Folge 11 - Rot-Weiss Essen Vorstand Marcus Uhlig

Shownotes

Unser elfter Gast ist Vorstand von Rot-Weiß Essen, Marcus Uhlig - und doch ist diese Episode keine Fußball-Fachsimpel-Folge. Im Stadion an der Hafenstraße liegt vor dem Start der Saison eine besondere Atmosphäre in der Luft… Klar ist schon lang: in der Regionalliga will der Traditionsverein nicht bleiben; er will den Aufstieg zurück in den nationalen Fußball, den er zuletzt so knapp verpasste. Ein Gespräch über Motivation, das merkwürdige Fieber in der Stadt, die Helmut-Rahn-Arena und den Moment, wenn einem alles zu viel wird.

Transkript anzeigen

00:00:00: Die Rückkehr in die Dritteliga, in den richtigen, in den großen, in den überregionalen Fußball,

00:00:07: ist eigentlich überfällig.

00:00:09: Ich ziehe meine Motivation ausschließlich aus diesem Bild mir jeden Tag vorzustellen,

00:00:15: was hier passiert in Essen, wenn wir das wirklich schaffen.

00:00:18: Ich glaube dann explodiert in der ganze Stadt Impositiven.

00:00:21: Es geht nur darum, diesen Traum den so viele Tausende, 10.000 Menschen haben zu erfüllen.

00:00:27: Das, was dann passiert, mir das vorzustellen, das ist Antrieb genug.

00:00:30: Ja, das war eine ganz schöne Überraschung.

00:00:45: Wir sind nominiert vom Marketing Club Ruhr.

00:00:48: Das sind so alle Köpfe, die in Sachen Marketing was zu sagen haben hier in der Region für den Takken 2021.

00:00:55: Große Freude, große Ehre, das war nicht unser Ziel. Es ist auch keine Raststätte.

00:00:59: Wir fahren ja erst richtig los, aber jetzt schon mal große Freude.

00:01:02: Wir haben viel vor, wir wachsen und wachsen und eigentlich ist mir nur wichtig, Dankeschön an Sie,

00:01:07: denn unsere Zahlen, die zeigen, dass immer, wenn jemand eine Folge hört, er auch die nächste Folge hört.

00:01:12: Und ich finde, man kann im Podcast kein größeres Kompliment machen, als eben dran zu bleiben.

00:01:18: Herzlichen Dank.

00:01:19: Und wenn Sie ganz neu sind, herzlich willkommen.

00:01:21: Wir sprechen in diesem Podcast über unsere schöne Stadt und zwar nicht darüber, wie schön mal alles war,

00:01:26: als es die Kohle noch gab, sondern wie spannend es schon heute ist und wie viel Großes noch passieren wird.

00:01:33: Und ich bespreche es mit den Menschen, die diese Zukunft gestalten, aus der Wirtschaft, Kultur, Politik, Wissenschaft,

00:01:39: auch aus dem Ehrenamt und eben aus dem Sport.

00:01:42: Sport ist heute eine Premiere und das sprechen wir mal direkt mit dem Vorstandsvorsitzenden von Rotweiß Essen,

00:01:48: direkt mit Markus Ulich.

00:01:50: Und ich sage schon jetzt, das wird keine fachsimpe Fußball-Folge, sie brauchen da kein Vorwissen.

00:01:54: Vielleicht nur so viel Rotweiß Essen spielt nicht mehr in der ersten Liga, spielt nicht in der zweiten Bundesliga,

00:01:59: aktuell auch nicht in der dritten Liga, das ist ein Problem, das ist ja eine nationale Liga,

00:02:04: sondern eben nur in der Regionalliga West.

00:02:07: Das Ziel ganz klar für diese Saison, Aufstieg zurück in den nationalen Fußball.

00:02:11: Und da will mir Markus Ulich gerade erklären, warum England zu Recht das Elfmeterschießen verloren hat,

00:02:17: bei der Europameisterschaft, da fällt mir ein Mann auf, auf dem Spielplatz unten auf dem Spielfeld, 7000 Quadratmeter

00:02:24: und er schiebt da so ein Handrasenmeer über das Grün.

00:02:27: Ich habe gleich mal gefragt und mir versichern lassen, es gibt auch bei Rotweiß Essen, bei AWE professionelle Aufsitzrasenmeer.

00:02:34: Der kleine Handrasenmeer, der kommt dann anschließend zum Einsatz zum Feintuning.

00:02:39: Ach so, verstehe. Also wie zu Hause auch, wenn man mit der Nagelschere noch mal.

00:02:43: Ja so, genau, das ist die quasi gefühlt die Nagelschere.

00:02:46: Jetzt mal zur wahren Arbeit, es wird trainiert, wir haben die Jungs gerade gesehen, jetzt kommen wir die Testspiele am Mittwoch.

00:02:51: Was ist noch zu tun? Was machen Sie als CEO so kurz vor Saisonstart?

00:02:55: Das ist eigentlich die mit Abstand arbeitsintensivste Phase für uns hinter den Kulissen.

00:02:59: Also dann, wenn die Saison aufhört und die Spieler in den Urlaub gehen, im Prinzip die Phase bis zum ersten Spieltag,

00:03:06: die ganzen administrativen, operativen Dinge im Hintergrund, das gesamte Thema Ticketing, Dauerkarten,

00:03:13: der gesamte Bereich Sponsoring, Vertrieb, Verträge verlängern, neue Verträge.

00:03:17: Jetzt muss man dazu sagen, in dieser Saison passiert hier ganz viel einmalig Neues.

00:03:22: Wir bekommen eine neue Anzeigentafel hier im Stadion, die gerade aufgebaut wird.

00:03:27: Wir bauen einen Teil der Tribüne oder einen Teil des Stadions um die Gäste-Tribüne.

00:03:32: Wir beschäftigen uns mit dem Ausbau unseres Nachwuchsleistungszentrums.

00:03:36: Wir bekommen wahrscheinlich noch in diesem Jahr einen neuen Trainingsplatz,

00:03:40: beziehungsweise wir renovieren unseren Trainingsplatz, also ganz viele große Einmalprojekte.

00:03:45: Wenn die Spieler im Urlaub sind, dann beginnt für uns so die ganz heiße Phase.

00:03:50: Und selbst Spieler können Sie noch besorgen, die im Urlaub fahren können, denn das Transferfenster ist ja noch auf, ne?

