00:01:11: Was machen wir? Ja, zu Hause in Essen ist der Podcast der Sparkasse Essen, der genau wie sie nicht wehmütig zurückschaut.

00:01:18: Es ist kein "Ach ja, früher", sondern ein "Au ja, heute" und "Ach wie schön, wird erst morgen".

00:01:25: Und da treffe ich Menschen, die nicht nur im Heute leben, sondern auch täglich dafür arbeiten, dass morgen noch besser wird.

00:01:31: In Politik, Wirtschaft, Kultur, Ehrenamt, Sport und Kirche.

00:01:36: Sie ist die Superintendentin der evangelischen Kirche in Essen.

00:01:41: Sie ist ein hohes Amt, in dem sie auch genauso anzusprechen ist. Frau Superintendentin, Marion Greve.

00:01:48: Eine absolut strahlende Frau, ganz positiv, ganz herzlich mit ihrem Büro, mitten in der Innenstadt.

00:01:55: Da saßen wir und klickten mal auf ihre Homepage. Da gibt es die Losung des Tages.

00:02:01: Das ist ein digitales Kalenderblatt. Es kann nicht wegzuklicken, das verfolgt einen auf jeder Seite.

00:02:06: Und da können wir eigentlich mal in die heutige Folge etwas religiös starten.

00:02:11: Ja, sehr gerne.

00:02:12: Ich klicke und finde hier heute, oh, welch eine Tiefe des Reichtums beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes.

00:02:21: Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege?

00:02:26: Römer 1133. Das ist für uns natürlich immer schwerer Stoff, für sie wahrscheinlich eine leichte Aufwärmübung.

00:02:33: Was gibt uns diese Losung heute mit auf den Weg?

00:02:36: Schwerer Stoff vielleicht schon deshalb, weil es die alte Sprache Luthers ist, die so ein bisschen kantig immer wirkt.

00:02:41: Ich sage mal, ich bleibe sofort bei dem Stichwort "Unbegreiflichkeit Gottes hängen",

00:02:45: weil das ist, was ich gerade auch in vielen Momenten erlebe, was wir alle erleben, wenn wir auf den Ukraine-Grieg schauen.

00:02:53: Dass wir, wenn wir die Toten sehen im Fernsehen, wenn wir die Kinder und die Alten sehen, die Frauen sehen, die zu uns kommen, die flüchten.

00:03:02: Dass man sich dann fragt, Mensch Gott, wo bist du denn da? Lässt du diese Menschen alleine? Lässt du uns alleine?

00:03:08: Also Thema "Unbegreiflichkeit Gottes" gerade jetzt in der Karwoche.

00:03:12: Für mich ein total schöner passendes Wort an diesem Tag.

00:03:18: Ist auch hier mal ein anderer Einstieg, als wir beim Bischof waren, war es sehr weltlich.

00:03:23: Da sprachen wir über das Riesenrad, was Ihnen offenbar sehr, sehr freut.

00:03:28: Für Ihnen eine Art weltlicher Adventskalender. Seine Musik scheint für Ihnen sehr reizvoll zu sein.

00:03:34: Hat er mit seinem Sie-Kennen-Den-Blick, ist er der bekannten Art hier zu Protokoll gegeben.

00:03:40: Haben Sie Kontakt zueinander? Viel Kontakt?

00:03:42: Ja, wir haben guten Kontakt hier. Da bin ich sehr dankbar, dass die Ökumenie hier in Essen wirklich gut funktioniert.

00:03:48: Dass wir bei verschiedenen Veranstaltungen zwecksenseitig besuchen, dass wir regelmäßige Gespräche haben.

00:03:54: Also ich zum Beispiel bin jedes Jahr beim Stadtpatronatsfest Kosmas und da bin ich ja mit dabei.

00:03:59: Aber wir sind auch inhaltlich in gutem und engen Kontakt.

00:04:02: Für uns war das eine Selbstverschändlichkeit, dass wir jetzt zum Ostervest, zum Korrigieren Sie mich,

00:04:07: eigentlich noch größeren Fest des Christentums dann auch direkt Sie besuchen. Was ist Ostern für Sie?

00:04:12: Ostern, besonders jetzt angesichts der Weltlage, ist für mich das Fest der Hoffnung.

00:04:18: Das ist für mich die Hoffnung, dass Gott sozusagen da, wo ich nur noch Ende sehe, Aussehe, Todsehe, Leidensehe, Kriegssehe,

00:04:27: dass Gott aus all dem immer noch wieder einen neuen Anfang schaffen kann. Prinzip Hoffnung, das ist für mich Ostern.

00:04:34: Sie haben ja das mal Tankstelle der Hoffnung genannt.

00:04:37: Das ist eigentlich ein schönes Bild gerade, weil wir erleben ja Rekordpreise auch an der Tankstelle.

00:04:42: Dann ist Hoffnung auch gerade nicht billig im Einkauf. Wie sichern Sie, dass es bei Ihnen keinen Hoffnungslieferengpass gibt?

00:04:52: Also ich will nochmal sagen, Hoffnung meint ja nicht einfach Optimismus, dass irgendwie alles gut wird.

00:04:57: Dass die Preise demnächst wieder Stimmung in Ihrem Bild zu bleiben.

00:05:00: Hoffnung meint ja mehr, dass mein Leben einen Sinn hat, dass ich davon ausgehe.

00:05:06: Es ist eine tiefere Dimension. Das kann sein, dass was nicht gut ausgeht, dass das aber so seinen Sinn hat.

00:05:13: Das ist für mich die Hoffnung.

00:05:15: Wir sind, wir, also wir sind Nachbarn. Die Sparkassenzentrale hier direkt in der Innenstadt gibt es Beschwerden.

00:05:30: Machen wir die Musik zu laut. Gibt es da irgendwas, was Sie uns noch mitgeben möchten?

00:05:34: Also zu laute Musik habe ich von der Sparkassen nicht gehört. Ich höre eher vom Kennedyplatz.

