Folge 17 - Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung Hans-Wilhelm Heidrich

Shownotes

In diesem Podcast schaut die Sparkasse Essen nach vorn. WDR Moderator Tobias Häusler spricht über das, was in der spannenden Stadt Essen passiert und passieren wird - immer mit den Menschen, die das auch gestalten. Heute: ein besonderer Blick hinter die Mauern der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung in Essen-Steele. Die älteste Sozialstiftung der Stadt kümmert sich seit über 250 Jahren (seit 1769) um Kinder und seit rund 30 Jahren auch um ältere und alte Menschen. Bei aller natürlicher Reibung entsteht hier etwas Besonderes. Er neige nicht zu großen Emotionen, sagt Stiftungsdirektor Hans-Wilhelm Heidrich. Und doch gebe es Momente, die ihn zu Tränen rühren. Von ihnen erzählt er im Podcast und nimmt Sie mit in eine Welt, die uns sonst verborgen bleibt.

Transkript anzeigen

00:00:00: (Ruhige Musik)

00:00:01: Jung und alt gehören zusammen.

00:00:03: Das, was ich von meinen Mitarbeitern mir wünsche für die Kinder

00:00:07: und für die Senioren, ist eigentlich identisch.

00:00:10: Authentisch dabei sein, zu schauen, was geht noch,

00:00:13: was geht nicht mehr.

00:00:14: Da zu sein, wenn man Unterstützung benötigt.

00:00:17: Und wenn uns das gelingt, dass wir aufeinander achten,

00:00:21: auch die Mitarbeiter untereinander,

00:00:23: dann können wir miteinander ganz, ganz viel schaffen.

00:00:26: Kann man ein Stück zu Hause in Essen bieten.

00:00:29: Hätten Sie es nicht gesagt, Herr Isklar.

00:00:31: Zu Hause in Essen, ein Podcast der "Sparcasse Essen".

00:00:36: Mit Tobias Häusler.

00:00:39: Das ist ja schön, dass gerade Sie einschalten.

00:00:42: Herzlich willkommen.

00:00:43: Das ganze Team der "Sparcasse Essen"

00:00:45: wünscht Ihnen ein glückliches, gesundes

00:00:47: und allen ein gemeinsames 2022.

00:00:50: Und auch in diesem Jahr schwellen wir nicht

00:00:52: in diesen verklärten Rohrgebietserinnerungen,

00:00:55: sondern wir schauen auf eine jetzt schon moderne Stadtessen

00:00:58: und schauen auf das, was hier in Zukunft noch alles passieren wird.

00:01:02: Immer spreche ich mit einem Menschen,

00:01:04: der diese Zukunft auch mitgestaltet.

00:01:06: Aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport, Kultur, Ehrenamt.

00:01:10: Und heute passiert was Besonderes.

00:01:12: Denn ich kann Sie direkt mitnehmen

00:01:14: hinter die dicken Mauern der Fürstin Franziska-Christine-Stiftung

00:01:18: von Essen-Stehle, die älteste Sozialstiftung der Stadt,

00:01:21: ein Kinderheim für über 100 Kinder.

00:01:24: Das Gebäude ist nicht zu übersehen,

00:01:27: sondern es ist über die Stela-Straße Richtung Stela-Innenstadt-Fahren.

00:01:31: Dann steht es da rechts wie eine Burg,

00:01:33: wie eine festungsähnliche Klosteranlage.

00:01:36: Und innerhalb dieser Mauern passiert seit 250 Jahren

00:01:39: Zukunftsarbeit pur.

00:01:41: Hier leben Kinder ab zwei Jahren schon,

00:01:43: die aus verschiedenen Gründen nicht zu Hause leben können.

00:01:47: Und seit rund 30 Jahren leben dort auch ältere und alte Menschen.

00:01:51: Es sind Geschichten von Reibung, wie in jeder Familie.

00:01:54: Geschichten von neuem Vertrauen, aber auch von Sicherheit.

00:01:57: Mit dem Stiftungsdirektor Hans Wilhelm Heidrich.

00:02:00: Er nimmt sie und mich jetzt mit in diese Welt,

00:02:02: die uns sonst verborgen bleibt.

00:02:04: Auch verborgen bleibt uns in diesem saalähnlichen Raum

00:02:07: das Gemälde, das Porträt der Fürstin selbst.

00:02:10: Fürstin Franziska-Christine ist im Rohmuseum zu Gast.

00:02:13: Bei der Ausstellung "Eine Klasse für sich, Adel an Reihen und Ruhr".

00:02:18: Und es war ein mühseliger Transport,

00:02:21: aber wir haben sie in besten Händen gut dort untergebracht.

00:02:24: Es gibt noch einige Andauestücke von uns zu sehen.

00:02:27: Man sollte dort hingehen und im Rohmuseum sich das anschauen.

00:02:30: Ja, da gibt's auch einen Wiedersehen mit der ganzen Welt

00:02:33: von unserem Podcast-Gast Freie Herr von Fürstenberg.

00:02:36: Ja, selbstverständlich.

00:02:37: Auch eine unterhaltsame Folge liebe Grüße.

00:02:40: Jetzt ist mir gerade entfallen,

00:02:42: wer diese Ausstellung noch mal finanziell unterstützt.

00:02:45: Wissen Sie das noch?

00:02:46: Ich glaub, das war die Sparkasse Essen,

00:02:49: die sehr wesentlich daran beteiligen.

00:02:51: Ja, so sehr schön.

00:02:52: Nicht nur das Gemälde hat musialen Wert überhaupt in diesem Haus,

00:02:56: aber auch das Gemälde, das wir hier machen.

00:02:59: Das ist ein sehr guter Ort,

00:03:00: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:02: Das ist ein sehr guter Ort,

00:03:04: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:05: Das ist ein sehr guter Ort,

00:03:07: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:08: Das ist ein sehr guter Ort,

00:03:10: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:12: Das ist ein sehr guter Ort,

00:03:13: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:15: Das ist ein sehr guter Ort,

00:03:17: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:18: Das ist ein sehr guter Ort,

00:03:20: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:22: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:24: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:26: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:28: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:29: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:32: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:33: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:36: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:37: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:39: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:41: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:43: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:45: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:47: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:49: Das Gemälde ist ein sehr guter Ort,

00:03:52: um das Gemälde zu arbeiten.

00:03:53: Was tun Sie hier?

00:03:55: Wir sind hier in Steele seit 250 Jahren.

00:03:58: Vor 250 Jahren sind die ersten Kinder eingezogen.

00:04:01: Wir sind bis zum heutigen Tag für weisen Kinder,

00:04:04: heute für Kinder und Jugendliche,

00:04:06: die vorübergehend oder dauerhaft nicht zu Hause leben können.

00:04:10: Wir sind dafür die Kinder und Jugendlichen,

00:04:12: aber auch für die Familien.

00:04:14: Es ist umso schöner,

00:04:16: mit Ihnen hinter diesen besonderen Mauern zu schauen.

00:04:19: So wie Sie dieses Gebäude nutzen, ist es eben kein Museum.

00:04:23: Das ist ein Ausraum.

00:04:24: Sie führen hier Menschen sensibel in das Leben hinein.

00:04:27: Sie begleiten sie auch wieder aus dem Leben heraus.

00:04:30: So kann man es formulieren.

00:04:32: Ich würde aus meiner Sicht noch mal anders formulieren.

00:04:35: Einig ist das, was Kinder und Jugendliche brauchen.

00:04:38: Und ältere Menschen brauchen das Gleiche.

00:04:40: Die brauchen einen sicheren Raum.

00:04:42: Die brauchen Menschen, die zu ihnen stehen.

00:04:45: Die einen sind dabei, Eigenständigkeit zu gewinnen.