00:03:54: Das Transferfenster ist noch auf bis zum 31. August, genau.

00:03:58: Ist das wirklich, wie man sich das vorstellt, werden dann noch so im letzten Moment noch irgendwelche Faxe ausgetauscht,

00:04:02: oder haben Sie alles zusammen?

00:04:03: Ja, wir fachsen hier nicht mehr, sondern sind das schon digital.

00:04:07: In dieser Saison sind wir zum jetzigen Zeitpunkt so weit wie noch nie, also der Kader steht zu 95%.

00:04:17: Es gibt eigentlich keine Ausschlusskriterien, das heißt, es kann immer was passieren.

00:04:20: Da wir jetzt schon so weit sind und trotzdem der Transfermarkt noch so lange auf ist,

00:04:25: wird die Wahrscheinlichkeit relativ hoch sein, dass da auch noch wirklich interessante Spieler nochmal reingespült werden.

00:04:30: Und da werden wir uns dann auf jeden Fall noch mit beschäftigen.

00:04:32: Aber grundsätzlich steht die Kaderplanung.

00:04:34: Sie haben also keine exklusive Schlagzeile, vielleicht, dass sich heute vormitt noch was ergeben hat,

00:04:39: was sie exklusiv für diesen Podcast.

00:04:41: Also mit exklusiven Dingen kann ich heute leider nicht dienen, ne?

00:04:44: Ich habe eine Folge angekündigt, nach dir auch der, sagen wir mal, Nicht-Kennart,

00:04:48: zumindest auf einer Gartenpart, die am Samstag Nachmittag am Grill so ein bisschen mitfach simplen kann,

00:04:53: wenn das Thema auf Rotweiß-Essen fällt.

00:04:55: Auf welchen Namen sollten wir achten, was glauben Sie, wer wird häufig in den Schlagzeilen oben erwähnt?

00:05:02: Sie meinen Spieler?

00:05:03: Ja.

00:05:04: Oder wollen Sie? Möchten Sie gerne auf den Schlagzeilen?

00:05:06: Nein, ich stehe schon viel zu oft und viel zu plakativ in den Medien. Das muss gar nicht sein.

00:05:12: Aber das lässt sich auch quasi kaum verhindern als Vereinsoberhaupt.

00:05:17: Ja, ich glaube schon, dass wir spannende Spieler geholt haben.

00:05:19: In der letzten Saison war ja der Simon Engelmann schon, glaube ich, derjenige, der die Schlagzeilen dominiert hat.

00:05:25: Wir haben jetzt weniger Spieler als in der letzten Saison, sind aber in der Breite ein bisschen stärker aufgestellt.

00:05:30: Ich glaube schon, dass der Slatko Janjic, den wir vor zwei Wochen verpflichtet haben,

00:05:36: dass der ja zumindest auch ein Großteil der Schlagzeilen in der nächsten Saison dominieren wird.

00:05:41: Vergangenes Saison, Platz zwei, DFB Pokalviertelfinale.

00:05:53: Das war so eine Saison, in der Rotweiß-Essen ja wirklich Deutschland war, Spaß gemacht hat.

00:05:59: Weil wir ja auch alle, David, lieben die Goliads nacheinander weghauen.

00:06:04: Haben Sie einen Moment, den Sie persönlich nicht vergessen?

00:06:07: So einen magischen Moment, wo Sie sagen, das vergesse ich nicht.

00:06:10: Ja, also jedes Pokalspiel war magisch.

00:06:13: Und wenn man dann in der dritten Runde Bayer Leverkusen schlägt,

00:06:17: Bayer Leverkusen ist ein internationaler Top-Club, dann ist das schon schwer zu überbieten.

00:06:21: Also ist dann das schöne Gefühl dieser Moment der Abwifft?

00:06:25: Da gehen alle Emotionen raus und das kann man auch so nicht beschreiben.

00:06:30: Weil man ja zuvor quasi 120 Minuten gefühlt dem Herzinfarkt nah war.

00:06:37: Schreien Sie dann oder suchen Sie sich sofort den, den Sie umarmen können?

00:06:41: Beides, beides. Ja, das ist dann ganz wildes, da muss alles raus.

00:06:45: Für mich persönlich auch magisch, oder auch sehr, sehr magisch war das erstrunden Spiel

00:06:51: gegen Amina Bielefeld, gegen meinen alten Club, wo ich zwölf Jahre tätig war.

00:06:56: Auch Bundesligist, auch Erst-Bundesligist, die wir dann in der ersten Runde geschlagen haben,

00:07:01: das war für mich fast genauso magisch wie dann der dritte Rundensieg gegen Bayer Leverkusen.

00:07:05: Und beflügelt das dann so eine tolle Saison, dann auch für die kommende Spielzeit

00:07:10: oder ist jetzt jedem der Fans klar, diesmal klappt dritte Liga, wir kommen, es geht gar nicht anders?

00:07:15: Wir haben eine ganz, ganz tolle Saison gespielt. Leider ist Fußball ein Ergebnissport.

00:07:20: Und da muss man sagen, die beiden Saisonziele haben wir nicht erreicht.

00:07:24: Das ist fast ein bisschen Schizophrien. Also wir sprechen immer von einer ganz, ganz tollen Saison.

00:07:28: Wir haben 90 Punkte geholt, einen unfassbaren Punkteschnitt, der in jedem der letzten 10 Jahre gereicht hätte,

00:07:34: um locker aufzusteigen. Wir waren im Viertelfinale des DFB-Pokals.

00:07:38: Und trotzdem müssen wir sagen, wir sind A) nicht aufgestiegen und B) haben wir uns nicht für den DFB-Pokal qualifiziert,

00:07:43: sprich wir haben den Niederrhein-Pokal nicht gewonnen. Also die beiden klar definierten Saisonziele haben wir nicht erreicht.

00:07:48: So und mit dieser Schizophrenie, mit dieser Ambivalenz müssen wir umgehen

00:07:53: und sind wir, glaube ich, auch ganz gut umgegangen. Wir haben versucht, in dem vielen Guten, was passiert,

00:07:59: ist, die Dinge zu finden, herauszufiltern, die nicht so gut gelaufen sind, die wir noch optimieren können

00:08:04: und die wir auch optimieren möchten, weil wir natürlich in der kommenden Saison aufsteigen wollen.