00:05:39: Ich glaube, das ist eine ganz gute Nachbarschaft hier.

00:05:42: Hier in der Innenstadt. Ja, hier fällt es Ihnen natürlich schwer, den Menschen zu begegnen. Darum geht es ja auch nicht.

00:05:48: Bitte sortieren wir einmal, was macht die Superintendentin der Evangelischen Kirche in Essen?

00:05:52: Ich kann sagen, Sie haben das am 2014 übernommen von Ihrem Vorgänger und sind 2016 regulär in einer achtjährige Amtszeit gewählt worden,

00:06:01: die dann bis 2024 andauert.

00:06:04: Mein Güte, Sie sind aber bestens informiert, Herr Häusler.

00:06:07: Das ist Mathematik.

00:06:08: Perfekt. Ja, was macht eine Superintendentin?

00:06:11: Also ich absurde sagen die oberste Leitung der Evangelischen Kirche in Essen.

00:06:17: Ich leite den Vorstand der Evangelischen Kirche in Essen, der sich nach unserem System aus Leinen und Theologen zusammensetzt.

00:06:26: Jedes Gremium ist ja in der Evangelischen Kirche mit mehr Leinen als Theologen besetzt, auch der Vorstand der Kirche in Essen.

00:06:32: Den leite ich, der Tag 14 Tage ich leite die Kreis Synode in Essen.

00:06:38: Das ist das höchste Gremium der Kirche in Essen.

00:06:42: Kirche von unten aufgebaut.

00:06:44: Dort sind Entsand aus den Presbyterien, aus den Diensten und Werken in Essen von Gehörlosenseelsorge bis JVA-Seelsorge,

00:06:52: bis in die kleinste Gemeinde hinein Menschen aus diesen Orten in die Kreis Synode, 150 an der Zahl.

00:07:00: Und diese Synode tagt zweimal im Jahr, entscheidet über die großen strategischen Richtungen unserer Kirche.

00:07:07: Wo soll es hingehen?

00:07:08: Wo setzen wir unser Geld ein?

00:07:10: Was ist uns wichtig?

00:07:12: Was ist das Schwerpunktthema?

00:07:13: Und diese Synode leite ich.

00:07:15: Und ich trage die Gesamtverantwortung für alle strategische Entscheidungen, Personalaufsicht, letzte Gesamtverantwortung über alle Fahrerinnen und Fahrer.

00:07:24: Ich bin in diakonischen Gremien aktiv.

00:07:26: Also das ist eine ganz schöne Mischung von Arbeitsfeldern, geistliches und Management.

00:07:34: Und ein kleines Wunder auch schon wieder, dass wir überhaupt eine halbe Stunde Zeit mit Ihnen bekommen.

00:07:38: Also da nochmal herzlichen Dank.

00:07:39: Glauben Sie, dass diese presbyriterianische Aufstellung, also die Idee, dass alles bei Ihnen von unten kommt,

00:07:44: Sie auch vor diesen ganz großen, skandalen Machtmissbrauch etc. schützt?

00:07:50: Na, ich glaube, also wenn wir auf so Themen wie sexueller Missbrauch schauen, die uns ja schwer belasten,

00:08:00: da weiß ich nicht, ob diese Leitungsstruktur schützt, da schützen Konzepte, da schützt Öffentlichkeitsarbeit,

00:08:07: da schützen auch Gesetze zum Schutz vor sexualisierter Gewalt.

00:08:11: Diese Vorfälle gab es ja auch in der evangelischen Kirche nicht in dem Ausmaß, aber es gab es ja auch, das muss man einmal.

00:08:16: Selbstverständlich, also ich sage mal, sexueller Missbrauch ist ein Phänomen quer durch unsere Gesellschaft.

00:08:22: Jedes einzelne Opfer ist eines zu viel, ob in Stadt, katholischer Kirche, evangelischer Kirche oder im Sportverein.

00:08:29: Ich bin ganz stolz darauf, dass wir sehr früh, schon vor 20 Jahren Leitlinien verabschiedet haben,

00:08:36: die Zeit heilt keinesfalls wunden war das Thema, mit dem wir schon im Jahr 2002 in diese Diskussion des Schutzes vor Missbrauch gegangen sind

00:08:47: und haben dann ja im letzten Jahr als Landesdeno da auch ein Gesetz verabschiedet, nachdem jeder Mitarbeiter,

00:08:54: ob hauptamtlich oder ehrenamtlich in der gesamten Evangelischen Kirche in Essen ein erweitertes Führungszeugnis vorweisen muss

00:09:01: und nachdem jede Gemeinde, jedes Werk ein eigenes Schutzkonzept vorweisen muss.

00:09:07: Das heißt, es müssen Risikobewertungen stattfinden und, und, und, also das sind Strukturen, Formatetools, die schützen, nicht die Struktur an sich schützt.

00:09:19: Wenn wir ihre Struktur, dieses Basis Demokratische, einfach mal als die modernere, die bessere, die heutigere beschreiben,

00:09:27: dann könnten wir doch eigentlich die Probleme der Kirche von heute in ihrer Reihenform bei ihnen beobachten.

00:09:33: Also wenn wir untersuchen wollen, warum Kirche immer weniger Platz hat im Alltag der Menschen, dann könnte man das eigentlich bei ihnen am besten untersuchen,

00:09:40: weil die, weil diese großen, groben Schnitzer ihnen erspart bleiben. Das können die großen Thesen jetzt ja fragen.

00:09:46: Also es geht ja dann hier um die Frage nach der Relevanz von Kirche und ich glaube, das ist das Thema der Partizipation,

00:09:53: der echten Partizipation, das verbirgt sich ja hinter dem Basis Demokratischen Ansatz, da eine entscheidende Rolle spielt, das würde ich auch sagen.