00:04:48: Die anderen sind dabei, Eigenständigkeit zu erhalten.

00:04:51: Sehr persönlich, aber auch fachlich gut aufgestellt sein.

00:04:55: Und dann ist das vom Kern her eigentlich das Schwere

00:04:58: und das Schöne zugleich.

00:04:59: Wir sind gerade durch diesen Innenhof gegangen.

00:05:02: Sie haben gesagt, das ist im Grunde seit 250 Jahren

00:05:05: noch ein schönes Symbol, diese dicken Mauern zu haben.

00:05:08: Genau, das bietet uns Schutz.

00:05:10: Wir haben ja nicht nur die dicken Mauern,

00:05:12: wir haben natürlich auch eine Forte, wo es ständig rein und raus geht.

00:05:16: Die Kinder und die Szenierer können natürlich Besucher einladen.

00:05:20: Die haben die Kinder in der Stadtstelle errichtet

00:05:23: und haben drei Hektar großes Gelände.

00:05:25: Da geht wirklich die Post ab, sowohl für die Kinder und Jugendlichen,

00:05:29: aber auch für die Szenierer.

00:05:31: (Ruhige Musik)

00:05:32: Sie begleiten Kinder in ihr Leben.

00:05:43: Und bei der Beschreibung, die ich gelesen habe,

00:05:46: auf ihrem gut gemachten Homepage,

00:05:48: haben wir ein paar Einblicke bekommen.

00:05:51: Da muss ich einmal schlucken,

00:05:52: da schreiben Sie Kinder nach heftigsten Enttäuschungen

00:05:55: und in existenziellen Lebenskrisen.

00:05:58: Gewalt und Missbrauch zerstörten ihr Vertrauen in die Erwachsenen.

00:06:02: Wie und in welchem Alter kommen die Kleinen zu Ihnen?

00:06:05: Das ist ganz unterschiedlich.

00:06:07: Wir haben einmal eine Notaufnahmegruppe,

00:06:09: da kommen die Kinder wirklich schon sehr jung zu uns,

00:06:12: teilweise schon mit zwei Jahren.

00:06:14: Eigentlich haben die in einer Gruppenunterkunft gar nichts zu suchen,

00:06:18: wo auch eine Bereitschaftspflegefamilie nicht die richtige Form ist.

00:06:23: Insofern sind wir auch darauf eingestellt,

00:06:25: in einer Notaufsituation dort unmittelbar zu helfen.

00:06:28: Das können wir auch nicht alleine,

00:06:30: sondern das machen wir mit dem ganzen Netzwerk,

00:06:33: dass es in Essen zur Verfügung gibt, Beratungsstellen,

00:06:36: Frühförderstellen, und zusammen ein Bild des Kindes,

00:06:39: aber letztlich der gesamten Familie zu bekommen.

00:06:42: Denn das ist unser Ziel,

00:06:44: erstes Ziel, möglichst wieder zurück in die Familie.

00:06:47: Welche Hilfe braucht die Familie?

00:06:49: Welche Hilfe braucht der alleinerziehende Mutter oder Vater,

00:06:52: damit es eine Perspektive gibt?

00:06:54: Nennen Sie doch mal ein Beispiel, wenn es den gibt,

00:06:57: einen klassischen Fall.

00:06:59: Was kann eine zweijährige erlebt haben, dass sie hier landet bei Ihnen?

00:07:03: Erst mal so ganz pauschal geht das sowieso nicht.

00:07:06: Wenn Sie mehrere Kinder haben,

00:07:08: wenn Sie die Freunde der Kinder schauen, ist jedes Leben einzigartig.

00:07:12: Jedes Leben ist entsprechend besonders so da.

00:07:15: Die in den ersten Lebens, Monaten und Jahren

00:07:17: keine Bindung erfahren haben, die keine Sicherheit haben.

00:07:20: Die nicht sicher wissen,

00:07:22: wenn der Vater oder der Freund der Mutter nach Hause kommt,

00:07:25: ist es nun eine schöne Situation, wird was mitgebracht.

00:07:28: Oder kommt es zu gewalttätigen Übergriffen?

00:07:31: Und gerade die bündnungsgestörten Kinder

00:07:33: haben es sehr, sehr notwendig,

00:07:35: dass sie erst mal einen sicheren Raum erfahren.

00:07:38: Das heißt, der Weg wird ganz praktisch gesehen übers Jugendamt?

00:07:41: Ja. - Also, eine Familie fällt auf, ein Kind fällt auf?

00:07:45: Und die werden sich sogar älter und sagen, wir kommen hier nicht klar?

00:07:48: All das ist richtig.

00:07:49: Sowohl dass aufmerksam in Kita oder Schule geschaut wird,

00:07:53: dass man frühzeitig Hilfen anbietet.

00:07:55: Und selten ist es, dass eine Herausnahme aus der Familie

00:07:59: oder aus dem Umfeld notwendig ist,

00:08:01: sondern man versucht immer erst andere Dinge.

00:08:04: Es gibt hier im Haus verschiedene Angebote.

00:08:06: Wohnen hier alle rund um die Uhr?

00:08:08: Die Kinder und Jugendlichen, ja.

00:08:10: Wir haben aber eine Gruppe, eine Tagesgruppe,

00:08:13: im Ostviertel, in der Elisensstraße.

00:08:15: Dort sind Kinder, die tagsüber zu uns kommen,

00:08:18: Montag bis Freitags nach der Schule.

00:08:20: Wo es eine intensive Elternarbeit gibt, das ist so angelegt,

00:08:23: dass eben nach anderthalb zwei Jahren so viel Stabilität da ist,

00:08:27: dass eine füllständige Rückkehr in die Familie möglich ist.

00:08:31: Die anderen Angebote sind stationäre Angebote.

00:08:34: Bei der Notaufnahme wollen wir, dass es drei Monate bis zu einem halben Jahr dauert.

00:08:39: Und dann müssen wir wissen, wo die Kinder hingehören,

00:08:43: wo die nächste Förderstelle ist, wünschenswerterweise zu Hause.

00:08:46: Aber manchmal sind die Probleme auch in der Familie so groß,

00:08:50: dass es länger dauert und dann andere Einrichtungen

00:08:52: oder Wohnformen notwendig sind.

00:08:54: Ist es die Regel, dass die Kinder ihre gesamte Kind hat,

00:08:57: ab dem Moment, wo sie hier sind, auch hier verbringen?

00:09:00: Oder ist es häufiger, dass sie wieder zurückkehren können?

00:09:03: Dass sie hier aufwachsen bis zur Volljährigkeit ist die Ausnahme.

00:09:07: Wer natürlich mit 13, 14 zu uns kommt, in eine Außenwohnung,

00:09:10: im Zeitpunkt, wenn man normalerweise zu Hause aussieht,

00:09:13: nicht dann plötzlich wieder zu Hause einziehen.

00:09:15: Aber auch das gibt es.

00:09:16: Wenn die Jugendlichen kommen, ist der Durchschnitt die Aufenthalte

00:09:20: anderthalb zwei Jahre.

00:09:21: Es gibt aber auch, so bunt ist ja unsere Welt,

00:09:23: auch diejenigen, die als Kinder kommen

00:09:26: und dann tatsächlich wechseln in eine Jugendlichen Gruppe

00:09:29: und nachher in den Verselbstständigungsbereich,

00:09:31: in einem eigenen Apartment,

00:09:33: die letzten Hilfestellungen zur Verselbstständigung

00:09:35: und zur Eigenständigkeit bekommen.

00:09:37: In einer Zier kommt hier auf 1,9 Kinder.

00:09:40: Stimmt das noch so die Zahl?

00:09:42: Sehr unterschiedlich.