00:08:09: Also die Ziele werden die gleiche sein. Alle anderen Vereine in unserer Liga wollen es uns ganz besonders zeigen.

00:08:15: Die wollen uns dem großen favorierten RWE natürlich zeigen, so dass wir uns auf eine sehr, sehr anstrengende,

00:08:21: konstant anstrengende Saison einstellen dürfen. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass wir am Ende der Saison unsere Ziele erreichen können.

00:08:28: Glauben Sie, das wäre wichtig für unsere Stadt dritte Liga?

00:08:31: Ja, ich glaube schon. Essen lechtst nach der Rückkehr in den bezahlten Fußball.

00:08:36: Das merkt man an jeder Ecke, an jeder Kante.

00:08:40: Wir haben einen kleinen Eindruck bekommen, was hier an Emotionen in dieser Stadt möglich ist,

00:08:45: eben nach diesen Pokalspielen, wie das hier emotional explodiert ist nahezu.

00:08:51: Und die Rückkehr in die Dritte Liga, in den richtigen, in den großen, in den überregionalen Fußball, die ist eigentlich überfällig.

00:09:06: Sprechen wir über den Verein. Deutscher Meister, DFB Pokalsieger, das war in den Fünfzigern, dann Rotweiß Essen,

00:09:14: ja, war noch mal in Berlin, DFB Pokalfinale, leider verloren gegen Werder Breben, gar nicht mal so lange her, 1994.

00:09:22: Hab ich irgendwas Wichtiges vergessen? Die Siebziger natürlich, die großen Ente Lippens.

00:09:27: Sicherlich die Siebziger geprägt von Jahren in der Bundesliga. Ente Lippens, Dieter Bast, Manfred Burgs, Müller Horst, Robert Schrank,

00:09:34: also die ganzen Namen, die natürlich jedes Kind nach wie vor kennt.

00:09:37: Ja, und wahrscheinlich war dann das Pokalfinale in Berlin, 1994, so das letzte große, totale Highlight,

00:09:43: wo der Verein bundesweit auch noch mal für Schlagzeilen gesorgt hat, überragend gespielt,

00:09:48: ungewöhnlich verloren gegen Werder Breben. Ich glaube, es gab danach nie wieder ein Pokalspiel in Berlin,

00:09:54: wo mehr Zuschauer für eine der beiden Mannschaften waren als bei diesem Spiel, 1994, also gefühlt 40.000 Essener im Stadion waren.

00:10:01: Ja, das ist so das letzte monumentale Event, Ereignis aus der jüngeren Vergangenheit.

00:10:07: Nur, dass dieser Podcast ja nicht in Erinnerungen schwelgt, und das müssen Sie auch nicht, wenn wir mal auf diese Zuschauerzahlen schauen,

00:10:13: Sie kriegen ja so viele Menschen durchschnittlich ins Stadion wie kein anderer Verein in der Regionalliga,

00:10:19: Sie würden glaube ich rein, was Zuschauerzahlen angeht, 11.000 im Schnitt waren es vor Corona.

00:10:25: Spiel für Spiel, die Sie motivieren, kommt hier in die Hafenstraße.

00:10:29: Da wären Sie in der dritten Liga, Platz 7, wenn ich richtig nachgerechnet habe. Was ist die Faszination?

00:10:37: Ja, eigentlich müsste man sagen, das ist so diese Hafenstraßenfußball, also Mythos Hafenstraße.

00:10:43: Das ist wirklich schwer zu erklären. Also ah, warum hat dieser Verein einfach so unfassbar viele Fans?

00:10:49: Warum bleibt das immer so trotz einer gewissen Erfolgslosigkeit in den letzten Jahren, Jahrzehnten?

00:10:55: Also dieses Gefühl, sportlich nicht von der Stelle kommen.

00:10:59: An anderen Standorten wäre wahrscheinlich das Publikum schon lange ausgedünnt, bzw. viele hätten sich abgewendet vom Verein.

00:11:05: Das fällt mir jetzt schon mehr darauf. Sie sind unfassbar ehrlich.

00:11:09: Warum bleiben die Leute trotz der Erfolgslosigkeit?

00:11:11: Das sagen Sie mal, Sie müssten es ja eigentlich wissen oder wissen Sie es auch nicht genau?

00:11:13: Also ich glaube, dass Rotweiß Essen es über die Jahrzehnte einfach geschafft hat, so eine dicke Bande zu spielen mit seinen Leuten.

00:11:21: So etwas Besonderes hinzubekommen, auszudrücken, auszustrahlen, was ganz weit über das normale Verhältnis zwischen einem normalen Verein und seinen Fans hinausgeht.

00:11:37: Das kann man schlecht beschreiben, wenn man nicht selber früher mal ein Spiel an der alten Hafenstraße in diesem Stadion, in diesem alten, irgendwann fast bruchreifen Stadion mit einer Gärne.

00:11:49: Das war hier immer schon eine Stimmung, die hat einen viel mehr ergriffen als woanders.

00:12:01: Warum das so war, das kann ich wirklich nicht genau beschreiben, aber jeder, der den Verein begleitet hat, der weiß wovon ich spreche, und das hat sich einfach rübergerettet.

00:12:09: Rotweiß Essen ist für ganz viele Fans einfach Teil der Familie.

00:12:13: Das ist eine ganz starke Bande, das hat was mit Loyalität zu tun.

00:12:17: Das haben wir jetzt wieder gemerkt, in Corona-Zeiten, als wir im Jahr 2020 ja sechs Spiele gar nicht mehr austragen konnten, sechs Heimspiele.

00:12:27: Und wo jeder Sponsor, wo jeder Dauerkarten innehaber das verdammte Recht gehabt hätte, auf ein Drittel seiner zuvor bezahlten Dauerkarte, seiner zuvor bezahlten VIP-Dauerkarte oder Werbung einfach zurück zu verlangen.

00:12:40: Was nicht passiert ist, also wir hatten eine Verzichtsquote in Höhe von 94%.

00:12:46: Das drückt es glaube ich ganz gut aus, dass die allermeisten Menschen einfach über allem wollen, dass Rotweiß Essen, dass es hier weitergeht, dass der Verein Erfolg hat.

00:12:55: Und da misst man nicht rational, kühl und guckt, war es erfolgreich, war es nicht erfolgreich.