00:10:00: Also da, wo wir Partizipation wirklich leben, wo Menschen nicht nur mitgestalten, sondern auch mitentscheiden können,

00:10:09: bei allen Fragen würde ich sagen, steigern wir in jedem Fall die Relevanz des Systems, auch die Veränderungsfähigkeit des Systems

00:10:19: und beides ist wichtig für die Zukunft von Kirche.

00:10:22: Gab es einen schönen Dialog in Ihrem Podcast "Hörmar, Sommer" mit Til Schwachenwalde?

00:10:27: Da sagt einer, die Menschen haben zu viele Termine und der andere sagt sinngemäß, wenn wir das richtige Angebot hätten, wären wir einer dieser Termine.

00:10:34: Was sagen Sie?

00:10:35: Ah, nee, da krieg ich irgendwie das Gusseln bei dem Stichwort Angebot, da habe ich so eine Assoziation von Angebotskirche, das ist überhaupt nicht mein Bild von Kirche.

00:10:44: Ich finde, mein Bild von Kirche ist, meine Vision von Kirche ist eine zuhörende Kirche, die mehr darauf hört, was sind eigentlich die Bedarfe, die so ein Perspektivwechsel vornimmt,

00:10:55: die sich sozusagen in die Schuhe, derer stellt die hier durch unsere City laufen, um erfahrt, was brauchen die Leute eigentlich, um uns als Relevanz zu erleben.

00:11:03: Es geht nicht darum, dass wir tolle Angebote machen, können wir ganz viele machen.

00:11:06: Es geht darum zu hören, was brauchen die Menschen und dann zu hören, wie wir damit einen guten Kontakt kommen, wie wir sozusagen so einen Resonanzraum erstellen, um daraus dann die Lehre zu ziehen,

00:11:17: was können wir gemeinsam machen, wie können wir die beteiligen, die Bedarfe haben.

00:11:22: Es geht nicht mehr um dieses Thema, welches tolle Angebot können wir machen.

00:11:25: Das hat uns jahrzehnte gut getragen, trägt uns aber meines Erachtens nicht in die Zukunft.

00:11:30: [Musik]

00:11:39: Da gehe ich mal davon aus, dass ich das in den Jahren, die Sie jetzt hier schon in diesem Büro sitzen, schon getan haben.

00:11:45: Wo haben Sie zugehört und wo ist daraus vielleicht ein, ich nenne nochmal das böse A-Wort, ein Angebot entstanden, das jetzt diese Relevanz zeigt für Kirche?

00:11:52: Ich nehme mal ein konkretes Projekt.

00:11:54: Wir haben hier eine Kirchenkreiskonzeption erarbeitet und im Anschluss daran mehrere Innovationsprojekte installiert.

00:12:01: Das haben wir so gemacht, wir haben gehört auf das, was Menschen brauchen.

00:12:05: Konkretes Projekt, wir haben gemerkt, Menschen taufen ihre Kinder nach wie vor, evangelisch, katholisch.

00:12:11: Aber es gibt auch Momente im Leben vor der Taufe, in denen sie den Wunsch nach Begleitung haben, nach einer Segenshandlung.

00:12:19: Dafür gibt es aber bislang überhaupt keine offizielle Kasualhandlung von Kirch.

00:12:25: Sie müssen mir ein bisschen helfen. Eine Segenshandlung vor der Taufe für das Kind.

00:12:29: Ja, und zwar da, wo Eltern in Situationen kommen, wo sie sensibel sind und Schutz suchen.

00:12:38: Das ist Schwangerschaft, ist so ein Thema.

00:12:41: Wo Mütter das Bedürfnis ausgesprochen haben, ich hätte gern eigentlich von der Kirche so ein bisschen geleit.

00:12:49: Ich hätte ein Segen für das ungeborene Kind gerne.

00:12:52: Oder gerade neugeborene Kinder.

00:12:54: Ich bin noch nicht so weit als Mutter oder Vater zu sagen, dass ich mein Kind jetzt taufen lassen will.

00:12:58: Ich habe aber den Wunsch, den Bedarf, dass dieses Kind einen Segen erhält.

00:13:03: Daraufhin haben wir gemeinsam mit der katholischen Kirche, deshalb finde ich das wirklich ein Vorzeigeprojekt auch für die Zukunft.

00:13:10: Ich habe mich in die ökumenischen Segenhandlungen gegründet.

00:13:13: Und segnen werden der Eltern und neugeborene Kinder, bevor sie vielleicht eines Tages getauft werden,

00:13:23: aber nicht mit dem Ziel der Taufe.

00:13:25: Frei davon, ob die Eltern sich später für eine Taufe entscheiden.

00:13:29: Da zeigt sich für mich, hören auf das, was Menschen brauchen,

00:13:34: an Umbruchssituationen des Lebens bei Menschen zu sein und zu hören, was sie da brauchen.

00:13:39: Ich kann Ihnen auch, Sie brauchen meine Hilfe nicht, aber ich könnte Ihnen auch helfen mit dem Gemeindebrief

00:13:43: der evangelischen Erlöserkirchen Gemeinde Holsterhausen.

00:13:46: Da predigen Sie auch, ne?

00:13:48: Ihre abhundanz, zum Beispiel Kaffreitag.

00:13:50: Kaffreitag. Um 10 Uhr.

00:13:51: Da habe ich mich hier aufgeschrieben.

00:13:53: So, und jetzt lese ich hier in diesem Gemeindebrief, ich habe meine Tochter in den Kindergarten gebracht

00:13:57: und wurde gleich als Ehrenamtliche eingebunden.

00:13:59: Ich war besonders für das Basteln zuständig, das war eine schöne Zeit.

00:14:02: Dass ich bis heute geblieben bin, zeigt, dass ich mich im Gemeindezentrum wohlfühle.

00:14:06: Ich habe eine Kampfer, Monika Brust, ganz liebe Grüße, verbrustet.

00:14:10: Ich tut mir leid, dass ich sie so in die Öffentlichkeit ziehe.

00:14:12: Aber das war ja schon im Gemeindebrief.