00:09:43: Es gibt teilweise noch ein Schlüssel von eins zu eins.

00:09:46: Wenn wir zum Beispiel an den Notaufnahmengruppen

00:09:48: der ganz kleinen denken, da haben wir mehr Erzieher.

00:09:51: Die rund um die Uhr für die Kinder da sind als Kinder,

00:09:54: die tatsächlich da sind.

00:09:55: Wie viel arbeiten denn hier?

00:09:57: Wenn wir nach Vollzeitstellen gucken, sind das etwa 70.

00:10:00: Wenn ich jetzt die Teilzeitkräfte, Brustpraktikanten,

00:10:03: dann sind das sicherlich an die 100,

00:10:05: die rein im pädagogischen Bereich tätig sind.

00:10:07: Mir fehlt das ein bisschen die moderne Vorstellung.

00:10:10: Wie man hier lebt, ist das ein Internatgefühl?

00:10:13: Sind das traurige Kinderaugen hier an den Fenstern?

00:10:16: Ist das eher so ein buntes, dauerndes Jugendcamp?

00:10:19: Wie würden Sie das beschreiben?

00:10:21: Sie sehen eine Mischung auf einen.

00:10:22: Erstmal ist es der Lebensmittelpunkt für eine gewisse Zeit.

00:10:26: Die Wohnungen, die Gruppen, sehen eigentlich unspektakulär,

00:10:29: außer dass man eben mehr Schlafräume entsprechend hat,

00:10:33: in überwiegend Einzelzimmer.

00:10:35: Denn eine regelmäßige Fluktuation würde ja bedeuten,

00:10:38: dass ich in Doppelzimmer immer wieder neue Kinder habe.

00:10:41: Wer das mal zu Hause erlebt hat,

00:10:43: wenn ein Geschwisterkind geboren wird,

00:10:45: der werden alle Garten neu gemischt.

00:10:47: Da kann man sich vorstellen, dass ein Einzelzimmer nicht Luxus,

00:10:51: sondern was ganz vernünftiges, sinnvolles ist.

00:10:54: Natürlich gibt es immer die Möglichkeit,

00:10:56: bei Geschwisterkindern zu gucken, dass man die zusammen unterbringt.

00:11:00: Man darf es aber nicht verwechseln in einer Freizeitgruppe.

00:11:03: In der Gruppen wurde das gut gelingt,

00:11:05: dass die länger da sind, die sich primam ineinander verstehen.

00:11:09: Wir haben aber auch Gruppenskonstellationen,

00:11:11: die sehr, sehr schwierig sind.

00:11:13: Weil manche dann überwiegend Jugendliche

00:11:16: so als Einzelkämpfer zu uns kommen.

00:11:18: Die sind schon ziemlich fertig in ihrer Persönlichkeit

00:11:21: und wollen sich an nicht oft aus guten Gründen

00:11:23: gar nicht in die Karten gucken lassen.

00:11:26: Und dann kann man nicht mit so einem Gruppengefühl arbeiten,

00:11:29: sondern dann ist es eher so, dass man eine individuelle Förderung anbietet.

00:11:33: Das hat schon ...

00:11:34: (Ruhige Musik)

00:11:35: Wenn ich mich mal so reinsurfe, ich bin jetzt, sagen wir mal, acht Jahre alt.

00:11:48: Meine Eltern können aus welchem Grund auch immer nicht für mich da sein.

00:11:52: Ich bin jetzt bei Ihnen, Sie sind für mich verantwortlich.

00:11:55: Wie sieht so ein Tag meiner Kindheit bei Ihnen aus?

00:11:58: Ganz praktisch. - Ganz praktisch, ja.

00:12:00: Erst mal wecken, aufstehen. - Da kommt jemand?

00:12:03: Oder hab ich einen Wecker am Bett?

00:12:05: Die Äzige sind ja da.

00:12:06: Die Äzige sind in den Nachbereitschaften 24 Stunden,

00:12:09: da haben sie Nachbereitschaften.

00:12:11: Mit so einem älterlichen Ton aufstehen, jetzt komm, zieh dich an.

00:12:14: Das leg ich ja nicht als Heimleiter hier fest.

00:12:17: Wenn der eine oder andere morgens eine lustige Musik spielt,

00:12:20: die kommen alle freiwillig aus dem Bett, der wird so sein.

00:12:23: Aber da wird so sein die einen, die schon vorzeitig da sind.

00:12:27: Dann haben wir diejenigen, die man eben zwei, dreimal entspricht.

00:12:30: Frühstück zu kommen. - Das klingt nach einer klassischen Familie.

00:12:33: Dann gibt's Frühstück gemeinsam? - Frühstück gibt's gemeinsam, ja.

00:12:37: Dann brechen die Kinder von hier aus? - Dann gehen die von hier aus zur Schule.

00:12:41: Dann ist es gut, wenn man am Tag vorher vorbereitet,

00:12:44: dass die Schultaschen schon gepackt sind.

00:12:46: Das kann man sich vorstellen, es sind manchmal sieben Kinder,

00:12:49: manchmal neun Kinder und Jugendliche in einer Gruppe.

00:12:52: Das geht schon sehr munter und turbulent zu.

00:12:55: Das kontrollieren Sie auch? Sind alle Bücher dabei?

00:12:57: Das wäre gut, wenn das alles immer so klappen würde.

00:13:00: Wenn man das Wartebuch hier lassen möchte,

00:13:02: werden wir das auch nicht schaffen, das zu kontrollieren.

00:13:05: Dann kommt der Nachmittag, wie geht das hier weiter?

00:13:08: Und auch der Abend? - Ja, wenn die wiederkommen,

00:13:11: die kommen sehr unterschiedlich wieder.

00:13:13: Deswegen ist ein gemeinsamer Mittagessen sehr selten.

00:13:16: Das Hauptmahlzeit ist eher der Frühstück oder das Abendessen.

00:13:19: Dann ist es vernünftig, nach einer kurzen Ruhepause

00:13:22: auch die Hausaufgaben zu machen, unspektakulär wie zu Hause.

00:13:26: Dann geht man halt dann in die Freizeit hinein.

00:13:29: Wir haben das Glück, das große Gelände hier zu haben.

00:13:31: Was gerade für die Jüngere toll ist,

00:13:33: die können durch die Bücher streifen.

00:13:36: Die Eltern ist natürlich klasse, dass wir Stähle vor Ort haben,

00:13:39: mit all den Möglichkeiten, die da sind,

00:13:42: auch was an Sportverein angeht.

00:13:44: Und zu meinen prägensten Dingen, als ich erst mal in der Pädagogik war,

00:13:48: wenn man ein Kind erlebt,

00:13:50: dass zum ersten Mal in Leben Taschengeld bekommen.

00:13:53: Die haben dann 4 Mark 20 in der Hand und rennen daraus,

00:13:56: dass die Tür gar nicht schnell genug offen gehen.

00:13:59: Das ist eine große Welt.

00:14:00: Sie merken D-Mark, ich stelle sehr lange her,

00:14:02: dass ich in Gruppenwience gearbeitet habe.

00:14:05: Aber das ist so etwas, was, wenn man so sieht,

00:14:07: wie die Kinder etwas dann machen, wie sie dann sagen,

00:14:10: das kann ich selbst entscheiden.

00:14:12: Dann arbeitet man daran, dass es nicht nur Krokakola und Kartoffelschips sind,

00:14:16: sondern auch ein paar andere Dinge.

00:14:18: Aber letztendlich Taschengeld ist Taschengeld.

00:14:21: Was passiert denn in Ferien?

00:14:22: Gibt es so was wie Urlaub oder Ferienfreizeiten?