00:13:01: Rotweiß Essen ist in den Leuten drin und bleibt auch in den Leuten drin.

00:13:05: Von der Größe des Vereins, von der Wucht und von der Bedeutung von Rotweiß Essen.

00:13:10: Wenn wir dann auch die Größe der Stadt Essen dazu nehmen, dann soll es nicht unverschämt oder maßlos klingen, wenn man sich als Rotweiß Essen vorne nimmt, irgendwann wieder, ich sage es mal, unter den Top 25 in Deutschland zu sein.

00:13:30: Sprechen wir über Sie, Markus Ulich, frisch 50, verheiratet ein Sohn.

00:13:35: Wohnadresse in Bielefeld, pendeln Sie noch?

00:13:39: Ja, also pendeln nicht.

00:13:41: Aber Sie wohnen noch in Bielefeld?

00:13:43: Genau, in Bielefeld wohnt die Familie und sofern es meine Zeit zulässt, natürlich ist Fußball oft am Wochenende, aber in der Regel schaffe ich es dann doch alle zwei Wochenenden für ein bis zwei Tage in Bielefeld zu sein.

00:13:55: Ach so, häufiger sind Sie gar nicht?

00:13:57: Das geht dann leider nicht, dazu kommt dann auch eine Woche Sommerurlaub sicherlich.

00:14:02: Meine Familie kennt das ein Stück weit nicht anders, damals auch aus meiner Bielefelderzeit, wo ich auch sehr sehr viel arbeiten musste, gearbeitet habe.

00:14:10: Nein, das ist manchmal schwierig, aber irgendwie haben sich alle damit arrangiert und es funktioniert ganz gut.

00:14:17: Auch Ihre Familie wäre natürlich hier, herzlich willkommen, das wissen Sie.

00:14:20: Sie haben Jura studiert in Bielefeld, Sie haben mit einem Journalistenkollegen eine Fußballplattform aufgebaut, ein Magazin rausgebracht, auch über Aminia Bielefeld haben für die Aminia ordentlich Mitglieder angeworben, die Festschrift gemacht, 100 Jahre Aminia.

00:14:34: Sie wurden vor genau zehn Jahren dort Pressesprecher bei der Aminia. Wer kommt denn darauf, die Idee und sagt, Mensch, Markus, du bist seit Monaten so ein guter Pressesprecher, mach doch auch gleich noch Geschäftsführung mit.

00:14:45: Das hat damals einen Lauf genommen, den man auch wieder nur schwer erklären kann und den man auch sicherlich seinem Kind nicht unbedingt empfehlen sollte, sich darauf zu verlassen, dass so was oft passiert.

00:14:55: Das war damals eine sehr, sehr unübersichtliche wilde Zeit bei Aminia Bielefeld. Ich war zuerst Pressesprecher, dann war ich irgendwann Pressesprecher und gleichzeitig Teammanager.

00:15:05: Dann war es wirklich in einer sehr, sehr turbulenten Zeit. Der ehemalige Geschäftsführer ist dann gegangen worden und es wurde für, so hieß es zunächst, für einen Zeitraum von zwei, drei Wochen ein Interims-Geschäftsführer gesucht, der die nötigsten Dinge unterschreiben kann.

00:15:20: Das habe ich dann gemacht, so nach dem Motto, komm, in zwei, drei, vier Wochen, dann gibt es sozusagen eine konstante neue Lösung.

00:15:28: Aus diesen zwei, drei, vier Wochen sind vier Jahre geworden. Ich habe natürlich nicht vier Jahre lang drei Jobs gleichzeitig gemacht, aber diese drei Jobs gleichzeitig, das habe ich bestimmt ein halbes Jahr gemacht.

00:15:38: Es war, wenn ich da heute zurückdenke, eigentlich fast nicht zu glauben. Aber so war das damals, ja.

00:15:44: 38 Menschen in der Zeit, Zeit online, die stellen sich aktuell hin und sagen, wir sind zur Therapie. Die sprechen über Therapien, die sprechen über persönliche Krisen, über Erschöpfung und auch welchen Vorteilen sie ausgesetzt sind.

00:15:58: Für wie wichtig halten sie solche Statements von Prominenten, wie jetzt diese rauszukommen aus so einem Tabu?

00:16:06: Sehr wichtig. Ich selber habe es ja gemerkt. Ich hatte auch zum Ende meiner Bielefillerzeit hin auch massive gesundheitliche Probleme.

00:16:15: Ich bin halb ist ja ausgefallen wegen Burnout. Ja, kann nur sagen, dass das ein Thema wird, was immer noch tabuisiert ist, tabuisiert wird, unterschätzt wird, weggelächelt wird.

00:16:27: Wenn in der Gesellschaft insgesamt besser zugehört wird und wenn Arbeitgeber solche Themen ernst nehmen, dann ist es ein Mehrwert. Zum einen für die Mitarbeiter, zum anderen auch insgesamt für die Unternehmen, weil ich glaube, Corona wird da sicherlich auch noch sein Übriges zu beitragen.

00:16:48: Werden das Themen Depression, Burnout, Überbelastung, die in den nächsten Jahren noch stärker werden.

00:16:55: Sie sagen von diesen 47 Monaten Bielefeld waren 45 Monate Krisenmanagement. Erschöpfungssyndrom, Sie haben es angesprochen. Mit welchem Gefühl sind Sie denn da morgens zur Arbeit gefahren? Merkt man das schon morgens?

00:17:06: Ja, es war ein schleichender Prozess. Ich bin eine ganze Zeit lange mit dem Gefühl morgens zur Arbeit gefahren. Hoffentlich gibt es uns heute Abend noch.

00:17:14: Hoffentlich gibt es den Verein noch. Hoffentlich müssen wir nicht heute Nachmittag irgendwann zum Amtsgericht und den Schlüssel in Briefgassen werfen. Brutal viele Altlasten sozusagen hochgekocht, die wir managen mussten.

00:17:26: Na gut, das verstehe ich, aber wovor hatten Sie denn genau Angst? Denn im Grunde als Manager ist dann auch ihre Aufgabe zum Amtsgericht zu gehen und das Ganze dann auch abzuwickeln. Wäre es ein persönliches Scheitern gewesen?