00:14:14: Das wären ja solche Möglichkeiten, Menschen wirklich in ihrem Alltag abzuholen und einzubinden.

00:14:20: Ja, also ich sage mal, das ist wahrscheinlich eine Dame, die zurückblickt.

00:14:25: Ich glaube, dass so etwas kann funktionieren da, wo jemand sagt, ich habe Spaß und Lust

00:14:32: und Nerven, so ein Bastelkreis mitzuarbeiten.

00:14:34: Ich glaube aber, dass es genau das ist, was nicht mehr selbstverständlich heute funktioniert.

00:14:39: Wenn eine Kindertagesstätte Bastelkreise anbietet, heißt es nicht unbedingt,

00:14:43: dass gleich zehn interessierte Menschen da andocken.

00:14:46: Sie glauben also, die Menschen, ja verstehe, Sie fragen also, was wollt ihr?

00:14:50: Und wenn genügend Leute sagen, basteln wir eine schöne Idee, dann sind Sie da.

00:14:53: Ja, und dann sagen wir, Mensch, toll, dann frage ich Sie, haben Sie da Kompetenzen?

00:14:57: Haben Sie da Lust, einen Kreis mit aufzubauen?

00:15:00: Das heißt, Menschen von Anfang an mit zu beteiligen, das ist mein Weg, den ich sehe für die Kirche.

00:15:06: Trotzdem schön, dass Monika dabei ist.

00:15:08: Absolut, ich kenne auch Monika Brust und grüße Sie ganz herzlich.

00:15:12: Und überhaupt 7.000er Auflage hier für den Gemeindebrief, das ist da auch schon was.

00:15:16: Wie viele Gläubige auf dem Papier haben Sie denn?

00:15:19: Fangen wir erstmal mit denen an, hier in Essen.

00:15:21: Wir sind circa 130.000 evangelische Christinnen hier in Essen.

00:15:26: Und wie viele Mitarbeiter haben Sie in evangelischen Einrichtungen?

00:15:29: Also Seniorenpflege, Jugendeinrichtungen, Familienhilfe.

00:15:32: Inklusive der Diakonie, da kommen Sie auf knapp 3000 Mitarbeitende.

00:15:38: Sie müssen überlegen, die evangelischen Krankenhäuser mit ihren drei Standorten, die müssten eigentlich auch noch dazu tun.

00:15:43: Nee, dann sind wir ja bei 5.000 Mitarbeitenden.

00:15:45: Wenn ich Ihnen jetzt so eine weiße Fläche mal gebe, wie in einem Schaufenster,

00:15:49: vielleicht hier nebenan in der Sparkassenfiliale, und Sie können da Ihre Protestantinnen und Protestanten anschreiben,

00:15:55: also die vielleicht den Kontakt zu der Kirche als Institution verloren haben,

00:15:59: wie finden die diesen Wiedereinstieg? Was würden Sie empfüllen?

00:16:03: Auch da würde ich erstmal ins Gespräch gehen, nachhaken. Was ist euch wichtig in diesem Jahr?

00:16:09: Die gehen jetzt erstmal nur an dem Schaufenster vorbei.

00:16:11: Also Sie meinen wirkliches Schaufenster. Also Sie meinen jetzt nicht den Erotik-Shop nebenan,

00:16:14: sondern ein schönes leeres Schaufenster.

00:16:17: Beide Sparkassen, das ist das einzige, was ich verantworte.

00:16:19: Alle anderen Geschäftsbeziehungen zu diesem Erotik-Club darf ich hier nicht offenlegen.

00:16:23: Also dann würde ich einfach erstmal sagen, wir sind da.

00:16:26: Gott ist da, wir sind da, wir hören zu.

00:16:29: Komm vorbei, kommt zum Gespräch, eben Angebote zum Kontakt müssten deutlich werden.

00:16:35: In diesem Schaufenster, ich würde ein Sofa reinstellen.

00:16:38: Ich würde ein großes russes Ohr aufmalen.

00:16:42: Ich würde sagen, ja, Gott ist da, wir sind da.

00:16:46: Komm rein, komm vorbei.

00:16:48: [Musik]

00:16:56: Wir haben jetzt hier in diesem ersten Teil die heißen Eisen angepackt.

00:16:59: Natürlich bin ich Ihnen gegenüber besonders kritisch, besonders lauernnd,

00:17:02: weil ich weiß, dass Sie gar nicht hierher kommen wollten.

00:17:05: Also wenn Sie könnten, wie Sie wollten, wären Sie jetzt in Köln oder Bonn.

00:17:08: [Lachen]

00:17:10: Aus meiner Biografie abglattet, ja, stimmt den rein, den liebe ich.

00:17:14: Das haben Sie vor einem Jahr genau bei Christian Flug, bei Radio Essen, genauso erzählt.

00:17:19: Wir haben genau so erzählt.

00:17:21: Ich kann auch sagen, warum.

00:17:22: Da hab ich meinen Mann kennengelernt im ersten Semester.

00:17:26: Dann gehen Sie doch wieder. - Das will ich nicht mehr,

00:17:29: weil ich hier Heimat gefunden habe.

00:17:31: Da sind wir natürlich, haben mich geschickt hingelockt,

00:17:34: zu Hause bin, in Essen.

00:17:36: Das bin ich aber auch wirklich.

00:17:38: Denn seit Anfang der 90er-Jahre bin ich hier in Essen.

00:17:41: Ich hab in Altendorf meine Ausbildung gemacht.

00:17:44: Ich bin hier wohnholzter Hause an der Grenze Zurückenscheid.

00:17:48: Das ist mein Leben für die nächsten Jahrzehnte.

00:17:51: In Bonn und Göttingen studiert, ab 1993,

00:17:54: haben Sie gesagt, in Essen Altendorf.

00:17:56: Und dann hier geblieben.