00:14:25: Wir haben das Glück, dass wir ein Ferienhaus in meiner Zagen haben.

00:14:29: Wir machen alle Gruppenparallel-Urlauben.

00:14:31: In Sommerferien sind alle Gruppen für 14 Tage in meiner Zagen.

00:14:35: Für die, die länger da sind, sind 2. zu Hause.

00:14:38: Liegt wunderbar im Wald drin.

00:14:40: Mittlerweile kennen wir alle Ausflugstipps,

00:14:43: die entsprechend da sind.

00:14:44: Das ist eine prima Geschichte soweit.

00:14:47: Die Kinder haben natürlich auch Kontakt nach Hause.

00:14:50: Bei einigen ist es auch so, dass die am Wochenende

00:14:53: und auch in der Ferien länger nach Hause fahren.

00:14:56: Aber das muss auch immer sinnvoll sein.

00:14:58: Wenn es Zeit sein zu Hause, die gut zu schaffen ist,

00:15:02: können die Eltern nicht empfehlen,

00:15:04: da irgendwie so ein Risiko zu machen,

00:15:06: da das vielleicht gut geht,

00:15:08: sondern wir müssen das vorbereiten, das begleiten.

00:15:11: Es gibt auch zu Beginn begleitete Elternbesuche,

00:15:14: damit man da auch moderieren kann und Tipps geben kann.

00:15:18: Danke schön.

00:15:19: Ich hoffe, Ihnen sind die Fragen nicht zu profan.

00:15:22: Das ist für mich eine neue Welt.

00:15:24: Und die Mauern sind dick.

00:15:26: Ja, aber auch, weil sie nicht so dick ist.

00:15:29: Es ist ein ganz normaler Alter, das ist unspektakulär.

00:15:32: Aber die Anforderung für meine Mitarbeiter,

00:15:35: für die EZ und Sozialarbeiter, Sozialpädagog,

00:15:37: ist enorm, wenn man für eine gesamte Gruppe zuständig ist.

00:15:41: Und ich ziti da immer gerne mal eine Kollegin, die mir ...

00:15:45: Das ist schon viele Jahre her, die sagt,

00:15:48: jetzt bin ich 24 Stunden hier gewesen

00:15:50: und ein zu keinem Kind lieb gewesen.

00:15:53: Weil es nur Zoff gab, weil es nur Ärger gab.

00:15:55: Das hat natürlich unendlich viel Gutes getan,

00:15:57: weil die Strukturen eingesetzt haben.

00:16:00: Wenn wir noch mal auf die bindungsgestörten Kinder kommen,

00:16:03: die brauchen äußere Rahmen, äußere Regeln.

00:16:06: Die haben Recht darauf, dass wir möglichst einheitlich handeln.

00:16:09: Dass es Regeln gibt, die von allen Erziehern eingehalten werden.

00:16:13: Wenn der eine Erzieher das so macht und die nächste anders,

00:16:17: das merken die sofort.

00:16:18: Das ist ja etwas, was man erst im zweiten Moment versteht,

00:16:22: dass gerade bindungsgestörte Kinder Nähe nicht aushalten können.

00:16:25: Dass die, bevor sie wieder von Erwachsenen enttäuscht werden,

00:16:29: eher dies selber kaputt machen.

00:16:30: Deswegen ist für früh bindungsgestörte Kinder

00:16:33: auch ganz, ganz schwierig, in so einem familiären Rahmen

00:16:36: zurechtzukommen, wo alle zusammen auf einer Couch sitzen.

00:16:39: Wenn man da mal drüber nachdenkt, ist es eigentlich verständlich,

00:16:43: dass die schöne Situation eher selber kaputt machen,

00:16:46: weil sie einen siebten Sinn haben, bevor das jetzt schief geht.

00:16:49: Das ist ein Inzept bei den Intensivgruppen,

00:16:51: dass man sehr klar über äußeren Rahmen macht.

00:16:54: Wenn der äußeren Rahmen steht, wenn wir sagen,

00:16:56: wir können das auseinander verlassen,

00:16:58: dann können wir auch viele Dinge wieder lockerer sehen

00:17:01: und in Ausnahmen was machen.

00:17:03: Wie kommen wir gerade aus der Familienzeit schlechthin aus Weihnachten?

00:17:09: Wie fahren Sie das?

00:17:11: Eigentlich feiern wir, fängt das schon im Advent an.

00:17:14: Eigentlich im Advent werden die Gottesdiensterei um von einer Kindergruppe,

00:17:18: die Seniorengruppen gestaltet, und dann ist die Kapelle rappelvoll.

00:17:21: Dann sind da wirklich 150, 200 Personen, dann geht einem das Herz auf,

00:17:25: weil sowohl man erlebt, dass die Senioren die Fürbitte

00:17:29: genauso mit Schlottern in Knien vorlesen wie die Kinder,

00:17:32: aber jeder schaut aufeinander und wir brauchen aufeinander.

00:17:35: Ich muss sich einmal das Corona-Kapitel abarbeiten.

00:17:38: Sie wollten nicht. - Ich wollte nicht.

00:17:39: Aber ich muss doch einmal sagen, weil es das beschreibt,

00:17:42: was Corona bei uns gemacht hat.

00:17:44: Eigentlich machen wir Dinge zusammen.

00:17:46: Das geht los bei den St. Martin, beim Nikolaus, beim Sommerfest.

00:17:50: Wir sind draußen im Gelände zusammen.

00:17:53: Die Kinder wissen genau, welcher Senior und Bomber in der Tasche hat

00:17:57: und wer man vielleicht doch besser aus dem Weg geht.

00:17:59: Die Kinder wissen genau, dass demenziell veränderte nicht einfach

00:18:03: die Gelegenheit nutzen, wenn irgendwer mal ein Tür offen steht

00:18:06: und sind da schneller, wie wir Erwachsenen.

00:18:08: Und all das war jetzt in zwei Jahren nicht möglich.

00:18:11: Das heißt, Abstand halten.

00:18:13: Wir haben da ganz tolle kreative Dinge gemacht.

00:18:15: Bei St. Martin haben wir zehn Feuer gemacht.

00:18:18: Statt einem großen Feuer haben wir zehn kleine Feuer gemacht.

00:18:21: Und jede Gruppe hat für sich entsprechend gefeiert.

00:18:23: Wir haben den Nikolaus nicht in die Gruppen ziehen lassen,

00:18:27: sondern der hatte ein schönes Zimmer.

00:18:29: Und die Attraktion war die einzelnen Tüten, die die Kinder bekamen.

00:18:33: Die kamen per Rutschbahn zu den Kindern runter.

00:18:36: Also wir, die schöne Dinge, mit den Senioren zusammen,

00:18:39: die wir machen konnten.

00:18:40: Aber es tat weh, weil das alle das, was uns im Gelände prägt.

00:18:45: Da mussten wir uns verknifen.

00:18:47: Schön zu sehen, wenn wir dann, auch wenn er auf Abstand war,

00:18:50: zusammen waren, war da sofort wieder da.

00:18:52: Und dann kehren Sie ja zurück in Ihre Familie,

00:18:55: haben den Baum, haben Kinder, haben Sie Kinder?

00:18:58: Ja, drei Töchter und zwei Enkeltöchter.

00:19:00: Ui, ui, ui.

00:19:02: Und dann feiern Sie dieses deutsche Familienweihnachten.

00:19:05: Sind Sie dann in stillen Momenten auch mal in Gedanken hier,

00:19:08: bei den Kindern, die hier leben?

00:19:10: Eigentlich müsste ich jetzt sagen,

00:19:12: ich bin immer in den Gedanken hier.

00:19:14: Ich wohne in überrofft anderen Ruhrseiten.