00:17:36: Wir müssen hier im letzten Jahr werden,

00:17:39: Vereins ist eines großen Fußballvereins, dann kann man das sicherlich nicht so nicht

00:17:44: dann vergleichen wie die Geschäftsführung eines, meinetwegen, mittelständischen Unternehmens.

00:17:49: Das darf einfach nicht passieren, dass man derjenige ist, der dann sozusagen am Ende

00:17:54: dafür steht, dass der eigene Verein pleite gegangen ist.

00:17:57: Sie machen die Licht aus.

00:17:58: Genau.

00:17:59: Das wollten Sie nicht.

00:18:00: Da unterscheidet sich der Fußball schon noch deutlich vom normalen Wirtschaftsleben.

00:18:03: Wobei der Mittelständler, ich glaube er wird die selbe Geschichte erzählen.

00:18:06: Das kann sein, aber der Geschäftsführer eines Mittelständlers, der steht nie in der Zeitung.

00:18:10: Der Geschäftsführer eines Erst-, zweit- oder drittligisten Amine Bielefeld, der steht jeden Tag in 20 Zeitungen oder Onlineportalen.

00:18:18: Das habe ich bei Ihnen gesehen, also da darf ich gar nicht googeln.

00:18:21: Also so könnte ich mich nicht auf ein Gespräch mit Ihnen vorbereiten, wenn ich nur die Schlagzeilen oder nur die Artikel in den letzten zwei Wochen über Sie lesen würde.

00:18:26: Das ist ja unfassbar.

00:18:28: Ja, also die Öffentlichkeit liest immer mit und man licht jeden Tag unter dem Brennglas, von daher ist da schon nochmal ein großer Unterschied.

00:18:33: Dann derjenige zu sein, der die Lichter ausmacht oder der dann meinetwegen damit assoziiert wird oder verbunden wird, dass der Verein der 10.000, 10.000 Menschen bewegt, dass es denen dann nicht mehr gibt, dass das Geld ist unter allen Umständen zu verhindern.

00:18:48: Na gut, aber dann kam ja der Punkt, an dem Sie gesagt haben, ich kann das nicht mehr.

00:18:52: Ja, ich habe dann nach meinem Ausfall, nach meiner Auszeit bin ich ja zurückgekommen.

00:18:57: Das war auch mein klarer Wunsch.

00:18:59: Ich habe dann gesagt, okay, ich möchte auf jeden Fall dabei mithelfen, den Abstieg aus dem letzten Jahr zu korrigieren.

00:19:08: Das haben wir auch geschafft.

00:19:10: Wir sind dann in einer Saison, also in meiner letzten Saison in Bielefeld, wieder aufgestiegen, die zweite Liga und waren im DFB-Pokal bis ins Halbfinale gekommen, haben den Verein also sportlich und eigentlich auch infrastrukturell finanziell ein ganzes Stück weit wieder stabilisiert und nach vorne gebracht.

00:19:26: Das war sozusagen für mich auch meine Bedingung, dann zu sagen, okay, und dann guckst du mal ganz ehrlich in den Spiegel und wehrt das mal alles aus und überlegst du, was du dann machst.

00:19:33: Und dann habe ich für mich die Entscheidung eigentlich gefällt.

00:19:37: Fußball erste Reihe, diese Verantwortung, das machst du nicht mehr.

00:19:41: Da bin ich mir natürlich dann mit der Entscheidung, zwei Jahre später zu das Essen zu gehen, ein Stück weit untreu geworden.

00:19:50: Weil es nicht auf die Liga ankommt, ne?

00:19:52: Ja, aber ich muss nach wie vor sagen, ich hätte das für keinen anderen Verein gemacht.

00:19:57: Aber dann kam der Ruf oder die Kontaktdauer von Rufers Essen von meinem Verein, wo ich seit ich Jugendlicher bin, Fan war, Fan bin.

00:20:06: Und das in der Ferne, in den Kampelnwort, ne?

00:20:08: Genau, das war dann einfach eine Geschichte, die da konnte ich nicht nein sagen.

00:20:13: Das war dann wie so ein Kreis, der sich geschlossen hat und ja, von mir ist auch Schicksal.

00:20:18: Das sollte dann so sein und da habe ich dann sozusagen den Rücktritt vom Rücktritt für mich beschlossen und bin seitdem wieder dabei.

00:20:26: Fällt noch ein letztes Mal dorthin zurück.

00:20:29: Sie haben ja nicht nur gesagt, ich mache hier Schluss, ich ziehe mich immer raus für eine Zeit oder sagen wir mal Ärzte, Ärztinnen werden das mit ihnen entschieden haben.

00:20:37: Aber sie haben ja dann auch entschieden, ich rede öffentlich drüber.

00:20:42: Sie hätten ja auch versagen können, halb bis Jahr einfach mal Auszeit.

00:20:46: Sahen Sie sich gezwungen oder haben Sie das ganz bewusst getan darüber zu sprechen?

00:20:49: Ich kann hier seelisch, ich kann hier psychisch nicht mehr.

00:20:51: Das war eine freie, klare, bewusste Entscheidung von mir.

00:20:54: Warum?

00:20:56: Es gibt sicherlich Leute, die dann, die das nicht gemacht hätten, weil sie Angst haben, dann vermeintlich schwäche zu zeigen in einem Bereich, wo ja die Öffentlichkeit immer dabei ist.

00:21:05: Ich habe vor so was aber keine Angst.

00:21:08: Ich bin dann schon so gestrickt, dass ich mir selber immer treu bleiben möchte und habe für mich da überhaupt keinen Grund gesehen, da irgendwie rum zu eiern oder da nicht Farbe zu bekennen.

00:21:18: Ottmar-Hitzfeld ist einer der 38.

00:21:20: Ja, also es braucht Leute wie Sie.

00:21:22: Wenn ich da auch ein Stück weit mithelfen konnte, an der Enttaborisierung zu arbeiten, dann war es gut.

00:21:29: Also, wenn ich das mit mir nicht ausmachen könnte, dass ich da irgendwie öffentlich lüge oder rum eiere, das war völlig klar.

00:21:36: Das Essen ist jetzt aber auch kein Urlaub, das ist ja keine Kur, die Sie hier machen.

00:21:41: Warum würde Ihnen das mit dieser Erschöpfung heute nicht mehr passieren oder bestätige Fahr eigentlich immer?