00:17:58: Erzählen Sie doch gerne ein bisschen privat etwas über sich,

00:18:01: so viel Sie wollen. Familie, haben Sie Kinder?

00:18:04: Tatsächlich, habe ich Kinder.

00:18:06: Ich hab zwei erwachsene Töchter, die auch schon ausgezogen sind,

00:18:11: die nicht mehr bei uns wohnen.

00:18:13: Ich bin verheiratet seit auch schon gut 30 Jahren.

00:18:17: Wie gesagt, mein Mann, im ersten Studiensemester kennengelernt.

00:18:20: Der ist auch Theologe, ist Lehrer für evangelische Religionslehrer

00:18:25: an der Gesamtschule Holsterhausen.

00:18:27: Das war natürlich auch über unsere Themen.

00:18:29: Immer uns gut auseinandersetzen und streiten können.

00:18:32: Die Töchter saßen natürlich auch in ihrer Jugend dazwischen.

00:18:36: Freute die das?

00:18:37: Das war ja dann schon Gespräch auf einem anderen Niveau.

00:18:40: Die freute das.

00:18:41: Wir sind über viele Jahre gemeinsam in den Kindergottesdienst gegangen.

00:18:46: Wir haben uns von der Wiege an Kirche, ich glaube, das kann ich schon sagen,

00:18:50: total positiv erlebt im Melancholischen Gemeindezentrum.

00:18:53: Ein Zentrum, das auf Kommunikation und Begegnung ausgerichtet ist.

00:18:57: Die haben sich da konformieren lassen.

00:18:59: Ich glaube, das darf ich schon sagen.

00:19:01: Da ist ein guter Grund gelegt.

00:19:03: Jetzt gehen die eigenen Wege, wohin auch immer.

00:19:06: Wenn Sie Wege gehen, dann oft joggend?

00:19:08: Ja, das stimmt mit meinem Hund.

00:19:10: Den habe ich bei der Familie gar nicht erwähnt.

00:19:13: Ich gehe gerne laufen rund um die Magheretenhöhe,

00:19:16: weil ich da hinten wohne, im Müllbachtal.

00:19:19: Das finde ich herrlich, aus der Haustür.

00:19:21: Über die Ufel an Straße, über die großen Straßen,

00:19:24: am Amtsgericht vorbei am Polizeipräsidium.

00:19:27: Und dann ab runter in den Wald, das genieße ich.

00:19:30: Das ist ein wunderschöner Ausgleich zum Job.

00:19:32: Wenn Sie das hier machen würden, also einen Lauf am Morgen,

00:19:36: durch die Stadt, dann könnten Sie hier auch dem Bischof begegnen.

00:19:40: Das wäre ja wirklich ökumene Puhre.

00:19:42: Das ist für die beiden noch durch die leeren Straßen

00:19:45: dieser Einkaufsstadt durch joggend.

00:19:47: Ein Bild für die Presse, wunderbar.

00:19:49: Das ist ein tolles Bild.

00:19:51: Aber beim Firmenlauf gibt es Chancen für solche Bilder,

00:19:54: an denen wir auch teilnehmen.

00:19:56: Da weiß ich nicht, ob der Bischof teilnimmt.

00:19:58: Mit wem ich beim Firmenlauf gemeinsam gelaufen bin,

00:20:01: ist der Ökumenebeauftragte des Bischofs.

00:20:04: Da gibt es Berührungspunkte auch ökumänischerweise.

00:20:08: Die Erlöserkirchengemeinde, wir haben sie schon angesprochen,

00:20:12: ist sie aktiv bei der Sparkassen-Charity-Wanderung.

00:20:15: Da kann ich die Ankündigung machen.

00:20:17: Die findet wieder statt am 11. September,

00:20:19: um auch Geld für sie zu sammeln, Geld für die Orgel.

00:20:22: Das ist noch von Nöten, ich habe gesehen, 3, 4.000 Euro,

00:20:25: bis zum Spendensziel zumindest viel noch.

00:20:28: Ja, das ist auf jeden Fall von Nöten.

00:20:30: Die Erlöserkirchengemeinde hatte einen großen Plan

00:20:33: mit einer riesigen Erweiterung.

00:20:35: Den musste sie jetzt angesichts der Realitäten des Spendenaufkommens

00:20:39: etwas niedriger setzen.

00:20:40: Orgelerweiterung.

00:20:41: Orgelerweiterung und hat jetzt die Orgelsanierung

00:20:44: und eine kleine Orgelerweiterung im Blick.

00:20:47: Dafür freut sie sich weiterhin über jede finanzielle Unterstützung,

00:20:52: die entlastet auf Kirchensteuern zugehen.

00:20:56: Sie müssen die wiederum für alle andere soziale Karitative,

00:21:00: die diakonische Tätigkeiten verwendet werden wollen.

00:21:03: Kennen Sie, wenn Sie joggen, Ihre Zeiten?

00:21:07: Sind Sie auch Halbmarritoren gelaufen?

00:21:09: Oder kennen Sie Ihren Durchschnitt auf dem Kilometer?

00:21:12: Ja. - Kennen Sie?

00:21:13: Ich bin vollmarratongelaufen, ich bin halbmarratongelaufen.

00:21:16: Ich kenne Zeiten, aber ich glaube, vielleicht liegt das ein bisschen

00:21:20: am Alter.

00:21:21: Ich finde die Zeiten nicht wichtig, sondern ich finde es wichtig,

00:21:25: loszulassen, zu atmen, in einen Rhythmus zu kommen,

00:21:28: der mich in die Erholung bringt, der den Job zurücklässt.

00:21:34: Und da sind die Zeiten nicht wichtig.

00:21:36: Ich bin immer so zucker.

00:21:38: Ja, egal, jetzt wollte ich mit den Zeiten nicht anfangen.

00:21:40: Ich finde das nicht entscheidend.

00:21:42: Ich habe natürlich einen Ziel mit dieser Frage.

00:21:44: Warum? Wollen Sie gegen mich antreten?