00:19:17: Und eigentlich ist es tatsächlich so,

00:19:19: wenn ich die Rohbrücke überquere, bleibt die Stiftung hier,

00:19:22: dann bin ich zu Hause.

00:19:24: Und es passiert aber so eins, zweimal im Jahr,

00:19:26: dann versuche ich mit dem Stiftungsgeneral

00:19:28: meine Haustür aufzuschließen.

00:19:30: Dann ist da was schief gegangen.

00:19:32: Und umgekehrt will ich auch schon mal morgens

00:19:34: mit dem privaten Schlüssel hier reinkommen.

00:19:36: Also so ganz klappt das nicht.

00:19:38: Aber ich glaube, es ist wichtig, dass man,

00:19:40: wenn man hier ist, ganz hier ist,

00:19:43: seine eigene Familie oder sein eigenes Umfeld

00:19:45: völlig vernachlässigt.

00:19:47: Für die Kinder ist das schwer gewesen, als sie klein waren.

00:19:50: Meine Frau sagt immer schön Gruß.

00:19:52: Sie dachte immer Weihnachten, das ist die schlimmste Zeit des Jahres.

00:19:56: Wenn ich mit den Kindern nach dem Kindergrippe

00:19:59: Gottesdienst warte und der Papa kommt, ne?

00:20:02: Alle warten aus Christkind, wir warten auf Papa.

00:20:05: Denn heilig Abend bin ich hier im Haus

00:20:07: und auch bis zum Abendessen im Pflegeheimbereich.

00:20:11: Das war schon eine schwierige Zeit, aber das haben wir immer auffangen können.

00:20:15: In späteren Stunden oder am nächsten Tag

00:20:18: zusammen mit den Großeltern zu feiern.

00:20:20: Aber diese Brücke, Sie nutzen sie auch,

00:20:22: um emotional das hinter sich zu lassen?

00:20:24: Oder sagen Sie, da bin ich mittlerweile nach all den Jahrzehnten so Profi?

00:20:28: Nein. - Das kommt mir nicht so nah.

00:20:30: Man kann nicht so Profi sein, dass ein das kalt ist.

00:20:32: Man ist ständig auf Stand by, das ist klar, man ist verantwortlich für Kinder und alte Menschen,

00:20:38: für die Mitarbeiter und insofern kalt lassen kann ein das nicht. Aber man muss schon eine

00:20:44: versuchende professionelle Haltung hinzubekommen. Ich kann nicht jedes jedes Kind, meine Mitarbeiter

00:20:49: können nicht jedes Kind oder jeden Senior mit nach Hause nehmen. Und es ist trotzdem so auch nach

00:20:55: 40 Jahren, dass man das Einzelschicksal immer doch nochmal wieder einen so weit packt, dass das man

00:21:01: das natürlich mitnimmt und einen das auch zu Hause umtreibt. Aber nicht in dem Maße, dass man

00:21:07: ständig in einer Alarmstimmung ist. Das geht nicht, das funktioniert nicht. Wann haben Sie

00:21:13: Ihren Töchter das letzte Mal gesagt, ihr wisst gar nicht, wie gut es euch geht? Also ich gar nicht,

00:21:18: ob ich das gesagt habe. Das wäre die Frage. Also geht man anders mit seinen eigenen Kindern um,

00:21:24: wenn man sieht, dass die alles haben im Vergleich zu den Kindern, die Sie hier betreuen?

00:21:28: Das ist eine schwere Frage insofern, weil ich glaube, dass man das nicht so schwarz-weiß sehen

00:21:39: kann. Gut ist, wenn die Kinder Erwachsene haben, denen sie vertrauen können. Gut ist, wenn sie,

00:21:45: dann wenn sie Ärger haben und Stress haben, dann auch das rauslassen können, dass man sicherlich,

00:21:54: und das ist zu Hause gewährleistet, weil letztlich finden wir immer zusammen, das ist leider bei den

00:21:58: Kindern und Familien nicht so möglich, wenn wir das uns hier so anschauen. Aber das ist das Entscheidende,

00:22:05: aber es ist nicht so schwarz-weiß zu sehen. Da ist alles schön und da ist alles schlecht. Das Leben

00:22:11: ist so bunt, wie es ist. Da bin ich immer überzeugt davon, wie älter ich wäre.

00:22:15: Jetzt sind wir schon bei Ihnen, Herr Heidrich. Dennoch geheimnisvoller als diese 250 Jahre hier im

00:22:27: Gebäude sind Sie Direktor, ne? Ja, als erwürdige Institution heißt das Direktor. Genau, als Direktor

00:22:34: dieser ältesten Sozialstiftung der Stadt. Sie stehen nicht mehr im Impressum. Also wer sind Sie?

00:22:39: Erzählen Sie doch mal bitte so viel, wie Sie mögen von sich. Ja, ich bin nicht weit rumgekommen im

00:22:45: Leben. Ich bin in Überau aufgewachsen. In Steele, in Kaluma, sind zur Schule gegangen, habe dann eine

00:22:50: kaufmännische Ausbildung gemacht und habe dann den Zivildienst gemacht. Das war unmittelbar nach

00:22:56: dem Abitur, war ich noch zu jung dazu. Auch schon hier. Hier in der Stiftung, das gemacht. Hatte

00:23:02: eine gewisse Affinität zu sozialen Arbeit, sozialpädagogisch, weil ich in katholisch

00:23:07: Jugendarbeit gemacht habe in Überrohr. Und was für mich vorher schon feststand, dass ich in

00:23:12: pädagogischen Berufe wurde, hier eigentlich noch bestärkt. Während des Studiums bin ich dann

00:23:16: Wochenenddiensten hier gewesen, habe immer Kontakt gehalten und wenn es an der Uni mal zu

00:23:22: theoretisch war, hat mich das sehr, sehr geerdet, wenn dann die Kinder und Jugendlichen waren, die

00:23:27: da in einem gesagt hat, wofür man das macht. Deswegen ist Studium ganz, ganz wichtig. Also

00:23:32: wir müssen eine fachliche Ausbildung haben, aber das andere ist mindestens genauso wichtig, um das

00:23:37: durchhalten zu können. Und nach dem Studium sind Sie hier eingestiegen und dann ging es bergauf?

00:23:41: Nach dem Studium bin ich hier erst mal wieder ganz normal eingestiegen. Dann habe ich die

00:23:47: haltpädagogisch-therapeutischen Gruppen aufgebaut. Da war ich dann pädagogischer Leiter für diese

00:23:51: zwei später dreieinhalbpädagogischen Gruppen. Und irgendwann wurde die Stelle des Direktors

00:23:57: ausgeschrieben und ich habe das schon ein paar Mal gesagt, jetzt ist eigentlich dann ganz einfach die

00:24:02: Frage stellt sich dann, soll es in anderem machen oder willst du jetzt selber versuchen? Und insofern

00:24:07: habe ich dann das, was mir auch sehr am Herzen lacht, denn die pädagogische Leitungsarbeit ist

00:24:11: eine ganz wesentliche Arbeit hier, habe ich dann letztendlich, nachdem ich dann zum Direktor gewählt

00:24:17: wurde, dann abgegeben, in gute Hände abgegeben und das läuft jetzt alles noch viel besser, als ich

00:24:23: es damals gemacht habe. Aber so war halt dann das, ohne dass es geplant war. Denn jeder Schritt,

00:24:29: der da war, den habe ich gerne gemacht und mit überzeugen gemacht. Ja, ich wünsche ja jedem

00:24:34: Menschen irgendwie das Ding zu finden, dass ihnen antreibt, dass ihnen anzündet und auch

00:24:39: ein Leben lang brennen lässt. Sie haben gesagt, immer wenn sie hier waren, hat sie das in dem

00:24:42: Wunsch, diesen Job zu machen. Bestärkt, was hat sie bestärkt? Was war dieser Schalter?