00:21:46: Ja, wenn man nicht aufpasst, bestätige Fahr immer, glaube ich, weil es schon, also es geht um sehr, es geht einfach um quantitativ sehr viel Arbeit.

00:21:55: Es ist niemals, eine 5-Tage-Woche, es ist niemals ein 9-to-5-Job, es sind eher 70, 80, 90 Stunden die Woche, also die sind es ganz locker.

00:22:05: Ich habe für mich herausgefunden, dass ich das gut kann und dass ich eigentlich auch nichts anderes möchte,

00:22:12: aber unter der Voraussetzung, dass ich einfach ein paar bestimmte Dinge systematisch verändere.

00:22:18: Nämlich lernen, Nein sagen zu können, nämlich lernen auch mal ein Arschloch sein zu können, nämlich lernen wirklich Arbeit systematisch zu delegieren,

00:22:28: nicht in jeden Topf reinspringen, wo die operative Arbeit dann zu machen ist, sondern wirklich die Dinge systematisch und prozessual zu delegieren und zu verteilen,

00:22:37: sich um die wichtigen, um die strategischen Themen zu kümmern.

00:22:40: Die auch zu erkennen?

00:22:41: Die auch zu erkennen, die zu strukturieren und dementsprechend zu verteilen.

00:22:45: Das war ein Lernprozess, der ist auch immer noch nicht abgeschlossen, aber das war schon nötig, um wirklich auch sagen zu können,

00:22:54: okay, ich mache es dann wieder, aber ich mache es diesmal anders als vorher.

00:22:57: Und Sie lernen das nicht nur für sich, Sie können das ja sicherlich auch Ihrem Sohn dann auch mitgeben. Wie alt ist der?

00:23:02: Mein Sohn ist elf, da in einem ehrlichen, engen, authentischen Austausch mit seinen Leuten zu bleiben, zu sein, reinzufinden.

00:23:12: Und da gehört natürlich insbesondere mein Sohn zu, das auf jeden Fall, ja.

00:23:17: Der soll was Ordentliches lernen und nicht in Fußball gehen.

00:23:21: Sprechen wir über Essen.

00:23:32: Sie müssen ja jungen Spielern ja auch erklären, kommt zu uns, kommt nach Essen, kommt in die Mitte der fünf Millionen.

00:23:39: Was sagen Sie über die Stadt oder sagen Sie nur, da bist du auch super schnell in Düsseldorf und da ist es nett?

00:23:44: Nein, wenn wir mit Spielern sprechen oder generell, das gilt ja auch für Mitarbeiter, dann sind wir schon sehr, sehr ehrlich.

00:23:52: Aber ich glaube, das können wir auch sein. Also wir brauchen da niemandem irgendwas zu verkaufen.

00:23:56: Ich glaube, es gibt tausend gute Gründe, nach Essen zu kommen.

00:23:59: Wir sind ja schon so vorbereitet, dass wir auch mit beweichten Bildern über den Verein präsentieren, aber auch über die Stadt.

00:24:06: Wir haben das jetzt schon mehrfach gemacht, dass wir mit allen Spielern vor der Saison wirklich eine umfangreiche Stadttour gemacht haben in einem Bus.

00:24:15: Also wirklich von so einmal quer durch, das hat fünf oder sechs Stunden gedauert.

00:24:20: Wir sprechen schon sehr, sehr ehrlich über die Stadt und sowohl über die vielen, vielen wunderschönen Orte, als auch über die paar Straßen oder die paar Orte,

00:24:31: die jetzt vielleicht nicht unbedingt erste Wahl sein sollten bei der Wohnungssuche, um es auf den Punkt zu bringen.

00:24:37: Essen ist, wie es ist, aber braucht sich auf gar keinen Fall zu verstecken und das tun wir auch nicht.

00:24:41: Ist denn die Stadt ein Thema in solchen Gesprächen? Also wir wollen ja nicht nur schwärmen.

00:24:45: Sie können ganz ehrlich sagen, welches Bild haben die denn?

00:24:47: Sie haben ja Spieler so, in der Radioszene hätte man gesagt, sie haben ja so das Beste der 80er und 90er haben sie ja im Kader.

00:24:55: Was haben die für ein Bild von der Stadt?

00:24:57: Also erstmal viele Neuzugänge kennen ja die Region.

00:25:01: Trotzdem merken wir immer wieder, dass Spieler oder auch Mitarbeiter, die sich dann wirklich mal mit Essen so ein bisschen beschäftigt haben,

00:25:10: auch so die ersten Gehversuche bei der Wohnungssuche unternommen haben, dann hört man eigentlich unisono Mensch.

00:25:17: Ich habe mir das Rohgebiet ganz anders vorgestellt, also diesen Klassiker.

00:25:22: Also ich habe noch keinen Spieler oder Mitarbeiter erlebt, der nachdem man dann wirklich mal eingetocht ist in die Stadt enttäuscht war.

00:25:32: Es war eigentlich immer ein positives Überraschendsein.

00:25:36: Wie sitzen jetzt hier oberhalb der, das ist hier die Sparkassen-Tribüne, ne?

00:25:46: Genau, wir sitzen hier auf der Sparkassen-Tribüne.

00:25:48: Schauen wir auf den Rasen, Sie haben schon angedeutet, es tut sich was, wie viele Leute passen hier rein, 20.000?

00:25:53: Ja knapp 19.500 passen aktuell hier in der Stadion rein.

00:25:57: Und jetzt tut sich was, das heißt das was die Spiele am häufigsten von der Stadt sehen, nämlich dieses Recht-Eck hier, das wird sich nochmal verändern.

00:26:05: Was haben Sie vor?

00:26:06: Wir haben kurzfristig zwei Dinge vor, wir verändern unsere Gäste-Tribüne oder die Gottschalk-Tribüne, das ist die Tribüne wo auch die Gäste-Fans stehen und sitzen.

00:26:16: Von uns aus links ist Stadtwerke, rechts ist die Watz da gegenüber die Helmut-Ran-Tribüne.

00:26:23: Ich meine, okay bleiben wir bei den Namensbezahlungen, wir nehmen die Stadtwerke, also ich rede über die Stadtwerketribüne.

00:26:29: Die Gäste-Tribüne, okay.