00:21:46: Das können wir gerne noch machen im Anschluss.

00:21:49: Menschen mit Zeiten haben Ziele.

00:21:52: Und bei der Größe der Kirche und der Chance,

00:21:55: eigentlich nur mit Wahlen nach oben zu kommen,

00:21:58: wo eben nicht so viel Vitamin B oder diesen einen Mann zu kennen reicht,

00:22:02: da müssen Sie sich erzeugen wollen,

00:22:04: da müssen Sie kämpfen wollen,

00:22:05: da müssen Sie auch denken, dass was die da oben machen,

00:22:08: das kann ich mindestens genauso gut.

00:22:11: Da ist Machtwille immer so ein Wort,

00:22:13: was im deutschen und komischen Beigeschmack hat.

00:22:15: Aber ich frage mich schon,

00:22:17: bei der Größe der Organisation, woher kommt Ihr Gestaltungswille?

00:22:20: Ganz nach oben zu wollen?

00:22:22: Also ganz nach oben ist ja hier so ein Satz,

00:22:25: den finde ich etwas schwierig in unserem evangelischen System.

00:22:28: Also ich habe Lust, gemeinsam mit anderen Kirchen zu gestalten.

00:22:31: Und das kann ich als Superinternentin eben wunderbar

00:22:35: gemeinsam mit dem Vorstand und mit der Kreislinode.

00:22:38: Ich bin durchaus auch ein ärgerziger Mensch.

00:22:41: Aber ich glaube, ich habe vor allem Lust,

00:22:44: Dinge zu verändern, zu gestalten, hin auf eine Zukunft,

00:22:49: in der wir alle Spaß, Freude und Lust haben,

00:22:52: in der wir gesund leben können.

00:22:56: Wenn ich das sehe, dass da so was entsteht,

00:22:58: dass ich mit Menschen so eine Dynamik erzeugen kann,

00:23:02: das triggert an, das macht Spaß.

00:23:04: Vor allem, wenn man dann was Konkretes aufbauen kann.

00:23:07: Sind Sie heute die Chefin, die Sie gern hätten?

00:23:10: Das ist ja eine spannende Frage.

00:23:13: Also so ein bisschen selbstkritisch ...

00:23:19: ... bin ich, glaube ich, ein Mensch, der manchmal zu schnell ist.

00:23:24: Und da tut es mir gut, dass ich in einem Team bin,

00:23:28: dass mich da auch immer wieder einnordet.

00:23:30: Und auch nochmal durchatmen lässt,

00:23:33: bevor man entscheidet.

00:23:35: Ich bin sehr dankbar für das tolle Team,

00:23:38: zwei Stellvertreterinnen.

00:23:40: Wir sind ja ein reines Frauenteam seit der letzten Wahl,

00:23:43: sozusagen in der Kirchenleitung des Kirchenkreises.

00:23:46: Assessorin und Skriber heißen meine ersten,

00:23:49: zweiten Stellvertreterinnen.

00:23:51: Das sind nicht die Nachnamen, das sind wirklich die Titel?

00:23:54: Das sind alte Titel,

00:23:56: letztlich erst und zweite Stellvertretung.

00:23:58: Da bin ich sehr dankbar darum,

00:24:01: dass wir ein sehr unterschiedliches Team sind.

00:24:03: Aber gemeinsam eine Vision von Kirchen haben,

00:24:07: die sich öffnet, Macht willen.

00:24:09: Ich würde sagen,

00:24:11: sondern den positiven Gestaltungswillen lebt,

00:24:13: aber nicht die Macht in hierarchischem Sender ausnutzt.

00:24:17: Und die auch Hochstellen nicht verkleistert,

00:24:20: die ehrlich ist mit sich selbst.

00:24:22: Diese Vision von Kirchen teilen wir.

00:24:24: Das macht große Freude zusammen.

00:24:26: Dann grüßen wir doch an dieser Stelle

00:24:29: das langsame bremsende Team.

00:24:30: (Lachen)

00:24:32: Nein, bremsend ist das in keinem Fall.

00:24:35: (Lachen)

00:24:36: (Dynamische Musik)

00:24:38: Jetzt stehen wir da, haben uns durch Corona geschleppt,

00:24:48: wollen gerade wieder aufstehen

00:24:50: und stehen in den Verwüstungen eines Krieges in dem Land,

00:24:53: das wirklich ja nur so weit entfernt ist wie Rom.

00:24:56: Von hier aus gesehen.

00:24:58: Sie kennen ja den strafenden Gott nicht.

00:25:01: Was ist das, was wir da erleben?

00:25:02: Ist das der prüfende Gott? Was möchte er uns sagen?

00:25:06: Oder hat er damit gar nichts zu tun mit dem, was wir hier veranstalten?

00:25:09: Ich würde sagen, Gott hat mit allem zu tun,

00:25:12: aber er ist immer auf der Seite der Leidenden,

00:25:14: auf der Seite derer, die protestieren gegen das Leid,

00:25:18: gegen den Krieg, die in Schmerzen sind, die auf der Flucht sind.

00:25:21: Und es ist nicht der Gott, der auf seinem Thron da oben sitzt

00:25:25: und uns bestraft und richtet für unser Tun.

00:25:29: Das ist nicht meine Gottesvorstellung,

00:25:31: sondern derjenige, der uns begleitet, mitten drinnen ist,

00:25:35: uns zur Seite steht und uns die Kraft gibt,

00:25:39: auch das auszuhalten.

00:25:41: Und hier uns in Essen die Kraft gibt,

00:25:44: Geflüchtete hier aufzunehmen und zu begleiten.

00:25:47: Das ist, denke ich, unsere Aufgabe, das tun wir ja auch ganz gut.

00:25:50: Wie viele Aufgaben Sie haben, das sieht man schnell,

00:25:53: wenn man sich mal das Portfolio Ihrer Themen anguckt.

00:25:57: Nachhaltigkeit, beispielsweise eins davon.