00:24:46: Erste sind die Menschen und das zweite ist die Fürstin. Ich muss wirklich jetzt auf das historische

00:24:51: bisschen kommen, weil das ist schon ein faszinierendes Haus. Einmal eine Stiftung zu haben, die eine

00:24:57: klare und klare Auftrag gehabt, dann eine solche Stifterin, die wirklich hier bewusst ein Haus

00:25:04: für Kinder hingesetzt hat, die sicherlich auch eine Missionstation für die Jesuiten hier installiert

00:25:09: hat, die auch das als Altersrohsitz vorgesehen. Aber das Wesentliche sind die Kinder. Sie hat uns

00:25:14: einen klaren Auftrag gegeben und im Übigen auch gesagt, das soll bis zu den ewigen Zeiten so weitergehen.

00:25:20: Diese mächtige Fürstin Franziska Christine von Pfals-Sulsbach. Sie hat auch mehr Zeit gebraucht,

00:25:27: um zumindest zu dieser Aufgabe zu finden. Sie hat ihr Weisenhaus samt Gebäude erst in den

00:25:32: letzten zehn Jahren ihres Lebens aufgebaut. Ja, also was heißt diese Aufgabe? Sie hat das von

00:25:37: ihrem Privatvermögen errichtet. Sie hat von ihrem Privatvermögen eine Stiftung gegründet, dieses Haus

00:25:42: gebaut und in ihrem Testament der Stiftung all ihre Vermögen vermacht. Ihre Lebensgeschichte

00:25:48: selbst ist äußerst spannend. Sie selbst ist mit sechs Jahren dann in das Darmstift nach Thorn

00:25:54: gekommen. Hochadleige Darmstifte wie in Essen und Thorn, das kann man nicht mit einem Kloster

00:25:59: heute vergleichen. Das sind Bildungsanstalten für die Töchter aus dem Hochadel. In Thorn

00:26:04: musste man 30 Adelige vorweisen, um dort überhaupt aufgenommen zu werden. 16 Reichen,

00:26:13: um bei den Maltesern aufgenommen zu werden. Ja, dann sieht man das. Aber das ist ja alles historiell.

00:26:19: Entscheidend ist, wenn man sich vorstellt, als sechsjähriges Kind muss sie von zu Hause weg,

00:26:23: wird in der Kutsche gesessen haben, wird mehrere Tage fahren sein und kam dann in Thorn an. Von

00:26:28: ihren Eltern dort hingeschickt, um eben diese besondere Bildung zu genießen. Ja, die offensichtlich

00:26:33: zu Hause in der Form nicht möglich war. Und deswegen ist sie nach Thorn gekommen. Sie hatte

00:26:37: noch großes Glück. Ihre Tante war zu der Zeit Epthysin dort. Das heißt, sie war nicht ohne

00:26:41: familiären Schutz. Zwischenzeitig waren auch Geschwister von ihr noch mal in Thorn. Franziska

00:26:46: Christine hat schon 1717 die Möglichkeit gehabt, dort zur Epthysin gewählt zu werden. Immerhin war

00:26:52: sie da erst 21 Jahre alt und 1726 wurde sie dann Epthysin, also geistliche und weltliche Herrscherin

00:27:00: hier in Essen, in dem kleinen, rassischen Bereich Deutschlands. 30 Jahren. Das schaffen sonst nur

00:27:05: österreichische Bundeskanzler. Genau. Und die halten vielleicht noch nicht so lange durch. Ja,

00:27:09: vielleicht. Gibt ja noch weitere Möglichkeiten sicherlich. Das ist schon spektakulär. Ja, und

00:27:15: dann hat sie über 50 Jahre in Thorn regiert und ist dann kurz vor ihrem 50-jährigen Regierungshubiläum

00:27:21: in Essen, ist sie dann verstorben. Aber davor war natürlich der wichtige Schritt für uns, dass sie

00:27:27: die Idee hatte und die auch Umsetz gesetzt hat und auch Umsetzen konnte, für die Kinder ein so

00:27:33: repräsentatives, großzügiges Haus hier in Essen-Stehle, genauer gesagt vor den Thoren der

00:27:38: Stadt Stähle zu errichten. Wenn ich morgens zur Arbeit gehe, dann heißt das im WDR, um den

00:27:44: Westen zu informieren. Oder wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Essen zur Arbeit

00:27:48: gehen, dann weil es um mehr als Geld geht, das ist der aktuelle Claim gerade. Wenn sie zur Arbeit

00:27:53: gehen, dann zu hören Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen. Ist das nicht, ist das nicht ehrlich?

00:27:59: Eins, Null für Sie. Ist das nicht ehrlich? Ja, ich würde sagen, das können wir noch alle entsprechend

00:28:03: unterschreiben, dass wir sagen, das ist ein Ziel, das kann man auch langfristig entsprechend machen.

00:28:08: Das im Alltag umzusetzen ist natürlich umso schwieriger. Aber auch da ist es wieder wichtig

00:28:15: zu wissen, wir haben einen Fundament, wir haben einen Auftrag, der letztlich von der Stifterin kommt,

00:28:20: aber diesen Auftrag können wir auch nur gemeinsam lösen. Diesen Auftrag müssen wir in gesellschaftlicher

00:28:25: Verantwortung auch verändern. Deswegen ist auch die Sorge um ältere Menschen hinzugekommen und

00:28:30: eben auch zu späteren Zeitpunkt die Boje als Jung-Berufshilfe-Einrichtung zu uns gekommen,

00:28:35: um immer wieder zu sehen, wo sind gesellschaftliche Nöte und wo können wir als Stiftung mit unseren

00:28:41: Möglichkeiten helfen. Unsere Möglichkeiten sind natürlich begrenzt. Die Dinge, die wir machen,

00:28:45: wollen wir überschaubar machen und die Dinge wollen wir so machen, dass wir sie auch zu Ende

00:28:49: finanzieren können. Wenn ich da, vielleicht, Sie können es ja raus schneiden. Wenn ich da mal

00:28:58: sozusagen zum Jubiläum 2019, 250 Jahre, dass die ersten Kinder hier eingezogen sind,

00:29:05: hat man natürlich alte Unterlagen nachgeschaut. 15 Jungen und 15 Mädchen sollen hier untergebracht

00:29:10: haben. Und hat sie gesagt, wenn mal nicht genug Mädchen da sind, dann sollen die Plätze aber

00:29:15: für die Mädchen freigehalten werden. Soll nicht so sein, dass so heimlich dann 20 Jungen und nur

00:29:20: zehn Mädchen. Das hat sie ganz grafisch geleckt. Und sie konnte auch rechnen oder ihre Ratgeber

00:29:24: konnten rechnen. Sie hat nämlich gesagt, jedes Kind soll hier eine Schulausbildung bekommen. Wir

00:29:30: haben eine Truhe, da sollte voller Goldstücke, die Truhe haben wir noch, das gilt nicht in guten Händen,

00:29:35: woanders. Dieses sollte immer gefüllt sein, damit die Jungen eine Ausbildung bei einem

00:29:40: Handwerksmeister machen konnten. Das kostete ja Geld. Dafür konnte man als Haus aber auch erwarten,

00:29:45: dass die was lernen. Und wenn die Jungen dann die Ausbildung gut beendet hatten,

00:29:49: kriegten die eine Aussteuer in Stadtkapital. Kein Darlehen, Stadtkapital. Das sollte aus der Truhe

00:29:55: sein. Vor Jahrhunderten. Vor Jahrhunderten. Bei den Mädchen war es genauso, außer dass es keine