00:26:31: Die Gäste-Tribüne, dort schaffen wir quasi einen neuen Block, wir unterteilen also die Sitzplätze, die bisher komplett für die Gäste-Fans quasi bereit standen.

00:26:41: Daraus machen wir zwei Blöcke, so dass wir den einen Block auch an unsere Zuschauer, an unsere Fans quasi als Dauerkarte verkaufen können.

00:26:50: Die sitzen dann direkt bei den Gästen?

00:26:52: Die sitzen dann getrennt durch eine Doppelzaunanlage neben den Gäste-Fans.

00:26:58: Es ist immer noch Essen.

00:26:59: Und Essen bedeutet ja für mich zum Beispiel, der jetzt in Essen Rüttenschein wohnt, ein Hubschrauber über der Stadt, wird es was über dem Bahnhof, wenn die Gäste ankommen.

00:27:08: Ja, solche Szenarien gibt es, aber die gibt es dann vielleicht ein oder zweimal im Jahr.

00:27:12: Und wie gesagt, wir sprechen jetzt darüber, dass, ja ich sage jetzt mal, in Anführungszeichen "normale", etwas ruhigere, essener Zuschauer zukünftig neben den Gäste-Fans, also neben dem Teil der Gäste-Fans, die auch eher so ein bisschen ruhiger sind, sitzen können.

00:27:28: Wir sprechen jetzt nicht darüber, dass wir die ...

00:27:29: Der Charaktertest, hat im Corona-Test kommt der Charaktertest.

00:27:32: Dass wir die Seite an Seite zu den, ja, meinetwegen Hardcore- oder Ultra-Fans der Gäste stellen wollen, das wäre dann doch vielleicht ein bisschen zu viel.

00:27:39: Das ist das eine, was wir machen. Das andere ist auf der gleichen Tribüne unter dem Dach.

00:27:43: Sieht man jetzt wunderschön gerade, die Arbeiten sind in vollem Gange.

00:27:47: Entsteht eine Anzeigentafel, eine LED, eine sehr, sehr moderne LED-Anzeigentafel.

00:27:52: Die wird ja wirklich just in diesem Moment montiert.

00:27:54: Die wird gerade montiert. Ich guck quasi die ganze Zeit drauf.

00:27:57: Ja.

00:27:58: Das wird also eine 40-Quadratmeter große Fläche mit allen Dingen, die man so aus den modernen Stadien kennt.

00:28:05: Natürlich mit zahlreichen Spielereien, Präsentation von Auswechslungen von, weiß ich nicht, so und so präsentiert den Eckball.

00:28:14: Aber auch die visuelle Darstellung von Ergebnissen von den anderen Plätzen.

00:28:17: Natürlich der aktuelle Spielstand bis hin zu irgendwelchen Werbeklipps von Sponsoren.

00:28:23: Das ist das, was hier im Stadion eigentlich von Beginn angefählt hatte.

00:28:29: Und das holen wir jetzt nach. Das sind die Dinge, die hier gerade passieren.

00:28:35: Und beide Arbeiten werden hoffentlich zu Saison Beginn abgeschlossen sein.

00:28:38: Und welchen Namen hat das Stadion dann? Es gibt ja die große Namensdiskussion.

00:28:42: Also beim Fahrt auf dem Parkplatz habe ich gelesen, für immer Georg Mehlches Stadion.

00:28:47: Das hat da jemand hingespraht.

00:28:49: Ja, dieses Stadion, in dem wir jetzt gerade sitzen, ist ja quasi einen Einwurf entfernt vom alten Georg Mehlches Stadion.

00:28:57: Und das Georg Mehlches Stadion habe ich ja gerade schon drüber gesprochen.

00:28:59: Das hatte ja ein unglaubliches Flair. Das war ja Mythos Georg Mehlches Stadion.

00:29:04: Dieser Name, der wird auch auf ewig mit Rotweißessen verwoben sein.

00:29:09: Fakt ist, wir bekommen jetzt möglicherweise die Chance, dass wir uns die Namensrechte sichern können an diesem Stadion.

00:29:16: Dieses Stadion heißt bisher relativ unspektakulär Stadion Essen.

00:29:20: Der jetzige Namensrechtehalter könnte das Stadion nach seiner Firma benennen, tut es aber nicht.

00:29:27: Der Vertrag läuft eigentlich noch bis noch zwei, drei Jahre.

00:29:31: Dieses Unternehmen hat ein Interesse daran, diesen Vertrag vorzeitig zu beenden.

00:29:35: Und für den Fall, dass das auch so kommt, haben wir uns und Hut in den Ring geworfen,

00:29:41: nämlich dass wir ein Interesse daran haben, das Stadion so zu benennen, wie die Mehrheit der RWE-Fans das für richtig hält.

00:29:50: Und ich glaube, dass es da zahlreiche oder viele Ideen gibt, die etwas besser zu Rotweißessen passen als dieses nüchternene Stadionessen.

00:29:57: Sie wollen das ja auch. Ich sehe das Freude, ich sehe das Glitzern in ihren Augen.

00:30:02: Das ist ein super Thema.

00:30:05: Ich glaube am Ende des Tages, ich will jetzt einerseits noch nicht zu viel verraten, andererseits aber auch...

00:30:11: Ich sehe jetzt diese Facebook-Aktion und da läuft es auch auf den Schlagerkönig raus.

00:30:14: Das ist René Pascal Stadion.

00:30:16: Was wäre ihr Favorit? Aber da wollen sie sich da nicht raushalten.

00:30:19: Das wäre ja, da würde ich die Leute manipulieren.

00:30:21: Würden Sie es jetzt sagen wollen, würde ich Sie, glaube ich, bremsen vorher?

00:30:24: Ja, das ist ja auch gar nicht meine Aufgabe, unsere Aufgabe da sozusagen einen Namen durchzudrücken.

00:30:30: Ich glaube, und das werden wir in den nächsten Wochen veröffentlichen.

00:30:34: Wenn sozusagen die ganze Aktion steht, werden wir, ich sage es mal, mit unserem Umfeld, sprich mit unseren Fans, mit unseren Sponsoren,

00:30:42: ein Modell präsentieren, wie wir, wenn jeder ein bisschen gibt, wenn jeder sozusagen ein bisschen Geld gibt,

00:30:50: also Stichwort Schwarmfinanzierung, manche sagen Crowdfunding, dass wir das Ganze dann zusammen wuppen können.