00:25:59: Da geht es los mit grünem Strom in den Gemeinden

00:26:01: oder Photovoltaikanlagen auf den Dächern.

00:26:04: Wärmepumpen vielleicht als Quartiersgedanken,

00:26:07: können ja auch Lösungen sein.

00:26:09: Da kommen Sie wieder ins Gespräch, Sie können wieder zuhören,

00:26:12: während Sie dabei sind, die Neuheizung zu installieren.

00:26:15: Sie sprechen damit echt so ein Live- und Magenthema von mir an.

00:26:19: Das ist unser Schwerpunktthema in diesem Jahr,

00:26:21: Thema Klimagerechtigkeit, nachhaltiges Handeln.

00:26:24: Das ist eine Kreisenode zu, die als Klimasynode gestaltet wird.

00:26:27: Es ist mir wichtig, als Kirche nicht immer mit dem moralischen Zeigefinger

00:26:31: nur zu reden, was gut wäre zu tun, sondern auch zu handeln.

00:26:35: Deshalb hoffe ich darauf, dass wir im August bei der Kreisenode

00:26:38: mit den 160 Vertreterninnen aus ganz Essen

00:26:41: auch einen Commitment beschließen.

00:26:43: Was wollen wir konkret tun?

00:26:46: Es gibt ja eine Vorgabe unserer Landeskirche.

00:26:49: Bis zum Jahr 2027 müssen wir alle unsere Gebäude

00:26:54: daraufhin überprüft haben, ob wir sie energetisch sanieren können.

00:26:58: Und die, die wir nicht energetisch sanieren können,

00:27:00: von denen geht der Rat der Landeskirche sich zu trennen.

00:27:03: Das heißt, es werden hier große konzeptionelle Prozesse anstehen.

00:27:08: Viele kompensieren ja dann erst mal.

00:27:10: Sie wollen wirklich das dann abstoßen?

00:27:13: Kompensieren ist ja auch eine Möglichkeit.

00:27:15: Das kann ja auch eine Umbautransformation, das ist ja auch ein Thema.

00:27:18: Das kann ja auch alles sein, andere Nutzung.

00:27:21: Das ist ein ganz prioritäres Thema, ist das Gebäude energetisch sanierbar.

00:27:26: Ich glaube, 85 Prozent unserer Treibhausemotionen

00:27:31: auch kirchlicherseits gründen in unseren Gebäuden.

00:27:34: Das ist wichtig, viele kleine Schritte zu tun,

00:27:37: Rundumernährung, Mobilität und alle Themen, die dazugehören.

00:27:40: Aber an den Gebäuden dürfen wir nicht vorbeischauen.

00:27:43: Wir haben auch eine Verpflichtung für diejenigen, die nach uns kommen.

00:27:47: Ich möchte meinen Kindern auch ins Auge sehen können

00:27:50: was ich tun konnte in dieser Zeit, das habe ich getan.

00:27:53: Und das ist die Aufgabe der nächsten Kreisgenode.

00:27:56: (Ruhige Musik)

00:27:57: Das mag für Sie sehr wichtig sein, für mich sind das alles nur Randthemen.

00:28:05: Klimawandel gern später.

00:28:06: Ich habe nur ein einziges Highlight in diesem Monat vor Augen.

00:28:09: Anseh, was Sie meine? - Vielleicht Ustern?

00:28:12: Das würde ich jetzt sagen, aber das ist nicht Ihres.

00:28:14: Viel größer, viel größer, hören wir mal rein.

00:28:17: Ich wurde verraten und verurteilt.

00:28:20: (Ruhige Musik)

00:28:21: Ich vergebe trotzdem.

00:28:23: Die größte Geschichte aller Zeiten.

00:28:26: Gesungen von Stars unserer Zeit.

00:28:29: Das Musik gleichwiebelt aus Essen.

00:28:32: So wurde diese Geschichte noch nie erzählt.

00:28:35: Die Passion am 13. April.

00:28:39: Ich hab eigentlich gedacht, dass Sie mich schon zu Anfang darauf anspringen.

00:28:42: Ihr seid es gerade vergessen.

00:28:44: Alexander Klafs singt den Highland Hennigbaum.

00:28:49: Ist Pontius Pilatus, Leith Eldin singt Thomas Gottschalk erzählt.

00:28:52: Also wirklich A bis F, alles, was jemals eine Kamera von vorn gesehen hat,

00:28:58: ist dabei.

00:28:59: Im Trailer hab ich gesehen, wird Jesus sogar auf Zeche 12 vereinen

00:29:03: auf der Kokerei festgenommen.

00:29:04: Ostern bekommt einen neuen Platz, den Burgplatz von Essen

00:29:07: und noch wichtiger bei "Mein RTL".

00:29:09: Was sagen Sie?

00:29:10: Ich sage dazu die ganze Carveitas-Geschichte,

00:29:13: die Bibelste und die Ostergeschichte.

00:29:15: Das sind Geschichten, in denen es darum geht,

00:29:18: die Menschen zu finden.

00:29:19: Und wir müssen gucken, dass wir die Geschichte so erzählen,

00:29:22: dass die Menschen sie heute auch verstehen.

00:29:24: Und warum soll nicht dieses RTL-Format?

00:29:27: Warum sollen nicht Pop-Songs?

00:29:29: Genau das in den Menschen ansprechen,

00:29:31: dass sie sich in dieser Kreuzweggeschichte,

00:29:34: in dieser Ostergeschichte wiederfinden.

00:29:36: Und genau deshalb sind wir auch aktiv mit dabei.

00:29:39: Wir bieten ja viel Rahmenprogramm an, ökumenischerweise.

00:29:43: Dom und Markkirche flankieren,

00:29:46: die Passion, den Kreuzweggang von RTL,

00:29:49: unsere Seelsorger, Seelsorgerinnen,

00:29:51: sind bis in die Nacht hinein unterwegs

00:29:53: und bieten Gespräche an.