00:30:01: Frauenberufe gab. Also haben die Mädchen über die Schule hinaus, dann verblieben sie im Haus,

00:30:05: haben dann alles gelernt, was mit Nähen, Kochen, Hauswirtschaftungen zu tun hatten. Und auch da

00:30:10: gibt es einige Lebensgeschichten, dass die dann tatsächlich in Haushalte vermittelt wurde und

00:30:15: dort ein Leben dafür. Auch die Mädchen bekamen eine Aussteuer. Das war genau beschrieben,

00:30:22: wie viel Anziehsachen und Betzei und so weiter. Und auch, was das für eine junge Frau 1769 heißt,

00:30:29: Lesen, Schreiben, rechnen zu können, ein bisschen Aussteuer, was an der Füße zu haben. Die wird

00:30:34: nicht jetzt mal verglichen, wie den Stiftedamen Königs- oder Fürstenhof heiraten, aber die

00:30:40: muss auch nicht den Erstbesten nehmen. Sie haben den Gedanken der Fürsten ja dann wirklich weiter

00:30:52: entwickelt und eigentlich eine neue Generation hier ans Haus geholt vor 30 Jahren schon. Und das

00:30:57: hat ja magische Wirkung. Lassen Sie uns darüber mal sprechen zu den Kindern, kamen die Eltern

00:31:04: und Alten. Wie genau? Also ist jetzt ein Zimmer jung, ein Zimmer altbelegt? Das wäre schön. Nein,

00:31:10: das ist natürlich nicht so, sondern wir haben alle unsere räumlichen Bedingungen, die wir haben

00:31:15: müssen. Wir haben auch die Mitarbeiter, die natürlich spezialisiert sein müssen. Nein,

00:31:18: wir haben teilstationäre und vollstationäre Pflege hier bei uns. Und das hat eigentlich

00:31:23: nicht angefangen, dass jemand da eine große Konzeption gemacht hat, sondern es hat damit

00:31:28: angefangen, dass das Kuratorium hier in diesem Saal entschieden hat. Wir wollen Seniorenwohnungen

00:31:33: bauen hier in Steele. Es gab das Problem, dass die Stellenser, wenn sie dann nicht mehr in ihrer

00:31:37: Wohnung bleiben konnten, irgendwo in anderen Stadtteil unterkamen. Und dann hat man gesagt,

00:31:41: wir wollen hier Wohnraum schaffen. Und eine ist daraus automatisch von den Menschen an

00:31:45: jeden Stand. Jetzt wurden die Pflege bedürftig. Dann weiß ich genau, dass mein Vorgänger Erwin

00:31:49: Steiner rumtelefoniert hat in allen katholischen Häusern in Essen. Dann war er froh, dass er in

00:31:53: Frenthorff was gefunden hatte. Und dann ist gesagt worden, das kann ja nicht sein, dass wir die Leute,

00:31:58: die dann hier in Steele, in dem Umfeld groß geworden sind, jetzt irgendwo dankbar sein müssen,

00:32:03: was zu bekommen. Und dann hat man das entwickelt. Und das Ganze ist dann auch nicht so gebaut worden,

00:32:08: wie das damals üblich war. So ein alten Wohnstättenkonzept. Da gab es da eine Pflegestation,

00:32:13: drumherum Wohnungen, Apartment, Wohnapartements, sondern das wurde dann eigentlich als damals

00:32:20: zehnte Kinderheimgruppe aufgezogen. Eine Station, am Anfang 18 nach 20 Plätze hier mitten im

00:32:25: Gelände hinein. Zu der damaligen Zeit war ich auch schon hier, ich glaube, während des Studiums,

00:32:31: dann um Wochenenden hier entsprechend, habe das sehr, sehr kritisch erst beäugt, habe gesagt,

00:32:36: man, dann kann ich nicht mehr Fußball spielen mit den Kindern draußen, weil die Alten wollen ihre

00:32:39: Ruhe haben und so etwas. Ich habe das auch jetzt wieder öffentlich gerne abbietig geleistet. Jungen

00:32:44: Alt gehören zusammen. Das ist einfach nur klasse, auch dass wir in einem Campus zusammenleben können

00:32:50: hier. Aber das waren damals erst mal die Gedanken. Und ist es jetzt wirklich nicht so, dass die

00:32:55: Älteren jetzt auch mit so auf die Kinder aufpassen, sondern sie haben es gerade schon beschrieben,

00:32:58: es funktioniert auch anders herum. Ja. Vor allen Dingen anders herum. Ja, also das Miteinander

00:33:03: ist erstmal ganz, ganz wichtig. Wir machen viele Dinge im Alltag zusammen und profitieren im Prinzip

00:33:10: dort sehr stark voneinander. Und die Lebenssituation ist auch sehr, sehr ähnlich. Das, was ich von

00:33:17: meinen Mitarbeitern mir wünsche für die Kinder und für die Senioren, ist eigentlich identisch,

00:33:22: authentisch dabei sein, zu schauen, was geht noch, was geht nicht mehr. Da zu sein, wenn man

00:33:29: Unterstützung benötigt. Kinder und Eltern sagen, nehmt euch nicht zu viel vor, guck genau, was ist

00:33:33: heute möglich, ist heute Mensch ärgerlich, nicht spielmöglich oder gehen wir besser draußen

00:33:38: rumrennen. Und genauso ist es eigentlich, wenn man als Angehöriger seine Dementemutter oder Vater

00:33:44: besucht. Auch dann ist es ja so, dass man da auch Unterstützung benötigt. Das heißt, wenn,

00:33:48: wenn beispielsweise jetzt meine ältere Bewohnerin vielleicht mit Demenz Richtung Ausgangstor

00:33:53: läuft, dann läuft schon der erste achtjährige hinterher und sagt, ja, die Kinder haben das

00:33:57: im Blick. Ja, die Kinder sind erstmal, ja, da ist da deren Lebensraum. Und die wissen genau,

00:34:03: wer wohin gehört und so weiter. Und die Kinder haben ja die Gabe, die sind spontan. Wir als

00:34:08: Erwachsene, auch als Erzieher gucken denen erstmal hinterher, der wird doch wohl nicht, darf der

00:34:12: denn, soll ich denn, ist denn kein anderer da? Da haben die Kinder eigentlich längst schon reagiert

00:34:17: und haben jemand irgendwie abgelenkt und Hilfe geholt und wenn es nicht schon alleine gemanagt

00:34:23: haben, dass ja einfach den Rollator in die andere Richtung gemacht haben. Also das ist wirklich

00:34:27: so ein Miedeinander. Es gibt auch Auseinandersetzungen. Man kann sich vorstellen, dass ein Rollator

00:34:32: langsamer ist wie In-N-Skater. Also da gibt es schon noch mal Dinge, die zu Spannungen führen,

00:34:38: aber das ist das richtige Leben. Alles andere wäre ja irgendwie zu schön gemalt dabei. Also

00:34:44: wir geraten auch schon mal einander, gibt es auch schon mal Stress hier. Können wir hier aus ihrer

00:34:48: Arbeit oder hier vom Gelände etwas lernen für das Leben hier in der ganzen Stadt vielleicht? Ja,

00:34:52: immer der Mensch im Mittelpunkt, immer achtsam sein, auch mal fünf Grade sein lassen, aber eben auch

00:35:02: seiner Verantwortung, sonst klar bewusst sein. Und viele Dinge sind jetzt im Miteinander sehr schön

00:35:09: dargestellt, sind die schönen Dinge. Wir haben aber auch sowohl in dem Pflegebereich wie in dem

00:35:13: Jugendhilfebereich natürlich unser richtigen Stresssituationen, wo wir alle gefordert sind,

00:35:19: aber dafür sind wir ja hier, dafür sind wir ja Profis und dazu sind wir eben nicht auch alleine,

00:35:25: sondern da haben wir eben auch die Menschen beim Jugendamt, die uns unterstützen. Da haben wir die

00:35:29: Eltern oder die Angehörigen bei der Pflegebedürftigen, wo wir miteinander was schaffen können. Das

00:35:35: schaffen wir auch nur zusammen und im Übrigen geht es auch nicht nur um die Pädagogen und

00:35:42: Pflegeleute, sondern um alle hier im Haus. Es ist ganz wichtig, wie werde ich vorne schon begrüßt.