00:30:56: Und jeder, der sich daran beteiligt, hat dann auch eine Stimme und ja, dann leben wir in der Demokratie

00:31:01: und dann wollen wir mal gucken, welcher Name dann am Ende die meisten Stimmen auf sich vereint und der soll es dann werden.

00:31:08: Wollen Sie meinen Favoriten wissen?

00:31:09: Gerne.

00:31:10: Sparkassen Arena.

00:31:11: Sparkassen Essen Arena.

00:31:12: Sparkassen Essen Arena.

00:31:14: Ich persönlich, also ich persönlich würde das machen, was wahrscheinlich sogar in Deutschland eine gewisse Mehrheit oder Nachvollziehbarkeit hat.

00:31:21: 54 bezwingt die Ungarn.

00:31:25: Helmut Rahn, ja Helmut Rahnstadion, Helmut Rahn Arena ist sicherlich in der Verlosung dabei.

00:31:31: Es gibt so drei Richtungen, also einmal Helmut Rahn als Thema, das zweite Thema ist dann sicherlich die Hafenstraße,

00:31:38: also zum Beispiel Stadion an der Hafenstraße und das dritte Thema ist in der Tat Georg Möchis, wobei, also das haben schon viele Leute gesagt,

00:31:45: Mensch, das ist doch das hier, das alte und das neue Georg Möchis Stadion.

00:31:48: Ich persönlich glaube, nein, es ist nicht das Georg Möchis Stadion, das Georg Möchis Stadion, das stand hier in der Nähe,

00:31:54: das gibt es aber nicht mehr, lasst uns diesen Namen auf ewig und für immer ehren und auch wirklich sehr sorgfältig mit umgehen,

00:32:03: aber lasst uns nicht einfach ein neues Stadion so benennen, wie das alte hieß.

00:32:07: Kann ich total nachvollziehen. Das Gleiche würde ich sagen bei Stadion an der Hafenstraße, da ist die Adresse mit drin, egal wie diese Stadion hier heißt,

00:32:14: es ist immer das Stadion an der Hafenstraße.

00:32:16: Ja, und warum nennen wir es nicht so?

00:32:18: Nee, dann, ich persönlich sage, das läuft jetzt wirklich alles auf Helmut Rahn raus und wir können es im Grunde hier direkt fix machen.

00:32:26: Dann kriege ich Ärger.

00:32:28: Okay, dann lassen wir das.

00:32:30: Vielleicht schließen Sie ja 2022, also jetzt, praktisch heute in einem Jahr auch die Staffel 2 dieses Podcasts,

00:32:40: mit welcher Version von Markus Ulich spreche ich dann.

00:32:44: Geschäftsführer eines Essenadritt-Ligisten?

00:32:47: Ja, sehr gerne. Also das ist es, wofür wir arbeiten und das Bild, das Bild, was hier passiert, wenn wir diesen Aufstieg schaffen,

00:32:56: also dieses Kopfkino, das treibt mich jeden Tag an.

00:33:00: Sehen Sie das, wenn Sie da runter gucken auf das Grün, sehen Sie die Aufstiegsfeier?

00:33:04: Ja.

00:33:05: Vorsicht.

00:33:06: Absolut, also ich habe, jeder, der das so ein bisschen enger verfolgt hat, auch in der letzten Saison,

00:33:10: das war ja 365 Tage Kampf für die Dritte Liga, am Ende haben wir es nicht ganz geschafft.

00:33:16: Wir haben mit harten Bandagen, mit Haken und Ösen gekämpft.

00:33:20: Also ich ziehe meine Motivation, ausschließlich aus diesem Bild mir jeden Tag vorzustellen, was hier passiert in Essen, wenn wir das wirklich schaffen.

00:33:29: Ich glaube dann explodiert eine ganze Stadt in positiven, und das ist absolut, also da geht es auch nicht um Geld oder um Karriere,

00:33:37: oder dass man dann wieder ein Jahr dritte, das geht nur darum, diesen Traum, den so viele Tausende, 10.000 Menschen haben zu erfüllen.

00:33:45: Das, was dann passiert, mir das vorzustellen, das ist Antrieb genug.

00:33:49: Dann entspannt und nicht erschöpft?

00:33:52: Gerne.

00:33:53: Erst Wohnsitzessen?

00:33:55: Mal sehen.

00:33:57: Mir habe ich nicht. Weiterhin Katzenbesitzer?

00:34:00: Ja.

00:34:01: Wir haben eigentlich keine Zeit mehr für die Katze.

00:34:03: Grüße an die Katze, passt da nicht rein, aber ich las ein Leben ohne Katze, können Sie sich nicht mehr vorstellen.

00:34:08: Ja, konkret sind es zwei Katzen und ein Hund.

00:34:11: Was ist die beneidenswerteste Eigenschaft der Katze aus Ihrer Sicht?

00:34:15: Ach, der Katze ist einfach scheißegal, die macht einfach hier Dinge.

00:34:18: Kann man was von lernen?

00:34:20: Ja.

00:34:21: Markus Ulich, danke für Ihre Zeit.

00:34:23: Ja, vielen Dank.

00:34:24: Ja, das war die Folge Nummer 11. Ich habe eine neue Bitte an Sie. Kommentieren Sie gerne die Folge, wenn Sie einen Kommentar haben.

00:34:30: Also ein Kompliment oder eine Frage, wie beantworten alles, und Sie können uns auch gerne bewerten, mit Sternen oder mit Herzchen oder was immer das da geben mag.

00:34:39: Wir freuen uns sehr. Herzlichen Dank.

00:34:41: Ich freue mich persönlich auch auf die Folge Nummer 12. Das wird so ein Best-of, können Sie mit in den Urlaub nehmen.

00:34:46: Das ist nochmal eine Reise durch ein Jahr der Gäste.

00:34:49: Wir haben gelacht, wir haben geweint, wir haben gestritten, wir haben nie vergessen, worum es geht, um die Zukunft von Essen.

00:34:56: Und jetzt, ein schönen Sommer hier in unserer schönen Stadt.

00:35:00: Das war Zuhause in Essen, ein Podcast der Sparkasser Essen.

00:35:07: Die neue Folge, jeden zweiten Dienstag im Monat.

00:35:11: [Musik]

00:35:14: Copyright WDR 2021

00:35:16: [Musik]

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.