00:29:55: Wir sind mit Einzelaktionen,

00:29:57: große leuchtende Buchstaben werden aufgebaut.

00:30:00: Glaube, liebe, wir kommen ins Gespräch, wir sind da.

00:30:03: Ja.

00:30:04: Und sind auch dafür die Menschen, ich kann mir durchaus vorstellen,

00:30:08: dass das auffühlt ist für den einen oder anderen.

00:30:12: In dieser Kreuzweggeschichte und sei es über Pop-Songs

00:30:15: und über die Art und Weise der Darstellung von Schauspielern,

00:30:19: sich dahinein zu versetzen,

00:30:20: das Trigger hat nämlich eigene Kreuzgeschichten an.

00:30:24: Also an dieser Schatten des Kreuzes.

00:30:26: Warum soll nicht das Format dieser RTL-Passion eine sein,

00:30:31: die uns diese Schatten des Kreuzes in die Aktualität setzt?

00:30:36: Warum nicht?

00:30:37: Ich bin gespannt drauf.

00:30:38: Ja, aber dann höchstens raus,

00:30:40: sie wurden als Chefin der evangelischen Kirche in Essen

00:30:44: relativ frühzeitig kontaktiert.

00:30:45: Sie wussten, dass es kommt?

00:30:47: Leider nein.

00:30:48: Nein, leider nein.

00:30:49: Leider nicht frühzeitig.

00:30:50: Das hätte ich mir gewünscht,

00:30:52: weil ich uns jetzt in einem guten Gespräch miteinander erlebe.

00:30:56: Gott sei Dank gab es dann die wechselseitige Kontaktaufnahme.

00:31:00: Ich würde aber bedauern, doch feststellen,

00:31:02: leider nicht vom Beginn an,

00:31:04: sondern wir mussten uns ins Gespräch bringen.

00:31:06: Das hat aber geklappt.

00:31:07: Und mittlerweile sind wir in gutem Gespräch

00:31:10: als Kirchen mit den Veranstaltern.

00:31:12: Ich muss sagen, die Leute, die dort auftreten,

00:31:14: auch Alexander Klarfs mit seiner vorragenden Musical-Ausbildung,

00:31:18: die wissen ja, was sie da tun.

00:31:20: Das ist keine alberne Veranstaltung.

00:31:22: Zumindest ist sie so nicht geplant.

00:31:24: Ich muss das sogar deutlich in aller Ernsthaftigkeit sagen.

00:31:28: Ich habe engen und guten Kontakt zu Henning Baum.

00:31:30: Ich habe viele Gespräche über Religion und evangelischer Kirche

00:31:34: mit Henning Baum.

00:31:35: Da weiß ich, dass das Herz am rechten Fleck ist

00:31:38: und die Sache bei ihm zum Beispiel in guten Händen ist.

00:31:42: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:31:44: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:31:46: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:31:49: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:31:51: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:31:53: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:31:56: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:31:58: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:00: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:03: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:05: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:07: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:10: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:12: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:14: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:16: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:19: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:21: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:23: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:26: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:28: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:30: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:33: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:35: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:38: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:40: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:42: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:45: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:47: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:49: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:52: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:54: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:56: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:32:59: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:33:01: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:33:04: Ich glaube, dass es bei uns nicht so gut ist.

00:33:06: Ja, ich finde Podcast sogar ein Format.

00:33:08: Das führt ja wirklich zu einer Begegnung.

00:33:11: Das ist nicht nur so ein kurzer Spot,

00:33:13: in dem man auf die Sekunde genau auf eine perfekte Antwort wartet.

00:33:16: Sondern was durchaus auch was mit einer Beziehung zu tun hat.

00:33:19: Wir schauen uns in die Augen, da entsteht was,

00:33:22: da entsteht ein Resonanzraum.

00:33:23: Ich finde Podcast wirklich ein außergewöhnlich gelungenes Format.

00:33:27: Ja, auch wenn man es hört und nicht nur Teil davon ist.

00:33:29: Aber in diesem Fall muss ich sagen, entspannt es mich auch,

00:33:32: Podcast zu machen, vor allem mit klugen, tollen Gästen wie Ihnen,

00:33:36: und herzlichen Dank für das Gespräch Ihre Zeit.

00:33:38: Ich danke Ihnen, Herr Häusler.

00:33:40: Viel Spaß morgen auf der Passion.

00:33:42: Danke.

00:33:43: Tja, herzlichen Dank auch für Ihre Zeit.

00:33:46: Liken Sie, kommentieren Sie, empfehlen Sie uns sehr gern weiter.

00:33:49: Immer mehr Menschen, es sind mittlerweile Tausende,

00:33:52: haben den Weg zu uns gefunden, sind auch gekommen, um zu bleiben.

00:33:56: Also wer eine Folge hört, der freut sich dann auch auf die nächste,

00:33:59: hat abonnieren geklickt.

00:34:01: Das ist eigentlich für mich persönlich und für uns auch als Team,

00:34:04: das geschworene kleines Team bei der Sparkasseressen,

00:34:07: das größte Kompliment, dass Sie bleiben,

00:34:09: dass es Monat für Monat immer mehr werden.

00:34:11: Mit der nächsten Folge übrigens starten wir ultimativ in den Sommer.

00:34:16: Freue mich sehr auf Sie, Ihnen eine gute, möglichst positive,

00:34:20: hoffnungsvolle Zeit hier in unserer schönen Stadt.

00:34:23: Das war Zuhause in Essen, ein Podcast der Sparkasseressen.

00:34:29: Die neue Folge, jeden zweiten Dienstag im Monat.

00:34:33: SWR 2020

00:34:37: Copyright WDR 2020

00:34:39: SWR 2020

Kommentare (3)

Essenerin

Starke Worte von einer starken Frau!

Hörerin

Spannend. Inspirierende Frau

AB

Super, unsere Intendentin. Lebendig, hoffnungsstark, sympathisch

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