00:35:48: Begegne ich Menschen, sei es Hausmeister, Verwaltungen, die mit gesenken Kopf rumlaufen oder sagen,

00:35:54: du bist hier willkommen, hier kann man leben, hier kann man stückweit zu Hause sein. Das ist jeder

00:36:01: Mitarbeiter gleichermaßen wichtig und wenn uns das gelingt, dass wir aufeinander achten, auch die

00:36:08: Mitarbeiter untereinander, dann können wir miteinander ganz, ganz viel schaffen. Wir brauchen

00:36:13: dann eine lange Puste dazu, aber das ist wirklich, kann man ein Stück zu Hause in Essen bieten.

00:36:19: Ja, hätten Sie es nicht gesagt, Herr Iske.

00:36:27: Bei Domi an nannten wir das offene Themenacht, das biete ich Ihnen jetzt an. Greifen Sie gar mal

00:36:32: ein schönes Thema raus. Fünf Jahre Förderverein, Sie haben die Boja angesprochen, auch da viele

00:36:38: Informationen auf der Homepage. Das Zirkusprojekt liegt Ihnen sehr am Herzen, habe ich gehört.

00:36:42: Alles drei. Ungeheuer, ungeheuer wichtig. Fange ich mal ganz schnell mit dem Zirkusprojekt an,

00:36:48: eine unglaubliche Erfahrung, jeder der es mal erlebt hat, wie Kinder und auch Erzieher wachsen

00:36:55: können, wenn sie in einem Zirkusprojekt Tag für Tag was dazulernen. Die Intensität, die da entsteht,

00:37:01: ist unglaublich. Gibt es eine Homepage? Gibt es eine Information auf der Homepage? Ich weiß nur,

00:37:05: die Sparkasse unterstützt auch, das weiß ich und ich weiß am Ende entstehen Zirkusvorstellungen.

00:37:11: Aber fängt mal ganz kurz in zwei, drei Sätzen, was dieses Projekt bedeutet. Das ist, haben wir

00:37:15: zweimal bisher gemacht, einmal beim Jubiläum, unter vor vier Jahre zuvor schon mal, wir wollten es

00:37:20: eigentlich jetzt bald wieder machen, müssen wir schauen, wann das nächste Mal die Möglichkeit da ist.

00:37:23: Wenn es wieder legal ist. Wenn man wirklich dann auch ein volles Zelt haben kann entsprechend.

00:37:28: Ja, die Kinder und die Erwachsenen zusammen üben, Clowns nummern, üben, Akrobatik ein, sind Feuerspucker.

00:37:37: Und wenn man sieht, welche Entwicklung die in dieser einen Woche machen, wie das funktioniert,

00:37:44: das ist ja auch Zirkus, macht ja auch jeder alles. Gehen Sie in einen normalen Zirkus hinein,

00:37:48: der dann noch am Akrobat war, der ist in der Pause da und verkauft den Pupkorn und so weiter.

00:37:52: Die bauen alle mit auf, die bauen alle mit ab. Das ist wirklich ein Gemeinschaftsförderndes Projekt.

00:37:59: Ein Projekt, das übrigens auch das Kinderpalliativnetzwerk vor einigen Jahren durchgeführt.

00:38:05: Hier bei unserem Gelände, wir haben da gerne das Gelände zur Verfügung gestellt und auch da war

00:38:08: ich ja erst mal nur außenstehender. Aber wenn man das miterlebt, was dann möglich ist, auch in mit

00:38:15: einem so ganz schweren Thema wie Kinderpalliativ, ich weiß, Sie hatten vor kurzem Podcast in eine Folge

00:38:20: von Maria Bünk. Wunderbare Geschichte und das ist ehrlich, bin da selten so emotional zu

00:38:29: Tränen, rührend, was da entsprechend passiert.

00:38:31: Bevor wir jetzt die schweren Türen wieder schließen, möchte ich gerne nochmal erzählen,

00:38:41: was mich auch schwer beeindruckt hat. Ich habe gesehen, dass Kinder, die hier bei Ihnen aufgewachsen

00:38:45: sind, auch hier bleiben weiter helfen und sich weiter engagieren. Und das müssen wir uns immer

00:38:51: vorstellen. Das sind der Kinder, die sehr schnell merken, dass sie keine Kindheit haben, wie sie

00:38:55: sie vielleicht aus Büchern kennen oder in Filmen sehen, sondern die hier aufwachsen und am Ende

00:38:59: dieser Zeit eben nicht diese Kindheit so schnell wie möglich hinter sich lassen möchten, sondern

00:39:04: hier helfen. Was ehrlich gesagt in der Vorbereitung bei mir, fast schon eine Träne in die Augen

00:39:08: getrieben hat, ist, dass es Kinder gibt, die Ihnen so verbunden sind, dass sie später sogar hier in

00:39:12: der Stiftskapelle heiraten oder dass sie ihre Kinder hier taufen lassen. Das ist doch ein unfassbares

00:39:19: Kompliment. Was fühlen Sie dann? Ja, dann sind wir sehr glücklich, wenn das so passiert, das ist in

00:39:25: der Tat nicht selten so da. Es sind auch Jugendliche, die hier groß geworden sind, von hier in der

00:39:30: Ausbildung gemacht haben, die denen wir wunderbar jetzt zusammenarbeiten, weil die mittlerweile

00:39:34: ihrem Meister gemacht haben und dann hier für die Elektroleitung zuständig sind. Also,

00:39:38: das sind schon die Momente, die man bewahren muss, denn im Alltag haben wir genügend andere Momente,

00:39:43: wo wir uns beweisen müssen, wo wir auch wir keine unmittelbaren Lösungen haben, dann heißt es

00:39:49: halt zusammenzustehen, auch schwierige Situationen mal auszuhalten, Enttäuschungen aufzufangen,

00:39:56: ohne abzulenken, sondern einfach Kinder und Eltern bzw. Senioren und Angehörige so zusammenzuführen,

00:40:06: dass wir aus allem das Beste machen. Hans Willem Heinrich, alles Gute für Ihre besondere Arbeit

00:40:12: und danke schön für Ihre Zeit. Ja, ich danke Ihnen auch. Wir haben übrigens Bilder gemacht,

00:40:17: die finden Sie auf dem Instagram-Kanal der Sparkasse Essen. Und jetzt ja, meine Bitte,

00:40:22: empfehlen Sie unseren Podcast gern weiter, abonnieren Sie, verschicken Sie, geben Sie ihm

00:40:28: Sterne, Herzchen, was immer Mögliches, kommentieren Sie. Ja, das überhaupt, kommentieren Sie gern mit

00:40:33: Ihren Gedanken oder wenn Sie Fragen haben, stellen Sie die gern. Wir freuen uns immer sehr,

00:40:37: das erreicht uns direkt. So, wir freuen uns jetzt auch auf ein buntes Jahr in wieder mindestens 12

00:40:43: Folgen zu Hause, hier in unserer schönen Stadt. Das war Zu Hause in Essen, ein Podcast der Sparkasse

00:40:52: Essen. Die neue Folge, jeden zweiten Dienstag im Monat.

00:40:57: [Musik]

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